Räumung des Hambacher Forstes

Hallo @bgeoweh , hallo @alle !

bgeoweh schrieb:Und den hat, zumindest laut jüngster Veröffentlichung des Bundesrechnungshofes, Deutschland nicht (mehr). Die Fördergelder laufen ins Leere, und Vorreiter sind wir übrigens auch schon lange nicht mehr. Momentan gerade noch Platz 16.

Ein Plan hatte es in Deutschland nie gegeben und ich halte es für reichlich aufgeblasen, wenn man an eine so komplexe Sache, wie der Energieversorgung eines Landes, ohne jede Sachkunde und nur mit "Milchmädchenweisheiten" heran geht. Das hatte man aber von Anfang an so gemacht und mal war der Umweltminister zuständig und mal der Wirtschaftsminister. Da kann eigendlich nichts Vernünftiges bei rauskommen.

Ich halte es für angemessen, wenn man für den Bereich Energie ein eigenständiges Ministerium schafft. Schon alleine die Summen, die hier zu "verteilen" sind, rechtfertigt eine solche Maßnahme.


Gruß, Gildonus

Kc schrieb:Ich sehe das ganz nüchtern und professionell. Die Energieversorger sind gewinnorientierte Unternehmen. Die Manager sind gewinnorientiert.
Das macht sie nicht ,,böse". Und ich werf ihnen das nicht vor.
Doch es bedeutet, dass sie sich weniger für Umwelt und für Naturschutz interessieren.

Wieso glaubst du wird bei Alternativne Energien das Anders sein, also das Gewinnori

Kc schrieb:Was in 50 oder 100 Jahren passiert, interessiert die Betreffenden doch nicht, da sind sie längst unter der Erde oder genießen ihren Ruhe- und Wohlstand dank üppiger Gehälter an einem angenehmen Ort.

Soweit denkt kaum einer vor, oder richtest du dein Leben auf eine Hypothetischen Urenkel Ururenk

Kc schrieb:ch bitte, das ist doch kein Argument. Man muss nicht wie ein Höhlenmensch leben, um Umweltschutz zu propagieren oder sich für mehr Förderung von alternativen Formen der Energiegewinnung auszusprechen.
Dein Argument ist genauso schwach an dieser Stelle, wie das Argument, man dürfe nur einen Arzt aufsuchen, wenn man selbst bereit wäre, den Arzt zu geben. Das würde heißen: wer beispielsweise keine Injektionen verabreichen kann, der darf sich auch nicht impfen lassen.
Wer nicht operieren kann, der darf auch nicht die Dienste eines Chirurgen in Anspruch nehmen

Die Analogie wäre nur korrekt wenn du gegen zb die Art des Operierend wärst. Oder eben gegen Ärzte und alternative Medizin propagiert.

Kc schrieb:Auch hier ist größere Zerstörung an einem anderen Ort der Welt kein Argument dafür, vermeintlich kleinere Zerstörung direkt vor der Haustür zu ignorieren.
Man lässt doch auch kein verletztes Opfer eines Überfalls auf der Straße links liegen mit der Begründung, dass in Mali 30 Menschen von islamistischen Rebellen ausgeraubt wurden.

Unter der Prämisse des Klimawandels schon.

Kc schrieb:Wenig Wald in der BRD? Ein Grund mehr, den noch vorhandenen Rest stärker zu schützen!

Wieso wenig Wald 1/3, aber was an Wäldern abgeholzt wird bzgl Nutzung, da wirst du mit der Energiegewinnung nicht die Hauptursache erwisch

Kc schrieb:Oh, Verzeihung, ich rede mit einem absoluten Experten, ja? Der mich darüber aufklären wird, warum es nicht möglich ist, sauberere Formen der Energiegewinnung zu erschaffen :D
Oder was soll das?

Nee, aber ich behaupte ja auch nicht mal eben schluss machen und einfach mal alles anders machen weil wird scho

Fedaykin schrieb:Energiegewinnung OHNE extreme Risiken und OHNE extreme, rücksichtslose Zerstörung unseres Lebensraums Erde!

Kc schrieb:s ist definitiv ein Unterschied, ob ein Krankenhaus dauerhaft Energie braucht oder ob ich dauernd Energie brauche, damit ich auch mitten in der Nacht Xbox am TV zocken kann, während die Soundanlage läuft und die Pizza im Ofen backt.
Letzteres ist pure Bequemlichkeit und Luxus. Keine Notwendigkeit.

