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Wir sollten Gefängnisse langfristig abschaffen

1.555 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kriminalität, Norwegen, Gefängnisse ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wir sollten Gefängnisse langfristig abschaffen

18.03.2021 um 19:51
Im Grunde sollten wir auf eine Gesellschaft hinarbeiten, die Gefängnisse und Strafen generell überflüssig macht. In dieser Reihenfolge bitte und mit Behutsamkeit, denn der goldene Käfig für alle, der jede Abweichung aus dem drögen Gleichklang von vorneherein im Keim erstickt, wäre mein Ding auch nicht.


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18.03.2021 um 23:02
@Tripane
Zitat von TripaneTripane schrieb:Im Grunde sollten wir auf eine Gesellschaft hinarbeiten, die Gefängnisse und Strafen generell überflüssig macht.
Das wäre schön nur wie kann man verhinder das Arschlöcher scheisse baun?
Und gibt immer welche ob man das änder kann weiss ich nicht. #1

Es müsste er geklärt werden wie sowas entsteht ( z.b. Treppe Kicken, Obdachlose anzünden, oder ganz krass "Dnepropetrovsk Maniacs" ) Wikipedia: Dnepropetrovsk Maniacs

? Elternhaus ? -> Bockige Jugendliche -> gegenseitiges aufstacheln -> Eskalation
Chemisches ungleichgewicht im Gehirn oder Neurologischer schaden


#1
Gut man könnte alle unter Drogen setzten. So wie im Film "Equilibrium"
Der Film zeichnet eine Dystopie, in der nach einem Dritten Weltkrieg menschliche Emotionen als der entscheidende Auslöser von Gewalttätigkeiten erkannt worden sind und durch das Psychotropikum „Prozium II“ auf ein Minimum reduziert werden. Die Ausgabestelle des Prozium II im Regierungsgebäude, das Equilibrium, symbolisiert die angestrebte emotionale Gleichmütigkeit und gibt dem Film seinen Namen.
Wikipedia: Equilibrium (Film)

Auf so was hab ich keine Bock


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18.03.2021 um 23:43
Zitat von O.G.O.G. schrieb:Das wäre schön nur wie kann man verhinder das Arschlöcher scheisse baun?
Und gibt immer welche ob man das änder kann weiss ich nicht. #1
Jaja, eben. Bin da ganz bei dir. Ich weiß es auch nicht. (Hätte das noch deutlicher schreiben wollen, aber dann kringelte das Telefon.) Deswegen halte ich jedenfalls auch nichts von der Überlegung, die Gefängnisse abzuschaffen. Das wäre, das Pferd von hinten aufzuzäumen.


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19.03.2021 um 02:33
Zitat von TripaneTripane schrieb:Im Grunde sollten wir auf eine Gesellschaft hinarbeiten, die Gefängnisse und Strafen generell überflüssig macht. In dieser Reihenfolge bitte und mit Behutsamkeit, denn der goldene Käfig für alle, der jede Abweichung aus dem drögen Gleichklang von vorneherein im Keim erstickt, wäre mein Ding auch nicht.
Genau, das sollten wir. Aber dazu muss ein Umdenken stattfinden.

Dazu muss ich anfangen, mich zu fragen, wie ich meine Gesellschaft vor Sucht und vermeidbarer Krankheit schütze anstatt wie ich Drogenhändler bestrafe.
Ich muss anfangen, darüber nachzudenken, wie ich meine Gesellschaft vor Missbrauch und Gewalt schütze als darüber nachzudenken, wie ich Gewalttäter und Sexualstraftäter härter bestrafe.

Denn diese Fragen sind nicht äquivalent. Bei der zweiteren Frage lege ich mich schon auf nur ein Instrument fest (das strafrecht), ohne mir zu überlegen, ob es nicht viel effektivere Möglichkeiten gibt, mein eigentliches Ziel zu erreichen.


