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Wir sollten Gefängnisse langfristig abschaffen

1.555 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kriminalität, Norwegen, Gefängnisse ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wir sollten Gefängnisse langfristig abschaffen

05.03.2021 um 16:23
@LuckyLook

Und das MÄdchen wird wieder lebendig, wenn der länger 'vollversorgt' wird?
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Tatsächlich ist Pädophilie als Neigung natürlich kein Straftatbestand. Es ist ja auch keineswegs verboten, sich vorzustellen, eine Bank auszurauben. Das sollte auch nie anders sein.

Ich bin aber auch als Vater ganz bei @T.Rick . Ich würde meine Kinder, wenn sie noch Kinder wären - meine realen Kinder passen auch nicht mehr in das Beuteschema von Pädophilen - niemals mit einem Menschen alleine lassen, von dem ich wüsste, er hat pädophile Neigungen.

Neigungen bedeuten ja immerhin Phantasien. Und diese Phantasien, die sich auf Kinder beziehen, sind nun mal keine Phantasien von einvernehmlichen Handlungen, sondern es sind Missbrauchsphantasien.

Insofern ist der Vergleich unpassend, ob man seine Freundin / Frau mit einem heterosexuellen Mann alleine lassen würde. Das würde ich natürlich tun und tue es auch ohne zu zögern. Der richtige Vergleich wäre, ob ich meine Frau mit einem Mann alleine lassen würde, der Vergewaltigungsphantasien hat (unter der Voraussetzung ich wüsste das). Und dann wäre meine Antwort nein und diese Antwort würde meine Frau auch ganz sicher von mir erwarten.
Es geht ja um den Schutz potentieller Opfer. Fantasien davon, was ich mit meinen Kindern machen würde und ob die Pädophile treffen sollen, die stammen ja nicht von mir.

Von mir stammt, dass man die eigenen und auch andere kinder besser schützen kann, wenn man auf Prävention von verbrechen setzt. Denn statistisch gesehen wird dein Kind wohl irgendwann einen Pädophilen kennen lernen (man schätzt 1% aller Männer als Pädophil ein) (und nicht nur Pädophile missbrauchen Kinder).
Das wirst du gar nicht verhindern können, du weißt es ja nicht. Darum ist es mäßig ständig darüber zu reden, was man mit den tätern aus dem hellfeld macht, wenn der meiste missbrauch sich im dunkelfeld bewegt. Und da hilft nunmal nur prävention, was anderes erreicht täter und opfer nicht. Und das wird durch höhere bestrafung ggf. sogar verhindert, weil man den eigenen Vater, Onkel oder auch nur den Nachbarn weniger schnell anzeigt, wenn der dafür für immer ins gefängnis kommt.


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05.03.2021 um 16:33
Zitat von LuckyLookLuckyLook schrieb:Dein Ernst,diese Frage?

Der Mann hat kaltblütig einen 15 jährigen Jungen erschossen.
Vor den Augen seiner kleinen Schwester.

Was bitte sind dagegen 30 Jahre Vollversorgung?
Ich pack mich hier immer öfters am Kopp,echt.
Egal wie hart man so etwas bestraft, egal wie sehr man es rückgängig machen möchte, nichts und niemand kann die Tat zurück nehmen. Glaube mir, er wird sich seiner Tat ewig bewusst sein.


