Nach viel Gestrampel jetzt die Ampel

Röhrich schrieb:Die Forstwirtschaft ist ebenso von den Steuererhöhungen betroffen.
Viel Geld was nun fehlt und dabei soll der der Wald erneuert werden. Das wird sicher eine richtige Motivationsspritze sein.

@Röhrich
Ich kann dir auch nicht sagen, wie das funktionieren soll.
Das kommt ja vor allem auf die Bodenpunkte an und hier in Brandenburg
(Streusandbüchse) wachsen vor allem Kiefern. Darum die Kiefernwälder.

Aber das hat ja jetzt nicht nur mit der Ampel zu tun.
Die sind jetzt nur dran und wir sind gespannt auf die Lösungen des (bekannten) Problems.

Freigeist38 schrieb am 19.12.2023:Also sicherlich wird der ein oder anderer tag harte arbeit sein aber dauerhaft harte arbeit ist es nicht, und ich kenne keine "reicheren" bauern als deutsche bauern.
Was die für Häuser/anwesen/ teilweise habe,autos fahren dazu halt gutes essen und gute luft..
Sind wie piloten,bekommen eigentlich ganz gutes Geld für ihre Leistungen sind aber immernoch unzufrieden.

@Freigeist38
Ich habe beim Lesen deines Beitrags gerade eine Gänsehaut bekommen.
Genau mit dem Argument hat eine asoziale Familie unseren Kartoffelacker geplündert,
ein paar Jahre hintereinander.
Wir haben die Arbeit gemacht (und das ist nicht wenig: Handarbeit, Bioqualität)
und die haben nachts "geerntet".
Ein halbwüchsiger Sohn aus der Familie hat meinem Vater frech ins Gesicht gesagt:
wenn der Bauer soo ein Auto fährt, können wie uns seine Kartoffeln holen.
Weitere Einbrüche folgten. Wir waren froh, als die Familie dann irgendwann wegzog.

frauZimt schrieb:Gänsehaut bekommen.
Genau mit dem Argument hat eine asoziale Familie unseren Kartoffelacker geplündert,
ein paar Jahre hintereinander.
Wir haben die Arbeit gemacht (und das ist nicht wenig: Handarbeit, Bioqualität)
und die haben nachts "geerntet".
Ein halbwüchsiger Sohn aus der Familie hat meinem Vater frech ins Gesicht gesagt:
wenn der Bauer soo ein Auto fährt, können wie uns seine Kartoffeln holen.
Weitere Einbrüche folgten. Wir waren froh, als die Familie dann irgendwann wegzog.

Chill mal..
Ich habe zum ausdruck bringen Wollen das auch nach wegfall von subventionen und diversen erhöhungen von dem wir ja alle mitbetroffen sind ,unsere Bauern nicht am hungertuch nagen oder ihre höfe schliessen müssen.
Und ich habe am ende meines beitrages Geschrieben das ich jedem bauer,piloten und alle menschen die mehr oder weniger hart für ihr geld arbeiten mehr geld gönne als bestimmten vorständen(von supermarktketten),musikern,Schauspielern,Sportlern,da wären die bauern die letzten worauf ich rumhacken würde..
Aber wenn ich mir deren standard sehe,leben sie gut! Das ist fakt und nicht irgendwie dahingemeint sie würden viel zu viel verdienen und dafür zu wenig machen .

Freigeist38 schrieb:Aber wenn ich mir deren standard sehe,leben sie gut! Das ist fakt und nicht irgendwie dahingemeint sie würden viel zu viel verdienen und dafür zu wenig machen .

"Die" Bauern leben so gut, dass sehr viele jedes Jahr wegen Reichtum die Hoftore schließen müssen, die wissen nicht mehr wohin mit dem Geld.

Als Bauer würde ich mal behaupten, der Masse meiner Kollegen geht es finanziell nicht wirklich gut und es wird sehr wenig verdient.
Piloten, ohne finanzielles Risiko, mit Landwirtschaft zu vergleichen ist auch irgendwie eigenartig. Mir wäre kein Pilot bekannt, der ein ganze Jahr arbeitet und das Risiko hätte am Ende Verlust zu machen.
Du wirst mich da wohl aufklären können.

Röhrich schrieb:Piloten, ohne finanzielles Risiko, mit Landwirtschaft zu vergleichen ist auch irgendwie eigenartig. Mir wäre kein Pilot bekannt, der ein ganze Jahr arbeitet und das Risiko hätte am Ende Verlust zu machen.

Das ist nicht richtig. Die Ausbildung zum Piloten muss fast immer vom Schüler vorgestreckt werden und entspricht einem guten Mittelklassewagen. Das Geld musst du auch erst einmal haben. Wie lange du dann fliegen darfst und das wieder zurückzahlen kannst hängt im wesentlichen auch von deiner Gesundheit ab. Ich erinnere hier nur an den Fall Lubitz.

