SPD

Und wieder steht die SPD in einem sehr ungünstigen Licht da.

Wie in letzter Zeit rauskam, haben sich doch einige CDU / CSU Politiker mit halbseidenen Deals im Rahmen der Corona Krise gesundgestoßen. So weit, so schlecht.

Aber was ist bei der SPD los?

Sind die zu doof? Sind die einfach zu bequem? Warten die aufs BGE? Fehlt es an Fantasie oder fehlt es an Tatkraft?
Das wirft ein geradezu verheerendes Licht auf die Partei, dazu in einem Wahljahr.

Offensichtlich ist man sich bei der SPD des Problems bewusst, immerhin kürte man Scholz, der wenigstens den Cum Ex Deal vorweisen kann, zum Kanzlerkandidaten. Aber wird das reichen?

sacredheart schrieb:Immerhin hatte man 2017 das mit großem Abstand schlechteste Ergebnis der Parteigeschichte (bei freien Wahlen) zu verantworten. Was zog man für Konsequenzen: Man holte da eine Frau Sauertopf, die mal irgendwo Elternvertreterin war und einen Dingsbums, der seither von der Bildfläche verschwunden ist, um alles zu richten. Dazu kommt noch ein Enteignungsbettnässer, der dem klassischen SPD Wähler auch nur das kalte Grausen verursacht und heiter weiter.

Hat aber seit deren antritt gut 5% in bundesweiten umfragen gut gemacht. Hat sich schon ausgezahlt. Die Partei ist heute auch geschlossener als noch zu zeiten von Schulz und Nahles. Muss man schon auch sehen.

shionoro schrieb:Die Partei ist heute auch geschlossener als noch zu zeiten von Schulz und Nahles. Muss man schon auch sehen.

ja, hat man die Tage gesehen: Die Parteispitze taucht zu 50% ab.

Die andere Hälfte schämt sich für einen hochverdienten Wolfgang Thierse zusammen mit einem Kevin , der nicht gern allein zu Hause ist, sondern lieber in den safe spaces Berliner Schwulenclubs und der deswegen mehr als andere leidet, dass die clubs zu sind.

Womit Eskens nicht gerechnet hat:

Thierse hat in der Partei großen Rückhalt, sehr großen.

Wer sich hier grad von der SPD abspaltet, das sind 50% der Parteivorsitzenden ;)

@Seidenraupe

Geschlossenheit an sich ist kein Wert. Wenn man in die falsche Richtung läuft oder sich verrannt hat, ist Geschlossenheit ein fataler Fehler. Sekten sind geschlossen, Gangs sind geschlossen, die Mafia ist geschlossen. Geschlossenheit wandelt sich leicht in Sektierertum, Fanatismus, Gruppenzwang oder Massenpsychose.

Seidenraupe schrieb:Die andere Hälfte schämt sich für einen hochverdienten Wolfgang Thierse zusammen mit einem Kevin , der nicht gern allein zu Hause ist, sondern lieber in den safe spaces Berliner Schwulenclubs und der deswegen mehr als andere leidet, dass die clubs zu sind.

Mit aufbauen ist schwieriger als alles mit dem Arsch einreißen. Das Problem, dass die jungen (und die "jungen") Nachrücker, die irgendwo nur gemachte Nester vorgefunden haben, sich echauffieren dass die alten Arbeitstiere ihnen nicht radikal genug sind, hat nicht nur die SPD, aber sie eben besonders. Beziehungsweise: besonders auffällig.

Seidenraupe schrieb:ja, hat man die Tage gesehen: Die Parteispitze taucht zu 50% ab.

Die andere Hälfte schämt sich für einen hochverdienten Wolfgang Thierse zusammen mit einem Kevin , der nicht gern allein zu Hause ist, sondern lieber in den safe spaces Berliner Schwulenclubs und der deswegen mehr als andere leidet, dass die clubs zu sind.

Womit Eskens nicht gerechnet hat:

Thierse hat in der Partei großen Rückhalt, sehr großen.

Wer sich hier grad von der SPD abspaltet, das sind 50% der Parteivorsitzenden ;)

Wie gesagt, für mich eine Krise, die hochgekocht wird, aber eigentlich kein großes Thema ist. es bleibt schon dabei. Esken und Borjans haben die SPD zumindest mal wieder etwas in den Umfragen hochgebracht und für mehr annährung zwischen dem linken und dem moderaten Flügel gesorgt.
Das ist de facto einfach so.

Im Moment schreiben eher Welt und Focus das hoch, als dass es wirklich bedrohlich für die SPD wäre. Im Gegensatz wie gesagt zu den Problemen der CDU im Moment. Die kosten sie in Umfragen real Stimmen. Das muss man schon trennen.

@shionoro

Geschlossenheit sieht völlig anders aus.

