Das wird jetzt kein Widerspruch, aber ein paar Sachen könnten noch ein Feintuning gebrauchen, denk ich.
nocheinPoet schrieb:jeder hat das Reicht auf eine eigene Meinung, nicht auf eigene Fakten.
DalaiLotta schrieb:
Langsam. "Eigene Fakten" gibt es durchaus in Form von Gefühlen.
Ab da lief was schief. Mein Plädoyer für "Gefühl" wird von dir zwar irgendwie abgelehnt, die Aspekte des Anstands teilen wir aber dann doch.
Weitgehend.
Ich rechne halt "das Gefühl" nicht zu dem Bereich, der für objektive Fakten zuständig ist.
(Fühlen ist nicht denken. Und "Wahrnehmung" ist nochmal was anderes.)
Das ist nicht idealistisch, das ist "praktische Voraussetzung für" (den Rest), in meinen unbescheidenen Augen.
nocheinPoet schrieb:entweder man stellt sich der Realität oder träumt weiter.
Da seh ich, mit meinen Püschoäuglein, aber schon ne Abwertung, oder wie meinst du das? Ganz ehrlich?
nocheinPoet schrieb:im Gegenteil ist es dumm das zu machen.
Verbote machen nicht schlau, sie schützen nur vor Schaden, das ist der Punkt.
Wenn du "rechnen" lernst, lernst du ja auch nicht, Zahlen zu erfinden.
(Du lernst, unfallfrei in der Bahn zu bleiben. Ob du jemals Formeln verstehst, steht auf einem anderen Blatt.)
nocheinPoet schrieb:das Bewerben von Chlordioxid
Zum Zwecke der Gesundung von irgendwas ist verboten, sofern es in Zusammenhang mit Verkaufsabsichten geschieht. Es muss nur ein wenig mehr auch auf "Werbung" ohne direkten Verkauf bezogen werden.
nocheinPoet schrieb:Echtes Erkennen kommt von Innen, ich gebe ihnen nur Werkzeuge, auf den Berg müssen sie selber. Und einige fangen dann an zu klettern, ist doch schon was.
Da stimmen wir völlig überein.
:sun:nocheinPoet schrieb:raus müssen sie alleine gehen.
Und da auch, aber zu meinem Job gehört es, sie nicht ausgerechnet dann fallen zu lassen.
nocheinPoet schrieb:bringt man sie auf den Boden zurück, lässt sich nicht auf den Streit ein, bleibt freundlich, ziehen sie oft pöbelnd von dannen.
Mein Punkt ist (auch), dass das sowieso passiert. Sie pöbeln mehr, du fütterst Trolle.
Ob du das nett, anständig oder unbewusst machst, nimmt sich nicht viel. Ich bezweifle, dass das gesund für dich ist.
Gesund ist, das zu können, nicht, es dauernd machen zu müssen.
(Sag ich mal ganz frank und frei, die ich mir lange Gedanken darüber gemacht habe, warum ich so gern in meinem Job bin.
Es klappt echt am besten, wenn ich die Leute annehme, wie sie sind und mich hauptsächlich erst mal um mich kümmer und meine "Übereinstimmung mit mir" halte. Aber wie gesagt, ich hab den großen Vorteil dabei, dass die wissen, warum mich die Kasse dafür bezahlt. Also einen Vertrauensvorschuss, den ich nur noch mit Freundlichkeit und Ehrlichkeit einlösen muss. Oder "Authenzität und Achtsamkeit", wie es jetzt heißt.)
nocheinPoet schrieb:Wie gesagt, ich will keinen neuen Glauben gründen
So gesehen - ich schon.
Scheint für viele ja neu zu sein, das mit dem "Mut, sich seines Verstandes zu bedienen".
Ist mein Glaube: der Umgang mit dem Konjunktiv, dem Glauben und den Möglichkeiten, die mir damit gegeben sind.
Meine Interpretation von "Menschen
würde". (Ist ein Wortspiel, das ich sehr mag.)
nocheinPoet schrieb:sondern, das was Du sprichst ist falsch.
Zwischen Meinung und Mensch sollte man trennen können, ja.
nocheinPoet schrieb:(Ich) also geht es darum, dass ich denen gegenüber den Respekt nicht verliere, nicht umgedreht. Ein anderer Schluss wäre schlicht zu sehr auf deren Niveau, rein wahrnehmungsbasiert und frei jeder Abstraktionsfähigkeit, die auch mal die eigene Wohlfühlzone verletzt.
(Du) Es ist seltsam, irgendwo wirfst Du mir was vor, was ich nicht mache und machst dann selber ad hominem.
Ich seh gar nicht, wo ich dir da was vorgeworfen hätte. I.S.v. hab ich nicht.
Ich mach das für mich, nicht für mein Gegenüber.
Und ich sag auch nicht, du sollst das machen, ich hinterfrage, warum du es tust, zu denen freundlich sein.
Sei doch nett zu denen, die es auch verdienen, reicht doch. Wenn du nicht mit ihnen redest, mein ich jetzt. (Nee, ist schön löblich. Mach ich ja auch, aber anders halt. Ich hab ja nen "Behandlungsauftrag" in meinem Job.)
nocheinPoet schrieb:Aber man tritt diesen Menschen nicht so gegenüber.