Bauern und Piloten zu vergleichen ist daher wirklich Kartoffeln mit Äpfeln zu messen.

Röhrich schrieb:Als Bauer würde ich mal behaupten, der Masse meiner Kollegen geht es finanziell nicht wirklich gut und es wird sehr wenig verdient.

Der Zustand ist nichts neues und wenn sich jetzt irgendwelche Leute aus der Opposition aufplustern - hier mal eine Statistik aus den Zeiten der CDU-Regierungen:

https://christian-suhr.eu/wp-content/uploads/Verlorene-Hoefe-Agraratlas-2019.jpg

SvenLE schrieb:Die Ausbildung zum Piloten muss fast immer vom Schüler vorgestreckt werden und entspricht einem guten Mittelklassewagen. Das Geld musst du auch erst einmal haben.

Soweit ich weiß, streckt das die Fluggesellschaft vor, bei der man ausgebildet wird und man zahlt das dann wieder an die ab. Daher bleiben bei der LH die Piloten dann auch bei der LH.

Welcher 20jährige soll auch 50.000 Ocken auf der hohen Kante haben?

SvenLE schrieb:Das ist nicht richtig. Die Ausbildung zum Piloten muss fast immer vom Schüler vorgestreckt werden und entspricht einem guten Mittelklassewagen. Das Geld musst du auch erst einmal haben.

Was soll man auf so eine Antwort schreiben?
Du willst eine einmalige Investition in die Ausbildung mit einer jährlichen Investition in die Betriebsmittel in Höhe von mehreren hundertausend Euro vergleichen (mittlere lw Betriebe), die dann witterungs- und weltmarktabhängig ist?
Die Ausbildungen zum Piloten, wenn er nicht einen privaten Flugschein macht, wird in der Regel von der Fluggesellschaft gezahlt.
Fachschule, Meisterschule und landwirtschaftliches Studium müssen selbst bezahlt werden oder vom Betrieb finanziert.
Somit ist ein Pilot noch weit mehr abgesichert.

Und wenn man Bildchen verlinkt, dann sollte man solche Zahlen einordnen können?
Jeder 5. landwirtschaftliche Betrieb in Deutschland ist heute in Bayern.
Das im Osten Betriebsaufspaltungen stattfinden, in Konventionellen mit Biobetriebsteil, ist auch nichts neues. Da werden aus einem Betrieb dann 2, am Ende sind es aber eben die selben Eigentümer.

Röhrich schrieb:Du willst eine einmalige Investition in die Ausbildung mit einer jährlichen Investition in die Betriebsmittel

Ich vergleiche gar nichts, habe nur auf ein paar Zahlen hingewiesen. Aus meiner Sicht verbietet sich hier der Vergleich.

Röhrich schrieb:Und wenn man Bildchen verlinkt, dann sollte man solche Zahlen einordnen können?

Es geht um das Höfesterben, welcher nun mal da ist. Möchtest du noch eine andere Statistik, die das zeigt?

SvenLE schrieb:Ich vergleiche gar nichts, habe nur auf ein paar Zahlen hingewiesen

Was kostet denn ein landwirtschaftliches Studium?
Du haust einfach etwas in den Raum, um dann zu merken das es nicht einmal vergleichbar ist?

SvenLE schrieb:Es geht um das Höfesterben, welcher nun mal da ist. Möchtest du noch eine andere Statistik, die das zeigt?

Bis heute ist jeder 5. landwirtschaftliche Betrieb in Bayern registriert.
Man könnte annehmen, das somit jeder 5. Betrieb, der in Deutschland die Hoftore schließt in Bayern liegen könnte?

Die politischen Rahmenbedingungen dafür sind auch nicht in Bayern getroffen worden, sondern am Markt und die Hetze gegen die kleinbäuerlichen Milchviehhalter in Bayern. Wenn das Tausenden Betrieben urplötzlich die Milchabnahmeverträge gekündigt werden, dann schließen die. Ein Betrieb mit 15, 20 Milchkühen wie in Bayern noch üblich, wird auch in Zukunft selten einen Milchviehstall mit 300 Kühen hinstellen, die haben ihre 70 Jahre alten Ställe noch so lange betrieben, wie es ging.
In MV oder Niedersachsen gibt es solche Strukturen seit Jahrzehnten schon nicht mehr.
Offenbar erkennst Du den wirtschaftlichen Vorteil der Großstrukturen in Ostdeutschland langsam. Das erkannten Holländer und erkennen auch Bayern ebenso.
Bayrische Betriebe besitzen in der Regel auch nicht die Flächenausstattung, um den Betrieb zu teilen, um Prämien durch die Bioprämien zu optimieren.