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Wir sollten Gefängnisse langfristig abschaffen

19.03.2021 um 04:31
@sacredheart

Letztendlich gehen alle meine Gedanken von folgenden Grundsatz aus:

Um Gewalt, Elend und Kriminalität in unserer Gesellschaft senken will, muss ich erreichen, dass

a) Menschen sich nicht Gegenseitig verletzen sondern sich gegenseitig unterstützen wollen.
b) Menschen dazu in die Lage versetzt sind, sich nicht gegenseitig zu verletzen und sich zu unterstützen.

Diese Punkte sich nicht äquivalent. Man kann in einer Gesellschaft leben, in der die meisten menschen sich eigentlich nicht verletzen wollen (und ich glaube in so einer leben wir), es aber trotzdem tun, weil sie nicht wissen, wie sie damit aufhören können (Das ist z.b. im kleinen, wenn sich Eltern und Kinder aus gegenseitigem Missverstehen unter Umständen empfindlich gegenseitig verletzen, im Großen wenn z.B. Psychiatrien in der Vergangenheit sicherlich Menschen helfen wollten, aber sie in Zwangsjacken gesteckt und zwangsmediziert haben oder anderweitig methoden genutzt haben, die nicht halfen aber viel kaputtgemacht haben).

Und was dazu notwendig ist, um diese beiden Punkte zu erreichen, ist meiner Ansicht nach ein Gemeinschaftsorientiertes Denken, was wir so heute nicht umfassend haben.

Ich möchte dazu , wie ich das so mache, ein Bild malen. Ich zitiere das, damit der Post einfacher zu lesen ist:
Stell dir mal eine etwas romantisierte Generation X Jugend vor. Noch so ein bisschen vor dem Internet. Stell dir ein paar Jugendliche vor, die ganz sicher nicht mit ihren Eltern darüber reden, was die so draußen machen.
DIe hängen täglich an der Skaterrampe irgendwo im nirgendwo ab, rauchen da schon mit 14 oder Kiffen sogar. Prügeln sich da sogar ab und zu und machen manchmal gefährliche Sachen oder verbotene Sachen (so in der Größenordnung Einsteigen in ein verlassenes Haus oder Supermarktdiebstahl).

ABER: Die kennen gewisse Grenzen. Die würden sicherlich keinen einfach überfallen oder Familienvater verprügeln. Die haben halt ihren eher rechtsfreien Jugendraum, wissen aber auch, wo Schluss mit lustig ist und wissen irgendwo auch, wo ein Problem existiert, wo man die Eltern für braucht oder die POlizei (also wenn z.b. etwas wirklich schlimmes geschieht).

Solche Jugendliche sind kein großes Problem, weil sie trotz ihrer Delinquenz eine Art von Gemeinschaftsgefühl besitzen, ein soziales Netz, wo sie viele ANsprechpartner haben, wenn es ein Problem gibt und im großen und ganzen bestimmte Grundsätze verinnerlicht haben. DIe leben ihre hässlichen Seiten altersgerecht aneinander aus und zwar so, dass alle damit im Großen und Ganzen klarkommen.
So, jetzt Schluss mit der etwas romantisierten Jugend, denn so sieht die Jugend heute nicht mehr aus, wenn sie es jemals getan hat.

Wir haben eine sehr fragmentierte Gesellschaft, in der einzelne Gruppen zwar oft eine Art von Gemeinschaftsgefühl füreinander haben, aber nicht mehr für die Gesellschaft an sich. Heißt: Da hat durchaus zwar ein bereits vorbestrafter Jugendlicher sehr große Solidarität zu seinen Freunden, aber eben nicht mehr für den alten Mann, der ihn in der Bahn bittet, sein Handy leise zu machen. Der bekommt dann unter Umständen Schläge.
Andersherum ist das auch so: Besser sozialisierte Jugendliche würden keinen alten Mann verprügeln, weil das ihrer Sozialisierung und gesellschaftlichen Stellung nicht entspricht (bei der Peer group und auch bei den Erwachsenen Bezugspersonen gewinnt man damit nichts), aber auch die haben häufig kein Gemeinschaftsgefühl mehr, sondern sind Einzelkämpfer. Sie würden sehr schnell andere fallen lassen oder auch die machtstrukturen, die ihre stellung in der gesellschaft hergibt, nutzen, um sich von anderen abzusetze (ich spreche da aus erfahrung, ich war so ein Jugendlicher).

