Querdenker
30.12.2021 um 10:18Ich finde Querdenken jetzt nichts schlimmes, solange man in der Lage ist, ein positives Resümee aus seiner Denkart zu ziehen, was viele Querdenker wohl nicht schaffen.
ockham schrieb:Ich finde Querdenken jetzt nichts schlimmes, solange man in der Lage ist, ein positives Resümee aus seiner Denkart zu ziehen, was viele Querdenker wohl nicht schaffen.Fragt sich ja, was Querdenken überhaupt sein soll. Hier ist ja ganz speziell die Selbstbezeichnung einer politischen Bewegung gemeint und der kann ich schon aufgrund der Motive nichts abgewinnen.
Gerlind schrieb:Nein, ich denke nicht, dass sie grundsätzlich zustimmten , dass das von dir benannte eine unbedinge notwendige Folge sei.Wie gesagt, richtigerweise oder fairerweise müsste man im Konjunktiv Yodas Weisheit schreiben.
Rhapsody3004 schrieb:Die aus dem Fußvolk dienen den Extremisten und Drahtziehern als nützliche Bauern (Schachfiguren) und viele der Bauern wissen es nicht mal oder verdrängen es, dass sie nur benutzt werden.Nach Trumps Abwahl hat man ja erlebt, daß sie es nichtmal merken wenn sie benutzt werden.
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.Quelle: https://www.aphorismen.de/zitat/19331
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
Charles Reade
(1814 - 1884), englischer Schriftsteller
Zugeschrieben, wird auf manchen Zitatseiten als Talmud-Zitat ausgegeben, geht aber möglicherweise auf ein chinesisches Sprichwort zurück
Rhapsody3004 schrieb:Jetzt nur mal aus Sicht der Querdenker:Wie gesagt, ich halte die Folge und den Inhalt nicht unbedingt für notwendig .
- Furcht (Freiheitsverlust, Selbstbestimmung, Existenzangst, Gesundheitsschädigungen wegen der Impfungen) -
- Wut (weil auf sie nicht gehört wird und Maßnahmen nicht nur weiter gehen sondern ihnen auch insbesondere von unserer Exekutiven Einhalt Geboten wird und Maßnahmen, Gebote und Verbote, auch durchgesetzt werden.
Desweiteren wütend auf diejenigen im Volk, also die Mehrheit, die sich brav dem bösen Staat ergeben oder auf Einzelhändler und Co. die gewisse Maßnahmen auch konsequent durchsetzen und aus Sicht der Querdenker auch vor dem Staat kuschen)
- Daraus kann sich auch richtiger Hass ergeben und insbesondere der Staat und seine hoheitlichen Ausführer/Durchsetzer (aber auch private mit Hausrecht) werden als Feindbild gesehen.
Hass kann auch nur kurzzeitig empfunden werden.
Rhapsody3004 schrieb:Bereits nur Wut kann zu Taten und somit zu Leid führen. Hass sogar noch mehr.Und Leid kann auch zu Taten und somit zur Wut führen.
DalaiLotta schrieb:Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.Dem stimme ich zu. Obwohl ich es dann doch für mehr realistisch halte, dass bei vielen Querdenkern Gedenken und Worte nur zu kurzzeitigen oder über einen begrenzten Zeitraum hinweg zu Handlungen werden, durchaus auch öfters nur mal im Eifer des Gefechts oder im Affekt, und weder zur Gewohnheit und ihrem Charakter noch zu Ihrem Schicksal werden.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
martenot schrieb:Wobei mir scheint, dass der sich aufgestaute Hass zu nicht unerheblichen Teilen seinen Ursprung in den Menschen selbst hat, aber auf externe Faktoren (Gesellschaft, Staat) projeziert wird. Klar gibt es in unserer Gesellschaft jede Menge Sachverhalte, die einer Änderung bedürften. Mir scheint aber, dass diese öffentlichen Wutäußerungen überhaupt nicht dazu geeignet sind, irgendwelche Missstände zu verändern, sondern sie scheinen mir eher eine zusätzliche destruktive Wirkung zu haben. So als ob man ein Elektrogerät mit einer Funktionsstörung vor lauter Wut ganz kaputtschlagen möchte, statt sich an die Fehlerbehebung zu machen.Naja, Hass ist im wesentlichen ein Gefühl, eine Empfindung. Das kommt natürlich aus den Menschen, aber normalerweise nicht ohne jede Wechselbeziehung zu irgendwelchen äußeren Gegebenheiten. Zumindest nicht in der Politik. Es handelt sich ja auch nur selten um reinen Haß, ohne jegliche Aussage. Sonst hätten wir bis heute nicht mitbekommen, dass es irgendwo gegen Impfungen und gegen Einschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie geht.
