aero schrieb:"Jupp", "Berta" und "Heinz-Josef" vom "SPD-Ortsverein Ruhrpott", hätten aber mmn auch schon längst mal erkennen müßen, das man "Bundes-und Weltpolitik" nicht ohne referenzen wie (wenn möglich) einem Politikstudium, am besten noch "BWL" und "Jura" dabei, praktizieren kann, respektive mit einem hauptschulabschluß den man später auf der bbs bekam (wie ich), nicht zu einem Bundesminister in einem der bereiche ernannt werden kann.
Dies ist mmn einer der knack-oder eher "reibungspunkte" der SPD-führung und ihrer basis,
seit sie seit 1949 bundesweit mitmischen wollte und dabei erkennen mußte, das man beim großen politikbuiseness salonfähig auftreten muß, und nicht sry. proletenmäßig auftreten kann.
Das ist aber nicht richtig. Ein "Politikstudium" wie das, welches Klein Kevin nicht einmal abgeschlossen hat, qualifiziert noch lange nicht dazu, ernsthaft Politik für die Bürger zu machen. Das ist erst eine neue Auffassung, dass man irgendwas studiert haben müsse, um Politiker sein zu können.
Ich komme aus einer Zeit, in der man umgekehrt sagte, dass vor allem Menschen mit Lebens- und Berufserfahrung dazu berufen werden sollten, Politiker zu werden. Und es gab gerade in der SPD durchaus fähige Leute, die kein Studium hatten.
Georg Leber zum Beispiel besuchte lediglich die Hauptschule und wurde dann Maurer. Später wurde er Bundesminister für Verkehr und dann Bundesminister für Verteidigung und führte seine Ministerien nicht schlecht. Auch konnte man sein persönliches Auftreten nicht kritisieren. Bundestagsvizepräsident und Mitglied des Europaparlaments waren weitere Stationen seiner Karriere, ebenso wie Unteroffizier in der Luftwaffe. Nein, ein Studium hatte dieser Mann nicht nötig.
Oder nehmen wir den berühmten Holger Börner, ebenfalls SPD ("Dachlatte"). Er besuchte Haupt- und Realschule und wurde Betonfacharbeiter.
In der SPD wurde er nicht nur Juso-Vorsitzender und später Bundesgeschäftsführer, er wurde auch Bundestagsabgeordneter und hessischer Ministerpräsident und als dieser auch Bundesratspräsident. Und das alles ohne Studium.
Vergleiche ich Börner und Klein-Kevin sehe ich nur bei einem Format und Substanz.
Friedrich Ebert, ebenfalls SPD, hat nicht einmal die Gesellenprüfung abgelegt, er war Sattler, und doch wurde er eines Tages Reichspräsident. Und SPD Vorsitzender.
August Bebel war nur "einfacher Arbeiter," und doch zollten ihm unter anderem Otto von Bismarck und Friedrich Engels hohen Respekt und verglichen ihn mit Demosthenes. Persönlichkeit und Bildung waren damals nicht von einem Hochschulzeugnis abhängig.
„Für Bebel war der Reichstag tatsächlich das Hohe Haus, das er nur in Feiertagskleidung betrat, weil hierher das Volk seine Besten, jedenfalls die schicken wollte, die sein Vertrauen genossen und seine Interessen vertreten sollten.“
So schreibt Philipp Scheidemann über das Auftreten Bebels. (In der Schraepler Biographie).
Derselbe, Philipp Scheidemann, kam ebenfalls aus einfachen Verhältnissen und war Buchdrucker. Unvergessen ist er, da er die Republik am 9.11.1918 ausrief. Fraktionsvorsitzender der SPD, Oberbürgermeister, sogar Reichsministerpräsident (eine kurze Zeit lang Titel des Regierungschefs) waren seine Stationen, alles ohne Studium.
Nicht nur die SPD kann auf eine lange Tradition herausragender Persönlichkeiten zurückblicken, die kein Studium aber eben Persönlichkeit hatten.
Klein-Kevin hat weder noch.