Die Gesellschaft in die wir schauen ist eine mit hohen Prinzipien, aber eine kalte, in der man sich mit den Problemen der anderen nicht beschäftigen will, auch gar nicht mit den PErsonen an sich auseinandersetzen will. "Wenn es dir nicht gut geht, dann geh halt zum arzt" ist letztendlich zwar kein falscher Ratschlag, aber eben auch eine MEthode, um zu sagen "lass mich in Ruhe".

Wo in meinem Bild die Jugendlichen eine Sicht hatten für die Frage 'wie wollen wir miteinander umgehen', was die Restgesellschaft schon irgendwie mit eingeschlossen hat, haben das die MEnschen heute oft ausgetauscht gegen ein 'was darf ich machen', was dazu führt, dass man eigentlich alles machen darf, solange man sich rechtfertigungen ausdenkt, die in der peergroup als legitim gelten.
Das ist beim Freund, der Alkoholsüchtig ist dann "man muss solche LEute fallen lassen, damit es besser wird", auch dann, wenn der noch gar nicht so schrecklich süchtig ist, aber nervt.
Das ist bei jugendlichen intensivtäter "der hat mich halt blöd angemacht, wollte den ja nicht ins krankenhaus schlagen aber soll er halt auch nicht ankommen".

VErsteh mich da nicht falsch, das eine ist schlimmer als das andere, aber beides ist schrecklich kalt. Und diese Kälte müssen wir bekämpfen, wenn wir eine Gesellschaft wollen, in der wir uns weniger Kriminalität antun.

Und ich sage das nicht als irgendein Hippie. Im Gegenteil, ich war schon von klein auf ein Apparatschik und Spießer. Ich hab in meiner Jugend nie Drogen genommen, ich hab nie Regeln übertreten, ich hab die LEute verurteilt, die das gemacht haben und gehofft, dass meine Systemkonformität mir einen Vorteil ihnen gegenüber verschafft. UNd das hat so auch häufig geklappt. Ich mag es nicht, mich mit lauten Menschen auseinanderzusetzen, die mich einschüchtern, weil ich kein sonderlich mutiger Mensch bin und mein erster Impuls bei einer GEsetzesübertretung ist, die POlizei zu rufen, sicherlich nicht selbst hinzugehen und das klärende Gespräch zu suchen.

Wenn einer wie ich sowas wie oben sagt, dann sage ich das, weil ich zu der logisch zwingenden Schlussfolgerung gekommen bin, dass das so stimmt. Nicht, weil es meinem Komfortzonenweltbild entspricht. Ich sage das aus mathematischen Überlegungen heraus.

Um Verbrechen bekämpfen zu können haben wir nur eine einzige Wahl: Wir müssen dafür Sorgen, dass die Umstände, die Verbrechen begünstigen, möglichst minimiert werden.
EIN Umstand, der das tut, ist, wenn Verbrechen sich lohnt. Darauf basieren Gefängnisse: Es darf sich nicht lohnen, wenn man regeln übertritt.
Aber das ist nur ein Umstand, nicht der einzige, meiner Meinung nach auch lange nicht der Wichtigste.

Ein anderer Umstand ist, wenn Menschen nicht wie oben skizziert sich als Teil einer Gemeinschaft verstehen.
Ein Opfer, das sich nicht als Teil einer Gemeinschaft versteht und keine Ansprechpartner hat, die ihm hilfreich erscheinen, kann sich nicht wehren. Wenn ein Kind in einer missbrauchsfalle durch Eltern steckt, aber Lehrer, Jugendamt und Polizei nicht als nahbare Helfer erscheinen und auch Freunde kein soziales Netz bilden, was hier helfen kann, ist das Opfer allein.