Röhrich schrieb:Was kostet denn ein landwirtschaftliches Studium?

Ist kostenlos in Deutschland, wenn es dein erstes Studium ist. Ob du für den Lebensunterhalt arbeiten musst, ist eine andere Frage.

Röhrich schrieb:Offenbar erkennst Du den wirtschaftlichen Vorteil der Großstrukturen in Ostdeutschland langsam. Das erkannten Holländer und erkennen auch Bayern ebenso.

Den kenne ich schon lange. Trotzdem geht es den Bauern im Osten auch nicht besser damit.

SvenLE schrieb:Trotzdem geht es den Bauern im Osten auch nicht besser damit.

Und was wolltest Du also nun mitteilen?
Ich muss mich sogar korrigieren mit den Zahlen zu Bayern, fast jeder 2. landwirtschaftliche Betrieb in Deutschland ist aus Bayern,
>100.000 Betriebe gibt es in Bayern noch. In ganz Deutschland 260.000.

Bayern:
https://www.lfl.bayern.de/iba/agrarstruktur/295158/index.php

Deutschland gesamt:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Landwirtschaft-Forstwirtschaft-Fischerei/Landwirtschaftliche-Betriebe/_inhalt.html

Damit können wir Deine vorgetragenen Punkt wohl abhaken?
Im Prinzip hast Du damit ja die Probleme in der Landwirtschaft ja bestätigt, es geht der gesamten Landwirtschaft wirtschaftliche eher schlecht, hinzu kommen markttechnische sowie politische Rahmenbedingungen aus Berlin oder Brüssel, die verschärft zur Betriebsaufgabe beitragen.

Wie Kritik an der Ampel fundiert geht, zeigt ausgerechnet Ministerpräsident Ramelow, dem ich hier zustimme:

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat der Ampelkoalition vorgeworfen, mit der geplanten Streichung von Steuervergünstigungen beim Agrardiesel und der Kraftfahrzeugsteuer der AfD in die Hände zu spielen. „Es gibt derzeit vier Faktoren, die gleichzeitig auf die Agrarbetriebe vor allem im Osten wirken“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

„Das ist die CO₂-Bepreisung, die steigt. Das sind die steigenden Netzentgelte, die den Strompreis nach oben treiben. Das sind die Traktoren, die wieder in Richtung einer normalen KFZ-Besteuerung getrieben werden sollen. Dass wir jetzt Produktionsmittel besteuern, ist an Absurdität nicht zu überbieten. Und jetzt kommt die Agrardiesel-Entscheidung noch hinzu.“

Ramelow sagte weiter: „Die europäischen Nachbarn besteuern den Berufsstand mit 10 Cent pro Liter, und wir steigern jetzt auf 47 Cent. Damit bekommt der ländliche Raum einen schweren Schlag, wenn die landwirtschaftlichen Betriebe ihre nicht mehr wettbewerbsfähigen Teile aus der Produktion nehmen. Und ich sehe die ersten Traktoren, an denen die Deutschlandfahne verkehrtherum hängt.“

Der Linken-Politiker warnte: „Das Gift der Rechtsradikalen dringt hier ein, weil die Sorge der Betroffenen unglaublich hoch ist. Und die Frage ist: Hört die noch jemand?“ Zwar sei er „ganz klar für den Ausstieg aus der fossilen Wirtschaft. Aber das muss man mit den Menschen machen, und nicht auf einmal in einer Nachtsitzung als Sparmaßnahme verkünden.“

Quelle: https://www.rnd.de/politik/ramelow-agrardiesel-entscheidung-der-ampelkoalition-spielt-der-afd-in-die-haende-AVCJZUO4JFFBLOB4PHEHXU52ZQ.html

SomertonMan schrieb am 26.12.2023:Soweit ich weiß, streckt das die Fluggesellschaft vor, bei der man ausgebildet wird

Manche machen den Pilotenführerschein privat. In den USA ist das um einiges günstiger.

SvenLE schrieb am 26.12.2023:Bauern

Anfang Januar sind wieder einige Aktionen der Bauern geplant als Protest auf die Absichten der Regierung.

https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2023/12/berlin-grossdemo-aktionswoche-januar-landwirte-bauern-subventionen.html

@nairobi


Allerdings werden im Ausland erworbene Fluglizenzen, selbst solche aus den USA, hier nicht ohne weiteres anerkannt. Da heisst es dann noch mal büffeln und Prüfung absolvieren.

Doors schrieb:Da heisst es dann noch mal büffeln und Prüfung absolvieren.

