Bishamon schrieb:Ist Rassist nicht auch ein Reizwort?
Aus meiner Sicht nicht. Der Begriff taugt nur dann zum Provozieren, wenn der Angesprochene sich nicht als Rassist sieht. So mit dem Wort Faschist geschehen, als Brandner von der AfD die Spiegel-Redakteurin so genannt hat.
Entscheidend für einen Kampfbegriff ist allerdings die Intention desjenigen, der das Wort nutzt. Weniger, ob das Wort reizt oder nicht (das wäre ggf. eher eine Voraussetzung). Und auch weniger, wie eine objektive Bewertung aussieht, sofern denn möglich. (So eindeutig wie bei der Spiegel-Redakteurin ist es ja nicht immer. Wobei das auch eher ein plumper Versuch seitens Brandner war.)
Mir fällt jetzt allerdings keine Gruppierung ein, die "Rassist" als Kampfbegriff nutzt.
Bishamon schrieb:Du schreibst selber, dass »transexklusiver Feminismus« eine korrekte Beschreibung ist. Warum sollte man nicht die Abkürzung verwenden dürfen?
Weil sie eben nicht alleine beschreibend genutzt wird, sondern abwertend. Es handelt sich ja nicht um zwei Strömungen des Feminismus, die irgendwie gewillt wären, einander zu respektieren. Da muss man sich schon ein eigenes Bild machen, was man nun sinnvoller findet.
In deiner Übersetzung (hier) fehlt zunächst das Wort "Radikal" ("Trans-Exclusionary
Radical Feminist“), was per se schon eine Botschaft ist. Zudem ist den trans-affirmativen Feministen ja von vorneherein klar, dass transexklusive Feministen im Unrecht sind (und umgekehrt):
Grundsätzlich klingen viele Argumente von Terfs wohl auch deshalb auf den ersten Blick einleuchtend, weil viel Unwissen und viele verdrehte Fakten über die Lebensrealitäten von trans Personen herrschen.
Quelle:
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/queerspiegel/was-bedeutet-terf-4304299.htmlD.h., wenn ein Feminist einen anderen als "Terf" bezeichnet, dann sagt er damit implizit auch aus, dass eine Auseinandersetzung nicht lohnt. Das geht hin bis zu persönlichen Angriffen und Boykott-Aufrufen, wie der gegen J. K. Rowling.
Bishamon schrieb:Gibt bei jedem Thema andere Meinungen.
Sicher, drum ist dein ursprünglicher Kommentar so nicht haltbar:
Bishamon schrieb:Wissenschaft sieht Geschlecht als Spektrum. Sowohl das biologische, als auch das psychische Geschlecht.
Nein, nicht "Wissenschaft" sieht das so, sondern die von dir zitierten Wissenschaftler.
Bishamon schrieb:Eine trans Frau behauptet nicht, dass sie eine biologische Frau ist. Sie behauptet auch nicht, dass sie entsprechende Chromosomen hat.
Ich habe das Manifest als Reaktion auf deine Behauptung verlinkt, "[die] Wissenschaft" gehe von mehr als zwei Geschlechtern aus. Das Manifest zeigt, dass das nicht der Fall ist, da es von Wissenschaftlern unterzeichnet wurde. Erst einmal nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.
Bishamon schrieb:Woher wissen die das?
Woher soll ich das wissen? Es spielt für die Frage, ob "[die] Wissenschaft" von zwei Geschlechtern ausgeht oder nicht, zwar keine Rolle. Allerdings findet man genügend Artikel zu dem Thema, in denen zumindest Einzefälle beschrieben werden. Das wurde hier auch schon ausführlich diskutiert, wenn ich mich recht erinnere.