SPD
09.06.2022 um 12:46Fellatix schrieb:brauchts jetzt den Extra-Aufruf an BaerbockÄh ja, sie ist Außenministerin.
Das wäre eine gute Sache, anstatt der Forderung nach schweren Waffen.
Fellatix schrieb:brauchts jetzt den Extra-Aufruf an BaerbockÄh ja, sie ist Außenministerin.
Fellatix schrieb:Und Diplomatie ist immer da in dem Sinne, als dass die Gesprächskanäle ja offen sind.Das Diplomatie Geschwurbel erscheint mir auch oft seltsam deplaziert. Natürlich wäre eine diplomatische zeitnahe Lösung das Allerbeste. Allerdings muss dazu Putin an den Verhandlungstisch. An den muss man den Appell richten und das geschieht ja auch. Es ist ja nicht so, dass Frau Baerbock jemanden überfallen hätte. In dem Fall wäre der Appell an die richtige Adresse gerichtet.
Dieses Wir-brauchen-Diplomatie-statt-Kriegslogik scheint irgendwie SPD-Code für wir-haben-Probleme-mit-Waffen zu sein.
sacredheart schrieb:Natürlich wäre eine diplomatische zeitnahe Lösung das Allerbeste. Allerdings muss dazu Putin an den VerhandlungstischEine diplomatische Lösung macht nur Sinn wenn du zumindest ein gewisses Grundvertrauen in den Verhandlunsgegner - ich sage bewusst nicht Partner - haben kannst dass er sich an die getroffenen Absprachen auch hält. Kannst du bei Putin eigentlich nicht mehr haben; dieses Minimalvertrauen muss erst wieder hergestellt werden. In alten Zeiten hat man dafür den Gegner gezwungen Geiseln oder ein anderweitiges Pfand herauszurücken mit dem man ihn in der Hand hatte, keine Ahnung wie man das heute bewerkstelligen kann.
sacredheart schrieb:Das Diplomatie Geschwurbel erscheint mir auch oft seltsam deplaziert. Natürlich wäre eine diplomatische zeitnahe Lösung das Allerbeste. Allerdings muss dazu Putin an den Verhandlungstisch.Ja. Und der Aufruf an Baerbock war einfach nur mehr als seltsam. Und wirft wie bei Stegner praktisch immer die Frage auf nach dem Innenleben der Partei.
bgeoweh schrieb:Eine diplomatische Lösung macht nur Sinn wenn du zumindest ein gewisses Grundvertrauen in den Verhandlunsgegner - ich sage bewusst nicht Partner - haben kannst dass er sich an die getroffenen Absprachen auch hält.Ja, Müller erklärt das mit dem Begriff der Resonanz.
Was sagen Sie zur hiesigen Debatte, schwere Waffen nicht zu liefern?Quelle: https://www.fr.de/politik/ukraine-krieg-russland-harald-mueller-interview-putin-ist-ein-wiedergaenger-hitlers-91586179.html
Müller: Die Autoren des offenen Briefes fürchten, die Lieferung schwerer Waffen könnten die rote Linie sein, deren Überschreitung Putin dazu veranlasst, den Krieg weiter zu eskalieren. Diese Debatte finde ich vollkommen geisterhaft. Ich kenne keine Äußerung von russischer Seite, die den Begriff schwerer Waffen auch nur erwähnt. Die Unterscheidung macht militärisch keinen Sinn. Verschiedene Arten von Waffen sind nötig, um anzugreifen oder sich zu verteidigen. Ein Land, das sich gegen eine Armee mit Panzern und weitreichenden Raketen, mit Flugzeugen und fahrbarer Artillerie verteidigt, kann nur bestehen, wenn es über ein breites Spektrum von Waffen verfügt. Putin hat mehrfach gesagt, jede Hilfe kann zur Eskalation führen. Das war ein Bluff. Denn wir helfen vielfältig, und Putin hat den Krieg nicht eskaliert. Warum nicht? Weil Putin weder die nukleare Eskalation noch die gesamte Nato-Macht herausfordern will. In Deutschland ist eine hysterische Geisterdiskussion entstanden. Einige unserer Intellektuellen versuchen, für Putin rote Linien zu definieren. Was ist das denn? Diese Debatte ist unnütz und hilft überhaupt nicht.
