Multikulti
02.03.2020 um 07:30borabora schrieb:Da kann man sich nur wundern ;)Weidel würde den Verteidigern von Multikulti ein machtvolles "Unglaublich!" entgegenschleudern. Vermute ich!
eckhart schrieb:Die AfD gibt sich offiziell gern „pro-jüdisch“, wofür auch jüngste Erklärungen von Jörg Meuthen stehen. Demgegenüber warnt der Zentralrat der Juden ausdrücklich vor der Partei. Eigen- und Fremdwahrnehmung klaffen hier weit auseinander. Doch was beabsichtigt die AfD mit den erwähnten Bekundungen? Sie lenkt erkennbar vom Antisemitismus in den eigenen Reihen ab und schiebt die Judenfeindschaft den Muslimen zu. Die Bundesvereinigung „Juden in der AfD“ (JAfD) steht als Organisation für diese Strategie. Davon kann man sich auch mit Blick in einen Sammelband überzeugen. Er trägt den Titel „Was Juden zur AfD treibt. Neues Judentum und neuer Konservatismus. Jüdische Stimmen aus Deutschland“, der von der JAfD-Vorsitzenden Vera Kosova und ihren Stellvertretern Arthur Abramovych und Wolfgang Fuhl herausgegeben wurde und im Gerhard Hess-Verlag in Bad Schussenried erschien.https://www.hagalil.com/2020/01/juden-afd/
Im Anhang ist auch die Grundsatzerklärung der JAfD abgedruckt. Die darin enthaltene Linie, die den Sammelband prägt, ergibt sich schon aus den Zwischentiteln: „Muslimischer Antisemitismus“ und „Linker Antizionismus“. Beides gibt es, beides ist problematisch. Nur vermisst man weitere Titel wie „Antisemitismus in der Mehrheitsgesellschaft“ oder „Rechter Antisemitismus“. Auch in den anderen Beiträgen sind die damit gemeinten Phänomene kein Thema. Man merkt bereits daran, dass nicht der Anti-Antisemitismus, sondern die Muslimenfeindlichkeit im Zentrum steht. Das berechtigte Anliegen, auf Judenfeindschaft unter Migranten aufmerksam zu machen, wird um einer Selbstbeweihräucherung willen politisch instrumentalisiert. Dem entsprechend ziehen sich auch harsche Formulierungen gegen den Zentralrat durch die Texte. Da heißt es etwa, der „schranzenhafte Zentralrat der Hofjuden“ sei eine „senile, teils extrem islamophile Truppe“ (S. 48).
Auch ansonsten sind die Beiträge nicht von Differenzierungsvermögen oder Sachlichkeit geprägt, wirkt doch vieles wie Gepoltere vom Stammtisch.
Wie es bei den JAfD um die Legitimation steht, ist verständlicherweise kein Thema.
AfD (Seite 3470) (Beitrag von eckhart)