Wenn ein potentieller Jugendlicher Straftäter niemanden mehr in der Mehrheitsgesellschaft hat, der irgendwie menschlich auf Augenhöhe mit ihm agiert und dessen Urteil ihm wichtig ist, dann ist er irgendwann für uns verloren. Sobald da jemand ist, bei dem es wirklich weh tut, wenn der nach einer Straftat von diesem Jungen enttäuscht ist, sieht das schon wieder etwas anders aus (ob das jetzt ein lehrer, freund, oder ein anderweitiges Vorbild ist).

Der Schlüssel ist der Aufbau sozialer Netze und Gemeinschaften, die mehr als nur eine Peerbubble sind.

Und darüber, wie wir das schaffen, sowohl bei Jugendlichen als auch bei erwachsenen, sowohl im kleinen als auch im großen (z.B. bei der Frage, wie wir Suchtkranke effektiver unterstützen können), müssen wir uns endlich unterhalten undzwar ernsthaft und ergebnisoffen.

Das ist NICHT vorrangig eine Geldfrage, das ist erstmal vorrangig eine Frage der Perspektive, und der Perspektivwechsel ist hier dringen und notwendig.


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19.03.2021 um 04:37
Zitat von O.G.O.G. schrieb:? Elternhaus ? -> Bockige Jugendliche -> gegenseitiges aufstacheln -> Eskalation
Chemisches ungleichgewicht im Gehirn oder Neurologischer schaden
Das ist doch mal eine gute Frage. Warum können Menschen anderen Menschen ohne emotionale Notsituation schreckliches Leid zufügen, obwohl Menschen normalerweise als Gruppentiere doch natürliche Beißhemmungen kennen und Empathie?


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19.03.2021 um 04:44
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Warum können Menschen anderen Menschen ohne emotionale Notsituation schreckliches Leid zufügen, obwohl Menschen normalerweise als Gruppentiere doch natürliche Beißhemmungen kennen und Empathie?
Weil Ein paar wenige Menschen zur eigenen Gruppe gehören, die allermeisten anderen aber nicht und das Überleben ist erstmal nur auf die eigene kleine Gruppe beschränkt.
Halt ähnlich wie bei anderen Primaten auch.


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19.03.2021 um 04:52
@McMurdo

Primaten leben in Gruppen von maximal 200 Tieren. Das wird bei Frühmenschen nicht anders gewesen sein. Dennoch schaffen es MEnschen, auch ein Gemeinschaftsgefühl in und für große Gruppen zu entwickeln, weil sie bestimmte systematische Ideen verfolgen.

Sogar zu Menschen, die sie gar nicht kennen.

Trotzdem sprichst du etwas an, was zumindest wichtig ist: MEnschen brauchen auch kleine Kerngruppen abseits der großen Ideen. Und die haben heute viele nicht mehr, weil die Welt so zersplittert ist. Eine Staatsidee, die versteht ein Mensch noch. Aber nicht mehr, wenn der Staat vollkommen heterogen ist sogar auf dem kleinsten Level und es da gar keine Fixpunkte mehr gibt außer sehr schematisch austauschbare.

Darum ist es so wichtig, dass wir in unserer Gesellschaft systematisch dafür sorgen, dass alle Menschen zugang zu freiräumen haben, in denen sie feste und verlässliche peergroups finden können und Ansprechpartner für Probleme haben, die mehr darstellen als nur Funktionsausübende personen.

Ich muss versuchen zu erreichen, dass sich z.b. Schüler und Lehrer als MEnschen auf Augenhöhe näher kommen, damit eine Klassengemeinschaft entstehen kann, anstatt dass der Lehrer eine Funktion ausübt und nicht als Mensch dort steht.

Ich muss erreichen, dass Menschen ihre Stadt wieder als gemeinsamen Ort begreifen, der ihnen gehört und den sie gemeinsam gestalten können anstatt einen Wohnort, der von namenlosen Servicekräften in Schuss gehalten wird.

Ich kann durchaus das eingravierte Stammesdenken des Menschen nutzen, um eine stärkere Gesamtempathie in meiner Gesellschaft zu erreichen.