Tripane schrieb:Dass Demonstranten eine allgemein gefällige Lösung gleich mitbringen, ist ohnehin unüblich.Wahrscheinlich einer der Gründe, warum ich normalerweise nicht auf Demos zu finden bin. Wobei es mir nicht um "gefällige" Lösungen geht, sondern um konstruktiven Meinungsaustausch. Das muss nicht gefällig sein, aber Hass führt meiner Ansicht nach auch normalerweise zu keinem wünschenswerten Ziel.
martenot schrieb:Das muss nicht gefällig sein, aber Hass führt meiner Ansicht nach auch normalerweise zu keinem wünschenswerten Ziel.Das Problem an den Querdenkern ist, dass es eigentlich nicht wirklich ein wünschenswertes Ziel gibt, da sind ganz unterschiedliche Interessen im Spiel, und die breite Masse der Querdenker ist nur mit der Gesamtsituation unzufrieden und möchte eigentlich nur, dass "Die da Oben" eins ausgewischt bekommen.
Wurstsaten schrieb:Wir sollten die wirklichen Ziele der "Vordenker" der Querdenkerbewegung diskutieren, und die sind alles andere als einheitlich, aber die sind durchaus autoritär und antidemokratisch.Das seltsame ist, dass die Querdenker lautstark von Diktatur reden (besser gesagt, schreien), aber mein Eindruck ist, dass es letztlich auch eine Art Diktatur ist, die viele von denen insgeheim etablieren würden. Eine Diktatur, die nach deren Regeln laufen soll.
martenot schrieb:Das seltsame ist, dass die Querdenker lautstark von Diktatur reden (besser gesagt, schreien), aber mein Eindruck ist, dass es letztlich auch eine Art Diktatur ist, die viele von denen insgeheim etablieren würden. Eine Diktatur, die nach deren Regeln laufen soll.Ja, das sehe ich auch so, das ist das Problem, wobei viele einfach nur wie die dummen Kälber hinter einer Trommel herlaufen.
Wurstsaten schrieb:wobei viele einfach nur wie die dummen Kälber hinter einer Trommel herlaufen.Oder sie versprechen sich von der angestrebten autoritären Staatsform eigene Vorteile und erhoffen sich womöglich auch Nachteile für ungeliebte Bevölkerungsgruppen (z.B. Migranten, "Linke", Politiker, Wissenschaftler, etc.). Bisweilen hört man ja, dass für diese Personengruppen Strafprozesse, Abschiebungen oder gar Hinrichtungen gefordert werden.
martenot schrieb:isweilen hört man ja, dass für diese Personengruppen Strafprozesse, Abschiebungen oder gar Hinrichtungen gefordert werden.Ja, das sind die Begleiterscheinungen eines ungezügelten Populismus, Weimarer Republik like.
martenot schrieb:Wahrscheinlich einer der Gründe, warum ich normalerweise nicht auf Demos zu finden bin. Wobei es mir nicht um "gefällige" Lösungen geht, sondern um konstruktiven Meinungsaustausch. Das muss nicht gefällig sein, aber Hass führt meiner Ansicht nach auch normalerweise zu keinem wünschenswerten Ziel.Ich will dir das zwar nicht absprechen, aber das sind Allgemeinplätze, die meist jeder für sich beansprucht.
Wurstsaten schrieb:Das Problem an den Querdenkern ist, dass es eigentlich nicht wirklich ein wünschenswertes Ziel gibt, da sind ganz unterschiedliche Interessen im Spiel, und die breite Masse der Querdenker ist nur mit der Gesamtsituation unzufrieden und möchte eigentlich nur, dass "Die da Oben" eins ausgewischt bekommen.Deswegen sehe ich da auch keine "Bewegung". Und das Problem dieser Sache mag sein, dass es einige ganz Durchgedrehte innerhalb dieser Szenerie gibt, die dann übelste Straftaten begehen, bis hin zu Mord und Totschlag.
Tripane schrieb:Gleichzeitig ist der Umstand, dass es eigentlich keine klare Linie gibt, aber der Grund, dass es zu keiner wirklich ernsten Gefährdung von Staat, Gesellschaft und Demokratie kommen muß.Mein Eindruck ist, dass insbesondere der radikalere Teil der Querdenkerbewegung aus Individuen besteht, die sich hauptsächlich selbst an der Spitze einer neuen Regierung sehen würden. Ich glaube, die treten gegenseitig zueinander in Konkurrenz. Sieht man irgendwie auch bei den Reichsbürgern, die nicht zur Zusammenarbeit tendieren. Von denen würde jeder am liebsten selbst sein kleines Reichsdeutschland auf dem eigenen Grundstück gründen, wo man selbst Kanzler, Präsident, König (was auch immer) sein kann.
Tripane schrieb:Gleichzeitig ist der Umstand, dass es eigentlich keine klare Linie gibt, aber der Grund, dass es zu keiner wirklich ernsten Gefährdung von Staat, Gesellschaft und Demokratie kommen muß. Wird aber auch davon abhängen, wie man mit den Leuten umgeht.Dieser Denkfehler ist in den 1930er Jahren auch gemacht worden, man wird sehen, wer am Ende übrigbleibt und die Massen beherrscht.