Herr Thierse war sicher nie jemand auf meiner Wellenlänge aber immer ein Mann den ich respektiert hatte. Das hatte er mit anderen SPD Politikern seiner Zeit gemeinsam aber ganz sicher nicht mit Frau Esken und Enteignungs Kevin.

Es zeigt sich dass nichts mehr von der SPD übrig ist.

Die wundersame Karriere einer Elternbeiratstante und eines Hotline Gelegenheits Jobbers zeigen doch nur auf dass Zwerge bei Sonnenuntergang lange Schatten werfen.
Eigentlich wäre allerdings bei dieser massiven Selbstverzwergung eine höhere Geschlossenheit erwartbar. Aber auch das klappt nicht.

@sacredheart

Wie gesagt: Dass die SPD sich intern über identity politics streitet ist halt ein interner streit, der nicht besonders zu eskalieren scheint (die eskalation erfinden eher konservative onlinezeitungen).
Man muss Esken und Kühnert nicht gut finden, aber Wählerstimmen wird deren Verhalten die SPD nicht kosten. Die Wähler der SPD haben sich verändert. Du respektierst den Thierse, ok, aber du wählst halt auch nicht die SPD. Ob der da ist oder nicht.

@shionoro

Zumindest in meinem Beispiel muss ich Dir da widersprechen. Ich als langjähriger bekennender SPD Wähler zweifle schon länger ob ich die SPD bei der nächsten Bundestagswahl wähle und der Umgang mit Thierse ist ein weiterer Punkt, der mich eher gegen die SPD entscheiden lässt.

https://www.br.de/nachrichten/meldung/steinmeier-verurteilt-masken-geschaefte-von-abgeordneten,30038706e

Zitat hieraus:

Ihr Verhalten nannte Steinmeier "schäbig" und "schändlich". Solche Menschen hätten - so Steinmeier wörtlich - "im Bundestags nichts verloren

Quelle:

Derselbe Steinmeier hält sich aber tunlichst zurück wenn es um schräge Gestalten in seiner ehemaligen Partei geht. ( Bundespräsident soll ja neutral sein). Bei Herrn Steinmeier lässt offenbar sehr stark das Erinnerungsvermögen nach.

Wikipedia: Marcus Held

Zitat hieraus:

Am 28. Februar 2018 trat Held als Stadtbürgermeister zurück, nachdem dies seit Jahresanfang von Politikern, in der Presse und auf wöchentlichen Demonstrationen in Oppenheim gefordert worden war (siehe auch Abschnitt „Strafverfahren wegen Untreue und anderer Delikte“).[13] Die Mainzer Allgemeine Zeitung brachte den Rücktritt mit einem Grundstücksgeschäft in Zusammenhang,[14] das Held als Privatmann getätigt hatte.[15] Unter dem Titel „Der verschwundene Bürgermeister“ wurde im September 2019 ein Theaterstück mit deutlichen Anspielungen auf Held in Form eines Krimidinners im Alten Amtsgericht Oppenheim aufgeführt.[16][17]

Quelle:


weiter Zitat:

Von Anfang 2018 bis Mitte 2019 unterbrach Held seine Tätigkeit als Abgeordneter unter Hinweis auf bescheinigte Arbeitsunfähigkeit.[28] Anfang 2018 trat er als Vorsitzender der SPD Rhein-Selz zurück.

Quelle:

@shionoro

Aber ich hätte Schmidt gewählt. Davon hat mich lediglich meine Jugend abgehalten. Ich durfte halt nicht.

Und den Gerd hab ich sogar mal gewählt.

Danach kam aber nix mehr.

sacredheart schrieb:Die wundersame Karriere einer Elternbeiratstante und eines Hotline Gelegenheits Jobbers zeigen doch nur auf dass Zwerge bei Sonnenuntergang lange Schatten werfen.

Das ist mal der Kommentar der Woche.

sacredheart schrieb:Aber ich hätte Schmidt gewählt. Davon hat mich lediglich meine Jugend abgehalten. Ich durfte halt nicht.

Und den Gerd hab ich sogar mal gewählt.

Danach kam aber nix mehr.

Wie gesagt ist da mein Punkt, dass die sache, über die du dich aufregst , nicht zwangsläufig die gleichen sachen sind, die die SPD Wählerstimmen kosten würden.

Gerade Kühnert ist wohl jemand, der für die SPD einige stimmen von linken und grünen zurückholen konnte und ein paar jungwähler anziehen kann. Der macht das aber mit einer Politik, die dir nicht gefallen würde.