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19.03.2021 um 05:06
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Primaten leben in Gruppen von maximal 200 Tieren. Das wird bei Frühmenschen nicht anders gewesen sein. Dennoch schaffen es MEnschen, auch ein Gemeinschaftsgefühl in und für große Gruppen zu entwickeln, weil sie bestimmte systematische Ideen verfolgen.
Das ist aber eher schon abstrakt und erfüllt keine soziale Funktion, z.B. ein Staatsgebilde. Sieht man am besten daran für welche Menschen man wirklich trauert. Das ist nicht der Deutsche der in Pusemuckel vom Auto überfahren wird, sondern diejenigen aus dem engsten Umfeld der eigenen sozialen Gruppe.


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19.03.2021 um 05:12
Zitat von McMurdoMcMurdo schrieb:Das ist aber eher schon abstrakt und erfüllt keine soziale Funktion, z.B. ein Staatsgebilde. Sieht man am besten daran für welche Menschen man wirklich trauert. Das ist nicht der Deutsche der in Pusemuckel vom Auto überfahren wird, sondern diejenigen aus dem engsten Umfeld der eigenen sozialen Gruppe.
Das ist nicht abstrakt, sondern vollkommen greifbar. Gerade für die heranwachsende Generation Z kann das, was im Internet MEnschen passiert, die sie nichtmal kennen, relevanter sein als das vor ihrer Haustür.

Dass die eigene Core group einem näher geht als fremde ist schon klar. Das bedeutet nicht, dass man keine Empathie für Fremde haben kann bzw. kein gemeinschaftsgefühl, das die eigene coregroup übersteigt.


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19.03.2021 um 05:21
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das ist nicht abstrakt, sondern vollkommen greifbar. Gerade für die heranwachsende Generation Z kann das, was im Internet MEnschen passiert, die sie nichtmal kennen, relevanter sein als das vor ihrer Haustür.
Quark, nur dann wenn man eine irgendwie geartete soziale Bindung zu diesem jemand hat. Ob YouTuber xy morgen verstummt oder nicht interessiert auch nur diejenigen die ihm folgen. Und von denen trifft es am härtesten auch nur die die wirklich vllt freundschaftlichen Kontakt zu ihm hatten.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dass die eigene Core group einem näher geht als fremde ist schon klar. Das bedeutet nicht, dass man keine Empathie für Fremde haben kann bzw. kein gemeinschaftsgefühl, das die eigene coregroup übersteigt.
Ja das stimmt, ist aber eben bei weitem nicht so ausgeprägt. Wie gesagt, niemand heult weil in Pusemuckl jemand vom Auto überfahren wird, selbst wenn er Deutscher war oder Angehöriger derselben Partei, man ihn aber nicht näher kannte, usw.
Das ist halt alles auf eine sehr sehr kleine Gruppe beschränkt.

Und wenn es hart auf hart kommt werden andere Gruppen eben auch immer bis aufs Blut bekämpft.


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19.03.2021 um 05:28
Zitat von McMurdoMcMurdo schrieb:Ja das stimmt, ist aber eben bei weitem nicht so ausgeprägt. Wie gesagt, niemand heult weil in Pusemuckl jemand vom Auto überfahren wird, selbst wenn er Deutscher war oder Angehöriger derselben Partei, man ihn aber nicht näher kannte, usw.
Das ist halt alles auf eine sehr sehr kleine Gruppe beschränkt.

Und wenn es hart auf hart kommt werden andere Gruppen eben auch immer bis aufs Blut bekämpft.
Warum muss es denn hart auf hart kommen und warum kann man die anderen nicht als teil der eigenen gruppe begreifen?
Natürlich muss es das nicht und natürlich kann man das.

DAzu muss man nicht um jemanden weinen. Ich begreife andere Deutsche als Teil meiner Gruppe, die ich nicht kenne, auch wenn ich nicht um die weine. Das ist ja gar keine Notwendigkeit.

Ich kann auch eine kollegialität unter arbeitskollegen haben und eine atmosphäre, in der man vernünftig miteinander auf einem arbeitsplatz umgeht, selbst, wenn ich einen bestimmten kollegen nicht leiden kann.