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05.03.2021 um 16:35
Zitat von shionoroshionoro schrieb:in guter Teil des Missbrauchs wird auch deswegen nicht angezeigt, weil er die Familienstruktur zerstören würde und darum vertuscht wird. Die Anzeigebereitschaft erhöhst du sicher nicht, wenn du härter bestrafst und stigmatisierst.
Mißbrauch zerstört die Familie sowieso. Das Kind bleibt nämlich nicht ewig ein Kind, aber für immer traumatisiert, und der Täter samt Mitwissern wird alt. Und immer mehr Opfer outen sich erst Jahre später und stellen dann ihre Anzeige, oder machen ihr Leid öffentlich. Kein Täter kann sich jemals auf "Familie" berufen, daß er nicht irgendwann später doch noch zur Verantwortung gezogen wird.
Und je mehr Opfer den Mut finden sich zu outen, um so mehr weitere Opfer denken gar nicht mehr daran zu schweigen, das ist wie ein Dammbruch, der kleinste Riß, und bald kommt die Flutwelle. Familie ist fürn A*** wenn sie nicht fähig war, das Kind zu schützen, wenn die Mitwisser weggeschaut haben oder die Schutzverpflichteten von nichts wissen wollten.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das ist kein infantiler satz. Da wo man vom bösen Kinderschändermonster ausgeht, wird man weniger schnell darauf aufmerksam, dass eventuell der vertraute Freund, der nette Sportlehrer oder sogar ein anderes Kind zum Täter geworden ist.
Ja eben. Wer zerrüttet eine Familie besser, als einer der ihr nahe steht oder sogar dazugehört? Wenn man Freunden, Autoritätspersonen wie Lehrern oder Priestern oder gar der eigenen Verwandtschaft, dem eigenen Vater, Bruder, Stiefvater, Onkel nicht trauen kann, wem dann? Soll man das dann besser unterm Teppich halten und den bösen Taten zusehen? Oder wachsam bleiben und lieber bei Verdacht sofort tätig werden, indem man den Betreffenden zum Beispiel damit konfrontiert? Sogar die "bösen Kinderschändermonster aus dem Busch" stammen meistens aus der näheren Umgebung. Die Typen die mit dem Auto durch die Gegend kurven auf Suche nach unvorsichtigen Kindern, sind eher selten. Geben tut es sie trotzdem.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Von mir stammt, dass man die eigenen und auch andere kinder besser schützen kann, wenn man auf Prävention von verbrechen setzt. Denn statistisch gesehen wird dein Kind wohl irgendwann einen Pädophilen kennen lernen (man schätzt 1% aller Männer als Pädophil ein) (und nicht nur Pädophile missbrauchen Kinder).
Für eine wirksame Prävention mußt Du alle Männer mit pädophilen Neigungen herausfischen - und zwar schon im jugendlichen Alter, mit sexueller Reife beginnt auch die gefährliche Zeit - und sie zwangsweise zur Therapie schicken, auch wenn sie gar nicht wollen. Andere Prävention auf freiwilliger Basis würde niemals 100%ig funktionieren, denn häufig verweigern gerade diejenigen eine Therapie, die sie am dringendsten bräuchten.
Umgekehrt alle Kinder zuverlässig schützen würde nur dann funktionieren, wenn man sie 24 Stunden am Tag überwachen täte. Oder einsperren, überwacht von Personen, die nachgewiesenermaßen keine pädophilen oder sonstwie perversen Neigungen haben.
Freiwillig und komplett ohne Zwangsmaßnahmen oder Einschränkungen funktioniert keine 100%ig sichere Prävention. Und weniger als 100 % bedeutet, daß es auch in Zukunft Mißbrauch geben wird. Egal was man dagegen zu unternehmen versucht.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und das wird durch höhere bestrafung ggf. sogar verhindert, weil man den eigenen Vater, Onkel oder auch nur den Nachbarn weniger schnell anzeigt, wenn der dafür für immer ins gefängnis kommt.
Ein "für immer" gibt unser Strafgesetz sowieso nicht her, außer wegen der Schwere der Taten wird Sicherheitsverwahrung angeordnet, und die ist dann gerechtfertigt. Es reicht schon, wenn der Täter solange brummt, bis sein Opfer volljährig ist. Also je jünger, desto länger. Gerecht, oder? Vorbehaltlich höherer Strafe natürlich, wenn der Täter Wiederholungstäter ist oder die Brutalität seiner Taten eine hohe Strafe verlangen.
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Egal wie hart man so etwas bestraft, egal wie sehr man es rückgängig machen möchte, nichts und niemand kann die Tat zurück nehmen. Glaube mir, er wird sich seiner Tat ewig bewusst sein.
Und sich in den langen Nächten in der Zelle wahrscheinlich dran aufgeilen. Oder glaubt hier jemand im Ernst an sowas wie Reue? Höchstens darüber, daß er sich hat erwischen lassen ...


