Dunkeldeutschland ist überall, aber eben auch in Sachsen und da scheint es besonders dunkel.
Frage; Warum erbebt nicht die Republik, wenn drei Nazis einen Schwulen tot schlagen? Wer hat davon gehört, dass die Täter in diesen Tagen vor dem Richter stehen?
Und vor allem; warum nicht?
1. weil es die Mehrheit nicht betrifft. Schwulen passiert sowas eben, ihnen nicht. Das heißt nicht, dass sie das begrüßen. Aber es kann ihnen nicht passieren.
2. Weil die Täter hier nicht für irgendeine Agenda her halten können;
Sie gehören zur Mehrheitsgesellschaft und werden dadurch individualisiert. D.h.; Es ist eben Nazis, man grenzt sich dadurch von ihnen ab. Der Grund, warum sie den Foltermord an dem Schwulen begangen haben ist, weil sie Faschisten sind. Da muss ich die Gesellschaft nicht von abgrenzen, so die Annahme, das ist selbstverständlich.
Das Gedankenspiel wäre ein anderes, wenn es z.B. Geflüchtete wären. sein wir ehrlich; die Tat würde kulturlaisiert werden, irgendwie in einem Kontext mit Verfolgerstaaten wie Iran gesetzt und eine grundsätzlich homophobe Einstellung bei Geflüchteten unterstellt, die von diesen überwunden werden müsse.
Während viele
weiße Deutsche sich nicht damit auseinander setzen, dass Homosexuelle in Deutschland über Jahrhunderte verfolgt und ermordet wurden.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1114028.homosexualitaet-in-sachsen-eine-folterartige-hinrichtung.htmlaus dem Artikel;
In Sachsen ist ein solches Umfeld der Ablehnung von Homosexuellen durchaus zu beobachten. Die Gesellschaft sei vor allem jenseits der Großstädte Leipzig, Dresden und Chemnitz »mehrheitlich wertkonservativ«, sagt Wunderlich; vorherrschend sei das »heterosexuelle, zweigeschlechtliche traditionelle Familienbild«. Eine bundesweite Studie habe gezeigt, dass nur 38 Prozent der Sachsen »kulturelle Wertschätzung« für Menschen mit abweichender sexueller Orientierung empfänden, »der niedrigste Wert aller Länder«. Bei der Befragung für den »Sachsen-Monitor 2018« gaben zwei Drittel der Bürger im Freistaat an, Homosexualität als »unnatürlich« zu empfinden. Die Ablehnung ist besonders stark in Regionen, wo christlich-fundamentalistische Einstellungen verbreitet sind, etwa der Oberlausitz oder dem Erzgebirge, die in Anlehnung an den »Bible Belt« im Mittleren Westen der USA gelegentlich als sächsischer »Bibelgürtel« bezeichnet werden.