paxito schrieb:Ich frag mich wie man andere Gruppen erkennt, die nicht im Perso festgehalten werden, Migranten, Taubstumme, Autisten oder Blondinen? Scheint unmöglich.
Wenn ich sie aus rechtlichen Gründen erkennen muss, gibt es entsprechende Dokumente, z.B. Schwerbehindertenausweis (wenn man ohne Fahrkarte im Zug sitzt eine der wenigen Möglichkeiten dies legal zu tun). Blondinen sind rechtlich nicht relevant, daher gibt es hier keine Dokumente.
paxito schrieb:Frau.N.Zimmer schrieb:
wenn der potentielle Vergewaltiger plötzlich eine Frau ist und auf seinem Recht darauf besteht unter Frauen zu leben, weil er das gerade so "fühlt"?
Klar, passiert ständig und wäre auch überhaupt nicht durchschaubar. Irgendein Beispiel?
Das passiert deshalb nicht, weil nicht jeder das Recht hat, von jetzt auf gleich nach Belieben den Geschlechtseintrag zu ändern. Und das ist auch gut so...
paxito schrieb:Das man das Geschlecht auch ohne feststellen kann, ist ja Grundvoraussetzung dafür, dass man den Eintrag ändern lassen kann und wird auch nicht hinterfragt.
Also Hose runter, Zipfel raus? :-)
Mal eine kurze Zusammenfassung. Frau Ganserer möchte ihre Geschlechtszugehörigkeit ändern lassen. Aktuell gibt es hier eine Begutachtung, sie möchte diese entfallen lassen. Ist die Geschlechstzugehörigkeit relevant? Ja z.B.
- im Schiwmmbad
- in der Sauna
- im Knast
- bei Jobs mit Frauenquote
- etc.
Wenn man die Geschlechtszugehörigkeit jederzeit nach Belieben ändern kann, was passiert dann mit den ganzen rechtlich relevanten Dingen? Die müssten dann jedesmal im Konfliktfall mit teuren Gutachten nachgewiesen werden. Was wäre die Konsequenz: Frau Ganserer ändert ihren Eintrag und geht im Schwimmbad in eine Damenumkleide. Es kommt zum Konflikt mit einer Mutter, die sich durch ihre Anwesenheit gestört fühlt und den Bademeister holt. Entscheidet jetzt der Bademeister statt eines Facharztes, welche Geschlechtszugehörigkeit richtig ist? Wird der Konflikt vor Gericht ausgetragen? Frau Ganserer hätte sich das Gutachten einmal gespart, müsste jetzt aber in jedem einzelnen Konfliktfall ein solches über sich ergehen lassen. Will sie das wirklich? Es würde ihre jede Rechtssicherheit - die durch das aktuelle Verfahren gegeben ist - fehlen. Ist das wirklich klug, oder schießt man sich damit ins eigene Knie? Hat sie da womöglich etwas zu kurz gedacht?
Ich unterstütze und schätze ihren Einsatz gegen Diskriminierung, aber in dem Fall kann ich's drehen und wenden wie ich will, ich komm immer wieder zum Ergebnis, dass ihre Forderung über das Ziel hinausschießt, für die Allgemeinheit eine zu große Zumutung darstellt und letzen Endes auch für sie potentielle Probleme aufwirft, mit denen sie möglicherweise nicht rechnet.