sacredheart schrieb:Nicht mal in den öffentlichen Rundfunkanstalten ist es auch nur annährend möglich, halbwegs ausgewogene Verhältnisse in den Kontrollgremien zu erstellen. Und wir sprechen hier über Institutionen, die alt und überfinanziert sind.
Wie will man denn dann vermeiden, dass diese Kommissionen sehr einseitig besetzt werden? Das ist doch völlig unrealistisch.
Nicht SOGAr. Der öffentliche Rundfunk ist ein Moloch, wo nach Proporz besetzt wird. Universitäten sind da schon noch etwas anderes.
Es ist keineswegs unrealistisch, ein gremium von experten zu erstellen.
Das was du fragst, ist als würdest du fragen 'aber wer entscheidet, ob einer arzt/ingenieur/richter ist'?
Wir haben dazu vernünftige möglichkeiten gefunden, qualifikationen zu überprüfen.
sacredheart schrieb:Die müssen ja nicht mal einseitig besetzt werden. Wenn 5 Experten vom ADAC und 6 von der Umwelthilfe (vereinfacht) abstimmen, wird immer das erarbeitet, was die Umwelthilfe möchte.
Darum setzt du da auch keine experten von ADAC und Umwelthilfe hin.
Nehmen wir mal die frage danach, wie wir den CO2 auffstoß auf deutschen straßen verringern können.
Erstmal lassen wir die Bevölkerung über Prioritäten abstimmen (nicht konkrete vorschläge). Wir lassen also abstimmen, welche themen der bevölkerung wie wichtig sind. Jetzt wählt die bevölkerung z.b., dass Umweltschutz ihr sehr wichtig ist.
Damit besteht ein klarer handlungsauftrag zu den experten. Man SOLL den CO2 ausstoß verringern.
Es werden verschiedene konzepte erarbeitet, wie das gehen könnte, von umweltexperten in zusammenarbeit mit ingenieuren.
Diese vorschläge werden dann von wirtschaftsexperten durchgerechnet und von juristen auf ihre legalität geprüft.
Dann hat man mehrere gangbare vorschlagspakete die alle ein realistisches budget haben und denkt über finanzierungsmöglichkeiten nach. Wenn man so weit ist und einem klar ist, wo das geld herkommen könnte (erstmal hypothetisch könnte), DANN kann man ggf zur wahl stellen, welches dieser pakete die bevölkerung am ehesten befürwortet. Auf Grund eine informierten entscheidung zwischen paketen, die alle wissenschaftlich fundiert sind und in der tat den CO2 ausstoß senken und umsetzbar sind.
sacredheart schrieb:Jetzt wird es albern. Welche Frage ist denn völlig losgelöst von Sachthemen eine reine Geschmacksfrage? Da kann es nur noch um Farbgestaltungen öffentlicher Gebäude gehen. Da ist eine Volksabstimmung dann sinnlos teuer. Und dann klagen 20% und das Rathaus wird dann doch grün gestrichen? Nicht so richtig zu Ende gedacht.
Beispielsweise kann ich eine Bevölkerung durchaus abstimmen lassen, ob sie eine maßnahme, die die freiheit einschränkt aber vorraussichtlich die kriminalität senken würde befürwortet oder die leichte kriminalitätssteigerung in kauf nimmt für ihre Freiheit.
So lange das eben informiert stattfindet.
sacredheart schrieb:Und wer entscheidet, welche Fragestellungen so simpel sind, dass Kevin und Schantalle darüber abstimmen dürfen?
Und wird eine Frage, die so banal ist, dass jeder Evolutionsverweigerer mitreden kann, überhaupt so relevant sein, dass es eine Riesenabstimmung rechtfertigt?
Dann nenn mir doch nur einen Verkehrsexperten, der nicht irgendwelche Interessen vertreten würde. Da existieren keine schrulligen Genies, die losgelöst von der realen Welt unglaubliches Fachwissen haben, aber gar keine eigenen Interessen hätten oder die Interessen von irgendwem vertreten würden und sei es nur die Aufrechterhaltung ihres Arbeitsplatzes oder Insititutes, wenn die Expertenkommission fertig hat.
Das Expertengremium oder bei sehr strittigen fragen kann die bevölkerung klagen und es können gegenvorschläge eingebracht werden, solange die denselben prüfungskriterien ausgesetzt sind.
Natürlich gibt es verkehrsexperten die auf der uni geblieben sind und da vorschen ganz ohne von irgendwem groß geld dafür zu bekommen.