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05.03.2021 um 16:48
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Mißbrauch zerstört die Familie sowieso. Das Kind bleibt nämlich nicht ewig ein Kind, aber für immer traumatisiert, und der Täter samt Mitwissern wird alt. Und immer mehr Opfer outen sich erst Jahre später und stellen dann ihre Anzeige, oder machen ihr Leid öffentlich. Kein Täter kann sich jemals auf "Familie" berufen, daß er nicht irgendwann später doch noch zur Verantwortung gezogen wird.
Und je mehr Opfer den Mut finden sich zu outen, um so mehr weitere Opfer denken gar nicht mehr daran zu schweigen, das ist wie ein Dammbruch, der kleinste Riß, und bald kommt die Flutwelle. Familie ist fürn A*** wenn sie nicht fähig war, das Kind zu schützen, wenn die Mitwisser weggeschaut haben oder die Schutzverpflichteten von nichts wissen wollten.
Fakt: Viele opfer, die aller meisten, zeigen den missbrauch nicht an. Einer der Gründe dafür (und auch für das nicht weiter Nachfragen oder die NIchtanzeige von Seiten der Mitwissenden) ist, dass sie sorge vor den Konsequenzen für den Täter haben.
Es ist wesentlich schwerer für eine 13 jährige, ihren Vater anzuzeigen und den missbrauch öffentlich zu machen, wenn sie weiß, dass der vater dafür lebenslang ins gefängnis kommt.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Ja eben. Wer zerrüttet eine Familie besser, als einer der ihr nahe steht oder sogar dazugehört? Wenn man Freunden, Autoritätspersonen wie Lehrern oder Priestern oder gar der eigenen Verwandtschaft, dem eigenen Vater, Bruder, Stiefvater, Onkel nicht trauen kann, wem dann? Soll man das dann besser unterm Teppich halten und den bösen Taten zusehen? Oder wachsam bleiben und lieber bei Verdacht sofort tätig werden, indem man den Betreffenden zum Beispiel damit konfrontiert? Sogar die "bösen Kinderschändermonster aus dem Busch" stammen meistens aus der näheren Umgebung. Die Typen die mit dem Auto durch die Gegend kurven auf Suche nach unvorsichtigen Kindern, sind eher selten. Geben tut es sie trotzdem.
Das wird aber genau darum gut unter dem Teppich gehalten, weil man immer wieder stories von bösen Pädophilen erfindet, als darüber nachzudenken, wie die Opfer sich fühlen, verhalten und wie man die Taten verhindern kann.
Dann würde man vielleicht eher merken, dass die nette nachbarin ein seltsames verhältnis zu ihrem sohn hat.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Für eine wirksame Prävention mußt Du alle Männer mit pädophilen Neigungen herausfischen - und zwar schon im jugendlichen Alter, mit sexueller Reife beginnt auch die gefährliche Zeit - und sie zwangsweise zur Therapie schicken, auch wenn sie gar nicht wollen. Andere Prävention auf freiwilliger Basis würde niemals 100%ig funktionieren, denn häufig verweigern gerade diejenigen eine Therapie, die sie am dringendsten bräuchten.
Umgekehrt alle Kinder zuverlässig schützen würde nur dann funktionieren, wenn man sie 24 Stunden am Tag überwachen täte. Oder einsperren, überwacht von Personen, die nachgewiesenermaßen keine pädophilen oder sonstwie perversen Neigungen haben.
Freiwillig und komplett ohne Zwangsmaßnahmen oder Einschränkungen funktioniert keine 100%ig sichere Prävention. Und weniger als 100 % bedeutet, daß es auch in Zukunft Mißbrauch geben wird. Egal was man dagegen zu unternehmen versucht.
Prävention erreicht mit sicherheit mehr als die 6% der Täter, die heute angezeigt werden. Dabei geht es auch nicht nur um die Täter, dabei geht es auch darum, Opfern besser zuzuhören, ihnen mehr Hilfe an die Hand zu geben, an die sie sich wenden können und auch die Gesellschaft an sich besser auf missbrauch zu sensibilisieren.
Darüber sollten wir sprechen, nicht uns mit irgendwelchen unrealistischen forderungen darüber, was man mit den tätern machen sollte aufhalten.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Ein "für immer" gibt unser Strafgesetz sowieso nicht her, außer wegen der Schwere der Taten wird Sicherheitsverwahrung angeordnet, und die ist dann gerechtfertigt. Es reicht schon, wenn der Täter solange brummt, bis sein Opfer volljährig ist. Also je jünger, desto länger. Gerecht, oder? Vorbehaltlich höherer Strafe natürlich, wenn der Täter Wiederholungstäter ist oder die Brutalität seiner Taten eine hohe Strafe verlangen.
Inwiefern reicht das, wenn nur 6% der Taten angezeigt werden? Warum sollte danach die Rückfallquote geringer sein beim nächsten Kind?


