rhapsody3004 schrieb:Anbei frage ich mich, wo bitte insbesondere Geboosterte noch groß in ihrer Freiheit eingeschränkt werden? Besonders diese können doch eigentlich alles machen. In dieser Gruppe kann ich Jammern am wenigsten verstehen.
Ja, bei objektivem Nachdenken muss ich dir da recht geben. Trotzdem fühle ich mich sehr unwohl im Moment; vielleicht sind es sogar weniger die Maßnahmen an sich, als vielmehr die Geschwindigkeit, mit der selbige immer wieder geändert und über den Haufen geworfen werden. Ständig dieses "... ab morgen gilt ..." hey, wir haben das Virus jetzt seit zwei Jahren, da wäre es doch zumindest mal an der Zeit, eine nachvollziehbare Ansage zu machen!
alhambra schrieb:Das ist doch Mumpitz. Wenn das auf den Kretschmann anspielt, dann ist die Aussage falsch, weil er nur gesagt hat "nicht vor Ostern". Und er ist nur eine Stimme von vielen. Wird sich zeigen wie lange der das ddurchhält oder auf den Kurs der anderen Ministerpräsidenten einschwenkt. Schleswig Holstein unternimmt sogar die ersten Lockerungsschritte.
Ja, genau der ist aber nunmal Landeschef hier in BW. Und ich finde es eine Unverschämtheit, dass zunächst die Alarmstufe II verlängert wurde, dann erst von Gerichten kassiert wurde. Dann wurde plötzlich eine FFP2-Maskenpflicht eingeführt ohne dass irgendjemand erklärt hat, warum. Konnte irgendwer nachweisen, dass OP-Masken in Innenräumen nicht ausreichend waren? Hat da mal jemand ordnetlich Daten zusammen getragen? Und jetzt weigert sich der alte Sturkopf, vor Ostern über Lockerungen nachzudenken. Dabei ist der Peak der Welle für Mitte Februar prognostiziert, er möchte also erst einen Monat nach Überschreiten des Höhepunktes überhaupt anfangen nachzudenken, ob man den Bürgern ihre Rechte zurück gibt.
Da stimmt was nicht! Bürgerrechte sind nicht von Gnaden der Politiker. Ich muss mich nicht dafür rechtfertigen, warum ich KEINE Maske tragen möchte, die Politik soll sich gefälligst rechtfertigen, warum ich eine Maske tragen muss. Ein Ungeimpfter muss sich nicht rechtfertigen, warum er nicht geimpft ist, solange es keine Impfpflicht gibt. Die Politik soll sich gefälligst dafür rechtfertigen, warum sie einerseits keine Impfpflicht eingeführt hat, andererseits aber mit aller Gewalt einen Keil in die Gesellschaft treibt! Ich habe meine drei Impfungen intus - keine Frage - aber die Maßnahmen für Ungeimpfte halte ich für reine Schikane. Das ist nicht ehrlich. Und es führt uns auch nicht weiter.
Photographer73 schrieb:An die Laden/Restaurantbesitzer etc wird von denen in dem Fall doch wahrscheinlich gar nicht gedacht. Oder, und das halte ich sogar für plausibler, es ist ihnen egal, weil sie sich nur um sich drehen und ihre eigene Befindlichkeit. Ansonsten müßte ihnen das was du über Bußgelder sagtest, schon selbst von Vorne rein einleuchten. Aber das juckt anscheinend nicht. Egoismus pur.
Dass diejenigen, die das kontrollierne müssen - ob in Läden, in Bussen und Bahnen oder sonstwo - nicht das Ziel meines Unmuts werden, ist selbstverständlich (und sollte auch für alle anderen selbstverständlich sein)...
rhapsody3004 schrieb:Viele auch nur milde Krankheitsverläufe durch Infektion gleichzeitig können auch unser System in verschiedenen Bereichen und Ebenen belasten. Weiterhin ist auch Longcovid bei nur milden Krankheitsverläufen möglich.
Das Argument long-covid ist immer das letzte Argument, wenn die akute Gefahr sich beim besten Willen nicht mehr aufblasen lassen will - sorry, aber das ist mein Gefühl. Unter Long-Covid werden alle möglichen Krankheitsbilder subsummiert, da werden Leute, die 3 Monate nach Infektion noch etwas schlapp sind mit Leuten, die 3 Monate nach Infektion aufgrund von Fatigue ihren Alltag nicht mehr meister können in einen Topf geworfen. Genauere Abgrenzungen oder valide Daten über die Häufigkeit habe ich bislang noch nicht gefunden.
Interessant war ein Artikel in der Zeit über Long Covid bei Kindern (was ja auch immer wieder als Argument für die Impfung herhalten muss).
Das Krankheitsbild ist diffus und umfasst verschiedenste Symptome. Schlafprobleme und Müdigkeit gehören ebenso dazu wie Gelenk- und Magen-Darm-Probleme, Hauterscheinungen, Kopfschmerzen, ein verminderter Herzschlag, Hör- und Geruchsstörungen. Viele dieser Symptome können jedes Kind, jeden Erwachsenen auch unabhängig von einer Sars-CoV-2-Infektion mal plagen. Entsprechend schwierig ist es, die Häufigkeit des Krankheitsbildes zu erforschen.
So ein Krankheitsbild ist m.E. nicht geeignet, irgendeine Aussage über eine Gefährdung irgendwelcher Systeme zu machen.
