Gerlind schrieb:Es ist m.E. allerdings eine rhetorische Figur.
Stimmt, gab´s bei uns Zuhause auch - "wer schreit hat Unrecht" - und es ist kompletter Mist.
Meine Eltern waren damit keine Faschos, aber es ist eindeutig der Versuch, durch autoritäres Gebaren zu vertuschen,
dass man eben keine pädagogische Autorität ist, sondern einfach nur genervt und das Problem "weg haben" will - nicht lösen.
Was soll das eigentlich - da wird jemand zu einem Thema befragt und soll antworten, ohne "das Problem" benennen zu dürfen?
Ich seh aus wie ne "Heidi" - und mein "Lieblingswandspruch" ist seit Jahren:
"Liebe Ausländer, lasst uns nicht mit diesen Deutschen allein!"
Ich finde es erschreckend, was für ein Mimimi darüber gemacht wird, diese "Mehrheitsgesellschaft",
einfach mal als "zu weiß" und damit "unangenehm für nicht dazu gehörende" zu bezeichnen.
Es sind ja auch viele Hellhäutige davon betroffen, dass wir nicht so wirklich souverän mit "Fremden" umgehen.
Und bestimmen zu wollen, wie eine Kritik geäußert werden darf - in einer Form, bei der das Gemeinte unterzugehen droht - ist eindeutig nicht "Gleichberechtigt". Punkt.
Und eigentlich geht es ja gar nicht um "Farben", es geht um das Verursacher-Prinzip:
der Klimawandel steht in direktem Zusammenhang mit Kolionialismus.
Wenn "wir Weiße" nicht bald mal was von unseren "Privilegien" abgeben, werden wir gemeinsam untergehen.
Egal, ob wir uns das ins Gesicht sagen lassen - oder nicht.
behind_eyes schrieb:Tone Policing Cancelt sich also selbst per Definition.
Da lachen ja die Hühner - der Punkt ist, ob man über Schmerz reden darf, weil es einem weh tut - oder erst dann, wenn man zum Roboter mutiert ist.
Sie hat nicht "hysterisch keifend bejammert, wie unrecht ihr geschieht", sie hat ne ungeschickte, (aber für einen Jugendlichen angemessene) Bemerkung darüber gemacht, wie "eklig", also abstossend es sich anfühlt, wenn die Verursacher eines Problems sich so aufführen, wie unsere konsumorientierte weiße Mehrheitsgesellschaft das beim Thema halt tut.
Und dabei nicht bedacht, dass sie nicht "unter sich" sind, sondern dass es von denen gehört werden könnte, über die sie redet.
Und die wollen dann den Rest nicht hören.
Macht es aber ja nicht unwahr, was geschieht.
Mich erinnert das grade an das Genöle über die Impfrisiken:
obwohl die Gefahren des Klimawandels um Längen größer sind,
empfinden wir es als "größere "Bedrohung", (reagieren jedenfalls empörter) wenn unsere Privilegien kritisiert werden.
Wir würden halt den Kolonialismus und die Produktionsverhältnisse in der dritten Welt gern ausblenden, wenn es um "Klimawandel" geht. Klappt aber nicht, da es sich da um die Realität handelt.