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05.03.2021 um 17:07
Zitat von shionoroshionoro schrieb:nwiefern reicht das, wenn nur 6% der Taten angezeigt werden? Warum sollte danach die Rückfallquote geringer sein beim nächsten Kind?
Was hat denn die Anzeigequote mit der Rückfälligkeit zu tun? Wer nicht angezeigt wird, hat es logischerweise leichter, immer wieder Kinder zu mißbrauchen. Siehe Sportlehrer und Priester. Das ist dann keine "Rückfälligkeit", sondern ein ungehindertes Weitermachen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:als darüber nachzudenken, wie die Opfer sich fühlen, verhalten und wie man die Taten verhindern kann.
Dann würde man vielleicht eher merken, dass die nette nachbarin ein seltsames verhältnis zu ihrem sohn hat.
Mittlerweile gibt es genug Literatur dazu, Warnhinweise auf Auffälligkeiten für Lehrer, Ärzte, Eltern, Mitarbeiter von JA und anderen Behörden. Heute kann niemand mehr behaupten, es gäbe keine Informationen.
Nur der Wille hinzuschauen und sich ggf. einzumischen, fehlt. Oder die oft schwerfälligen Behörden in Gang zu kriegen, das ist für einen Außenstehenden (Nachbar etc.) gar nicht so einfach, wenn zwar klar ist, daß in einer Familie Gewalt an der Tagesordnung ist, aber die Polizei jedesmal von der co-abhängigen Mutter abgewimmelt wird, weil sie ihren Macker nicht im Gefängnis sehen will, auch wenn er sie fast täglich grün und blau prügelt.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es ist wesentlich schwerer für eine 13 jährige, ihren Vater anzuzeigen und den missbrauch öffentlich zu machen, wenn sie weiß, dass der vater dafür lebenslang ins gefängnis kommt.
Dann muß man fragen, warum Kindern immer noch eingetrichtert wird, daß "Loyalität zur Familie" wichtiger ist als sich von einem Sadisten zu befreien. Denn sowas wird den Kindern von den Tätern eingeredet. Schweigen "um der Familie willen", das Opfer zum Mittäter oder Sündenbock ("selber schuld wenn dir sowas passiert") machen. Ganz ehrlich, so einer verdient dann erst recht ein lebenslänglich, nicht nur das Kind mißbrauchen, sondern es auch noch über eingeredete Schuldgefühle zusätzlich psychisch verkorksen.


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05.03.2021 um 17:08
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Und sich in den langen Nächten in der Zelle wahrscheinlich dran aufgeilen. Oder glaubt hier jemand im Ernst an sowas wie Reue? Höchstens darüber, daß er sich hat erwischen lassen ...
Ja ich weiß das es so etwas wie Reue gibt.