@sacredheart
@Rick_Blaine
Und einer geht noch .....
Anbei die ersten Entwürfe der neuen Wahlplakate , erstellt von der neuen SPD Werbeagentur ( ein ehemaliges CDU Mitglied )
" lorem ipsum Dolor " oder auch Palim Palam , lirum larum Löffelstiel
Man beachte die Motive : weiße Faust , Esken schattenhaft in Scherenschnitt Profil ( man bekommt echt Angst )
Herr Scholz mit strammen Schritt und dem 007 Aktenkoffer , man beachte die Maske .

An irgendeinen Künstler der 20/30' er erinnert mich das . Und wenn das dann demnächst an jedem zweiten Baum klebt .... Hat Sammlerwert , ist so schön Retro Arbeiterklasse , rot Front . Die internationale .
So manch ein alter Genosse dürfte spätestens jetzt nostalgische Tränen ins rot weiße Kissen vergießen .

https://m.tagesspiegel.de/politik/reaktionen-im-netz-sind-gespalten-werbeagentur-stellt-plakate-fuer-spd-wahlkampf-vor/26992990.html?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F

Kein Kevin darauf? Das enttäuscht mich jetzt aber sehr.

@calligraphie

Irgendwie auch sehr eigenwillig mit dem Gesicht vin Frau Esken Wahlkampf zu machen. Ich dachte immer das Auge wählt mit...

Man versucht halt jetzt auf Mitleid zu machen.

@sacredheart
Wen sonst könnten Sie denn noch verwerten ? So groß ist die Auswahl ja nicht an bekannten relevanten weiblichen Protagonisten .
Das Auge ißt mit , war mit Sicherheit hier nicht der Ansatz . Solche niederen Werte wie Optik ( ala Family Kennedy ) , so was kennen wir ja auch sonst nicht aus deutschen Wahlkämpfen . Auch wenn das schon mehrfach versucht wurde , siehe Herr Maas im engen Maßanzug in schwarz weiß .
Schade , da müssen wir wohl weiter nach den inneren Werten suchen, bevor wir in ein paar Monaten unsere Kreuze machen .

Ach du Schreck. Ist es sicher, dass der Inhaber der Werbeagentur "ehemaliges" CDU-Mitglied ist und dies nicht eine U-Boot Aktion um den Genossen noch ein Prozentchen zu klauen?

Die Plakate sind schrecklich und in gewisser Weise aussagekräftig: den ungeliebten Scholz versteckt man hinter einer Merkelmaske, der Bindestrich-Dingsbums stellt, ja, was eigentlich, halt den Dingsbums dar und die Elternschreckfrau... da werde ich an den seligen FJS erinnert, der mal von Krampfhennen sprach.

Der Stil: zurück in die glorreichen 50er Jahre, wo die SPD noch eine Volkspartei war. Hm. Na gut, deswegen haben sie auch keinen Klein-Kevin abgebildet, der in einem verstaatlichtem BMW gerade zum Einfamilienhaus der Oma fährt, um es zu enteignen und die Oma auf die Strasse zu setzen. Das kann man nachvollziehen.

Fehlt jetzt nur noch das immer fröhliche lachende Gesicht des Herrn Stegner an jeder Strassenecke...

Rick_Blaine schrieb:Die Plakate sind schrecklich und in gewisser Weise aussagekräftig: den ungeliebten Scholz versteckt man hinter einer Merkelmaske, der Bindestrich-Dingsbums stellt, ja, was eigentlich, halt den Dingsbums dar und die Elternschreckfrau... da werde ich an den seligen FJS erinnert, der mal von Krampfhennen sprach.

Offensichtlich hat jemand bei der redaktionellen Freigabe gepennt. Spätestens im Review hätte doch das auffallen müssen.

@WolfgangT

So jetzt war die wahl in RP und in BaWü und die SPD hat ihre Umfrageergebnisse outperformed, war also besser, als man das noch vor dem 'Skandal' um Esken und KÜhnert hätte annehmen dürfen.

DIe letzte Insaumfrage vor der Wahl war für die SPD 32% und 11%, bekommen hat sie mehr als das (klar, ergebnisse variieren noch, aber es ist recht klar, dass ihre Ergebnisse leicht besser sind als das).

GLaubst du mir jetzt, dass dieser schreckliche Emailskandal möglicherweise den SPD wählern vollkommen egal ist, was ihre Wahlentscheidung betrifft? Oder muss dafür jetzt noch die Bundestagswahl abgewartet werden?

Offenbar interessiert das die meisten Menschen wirklich nicht. Im Vergleich zur Wahl 2016 nur leichte Verluste von 2,7 Prozent bei der SPD. Ich hatte da mehr erwartet, denn das Thema Identität wird uns meiner Meinung nach noch länger beschäftigen. Du hast ja in den USA gesehen, wie sehr es zur Spaltung einer Gesellschaft beitragen kann.
Trotzdem danke für den Hinweis. Obwohl zwischen Esken und Kühnert einerseits und Frau Dreyer wohl Welten liegen. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema.