Kc schrieb:Ich bin auch Experte. Gib mir all dein Geld und tue immer, was ich sage, ich weiss nämlich grundsätzlich, was für dich am besten ist.
Dieser ganze Selbstbestimmungskram, den irgendwelche Hippies mal ins GG geschrieben haben, ist doch heute total überholt.
Du möchtest mir nicht alles geben und tun, was ich dir vorschreibe?
Aber ich bin doch ein Experte, du kannst gar nicht beurteilen, was meine Qualitäten sind.
Und du hast selbst gesagt, wir brauchen eine Expertenregierung.
Nur setze ich dich ja gar nicht ein, sondern duw irst erstmal überprüft, ob du wirklich ein experte bist von gutachter, die davon etwas verstehen, aber nicht von deinem erfolg profitieren.
Kc schrieb:eine Demokratie zeichnet sich zunächst mal dadurch aus, dass Entscheidungen die Bevölkerung betreffend auch vom Volk in Abstimmung gemeinsam getroffen werden. Da es nicht praktikabel ist, sich für jede Frage zu versammeln, zu diskutieren und abzustimmen, wählen wir regelmäßig Vertreter, die das arbeitsteilig untereinander und mit Hilfe von Mitarbeitern und Beratern übernehmen.
Der Wähler muss nicht Spezialist in jeder Hinsicht sein und er muss auch keine Glaskugel haben, in der er die Zukunft sieht.
Ich wähle Politiker als meine Vertreter, weil sie mit einem Programm antreten, das mir gefällt und mich überzeugt. Dann schaue ich in der Wahlperiode, ob, wie und warum/warum nicht dieses Programm umgesetzt wird. Und daran richte ich sowohl mein Verhalten während dieser Wahlperiode aus, als auch meine nächste Wahl.
Das ist ja auch weiterhin so in meinem system. Nur eben ohne mittelsmänner, die gar nicht an die dinge gebunden sind, die sie dem volk erzählt haben und auch davon profitieren, dem volk nicht immer die ganze wahrheit zu sagen.
Welche Partei hält sich denn schon an ihr Wahlprogramm? Und wie willst du beurteilen, was da in Detailfragen nun wirklich gestimmt hat und was nicht? Falls es dir nichts ausmacht (damit könnte ich meinen punkt gut illustrieren), was hast du denn gewählt bei der letzten BTW und warum?
Kc schrieb:Eine ,,Expertenregierung" wäre auch weit davon entfernt, allwissend zu sein und alles richtig zu machen. Sie hätte aber den Nachteil, dass man sie nicht mal (ab)wählen kann.
Und welche Experten überhaupt?
Nehmen wir nur mal Ernährung: der eine Professor, Doktor, zertifizierte personal trainer etc. erzählt dir, du sollst keine Carbs essen, der nächste erklärt dir lang und breit, du müsstest dich Paläo ernähren, wieder ein anderer verkauft dir eine vegane Ayurveda-Variante...und sie alle sind ,,Experten" oder ,,Fachleute".
Wer hat jetzt Recht und soll Minister für Ernährung und Landwirtschaft werden?
Wir müssen damit leben, dass die meisten Fragen keine eindeutigen Antworten haben.
Parlamentarische Demokratie ist nicht perfekt, aber sie ist die praktikabelste und beste Variante unter den bekannten Staatsformen.
Die ist nicht allwissend, aber wissend. Das ist ihr Vorteil. Was macht ein POlitiker denn anderes, als experten zu befragen und dann (ohne fachwissen) zu raten, welcher von denen wohl recht hat und DABEI noch gucken zu müssen, ob das seiner PArtei und dem Wählerklientel gerade in den Kram passt, oder dem koalitionspartner?
Mit Experten spreche ich von Wissenschaftlern, die durchaus von Peers auch als solche Wahrgenommen werden.
Da reden wir nicht über lowcarb blablabla, da reden wir darüber, dass ich eine Arbeitsgruppe bestehend aus Ernährungswissenschaftler und Ärzten versammelt, die darüber reden, ob es gut wäre, neue richtlinien für lebensmittel einzuführen.
Die treffen sich dann mit Ähnlich zusammengefundenen Experten für Recht und Wirtschaftspolitik, um zu schauen, wie man diese neuen Regelungen am vernünftigsten umsetzt.
Und dann machen die das einfach, anstatt wie unsere Politik Jahrzehntelang über eine Lebensmittel Ampel zu diskutieren, wenn das wirklich dieser Arbeitsgruppe wie iene vernünftige Lösung erscheint.
Was wir heute haben, ist, dass man sowas nicht einführt, weil sich Wirtschaftsvertreter beschweren. SChon 2009 hat man über die Ampel diskutiert, damals wollte seehofer sie nicht weil er 'freiwilligkeit' gut fand von seiten der Unternehmen. Sowas wäre bei einer Expertenregierung nicht passiert.
Selbst wenn die rechtliche Probleme sieht, würde die zumindest umsetzen, was geht, oder sich einen neuen plan überlegen, der dem ganzen am nächsten kommt. Politiker orientieren sich bei solchen fragen eher daran, was gerade opportun ist. Die Ampel kann ein Happen sein, den man der SPD zuwirft. Aber sie ist ein Fasutpfand, nichts, wo man sich einfach rational gedanken drüber gemacht hat.
Wenn du 20 anerkannte wissenschaftler bzw. Akademiker auf ihren Gebiet in einen Raums etzt, ist es relativ egal, welche du nimsmt, solange du dir da keine VTler in dein Haus holst. Die werden so circa zum sleben Schluss kommen, oder wenigstens sich zwischen zwei guten Lösungen entscheiden.