Ja so wie Kühlschränke elektisches Licht, etc. Wer diktiert denn wieder was notwendig ist und was Luxus? Und wie agieren da die Moralapostel

Kc schrieb:Du solltest die Gefährlichkeit von Atommüll nicht herunterspielen. Strahlung kann schwere Schäden verursachen, selbst dann, wenn sie relativ schwach ist. Mutationen, Krebs, Unbewohnbarkeit von Gebieten, es gibt viel Schadenspotenzial.
Davon abgesehen wird er nunmal verbuddelt, verklappt oder man stellt ihn irgendwo unter, mit mehr oder weniger Sicherheitsvorkehrungen

Vielleicht sollten sich viele mal mit Strahlung, Strahlungsargten auseinandersetzen um die Bedrohung mal realistisch zu betrachten.

Und naja natürlich sollte man Atommüll nicht "Fressen" oder sein "Bett" drauf stellen. Wobei letzteres beim Alpha Strahler noch egal wäre.

Unbewohnbarkeit von Gebieten durch Atommüll? Denkst doch sonst so Langfristig. Aber wenn die wirklcihe Meng Atommüll betrachten und welchen "Raum" er beansprucht bleibt wenig Spielraum für Weltuntergangstimmung.

Kc schrieb:Das ändert alles nichts an der Tatsache, dass irgendwer mit Fortschritten anfangen muss.
Warten alle nur drauf, dass jemand anders anfängt, um sich selbst nur keine Blöße zu geben, dann gibt es überhaupt keinen Fortschritt.
Deutschland kann dieser Erste sein, der anfängt und voran geht.

Dieser Fortschritt wird nicht mit Ad Hoc Aktionen und Demos bestritten oder lustiger Live Musik.

Und Deutschland kann der erstes sein, muss es aber auch nicht über Knie brechen. Wenn es schlecht läuft hat es sich was mit der Vorbildfunktion.

Was für Holz wird eigentlich für die Baumhäuser verwendet?

http://m.faz.net/aktuell/politik/inland/hambacher-forst-innenminister-kuendigt-abzug-der-polizei-an-15825600.html

frauzimt schrieb:
2) Ca. 5000.

Fedaykin schrieb:Echt wo denn so? 5000 ist ne Stolze Nummer, wenn man nicht Landbesitzer ist.

Fedaykin
Das hört sich nur viel an.
Die Bäume stehen zunächst sehr eng, damit die Astbildung unterbunden wird. Jahre später wird dann zum 1. Mal ausgedünnt. Das ist ein Jahrzehntelanges Wachstum und Pflege.

Das wirklich Interessante ist, dass sich das Denken ändert, wenn man etwas anfängt, das über die eigene Lebensspanne hinausgeht.
Natürlich weiss man nicht, was die kommende Generation damit anfangen wird. Aber das Leben hat ja generell seine Ungewissheiten. Und damit leben wir auch.

Ich bin auch sehr gerne in alten Städten oder alten Gebäuden. Mir gefällt der Gedanke, dass da vor Generationen Menschen gelebt haben.

Wollte dir eigentlich nur sagen, dass das Gefühl, die Welt dreht sich so wahnsinnig schnell und wir sind gestresst, daher kommt, dass wir zu viel an Heute und zu wenig an Morgen denken.
Dieses Denken "Nach wir die Sintflut" befriedigt nicht.
Aber ich hab das auch erst bei dieser Baum-Arbeit erfahren

peekaboo schrieb:Die Bechsteinfledermaus steht unter Naturschutz. Eines der Hauptprobleme für die heimischen Fledermäuse ist der Mangel an geeigneten Tages- und Winterschlafquartieren sowie an Quartieren für Wochenstuben, in denen die Jungtiere zur Welt kommen und vom Muttertier gepflegt werden, bis sie selbständig sind. Eine massive holzwirtschaftliche Nutzung der Wälder und entsprechende Pflege der Wälder hat dazu geführt, dass der Höhlenreichtum und damit die Anzahl der Quartiere für die Bechsteinfledermaus rapide abgenommen hat, was für diese häufig ihren Standort wechselnde Art fatal ist.

Da stell ich mir so eine Demo von Zehntausenden als recht sinnvolle Veranstaltung vor :-)

frauZimt schrieb:Das hört sich nur viel an.
Die Bäume stehen zunächst sehr eng, damit die Astbildung unterbunden wird. Jahre später wird dann zum 1. Mal ausgedünnt. Das ist ein Jahrzehntelanges Wachstum und Pflege.