Gruppenzugehörigkeit heißt nicht, dass man jemanden besonders lieb hat. Es bedeutet das anerkennen der menschlichkeit des anderen.


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19.03.2021 um 05:34
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Warum muss es denn hart auf hart kommen und warum kann man die anderen nicht als teil der eigenen gruppe begreifen?
Natürlich muss es das nicht und natürlich kann man das.
Weil das evolutionär nicht so in uns festgelegt ist. Wir sind da einfach biologische Roboter die so und nicht anders funktionieren.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich begreife andere Deutsche als Teil meiner Gruppe, die ich nicht kenne, auch wenn ich nicht um die weine.
Und wie sieht's aus mit Franzosen und Schweizern? Sind die auch Teil deiner Gruppe der du dich zugehörig fühlst? Und wenn ja warum und wenn nein warum nicht?


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19.03.2021 um 07:35
Zitat von McMurdoMcMurdo schrieb:Weil das evolutionär nicht so in uns festgelegt ist. Wir sind da einfach biologische Roboter die so und nicht anders funktionieren.
Das stimmt nicht, das ist eine Umstandsfrage. Ob die Verhältnisse da sind, dass ein Krieg passiert, ist eine Frage der Umstände genauso, wie es eine Frage der Umstände ist, ob sich zwei Ameisenkolonien bekriegen.
Zitat von McMurdoMcMurdo schrieb:Und wie sieht's aus mit Franzosen und Schweizern? Sind die auch Teil deiner Gruppe der du dich zugehörig fühlst? Und wenn ja warum und wenn nein warum nicht?
Sind sie, es sind auch westliche Menschen. Und wenn du nach Eingeborenen auf einsamen Inseln fragst, dann sind das zumindest noch Menschen. Hier ist notwendig, integrationsleistung zu erbringen. Undzwar nicht von ausländern in uns hinein, sondern von allen Menschen gemeinsam in eine zunächst kommunale, dann nationale und dann internationale mehrheitsgesellschaft.

Gewalt funktioniert nur, wenn man andere entmenschlicht. Würden menschen nicht auf für fremde empathie empfinden, müssten Rechte nicht die Flüchtlinge in den Booten als Terroristen Brandmarken, um eine Entschuldigung zu liefern, sie nicht durchzulassen. Dann könnten wir auch offen Genozide durchführen, so wie es menschheitsgeschichtlich mal war. Geht aber nicht mehr. Wir können nichtmal mehr offen dazu stehen, was wir mit den tieren in den schlachthäusern machen.


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19.03.2021 um 08:51
@shionoro
@McMurdo

Ihr seid doch schon ein paar Schritte zu weit. Die erste, ganz kleine, Gruppe der man angehört, ist die Familie. Vater, Mutter und Kind(er). Hier startet die Sozialisation, und wenn sich hier schon nichts tut oder es in die falsche Richtung geht, weil die Eltern das auf KiTa, Schule und Umfeld abschieben, ist der Schaden doch bereits angerichtet.
Aber laut Shionoro ist ja der Staat vollumfänglich für alles, was an Sozialistaion stattfindet, in der Bringschuld. Dann darf er sich aber nicht wundern, wenn er in der Staatsideologie geschulkt wird und nicht auf die Art, wie Shionoro es sich wünscht.
Hier muß der Staat Anreize schaffen, in Form von Kindergeld bzw. Freibeträgen tut er das ja schon. Aber hier könnte er auch etwas mehr tun. Früher gab es bei uns für "kinderreiche" (ab drei Kindern) Familien z.B. für die großen Schulferien im Sommer den Ferien- Sommerpass oder wie der genau hies. Damit konnte man dann gratis in Freibad oder auf diverse Veranstaltungen. Hat zumindest die Eltern soweit finanziell entlastet, daß "die Blagen auch mal rauskommen". Im Sommer waren wir auch in den Ferien, wenn nicht im Freibad, von morgens bis abends auf dem Bolzplatz, daß Alterspektrum reichte von 10 bis 18 Jahren, wer den (Leder-)Ball mitbrachte war König. Heute sitzen die meisten Jugendlichen doch mangels Freundeskreis vor dem Computer/der Spielkonsole, soziale Kontakte vis-a-vis sind, unabhängig von Corona, Mangelware geworden, zumindest außerhalb von sozialen Brennpunkten. Und da möchte man die Kinder und Jugendlichen ja eigentlich auch nicht heranwachsen sehen. Aber FDJ-Treffen oder gar Vereine, in denen Geländeübungen für die spätere Wehrertüchtigung abgehalten werden will ja auch keiner mehr so wirklich.


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19.03.2021 um 09:10
Was ich sagen wollte und was hir gut rein passt, dass: "Stanford Prison Experiment" war FAKE.

Die Stanford Gefängniswärter sollten Grausam sein um eine Extreme Psychologische Reaktion bei den gefangen zu erzeugen.
Und so auf die Missstände in den amerikanischen Gefängnissen zu zeigen.


Youtube: Stanford Prison Experiment exposed – Der größte Betrug an Wissenschaft und Psychologie
Stanford Prison Experiment exposed – Der größte Betrug an Wissenschaft und Psychologie
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19.03.2021 um 11:35
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Warum muss es denn hart auf hart kommen und warum kann man die anderen nicht als teil der eigenen gruppe begreifen?
Weil die anderen das in so einem Fall auch nicht tun werden, da ist sich jeder selbst der Nächste, und die eigene Gruppe oder Familie geht immer vor, sogar wenn andere (Fremde) dafür draufgehen. Das gehört zu den grundlegenden Primateninstinkten der Gattung Mensch. Angeborene Instinkte lassen sich durch Erziehung allenfalls dressieren, aber niemals ausschalten.


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19.03.2021 um 11:49
Zitat von cpt_voidcpt_void schrieb:Früher gab es bei uns für "kinderreiche" (ab drei Kindern) Familien z.B. für die großen Schulferien im Sommer den Ferien- Sommerpass oder wie der genau hies. Damit konnte man dann gratis in Freibad oder auf diverse Veranstaltungen. Hat zumindest die Eltern soweit finanziell entlastet, daß "die Blagen auch mal rauskommen".
Hatte sich was mit Sommerpass, ich habe diese Zeit erlebt, draußen auf dem Land, wo man selbst mit Pass keinerlei Sommeraktivitäten hätte besuchen können. Der nächste Badetümpel lag 5 Kilometer entfernt (eiskalt da von einem Bach gespeist, nur nach einer langen heißen Woche überhaupt angenehm, und dann wimmelte es von Blutegeln), das nächste Freibad 15 Kilometer, auf radlergefährlicher Straße und Öffentliche fuhren an Werktagen dreimal täglich, Samstags zweimal (früh und mittag) und an Sonntagen gar keine. Sonst gab es weit und breit nichts, keine Veranstaltungen, keine Kinos, nichts, und wenn man nicht auf Fußball oder andere Ballspiele stand lief auch sportlich nichts. Wenn ich die Werbung für diesen "Sommerpass" mitbekam, fühlte ich mich immer wie von der Welt vergessen. Der war nur in größeren Städten brauchbar wo tatsächlich was lief, nicht abgelegen auf dem Land.


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19.03.2021 um 12:04
@T.Rick
Das stimmt allerdings, die Eltern mussten die Kinder dann trotzdem überall hinfahren


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19.03.2021 um 12:05
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dass die eigene Core group einem näher geht als fremde ist schon klar. Das bedeutet nicht, dass man keine Empathie für Fremde haben kann bzw. kein gemeinschaftsgefühl, das die eigene coregroup übersteigt.
Und beides läßt sich auch wunderbar manipulieren, wenn man sich die Hysterie um Sterbefälle von Prominenten anschaut (Lady Di) oder das Gemeinschaftsgefühl auf Land, Führer, Religion oder Rasse fixiert. Empathie ohne angeschalteten gesunden Menschenverstand ist auch nicht das Wahre.


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