Die Erfassung der Häufigkeit, wie oft Long Covid tatsächlich auftritt ist offenbar auch sehr unterschiedlich:
Zwei Arten von Studien gibt es dazu. Die einen verlassen sich darauf, dass Menschen sich nach einer Covid-Erkrankung selbst beobachten und ihre Symptome Monate später angeben können. Oft kommen dabei hohe Long-Covid-Zahlen heraus, die wenig aussagekräftig sind, weil sie auf Selbsteinschätzungen beruhen. Um das Risiko von Langzeitfolgen kalkulieren zu können, sind darum Studien hilfreicher, die den Effekt der "selbsterfüllenden Prophezeiung" aushebeln. Denn die Psychologie weiß: Was der Mensch erwartet, tritt gern auch ein.
Bessere Studien ermitteln die Symptome unabhängig davon, ob die Person von einer möglichen Covid-Erkrankung weis. Hierzu wird auch etwas geschrieben:
Interessant ist in dieser Hinsicht eine Studie unter Schweizer Kindern, die nicht wussten, ob sie Covid gehabt hatten. Im Blut sah man jedoch: Ein Teil von ihnen hatte die Infektion sehr wohl durchgemacht. Nach Long-Covid-Symptomen gefragt, unterschieden sich die Angaben von Kindern mit und ohne Infektion nicht wesentlich.
In Frankreich kam eine Untersuchung unter 20.000 Erwachsenen zu einem ähnlichen Ergebnis: Wer glaubte, an Corona erkrankt gewesen zu sein, beobachtete um ein Vielfaches häufiger Symptome wie Müdigkeit und Atembeschwerden. Im Blut fand man wiederum heraus, dass einige die Infektion gar nicht gehabt hatten. Am Ende blieb an eindeutigen Long-Covid-Symptomen nur die Geruchsstörung.
und zum Ausmaß der Problematik noch folgendes:
Es gibt einzelne drastische Fälle von Long Covid, gerade bei Jugendlichen. Doch die Dimension des Problems wird überschätzt. An unserer Kinder- und Jugendklinik haben wir seit einem Jahr eine extra Sprechstunde dazu. Die wenigen, in erster Linie jugendlichen Patienten, die kommen, können wir in der Regel ambulant behandeln – und meist sind ihre Symptome nach ein paar Monaten wieder verschwunden.
Quelle:
https://www.zeit.de/2022/05/long-covid-kinder-langzeitfolgen-forschungSomit erneut die ketzerische Frage: Vor was schützen wir uns eigentlich derzeit?
- Überlastung der Intensivstationen? Zahlen sind Rückläufig, trotz exponentiellen Wachstums der Infektionszahlen
- Überlastung der Krankenhäuser? wenn wir bei einer Inzidenz von 1.500 eine Hospitalisierung von ca. 3 (das dürfte bei 40% Zufallstreffern hinkommen) haben, aber pro 100.000 Einwohner 800 Betten zur Verfügung haben, würde das bedeuten, dass bei einer Inzidenz von 15.000 (das dürfte so ungefähr das physikalische Limit sein) 30 von 800 Betten mit nicht-intensivpflichtigen Covid-Fällen belegt wären.
- Ausfall wichtiger Infrastruktur? Ist eher eine Folge von Quarantänemaßahmen als von Erkrankungen
- Long Covid? -> Würde mich mal interessieren, ob das jetzt überhaupt eine Corona-spezifische Sache ist. Es gibt einige Virenerkrankungen, die im Nachhinein Probleme bereiten.
Wisst ihr, ich denke ja auch nicht, dass man von heute auf morgen alles abschaffen muss, aber es wäre doch schön, wenn mal jemand die Eier in der Hose hätte zu sagen: Sobald die Inzidenz rückläufig ist, werden wir alle Maßnahmen bis auf Maskenpflicht in Innenräumen und Quarantäneregeln zurück nehmen. Wird die Inzidenz unter diesen Umständen dann weiter rückläufig fällt als nächstes die Maskenpflicht. Übrig bleibt dann noch die Meldepflicht einer Infektion und die Quranantäne, um das Virus überhaupt weiter beobachten zu können, ob und welche neuen Mutationen es bildet.
Was ich mich noch frage: Was machen wir dann mit Menschen, die es nur noch unter Todesangst schaffen, in einen Zug mit Menschen ohne Maske zu steigen? Werden wir da vielleicht auch noch etwas Therapiebedürftigkeit bekommen?
So, und jetzt dürft ich mich bewerten: Sind meine Argumente zumindest nachvollziehbar dargelegt, oder schwurbel ich schon wie ein Querdenker und hab mir das Hirn rausgeblasen? :-D
Anfimia schrieb:Bin ja tatsächlich Mal gespannt, was für ein Reinfall diese Aktion wird.
calligraphie schrieb:Auf manche der neuen Vorschriften trifft man hier nur zufällig. Handelskammer oder IHK oder gar Gesundheitsamt sind da keine Stütze, wenn man fragen hat.
Bahoma schrieb:Ich würde immer denken, die arme Person, muss sich x-mal am Tag die gleiche Leier anhören. Dem hängt das bestimmt zum Halse raus und der macht ja auch nur seinen Job.
martenot schrieb:Daraus habe ich die Lehre gezogen: es ist wichtig, die Nachweise (Smartphone + Ausweis) immer bei sich zu behalten und keinesfalls in ein Schließfach zu sperren, da man nie weiß, ob man nicht auch zwischendurch erneut an eine 2G-Kontrolle gerät.
Frau.N.Zimmer schrieb:Photographer73 schrieb:
stereotyp schrieb:Gewisse Gruppen als Abschaum (nebenbei: ist dann nicht jeder Mörder erst recht Abschaum?) zu titulieren, spricht Ihnen eben diese Würde ab...