Tja, also klingt nicht nach Privatvergnügen.

Die neuesten Einschätzungen des Weltklimarates IPCC lassen nichts gutes befürchten. Der Sonderbericht ist die Arbeitsgrundlage der Weltklimakonferenz, die im Dezember in Polen stattfindet.

Gegenüber früheren Abschätzungen des IPCC haben wir höchstens einen Zeitgewinn von sieben Jahren." Der sei aber "schon längst verfrühstückt" angesichts der geplanten und existierenden Kohlekraftwerke, die oft noch Jahrzehnte CO2 ausstießen. "Es gibt zwar keinen Grund zum Fatalismus, aber es gibt einen gewaltigen Handlungsdruck. Wenn wir global nicht bald aus der Kohle aussteigen, schlagen wir die Tür zum 1,5-Grad-Ziel ein für alle Mal zu." Der Bericht zeigt vor allem Szenarien auf, die nicht zu einem sogenannten Overshoot führen, einer kurzzeitigen Überschreitung des 1,5-Grad-Ziels. Beim Overshoot müssten der Mensch später mehr CO2 aus der Atmosphäre ziehen als er produziert. Das kann durch sogenanntes Geoengineering geschehen. Die Techniken dazu sind im großen Maßstab jedoch noch ungeprüft. Einige könnten zudem große Risiken bergen, warnen die IPCC-Autoren.

"Dem Thema Geoengineering wird im IPCC-Report zum Glück eine deutliche Absage erteilt", sagte die Referentin für Internationale Klimapolitik bei der Heinrich-Böll-Stiftung, Linda Schneider, die an der Debatte in Incheon teilgenommen hatte. Dagegen gebe es die Möglichkeiten der CO2-Bindung durch die Wiederherstellung von natürlichen Ökosystemen, "vor allem Wäldern, die der Bericht wegen ihrer Vorteile für Biodiversität, Bodenqualität und lokaler Ernährungssicherheit" als sehr positiv bewerte, betonte Lindner.

https://www.n-tv.de/politik/Erderwaermung-um-1-5-Grad-kaum-aufzuhalten-article20659033.html

Wie man vor diesem Hintergrund ernsthaft die Weiterbetreibung von Kohlekraftwerken fordern kann, ist mir schleierhaft.

JamieStarr schrieb:Wie man vor diesem Hintergrund ernsthaft die Weiterbetreibung von Kohlekraftwerken fordern kann, ist mir schleierhaft.

Weil es anhand dieser "Daten" unrealistisch ist, dass sich etwas ändert wenn man in Deutschland alleine aus der Kohle aussteigt, während wo anders immer mehr und mehr ans Netz gehen oder länger bleiben. Das ganze würde nur klappen wenn auch alle anderen Länder mitmachen, vorallem China, Indien, die USA und der ganze Markt der gerade wächst und nach immer mehr Strom lechtzen wird.
Aber man kann in Deutschland so schnell es geht aussteigen und sich dafür feiern, obwohl es dann am Ende doch nichts bringt. Hauptsache man schreibt sich Öko auf die Fahne, fährt Bundesweit mit dem Auto zum Hambi und macht dort ein Konzert was sicher auch Strom brauchte. Dieselaggregat? Oder hatte man dort einen Stromanschluss? Sicher sehr ökologisch.

Und was alte und neue Baumhäuser betrifft frage ich mich auch woher die Holzstämme kommen. Doch nicht etwa aus dem Hambi selbst, alte Bäume in denen die Fledermäuse leben sollen? Man sollte wirklich mal gucken gehen ob dort überhaupt noch seltende Fledermäuse beheimatet sind. Sollte man keine finden dann stünde dem Abholzen ja nichts mehr im Weg.

Bone02943 schrieb:Und was alte und neue Baumhäuser betrifft frage ich mich auch woher die Holzstämme kommen. Doch nicht etwa aus dem Hambi selbst, alte Bäume in denen die Fledermäuse leben sollen? Man sollte wirklich mal gucken gehen ob dort überhaupt noch seltende Fledermäuse beheimatet sind. Sollte man keine finden dann stünde dem Abholzen ja nichts mehr im Weg.

Das haben sicherlich die Grünen zu ihrem Parteitag am Tagebau mitgebracht, denn sie sahen sich gezwungen etwas widergutzumachne, da sie immerhin den Abbau und damit die Abholzung selbst politisch mitgetragen haben.