Der Zweite Weltkrieg wird auch dadurch kompliziert, dass einige Deutsche Russland in diesem Konflikt sowohl als Opfer als auch als Befreier empfinden (eine Perspektive, die die schreckliche Unterdrückung der Ukraine durch Hitler und Stalin übersieht). Der Erste Weltkrieg hingegen spielt in der Erinnerungskultur des Landes eine weniger komplexe Rolle und lässt sich daher leichter für heutige Debatten vereinnahmen. Der Zusammenbruch der scheinbar friedlichen Weltordnung im Jahr 1914 wirkt nachhallend in einem Deutschland, das in der zweiten Ära der Globalisierung nach 1989 gediehen ist und nun zu knicken scheint.https://www.newstatesman.com/world/europe/2022/06/shadows-of-the-first-world-war-loom-over-germanys-ambiguous-response-olaf-scholz
Solche Faktoren haben nicht nur Einfluss auf die pazifistische Linke alter Schule, sondern auch auf die korporatistischen Bastionen der deutschen Exportindustrie und ihre politischen Verbündeten sowie auf ältere Deutsche, die im Schatten der Übel des Nationalsozialismus aufgewachsen sind. Aber diese Argumente haben viel weniger Gewicht bei jüngeren Deutschen, zentristischen Atlantikern und vielen Grünen, die von den transformativen Kämpfen ihrer Partei um die Intervention des Landes gegen ethnische Säuberungen im Kosovo im Jahr 1999 geprägt sind. Debatten darüber, ob Deutschland genug tut, um der Ukraine zu helfen, folgen diesen Konturen im Großen und Ganzen. Explizit oder implizit laufen sie auf Diskussionen darüber hinaus, ob der Zweite Weltkrieg oder der Erste Weltkrieg eine markantere Parallele darstellen.
The Second World War is also complicated by a sense among some Germans of Russia as both victim and liberator in that conflict (a perspective that overlooks Ukraine’s horrific oppression at the hands of both Hitler and Stalin). The First World War by contrast plays a less complex role in the country’s remembrance culture, so is more easily appropriated for debates today. The collapse of the seemingly peaceful global order in 1914 feels resonant in a Germany that has thrived in the second, post-1989 era of globalisation which now seems to be buckling.Quelle: https://www.newstatesman.com/world/europe/2022/06/shadows-of-the-first-world-war-loom-over-germanys-ambiguous-response-olaf-scholz
Such factors are not only influential on the old-school pacifist left, but also among the corporatist bastions of Germany’s export industries and their political allies, and among older Germans who grew up in the shadow of Nazism’s evils. But these arguments have much less sway among younger Germans, centrist Atlanticists,- and many Greens shaped by their party’s transformative battles over the country’s intervention against ethnic cleansing in Kosovo in 1999. Debates about whether Germany is doing enough to help Ukraine broadly follow these contours. Explicitly or implicitly, they amount to discussions about whether the Second World War or First World War makes a more salient parallel.
„Bin nicht Kaiser Wilhelm“ – Scholz erklärt Zögern in Ukraine-PolitikQuelle: https://www.rnd.de/politik/olaf-scholz-erklaert-zoegern-in-ukraine-politik-ich-bin-nicht-kaiser-wilhelm-AGIGUSA26V4APBUCJPY6SUC35Q.html
Für Historiker Christopher Clark gibt es zwischen beiden Kriegen „keine starke Analogie, ganz im Gegenteil“.Darf er sich nicht wundern, wenn dann Kommentare zurückkommen, er solle mal besser drauf aufpassen, nicht als Neville Chamberlain in die Bücher einzugehen :) Wenn Verbündete also mehr Taten sehen wollten ...