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05.03.2021 um 17:43
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Was hat denn die Anzeigequote mit der Rückfälligkeit zu tun? Wer nicht angezeigt wird, hat es logischerweise leichter, immer wieder Kinder zu mißbrauchen. Siehe Sportlehrer und Priester. Das ist dann keine "Rückfälligkeit", sondern ein ungehindertes Weitermachen.
Genau, und weil die allermeisten nicht angezeigt werden, fällt die Rückfallquote der angezeigten straftäter bei der anzahl der taten kaum ins gewicht (die ist trotzdem nicht niedriger, nur weil man sie länger im gefängnis lässt).
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Mittlerweile gibt es genug Literatur dazu, Warnhinweise auf Auffälligkeiten für Lehrer, Ärzte, Eltern, Mitarbeiter von JA und anderen Behörden. Heute kann niemand mehr behaupten, es gäbe keine Informationen.
Nur der Wille hinzuschauen und sich ggf. einzumischen, fehlt. Oder die oft schwerfälligen Behörden in Gang zu kriegen, das ist für einen Außenstehenden (Nachbar etc.) gar nicht so einfach, wenn zwar klar ist, daß in einer Familie Gewalt an der Tagesordnung ist, aber die Polizei jedesmal von der co-abhängigen Mutter abgewimmelt wird, weil sie ihren Macker nicht im Gefängnis sehen will, auch wenn er sie fast täglich grün und blau prügelt.
Und trotzdem ist die Dunkelziffer bei ca 95%. Du erkennst, wie ich sehe, dass auch Frauen zu Opfern werden und ihren Mann nicht anzeigen wollen. Du verstehst aber nicht, dass das bei Kindern und den Tätern, die sie missbrauchen, ähnlich ist in familien und verwandtenstrukturen?
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Dann muß man fragen, warum Kindern immer noch eingetrichtert wird, daß "Loyalität zur Familie" wichtiger ist als sich von einem Sadisten zu befreien. Denn sowas wird den Kindern von den Tätern eingeredet. Schweigen "um der Familie willen", das Opfer zum Mittäter oder Sündenbock ("selber schuld wenn dir sowas passiert") machen. Ganz ehrlich, so einer verdient dann erst recht ein lebenslänglich, nicht nur das Kind mißbrauchen, sondern es auch noch über eingeredete Schuldgefühle zusätzlich psychisch verkorksen.
Hier z.B. kapierst du nicht, dass Kinder auch ihren missbräuchlichen Vater, Onkel oder Bruder oft nicht einfach so anzeigen wollen. Statt dich aber mit der Problematik auseinanderzusetzen, wie man anzeigebereitschaft steigern, taten verhindern und opfer unterstützen kann, regst du dich lieber über deine Fantasien bezüglich der Täter auf.


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06.03.2021 um 22:30
Zitat von shionoroshionoro schrieb am 28.02.2021:Das ist ja kein nullsummenspiel: bessere Betreuung der Opfer von straftätern sollte man nicht gegen schlechtere betreuung von straftätern aufwiegen.
Das habe ich auch nicht im Sinn gehabt.

Ich möchte z. B. Gewalttäter und Sadisten schon unter sicherer Verwahrung wissen, da, wo sie keinen Schaden anrichten können.

Wie das ohne dem und ohne Risiko für die Bevölkerung gehändelt werden kann, weiß ich nicht.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:zeigen den missbrauch nicht an. Einer der Gründe dafür (und auch für das nicht weiter Nachfragen oder die NIchtanzeige von Seiten der Mitwissenden) ist, dass sie sorge vor den Konsequenzen für den Täter haben.
Es ist wesentlich schwerer für eine 13 jährige, ihren Vater anzuzeigen und den missbrauch öffentlich zu machen, wenn sie weiß, dass der vater dafür lebenslang ins gefängnis kommt.
Das würde ich so nicht in Vordergrund stellen, eher, das sich viele Mißbrauchsopfer schämen, über die Tat(en) zu erzählen.
Kann aber so, wie Du es geschrieben hast, interpretiert werden, was nicht bedeutet, das es das nicht gibt.
Dürfte vermutlich eher weniger so sein.


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07.03.2021 um 16:30
Zitat von boraboraborabora schrieb:Das habe ich auch nicht im Sinn gehabt.

Ich möchte z. B. Gewalttäter und Sadisten schon unter sicherer Verwahrung wissen, da, wo sie keinen Schaden anrichten können.