Mit seinen Gefühlen. Dem Gefühl, dass der andere spinne.
nocheinPoet schrieb:Sagst Du ihm das offen, ist das wenig hilfreich, sagst Du es nicht, verschweigst Du was ...
Deine Gefühle. Und darum wollte ich es nicht "Dialog" nennen.
Fällt für mich jetzt unter Missverständnis, eigentlich siehst du ja die Schwierigkeit, die ich meine.
nocheinPoet schrieb:Gegenwart ist Gegenwart und das ist seltsam wie Du schreibst, wenn wer behauptet, die Erde ist eine Scheibe ist das falsch, wer behauptet, die Erde kreist um die Sonne benennt hingegen einen Fakt. Egal wie man reagiert, nichts daran ändert sich.
Da stimmt das Feintuning auch immer noch nicht.
Das sind doch zwei unterschiedliche Zustände, die jeweils für sich Fakt sind, oder?
Bei dem einen stimmen zwei unterschiedliche Individuen über einen Aspekt der Realität überein,
beim anderen stimmt nur einer mit der Realität (oder dem Konsens darüber) überein.
Und es ändert nix an den Fakten, klar, sonst wären es keine, aber es könnte sich ja was an der Übereinstimmung ändern, je nach Ton.
nocheinPoet schrieb:Klar macht der Ton die Musik, darum sage ich ja, respektvoll bleiben, andere Meinungen tolerieren, nicht verurteilen wenn möglich,
Nein, ich muss eben nicht alle Meinungen tolerieren. Dann stirbt die Wahrheit, kennst du nicht Poppers Toleranz Paradoxon?
Ich muss sie verurteilen können, ohne den Respekt vor dem Menschen, der in dem Meinungsinhaber steckt, zu verlieren.
Herrje, siehst du das nun oder von wo schaust du?
nocheinPoet schrieb:Aber wenn Du da Erfolge vorweisen kannst, bereichte ruhig mal.
Das hab ich ja oben weg gelassen, ich hab ein schönes Beispiel, ein Kompliment, das ich mal von einer Patientin bekommen habe: "Frau Dalai kann "Nein" sagen, ohne aus dem Kontakt zu gehen."
nocheinPoet schrieb:welche Ablehnung
Die Ablehnung der Dummheit, der Schlangenölverkäufer, der Antiintelligenz ganz allgemein.
nocheinPoet schrieb:von welchem Urteil Du sprichst,
Den Missverständnissen beim Feintuning. Und dass ich es für nicht ganz gesund halte, das viel und extra zu machen. Ohne einen Behandlungsauftrag. Es ist wichtig, diese Moral leben zu können, aber auch, es nicht zu müssen.
Seine Energie in fruchtbare Sachen zu stecken hat halt ne andere Qualität.
nocheinPoet schrieb:müssen bestimmte falsche Behauptungen aber auch verboten werden können,
Sind sie schon, grundsätzlich. Man muss deutlicher darauf hinweisen, als Privatperson
und die Zuständigen sollten klarer angehalten werden, geltendes Recht auch dort (neue Medien) umzusetzen.
Es geht um ein "klares Nein", nicht um mehr Verbote.
Da liegt der "Angriff auf die Meinungsfreiheit", in diesem Verlangen nach entweder mehr Regeln oder plumper Zustimmung.
Nein, so kommen wir nicht weiter, das ist ja dasselbe in grün.
Regeln sind formulierbar, ein Nein ist formulierbar - wenn etwas Schutz braucht, dann unser Vermögen, davon Gebrauch zu machen.
Bestimmte Behauptungen "müssen nicht aber auch", die
sind falsch. Irgendwie verschwimmt das zu oft.
Wie kann ich als Mensch, der "an Fakten glaubt", Zweifel daran haben und ein Verbot dafür brauchen? Ehrlich jetzt.
(Bezogen auf die Forderung an sich; da ich keine Gesetzestexte schreibe, geht es also um meinen Privatumgang damit.
Sorry, ich hab dich nicht wörtlich so verstanden. Das Prinzipielle nagt da an mir.)
Geht es um Gesetze oder die Formulierung von "Warnhinweisen"?
RogerHouston schrieb:Hab' ich so auch nicht gesagt.
Sag ich da, du hättest?
Ich hab´s doch abgegrenzt? Dachte ich jedenfalls.
Mit "zu vage".
O.K., läuft es darauf hinaus, dass es, nach meiner Theorie, leichter sein müsste,
den Verbreitern von Unsinn den Hahn abzudrehen als die Verführten zurück zu holen?
Mit dem "Nein"?
Ob sich die, die verführt werden wollen, nicht einfach wen anders suchen?
Naja, das "Nein", je nachdem, wie "klar" es rüber kommt, sorgt ja in beide Richtungen.
Es gibt am wenigsten Trollfutter, darum geht es (mir). Es wirkt am besten gegen Verblödung, das glaube ich wirklich.
(Nicht wirklich das Nein, aber die Trennung, dass das halt leichter ist als was mit "Wahrheit" zu formulieren.)
Und wer sich an die ran traut, die grade am Lautesten sind, ist ne andere Sache.
Möglich wär´s, technisch - aber politisch gewollt, von uns, dem Volk?