Wenn sie von Scholz mehr prinzipielle Gesinnungsethik wollen, könnten sie ihn zunächst davon überzeugen, dass er eher Gefahr läuft, als neuer Neville Chamberlain in die Geschichte einzugehen, als als neuer Kaiser Bill.
If they want more principled Gesinnungsethik from Scholz, they could start by persuading him that he is at greater risk of going down in history as a new Neville Chamberlain than a new Kaiser Bill.Quelle: https://www.newstatesman.com/world/europe/2022/06/shadows-of-the-first-world-war-loom-over-germanys-ambiguous-response-olaf-scholz
Krieg in der Ukraine 08.06.2022Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/krieg-in-der-ukraine-spd-aussenpolitiker-fordern-baerbock-zu-friedensbemuehungen-auf/28409154.html
SPD-Außenpolitiker fordern Baerbock zu Friedensbemühungen auf
Fellatix schrieb:Wie es scheint, wollten die Griechen den eigentlich gar nicht.Die wollen sicher schon, nur trauen tun sie dem Scholz nicht.
Der Bundesrat stimmt für die Grundgesetzänderung zur Aufrüstung der Bundeswehr - trotz Enthaltung von vier Ländern. In den Bundesländern ist die Linkspartei an den Regierungen beteiligt und sieht den Bedarf von 100 Milliarden Euro an anderer Stelle.Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Vier-Laender-enthalten-sich-bei-Bundeswehr-Abstimmung-article23390083.html
Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Thüringen haben sich bei der Abstimmung im Bundesrat über die Grundgesetzänderung zur milliardenschweren Aufrüstung der Bundeswehr enthalten. In den vier Bundesländern ist die Linke an der Regierung beteiligt.
Unter dem Schutz der SPD wuchs das Megagasgeschäft, die deutschen Konzerne verkauften ihre größten Gasspeicher an den Gazprom-Konzern, der nicht nur Pipelines durch die Ostsee, sondern auch auf deutschen Boden betreibt. Dafür durften die Deutschen dann in Russland ein bisschen selbst bohren und ihr Gas durch Gazproms Monopolpipelines nach Hause bringen. Das brachte so viel Geld, dass nicht nur Gerhard Schröder, sondern eine ganze Generation von SPD-Politikern in die Energiebranche ging und kräftig die Pensionen aufbesserte.Quelle: https://www.zeit.de/politik/2022-03/energiepolitik-russland-atomkraft-spd-nord-stream
Die CDU, die das erst bemeckerte, schwieg in der Groko dazu, um des lieben Koalitionsfriedens willen. Wenige CDU-Politiker erlagen selbst dem Lockreiz des Energiegeschäfts.
Die Klimaschutzstiftung Mecklenburg-Vorpommern hat über ihren wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb achtmal mehr Geld zur Fertigstellung der Gaspipeline Nord Stream 2 bewegt, als ihr zum Zwecke des Klimaschutzes zur Verfügung gestellt wurde. „Insgesamt sind mit etwa 80 Unternehmen Verträge mit einem Gesamtvolumen von 165 Millionen Euro abgeschlossen worden“, heißt es in einer am Donnerstag in Schwerin verbreiteten Mitteilung der Stiftung. Der vom gemeinwohlorientierten Zweig klar getrennte wirtschaftliche Teil habe sich aus seiner unternehmerischen Tätigkeit finanziert, die vereinbarungsgemäß durch Nord Stream 2 vergütet wurde.Quelle: https://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/millionen-auftraege-fuer-bau-von-nord-stream-2-verteilt-0948500506.html
Die Stiftung war Anfang 2021 vom Land gegründet worden, mit einer Landeseinlage von 200.000 Euro. Wie sich inzwischen herausstellte, nahm Nord Stream 2 direkt Einfluss auf die Formulierung der Stiftungssatzung.Quelle: https://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/millionen-auftraege-fuer-bau-von-nord-stream-2-verteilt-0948500506.html
sacredheart schrieb:Tatsächlich hat die Friedensbewegung im Moment keine Basis mehr für ihre Meinung.Die haben schon in den 80ern Blödsinn geredet.
„Unsere Unterstützung für die territoriale Unversehrtheit ist weiterhin unverrückbar“, sagte Maas mit Blick auf die Besetzung der Krim durch Russland. Es ist auch die Position Merkels.Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article174603349/Ex-Aussenminister-Sigmar-Gabriels-boese-Abrechnung-mit-der-aktuellen-Russland-Politik.html
Doch es war zuletzt nicht mehr die Gabriels. Vor dem Forum in Berlin wiederholt er seine Ansicht nachdrücklich und sehr deutlich. „Es ist unsinnig, dass man wartet, bis die ganze Minsker Erklärung umgesetzt ist“, sagt er. Gabriel hält es für einen Fehler, zu warten, bis Russland sich zurückzieht von der Krim. Ihm reicht es schon, wenn eine Blauhelmmission, die der russische Präsident Wladimir Putin vorgeschlagen hat, dort die Arbeit aufnimmt.
Dann müssten „im Gegenzug die Sanktionen abgebaut werden.“ So hatte er es auch vor Kurzem auf der Münchner Sicherheitskonferenz gesagt. Und dafür viel Kritik einstecken müssen. Die neue Regierung in Berlin erweckt mitnichten den Eindruck, darüber auch nur nachzudenken.
sacredheart schrieb:Auch der Umgang mit Schröder, erst Riesentammtamm um den Rauswurf und jetzt ist es ziemlich still ums Willy-Brandt-Haus.Was sollen die Medien da groß berichten? Stand jetzt läuft das Parteiausschlussverfahren, betrieben von 14 tapferen Ortsverbänden, Anhörung verschoben auf Ende dieses Monats, Schröder hat schon angekündigt, der Anhörung fernzubleiben und auch ohne Rechtsbeistand völlig entspannt zu sein. Da wirds schon noch den einen oder anderen Bericht geben für das Sommerloch.
Fellatix schrieb:Interessanter wird da der Untersuchungsausschuss in Mecklenburg-Vorpommern, wo (weiß nicht mehr, wo ich es gelesen hatte) auch geplant ist, Schröder vorzuladen. Da muss er dann hin, wenn er nicht ärztlich einen auf Beckenbauer macht.Ich weiß nicht ob er da persönlich erscheinen muss, man kann sich ja auch durch einen entsprechend bevollmachteten Vertreter, einen Rechtsanwalt oder so, vertreten lassen. Oder witzlos mit daran kann ich mich nicht erinnern und damit müsste ich mich selbst belasten die Mitarbeit praktisch verweigern.
Ein Gespräch, das die SPD in Erklärungsnot bringtQuelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/schroeder-spd-russland-putin-1.5526284
10. Februar 2022, 17:00 Uhr
Gerhard Schröder hat keinen Einfluss auf die Regierung, beteuert die SPD. Doch nun wird bekannt, dass ein Staatssekretär aus dem Innenministerium und andere SPD-Spitzenpolitiker sich Anfang Januar mit dem Altkanzler und Putin-Freund trafen.