Wie das ohne dem und ohne Risiko für die Bevölkerung gehändelt werden kann, weiß ich nicht.
Das Problem ist wie gesagt, dass diese Tätergruppen den Schaden vor ihrer Verurteilung anrichten oder es nie zu einer Anzeige kommt. Es ist nicht schrecklich relevant für die verbrechensrate, wie gut du das Hellfeld bei diesen Taten bestrafst (obwohl das natürlich auch eine rolle spielt), weil das Dunkelfeld so groß ist und bei den wirklich sclhimmen Taten sehr viele Ersttäter dabei sind.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Das würde ich so nicht in Vordergrund stellen, eher, das sich viele Mißbrauchsopfer schämen, über die Tat(en) zu erzählen.
Kann aber so, wie Du es geschrieben hast, interpretiert werden, was nicht bedeutet, das es das nicht gibt.
Dürfte vermutlich eher weniger so sein.
Es gibt da ganz viele verschiedene Mögliche Gründe. Der Punkt ist hier, dass wir mit höheren Strafen daran nichts ändern. Daran können wir nur etwas ändern, wenn wir als gesellschaft bedacht mit Missbrauch umgehen. Wir müssen offen darüber sprechen undzwar auch über die tabuthemen, nämlich eben, dass es nicht immer das monster ist, sondern da meist komplexe Gefühls und Beziehungsgemische Menschen zu Tätern machen, wovon die Gesellschaft oft gar nichts mitbekommt (weswegen es dann auch nciht angezeigt wird).


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07.03.2021 um 18:12
So leicht kommt man hier zu Lande sowieso nicht ins Gefängnis.
Manche Menschen muss man einfach weg sperren wenn man sie nicht umbringen möchte.
Unsinnig finde ich es aber Abhängige einzutüten weil sie ihrer Sucht frönen.
Die Leute haben es in der Regel eh schwer genug und Knast ändert daran nichts.
Gewalttäter aber sollten generell härter bestraft werden als derzeit imo.


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07.03.2021 um 18:15
@Fenris

Die frage ist ja, ob das härtere bestrafen wirklich die kriminalität und gewalt senkt, oder ein irrweg ist.
Ich glaube, dass sie ein Irrweg ist.

Ich glaube, unser ziel muss sein, so wenige menschen wie möglich ins gefängnis stecken zu müssen, also gefängnisse langfristig abzuschaffen. Wenn das unsere Zielsetzung ist, sind wir gezwungen, wirklich gewalt zu bekämpfen, nicht nur zu sanktionieren, ohne sie zu verhindern.


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07.03.2021 um 18:20
@shionoro

Du kannst aber vieles an Gewalt nicht verhindern.
Menschen werden Andere immer aus verschiedensten Gründen verletzen.
Manches davon kann man sicher unterbinden indem man die Ursachen bekämpft.
Einiges davon ist aber zu spontan oder persönlich um präventiv dagegen etwas zu unternehmen.


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07.03.2021 um 18:23
@Fenris

Wer sagt denn das? Spontan ist gewalt eigentlich selten. Entweder da ist ein Mensch entstanden, in dem es brodelt, das ist vorhersehbar, dass der irgendwann mal betrunken austickt, oder aber ich hab anderweitig verhältnisse geschaffen, in denen menschen sich verletzen.

Wenn wir uns auf den standpunkt stellen "naja gewalt wird es immer geben", dann ist das letztendlich eine kapitulation,


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07.03.2021 um 18:25
@shionoro

Das ist keine Kapitulation sondern eine realistische Betrachtungsweise.
Mir wäre es ja auch lieber wenn es nicht so wäre, ist aber nicht so und wird leider auch nie so sein.


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07.03.2021 um 18:32
@Fenris

Es ist nicht realistisch. Wir sehen ja, wie sehr sich die Gewalt in einzelnen Ländern unterscheidet, auch in Demokratien. Es ist kaum von der Hand zu weisen, dass man mit geeigneter Politik die Kriminalität in einem Land deutlich senken kann.

Diese fatalistische 'kann man eh nix dran machen' haltung, am besten gekoppelt mit 'aber die leute, die man kriegt, ganz lange einsperren' offenbar sowohl eine hilflosigkeit, als auch meiner meinung nach eine gewisse denkfaulheit.


