Gerlind schrieb:Es geht mir ums sprachliche Verhalten, das ich hier als moralisch ähnlich sehe
und dass ich das kritisch sehe, dass sich der gesellschaftliche Diskurs derart radikalisiert.
Ich mag diese "faschistoide" Enwicklung, die ich wahrnehme, wo es noch geht, zumindest kritisiert haben.
Bei mir kommt es auch noch auf den Grund von verbalen Entgleisungen an.
Manche verbale Entgleisungen sind halt nachvollziehbarer als andere.
Wenn die Mutter den Mörder ihres getöteten Kindes als menschlichen Abschaum bezeichnet, ist das nachvollziehbarer als wenn jemand oder mehrere die Polizei nur wegen Durchsetzung von Regeln als Abschaum bezeichnet.
Beides bleibt natürlich streng genommen wahrscheinlich eine ehrverletzende Äußerung, eine Beleidigung, die auch an der Menschenwürde kratzt. Zweites ist wohl eine Kollektivbeleidigung, weil damit eine bestimmte Gruppe gemeint ist und somit sich alle Zugehörigen dieser Gruppe angesprochen fühlen können und somit beleidigt wurden.
So natürlich auch wahrscheinlich im Falle die radikalen Querdenker als menschlichen Abschaums zu bezeichnen, wie ich es getan habe. Ich gestehe also eine Kollektivbeleidigung geäußert bzw. geschrieben zu haben. Leid tut es mir aber nicht.
Nichtsdestotrotz macht es zumindest für mich noch einen Unterschied aus, warum man verbal bspw. in Form einer Beleidigung entgleist. Und da sind manche Gründe für mich nun mal nachvollziehbarer und weit weniger unmoralisch als aus anderen Gründen bestimmte Einzelpersonen oder Gruppen zu beleidigen - Recht und Gesetz hin oder her.