Lauterbach sieht Schröder „an der Grenze zur Witzfigur“Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/hartes-urteil-ueber-den-altkanzler-lauterbach-sieht-schroeder-an-der-grenze-zur-witzfigur/28208726.html
Berlin.Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) für dessen Geschäftsbeziehungen zu Russland kritisiert. „Gerhard Schröders Engagement für russische Energieunternehmen hat in Europa, insbesondere bei unseren osteuropäischen Nachbarn, viele Fragezeichen auch in Bezug auf unser Land hinterlassen“, sagte Steinmeier der „Bild am Sonntag“. „Das war nicht gut.“Quelle: https://www.rnd.de/politik/geschaefte-mit-russischen-firmen-steinmeier-kritisiert-schroeder-fuer-und-gratuliert-ihm-nicht-zum-RGBI34L6ISXC7RHM47ZKTZROEM.html
In dem Interview distanzierte der Bundespräsident sich auch persönlich von ihm: „Wir sind 15 Jahre zusammen einen Weg gegangen, seit 17 Jahren gehe ich meinen politischen Weg ohne ihn. In dieser Zeit hat Gerhard Schröder persönliche Entscheidungen getroffen, die uns auseinandergeführt haben“, sagte Steinmeier. Er habe ihm dieses Jahr auch nicht zum Geburtstag gratuliert.Quelle: https://www.rnd.de/politik/geschaefte-mit-russischen-firmen-steinmeier-kritisiert-schroeder-fuer-und-gratuliert-ihm-nicht-zum-RGBI34L6ISXC7RHM47ZKTZROEM.html
Altbundeskanzler Gerhard Schröder hat seinen Geburtstag mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin gefeiert - Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier nimmt ihn jetzt gegen Kritik in Schutz. "Herr Schröder steht in keiner Regierungsverantwortung, und deshalb steht es ihm frei zu entscheiden, wann und wo er entweder seinen Geburtstag feiert oder an Empfängen aus Anlass seines Geburtstages teilnimmt", erklärte der SPD-Politiker am Rande einer Auslandsreise in Kopenhagen. Auf eine inhaltliche Bewertung des Treffens inmitten der Ukraine-Krise verzichtete er.Hm.
Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt erklärte, wenn Bundeswehrsoldaten von prorussischen Milizen gefangen gehalten würden, dann sei das nicht der Zeitpunkt "für sorglose Geburtstagsfeiern mit dem Duzfreund Wladimir".Quelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/geburtstagsfeier-in-russland-steinmeier-verteidigt-schroeders-party-mit-putin-1.1947182
Warum haben wir das nicht?Quelle: https://www.merkur.de/politik/ukraine-krieg-strack-zimmermann-interview-putin-scholz-krieg-verteidigung-waffen-verteidigunsministerin-spd-91601633.html
Strack-Zimmermann: Weil es in den Ministerien mit Sicherheit Leute gibt, die gehofft haben, dass Deutschland sich da nicht so exponieren sollte. Wir erleben in Teilen eine traumatisierte SPD, die ungläubig feststellt, dass Putin wirklich diesen Krieg führt und die, ich sage mal, liebevolle Freundschaft zu Russland nun plötzlich in Trümmern liegt. Viele davon sind pazifistisch sozialisiert. Manchmal glaube ich, dass auch der Kanzler keinen Bezug zur Armee hat. Er hat zweifellos starke Auftritte im Parlament gehabt, wie die Zeitenwende-Rede am 27. Februar etwa – aber danach wurde es dann doch wieder äußerst still. Das reicht eben nicht: Der Zeitdruck ist zu groß.
Zuletzt hatten sich Politiker von Union und FDP für ein solches Format ausgesprochen. Auch der SPD-Außenpolitiker Michael Roth hatte sich offen dafür gezeigt. Mählert sagt: "Eine Enquete-Kommission zur deutschen Russland-Politik hätte starken Signalcharakter, dass wir es mit der Zeitenwende ernst meinen."Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_92040202/spd-und-russland-muessen-aufarbeiten-wo-gekungelt-worden-ist-.html
Zweifel an einer solchen Ernsthaftigkeit plagen auch den Potsdamer Zeithistoriker Jan C. Behrends. Er fordert seine SPD zu einer parteiinternen Untersuchung auf. "Es ist jetzt wichtig, dass wir eine institutionalisierte Aufarbeitung der Russland-Politik der SPD in den vergangenen zwanzig Jahren beginnen. Wir müssen untersuchen, wann im Parteivorstand über Russland- und Osteuropa-Themen gesprochen wurde, wer dabei Einfluss hatte und warum bestimmte Entscheidungen so getroffen worden sind", sagte Behrends t-online.
In der Partei gebe es sehr wohl Mitglieder, die sich mit diesen Fragen auseinandersetzen wollten, so Behrends. "Leider haben sich das Willy-Brandt-Haus und der Parteivorstand bei diesem Thema bislang nicht bewegt."