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07.03.2021 um 18:51
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es ist kaum von der Hand zu weisen, dass man mit geeigneter Politik die Kriminalität in einem Land deutlich senken kann.
Hmja.. siehe China, N-Korea ect. Da geht in der Tat alle Gewalt "vom Staate" aus.

Welche geeignete Politik schwebt Dir denn vor?
Es gibt z.B. keine mir bekannte Prävention die Affekthandlungen unterbindet.


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07.03.2021 um 19:07
@shionoro

Ich habe nie etwas von die Leute die man kriegt ganz lange einsperren gesagt.
Sondern dass Menschen die körperliche Gewalt gegenüber Anderen ausüben, meiner Meinung nach oft viel zu gut weg kommen.

Und was willst du denn dagegen tun, dass Manche einfach Freude daran haben wen zu verprügeln?
Oder umzubringen.
Die kannst halt leider nicht einfach so rum laufen lassen.


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07.03.2021 um 19:24
@Gwyddion

Nicht nur vom Staat. In China gibt es niedrige offizielle Zahlen, aber nicht wenig gewalt. Hier z.b.:

Wikipedia: Domestic violence in China#Incidence and Statistics
While violence against women is the most common manifestation of domestic violence, it is not the only form. Domestic violence includes violence against any member within a household by a relative or partner. A 2004 survey by the ACWF found that 16% of families experiences male-on-female violence, whereas 30% of families had experienced domestic violence in general.[27] In more recent years, the National Bureau of Statistics of China and the Third Survey of Social Status of Women by the ACWF reported that in the year of 2010 alone, 24.7% of women aged between 24 and 60 experienced domestic violence in different forms in year of 2010 alone and the ACWF received about 40,000 - 50,000 complaints about domestic violence
Zum vergleich:

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/frauen-vor-gewalt-schuetzen/haeusliche-gewalt/haeusliche-gewalt-80642
Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Betroffen sind Frauen aller sozialen Schichten.
Da wo bei uns jede dritte bis vierte frau in IHREM GESAMTEN LEBEN irgendwann mal häusliche gewalt erfährt, erfährt in China jede vierte Frau PRO JAHR häusliche Gewalt. Sehr andere zahl, auch wenn es erstmal ähnlich aussieht.

Natürlich ist es schwer, gewalt in zwei ländern zu vergleichen, weil gewalt viele formen hat. Aber ich will deutlich machen, dass die offizielle kriminalitätsrate gar nicht so schrecklich viel über die gewalt in einem Land aussagen muss. Häusliche Gewalt ist für mich ein guter Indikator dafür, wie Gewalttätig eine Gesellschaft ist, weil sie sehr selten, und wenn dann relativ mild, bestraft wird. Sowas kann ein Täter durchziehen, ohne groß Angst vor Verfolgung haben zu müssen. Undzwar auch mehr als nur einmal.

Trotzdem haben wir gesellschaften, wo das viel häufiger passiert als in anderen. Und da sollten wir uns fragen, warum das so ist. Bei anderen Gewaltausbrüchen die nicht bestraft werden, wie mobbing z.b., sollten wir das auch. Auch da gibt es zwischen Gesellschaften große unterschiede.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Welche geeignete Politik schwebt Dir denn vor?
Es gibt z.B. keine mir bekannte Prävention die Affekthandlungen unterbindet.
Ich bin nicht in der lage dazu, dir ein komplexes 200 Seiten Papier, unterfüttert mit Studien zu liefern, wo genau drin steht, wie wir die gesellschaft gewaltfreier machen. Aber die Kernidee ist eben, erstmal zu forschen (sollte es noch keine ergebnisse geben), aus welchen gründen welcher täter bestimmte verbrechen begehen und dann zu schauen, ob wir die verhältnisse dahingehend ändern können, indem wir an bestimmten parametern schrauben.

