Fedaykin schrieb:Richtig erkannt. Das geht eben eher weniger.
So absolut würde ich das nicht sehen, nur muss man sich eben bewusst sein, was man tut.
Das ist ja auch bei den geschlechterrollen so. Wenn man in die 'Gender is a construct' Richtung will, ist es schwer, gleichzeitig zu sagen, dass man weiblichkeit zelebrieren muss.
Ich glaube, der richtige weg ist, sich auf einem emotionaleren Level zu unterhalten, eben über Empathie.
Als Beispiel: Es gibt in Deutschland eine Problematik damit, dass einige muslimische Eltern ihren Töchtern westlichen Lebensstil verbieten, sie schlimmstenfalls sogar in ein anderes Land schaffen oder zwangsverheiraten (bei söhnen auch, gerade bei homosexuellen).
Das Problem ist Existenz, faszettenreich und nichtmal so schrecklich selten.
Ich kann dazu jetzt talkshows machen, wo ich nur irgendwelche deutschen männer wie dich und mich hinsetze. Und wir werden uns dann recht schnelle inig werden (zumindest ich als atheist), dass man doch am besten einfach den islam unsinn sein lassen soll und die frauen machen können, was sie wollen.
Nur...Bringt diese Einigung ja nicht so schrecklich viel.
Was wir eigentlich bräuchten, wäre eine Talkshow (bzw. ein gesellschaftlicher diskurs) wo erstmal prioritär muslimische Frauen zu wort kommen. Die dann sagen, wie schlimm ist es, was kann man machen, was würde ihnen wirklich helfen.
So sollte man das in einer multikulturellen gesellschaft eigentlich machen. Unter dem aspekt: Wir haben eine gruppe die probleme hat und wir wollen ihr helfen, also fragen wir die gruppe, was sie braucht, und schauen dann, was davon wir ihnen (eventuell als kompromiss) geben können.
Aber unser diskurs spielt sich meist zwischen 4 deutschen, eine muslima die dann entweder irgendeine extremistin oder eine 'ich bin muslim aber mega liberal' ist und dann sitzt da noch irgendein scharf linker oder ditib muslim rum, der ebenfalls dazwischenfunkt.
So kommen wir nicht weiter.
Unser diskurs sollte sich auf dem level 'wir müssen uns erstmal gegenseitig verstehen' abspielen.
Denn ich als deutscher und auch du als (nehme ich mal an) deutscher mann verstehen die problematik gar nicht so gut, wie muslimische Frauen das tun. Wir müssen ihnen eigentlich erstmal zuhören.