Das halte ich nicht für ein großes Problem. Ich habe einen Bekannten, der das so gemacht hat und den die Lufthansa dann mit Kusshand nahm.

@nairobi


Ist ja auch mit einem Auslandsführerschein nicht so einfach, diesen hier für Deutschland umgeschrieben zu bekommen. Ich erinnere mich da an langwierige Verfahren in meiner aktiven Zeit in der Arbeit mit Geflüchtete 2015 ff.

Aber inzwischen haben die auch alles geregelt bzw. Erweitert bekommen und stellen inzwischen einen guten Anteil von BusfahrerInnen hier in der Region.

eckhart schrieb:Wie Kritik an der Ampel fundiert geht, zeigt ausgerechnet Ministerpräsident Ramelow, dem ich hier zustimme:

Wohl wahr und er trifft es auf den Punkt, das eben an Stellen gespart wird, die eben nur ganz kleine Summen bringen und nicht gleich verteilt sind in der Gesellschaft.

Die FDP verhindert den Abbau von klimaschädlichen Subventionen. Darüber alleine wären schon fast alle Einsparungen möglich gewesen. Vor allem hätte es nicht nur ein paar Berufsgruppen getroffen.

SvenLE schrieb:Die FDP verhindert den Abbau von klimaschädlichen Subventionen. Darüber alleine wären schon fast alle Einsparungen möglich gewesen. Vor allem hätte es nicht nur ein paar Berufsgruppen getroffen

Würde man Kraftstoffe anhand ihres Energie-/Kohlenstoffgehaltes besteuern, wäre Diesel um einiges teurer. Ich denke, dass das in der aktuellen Situation, in der jeder meint, dass er zu kurz kommt, einen noch viel größeren Aufschrei als den der Landwirte gegeben hätte. Auch wenn es grundsätzlich logisch und klimapolitisch richtig wäre.
Heute ist erst ein interessanter Artikel auf der Onlinepräsenz der FAZ erschienen: die AfD bedient vor allem die Angst derer, die etwas zu verlieren haben. Die wiegelt sie gezielt auf um politisch Kapital daraus zu schlagen. Kostete der Liter Diesel nun 20 Cent mehr, wäre das Wasser auf deren Mühlen.
„Klimaschutz ja bitte“, wenn man den Umfragen glaubt. Aber er darf nur nichts kosten.

Frau Grimm appelierte jüngst auch wieder pro Klimageld, ich bin auf ihrer Seite. Hier verspielt die Ampel meiner Meinung nach viel Vertrauen.

Ilian schrieb:Klimaschutz ja bitte“, wenn man den Umfragen glaubt. Aber er darf nur nichts kosten.

Klimaschutz ist doch für die Regierung eine willkommene Rechtfertigung den Bürgern noch mehr Steuern aus der Tasche zu ziehen.

Solange weiter der Regenwald abgeholzt wird als gäbe es kein Morgen mehr, keine Bäume gepflanzt und massiv Wälder aufgeforstet werden, nicht ernsthaft etwas gegen die Bevölkerungsexplosion und Überbevölkerung getan wird, braucht mir keiner was von Klimawandel und Klimaschutz zu heucheln.
Und die Bürger lassen sich abzocken und fühlen sich auch noch gut dabei, ist ja fürs Klima. Mein Gott, wie naiv kann man sein?

-VOLLSTRECKER- schrieb:Solange weiter der Regenwald abgeholzt wird als gäbe es kein Morgen mehr, keine Bäume gepflanzt und massiv Wälder aufgeforstet werden, nicht ernsthaft etwas gegen die Bevölkerungsexplosion und Überbevölkerung getan wird, braucht mir keiner was von Klimawandel und Klimaschutz zu heucheln.

Du kannst als Regierung nicht anderen Ländern vorschreiben, wie sie zu handeln haben. Verbote sind hierzulande ja schon unpopulär, dann willst du den Brasilianern das Abholzen und dem Rest der 3. Welt das Kinderkriegen verbieten? Hauptsächlich hier verbietet man niemandem die Ölheizung? :D Das ist doch absurd. Global kann das nur über Abkommen und Entwicklungshilfe, kombiniert mit ganz viel Aufklärung erfolgen. Lula scheint zumindest vernünftiger als Bolsonaro, der will aber natürlich auch, dass die erste Welt sich beteiligt: https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/deutschland-amazonas-hilfszahlungen-100.html

-VOLLSTRECKER- schrieb:Klimaschutz ist doch für die Regierung eine willkommene Rechtfertigung den Bürgern noch mehr Steuern aus der Tasche zu ziehen.

Um derartigen Stammtischvorurteilen entgegenzuwirken sollte das Klimageld tatsächlich kommen. Da geht es auch viel um Akzeptanz.