Bishamon schrieb:Ist das gut, wenn in D ein trans Minderjähriger sein juristisches Geschlecht ändern kann?
Sofern seine Eltern dem zustimmen, ist es okay.
Bishamon schrieb:Off-Label-Verwendung (obwohl das besonders in der Kinderheilkunde üblich ist)
Nein, das ist lediglich eine Folge des nächsten Punkts.
Bishamon schrieb:wir kennen nicht alle möglichen (Langzeit-)Nebenwirkungen
Ja, in Verbindung mit dem nächsten beiden Punkten (Abwägung zwischen Nutzen und Risiken).
Bishamon schrieb:es könnten keine echten trans Personen bei der Behandlung dabei sein
Richtig, Stichwort Rapid Onset Gender Dysphoria. Hier besteht nicht nur das Risko der Nebenwirkungen. Es könnten psychische Störungen unentdeckt bleiben (Quellen hatte ich bereits verlinkt). Zudem besteht das Risiko der Detransition, wenn die Person nicht transsexuell sein sollte. Nach der dann unnötigen Transition eine weitere massive, körperliche und seelische Belastung. Studien zeigen, dass die Anzahl an Detransitionrn möglicherweise deutlich zu niedrig eingeschätzt wird:
Nicht alle können die niedrigen Abbruchzahlen bestätigen (26). Laut einer US-Studie fragen 25,6 % all derer, die eine Therapie vor dem 18. Lebensjahr begannen, innerhalb von 4 Jahren keine weiteren einschlägigen Rezepte mehr nach (27). Eine Befragung von 100 „Detransitioners“ ergab, dass sie zu zwei Dritteln weiblich sind, dass sich mehr als die Hälfte (55 %) nicht genügend aufgeklärt fühlte, fast die Hälfte (49 %) fürchtete Komplikationen, etwa durch Operationen, mehr als ein Drittel (38 %) erklärte, die Genderdysphorie sei eigentlich durch ein Trauma, durch Missbrauch oder wegen einer vorbestehenden psychisch-psychiatrischen Erkrankung entstanden (28).
Auffällig ist, dass nur ein Viertel (24 %) ihre Detransition den Behandelnden kommunizierte. Folglich könnten diese unterschätzen, wie viele sich umentscheiden. Das habe, so klagen Forschende, die das Phänomen untersuchen, auch damit zu tun, dass Menschen, die die negativen Seiten der Transition publik machten, der „Transphobie“ bezichtigt und mit Sprechverboten belegt würden (29). Sie verlieren die Unterstützung der Queer-Community, erführen von dort plötzlich Feindseligkeit (30).
Quelle:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/234841/Pubertaetsblocker-Debatte-um-TransitionstherapieZudem, und das hast du vergessen, ist auch der Nutzen zur Vermeidung von Suiziden noch nicht klar:
In a subsequently published erratum, the authors noted no statistically significant difference in odds of hospitalization following a suicide attempt between transgender individuals matched by age, legal gender, education, and country of birth who had and who had not received any gender-affirming hormone or surgical treatment.
Quelle:
https://www.cureus.com/articles/145464-suicide-related-outcomes-following-gender-affirming-treatment-a-review#!/Ergänzend noch einmal zum Stand der Studien:
Gender-affirming treatment remains a topic of controversy; of particular concern is whether gender-affirming treatment reduces suicidality. A narrative review was undertaken evaluating suicide-related outcomes following gender-affirming surgery, hormones, and/or puberty blockers. Of the 23 studies that met the inclusion criteria, the majority indicated a reduction in suicidality following gender-affirming treatment; however, the literature to date suffers from a lack of methodological rigor that increases the risk of type I error. There is a need for continued research in suicidality outcomes following gender-affirming treatment that adequately controls for the presence of psychiatric comorbidity and treatment, substance use, and other suicide risk-enhancing and reducing factors. There is also a need for future systematic reviews given the inherent limitations of a narrative review. There may be implications on the informed consent process of gender-affirming treatment given the current lack of methodological robustness of the literature reviewed.
Quelle: s.o.
Bishamon schrieb:Was anderes wirst du heute kaum mehr finden. Konversionstherapien funktionieren weder bei der Geschlechtsidentität, noch bei der sexuellen Orientierung.
Darun geht es nicht, siehe den zuletzt verlinkten Artikel.
Bishamon schrieb:Wenig überraschend sind besorgte Bürger oft nicht nur über Medikamente besorgt, sondern auch über das Selbstbestimmungsgesetz. Mögliche Nebenwirkungen sind dann nur vorgeschoben.
Bei Kindern auf jeden Fall. Darüber hinaus wäre die Weiterentwicklung bestehender Gesetze. Wenig überraschend sind trans-affirmative Gutmenschen nicht gewillt, über mögliche Nebenwirkungen nachzudenken. Lieber nehmen sie Risiken in Kauf, als vom Narrativ abzurücken, alle Kritiker seien transfeindlich.