Gestern gab es vor dem Eishockey im Stadion eine Ansage zu einer Petition.

https://www.pro-lausitz.de/

Ein Punkt darunter "Für die Abholzung des Hambacher Forstes." Und oh staune, es gab keine Pfiffe nix, sondern eigentlich nur Applaus für die Petition. Wobei ich es schon mutig fand diesen Punkt exakt so zu erwähnen. Hätte ich wohl nicht gemacht aber die Reaktionen waren eindeutig.

Bone02943 schrieb:Weil es anhand dieser "Daten" unrealistisch ist, dass sich etwas ändert wenn man in Deutschland alleine aus der Kohle aussteigt, während wo anders immer mehr und mehr ans Netz gehen oder länger bleiben. Das ganze würde nur klappen wenn auch alle anderen Länder mitmachen, vorallem China, Indien, die USA und der ganze Markt der gerade wächst und nach immer mehr Strom lechtzen wird.

Immer diese Strohmänner. Das ist doch jedem klar das dies ein globales Unterfangen ist und jedes Land muss sein möglichstes dazu beitragen. Nur das kann und muss jedes Land selbst umsetzen.
Wir müssen das tun was wir können. Das ist der Punkt.
In anderen Ländern gibts ja ähnliche Bestrebungen diese Ziele zu erreichen. Und die neuerlichen Warnungen jetzt werden auch immer mehr Menschen überzeugen.

die Mobilisierung für unsere Reise zum Hambacher Wald am Samstag läuft bestens. Schon zwei Busse so gut wie voll (Anlage). Zwei Banner sind am Donnerstag fertig. Letzte Fassung s. Anlage.

Die Mobilisierung geht weiter. Wir sind zuversichtlich, für alle die sich anmelden, eine Mitfahrmöglichkeit zu den angebotenen Bedingungen (s. Flyer) zu finden, z.B. durch Ausleihen von Kleinbussen oder durch Austausch mit dem BUND, der auch einen Bus von Stuttgart fahren lässt, aber früher und von anderem Ort.

http://www.parkschuetzer.de/statements/202148

Auch die Parkschützer aus Stuttgart karten haufenweise Leute an. Sehr ökologisch das ganze. :)

Bone02943 schrieb:Sollte man keine finden dann stünde dem Abholzen ja nichts mehr im Weg.

Wieso nicht? War das die Begründung für den vorläufigen Stopp?

@SergeyFärlich

Naja die Bechsteinfledermaus allein wohl nicht. Aber diese Art dürfte wohl die wichtigste Rolle im Verzögerungsplan von BUND und Co. stehen. Vom Hambacher Forst selbst, is ja eh nur noch ein kleines Stück erhalten.

Bone02943 schrieb:Verzögerungsplan

Klingt so negativ. Lass doch mal abwarten, was das Gericht (und ggf. folgende) entscheiden.

@SergeyFärlich

Das wird Jahre dauern. Wenn in dem Wald aber weiterhin so ein Radau veranstaltet wird dann werden sich die wohl 20 Fledermäuse eine neue Heimat gesucht haben(wenn sie überhaupt noch da sind), zumal der Forst wohl eh schon zu klein für ihr Jagdrevier ist.

Bone02943 schrieb:Das wird Jahre dauern.

Sowas passiert in unserem Rechtsstaat eben.

@SergeyFärlich

Und weil dem BUND das klar gewesen ist(Kistenweise Unterlagen) spreche ich von einem Verzögerungsplan. Denn nichts anderes ist es. Das war genau so gewollt. Denn man wusste, ein Gericht kann Kisten voll mit Akten nicht mal eben in einem Schnellverfahren einsehen. ;)

Bone02943 schrieb:Und weil dem BUND das klar gewesen ist(Kistenweise Unterlagen) spreche ich von einem Verzögerungsplan. Denn nichts anderes ist es. Das war genau so gewollt. Denn man wusste, ein Gericht kann Kisten voll mit Akten nicht mal eben in einem Schnellverfahren einsehen. ;)

Das gehört ins Reich der Verschwörungstheorien.

@JamieStarr

Sicher, dass kann man so betrachten. Der BUND wäre aber auch dumm wenn er anders handeln würde. Daher gehe ich halt von einem Plan aus. Die sind ja geübt und wissen wie solche Eilverfahren und gerichtliche Entscheidungen ablaufen. Ist ja nicht der erste prozess den der BUND wegen Naturschutz anstrebt.