Das einfachste beispiel wäre Stress. Es ist kein Zufall, dass während dem ersten Lockdown viel mehr häusliche Gewalt geschehen ist. Die Möglichkeit hatten die Täter auch vorher, ihre Frau zu schlagen, aber während corona hat man aufeinander gehockt und der Stresslevel war höher. Also kam es zu mehr affekthandlungen.
Weiß ja jeder, dass man eher zum ausrasten neigt, wenn man sowieso schon eine grundsätzlich große anspannung hat.
Wenn wir in unserer Gesellschaft durch verschiedene Maßnahmen das Stresslevel senken können, würde das wohl auf dem indirekten weg eine menge kriminalität verringern.

Natürlich ist das nur ein Aspekt. Es muss für konkrete Teilprobleme konkrete Teillösungen geben. Beispielsweise wäre das beim sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen, Flächendeckendes Training von Lehrern, Polizisten, Ärzten, Sozialarbeitern und auch anderen Stellen wie Kitamitarbeitern, um die Zeichen von sexuellem missbrauch zu erkennen und auch Schulungen dazu, wie man mit den opfern umgeht, um sie nicht weiter zu traumatisieren.
Natürlich nur als ein erster, nicht der einzige Schritt, aber so würden wir wohl das Hellfeld deutlich vergrößern können und Kinder früher aus missbräuchlichen Situationen herausholen können.
Zitat von FenrisFenris schrieb:Ich habe nie etwas von die Leute die man kriegt ganz lange einsperren gesagt.
Sondern dass Menschen die körperliche Gewalt gegenüber Anderen ausüben, meiner Meinung nach oft viel zu gut weg kommen.

Und was willst du denn dagegen tun, dass Manche einfach Freude daran haben wen zu verprügeln?
Oder umzubringen.
Die kannst halt leider nicht einfach so rum laufen lassen.
Woher kommt diese Freude denn? Wurden die bösartig geboren?


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Wir sollten Gefängnisse langfristig abschaffen

07.03.2021 um 19:31
Fakt : manche Männer kämpfen ihre "Bullenkämpfe noch im Erwachsenenalter aus;
das läßt sich nicht unterbinden,sollte sich aber nicht auf Frauen ausdehnen,die u.U. schwanger sein könnten.Allerdings gibt es auch wehrhafte,meint trainierte, Frauen!Wenn sie sich wehren können...Karate-Gürtel;gewiefte Streetfighterin;Kickboxen;

In Deutschland gab es,um beim Thema zu bleiben,Versuche von Opfer/Täter-Konfrontationen...:
langwierig!emotional sehr,sehr schmerzhaft für beide Seiten!Fazit : zu 80% erfolgreich,d.h. Täter nicht wieder rückfällig geworden!
Aber zu teuer!Vom Staat nicht finanzierbar!Es bleibt also momentan nur die Lösung - Haft als Strafmaßnahme.
Es sei denn,Bürger werden ehrenamtlich tätig...
Und es gibt ja auch Frauen,die nur wegen Kindesmißbrauch zur Prostituierten wurden.Die Autorin (u.ExProstituierte)Lisa Moos beschreibt das in Ihrem ersten Buch.Heute arbeitet sie nicht mehr als Prostituierte!Sie hat es geschafft,da rauszukommen.


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07.03.2021 um 19:41
Zitat von FenrisFenris schrieb:Fenris schrieb:Und was willst du denn dagegen tun, dass Manche einfach Freude daran haben wen zu verprügeln?
Oder umzubringen.
Die kannst halt leider nicht einfach so rum laufen lassen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Woher kommt diese Freude denn? Wurden die bösartig geboren?
Ein Teil ist genetisch bedingt, d.h. vererbt und ein Teil ist gelernt, hängt also von der Umwelt ab.

Die Umwelt der Menschen kann man verbessern, aber die genetische Verbesserung - da sind wir noch nicht so weit. Medikamente und Therapien können aber das Gehirn beinflussen und damit das Verhalten.

In Zukunft gibt es vielleicht sowas wie einen Herzschrittmacher für das Gehirn, d.h. man kann ein Implantat setzen, das unkontrolliertes kriminelles Verhalten unterdrückt. Aber ob man damit Grundemotionen wie Neid und Gier und Hochmut beruhigen kann? Wenn jemand bewusst sagt, er macht einen Bruch um damit sich ordentlich Schotter zu besorgen? Damit er es danach verprassen kann?


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