raitoningu schrieb:Also ich will die schon zurück haben.
Genau das ist nämlich der entscheidende Punkt – dass du ihr Gedankengut sowieso nicht wegzaubern kannst.
Was ist dein entscheidender Punkt?
Das sind so viele, dass wir die Poltik nach ihnen ausrichten müssen und ändern können wir die eh nicht?
raitoningu schrieb:Und realistisch betrachtet fällt - zumindest nach "linker" Allmydefinition - etwa die Hälfte der Bevölkerung mindestens unter "Fremdenfeinde". In dem Sinne, dass sie beispielsweise Migration eher nicht so toll und eine multiethnische Gesellschaft irgendwie bedrohlich finden. Liegt bis zu einem gewissen Grad in der Natur des Menschen und lässt sich eben auch leider nicht – oder nur in sehr kleinen Schritten – ändern, unabhängig davon, wie du oder ich das finden.
Mit der Aussage wäre ich überaus vorsichtig.
Mit der evolutionären Angst bzw dem Misstrauen bzw etc vor fremden, im Sinne von unbekannten, Menschen lässt sich das Phänomen nur ganz bedingt erklären.
Zudem dient es "Betroffenen" als Legitimation sowie der Verharmlosung, wenn man Fremdenfeindlichkeit als "natürlich" darstellt, auch wenn du es selbst mit "bis zu einem gewissen Grad" eingrenzt.
Da geht es nämlich nicht um unbekannte Menschen.
"Fremd" kann mir z.B. mein Nachbar sein, der dort so lange lebt, wie ich denken kann, während mir irgendein Krabbenfischer an der Nordsee, den ich nie im Leben gesehen habe, aufgrund irgendeiner Abstammung nicht "fremd" ist.
Weiße Menschen sind mir grundsätzlich nicht "fremd"...jedenfalls optisch...die werden mir erst "fremd", wenn sie plötzlich eine osteuropäische Sprache sprechen...oder sagen wir "slawisch".
Schwarze Menschen sind mir dagegen grundsätzlich "fremd".
"Asiatisch" aussehende Menschen sind mir auch irgendwie "fremd"....aber nicht so "fremd" wie schwarze Menschen.
Das ist alles höchst irrational und bestimmt nicht auf die Evolution zurückzuführen...dafür korreliert es aber komischerweise ganz hervorragend mit den frühen Rassetheorien und ihren gegenwärtigen Adaptionen
raitoningu schrieb:Bisher hat es – bis auf ein paar Extremisten – in unserer Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten trotzdem ganz gut funktioniert:
Wir haben beispielsweise mehrere größere Zuwanderungswellen überstanden
Welche "Zuwanderungswellen" sollen das gewesen sein?
Das letzte Mal, als etwas Vergleichbares passiert ist, fanden wie erwähnt Pogrome statt, dann hat man die Asylbewerber weggeschafft und das Grundgesetz geändert...so dass hier niemand mehr Aussicht auf Asyl hatte, der nicht gerade mit einem Schiff am der Nord- oder Ostsee ankam.
Und für die, die schon hier waren, hat man die Leistungen exzessiv runtergeschraubt und so viele abgeschoben wie irgendwie ging.
Und genau das schwebt ja jetzt einigen Leuten wieder vor.
Das ist halt der Archetyp von populistischer, vollkommen rückgrat- und prinzipienloser Politik.
Wenn die dann wieder mehr oder weniger still sind, liberalisieren wir alles wieder ein bißchen....ganz langsam....man kann sich kurz auf die Schulter klopfen, was Deutschland für eine dolle Demokratie ist und wie toll wir aus der Geschichte gelernt haben....und bei der nächsten Krise oder gar humanitären Katastrophe werfen wir dann alles wieder über den Haufen.
Eine super Lösung.
Dumm wird das, wenn jemals mehrere "Krisen" gleichzeitig auftreten sollten oder kurz aufeinander folgen und man keine Zeit hat, gegenzusteuern.
Vllt fordern die dann ja wieder einen Führer.
Man könnte dann vllt die CDU zumindest hierachisch der NSDAP nachempfinden....vllt genügt das ja...erstmal.
Wir verlassen uns einfach mal darauf, dass Assad, Putin und die Mullahs die Lage da unter Kontrolle bringen...oder wenigstens niemand mehr ausreisen lassen...denn dafür sind sie bekannt.
Ansonsten ist es halt egal.
raitoningu schrieb:Nur wird sich nach meinem Eindruck in letzter Zeit von beiden Seiten nicht mehr an diese Spielregeln gehalten. Und wenn unser System endgültig den Bach runter gehen sollte, haben da auch beide Seiten ihren Anteil dran.
Sicher,
@shionoro schrieb ja auch schon, dass sich "beide Seiten" radikalisieren.
Nur beharrt die eine Seite eig nur auf ihrem Standpunkt.
Weder möchte man die FDGO abschaffen noch das GG ändern noch auf Leute schießen noch wählt man Leute in die Parlamente, die all diese Punkte irgendwo in sich vereinen.
Man tut also faktisch absolut nichts dafür, dass dieses System "den Bach runter geht".
Vorgeworfen wird das den Leuten dennoch, es wird als Radikalisierung ausgelegt und sie quasi mit Nazis auf eine Stufe gestellt....nur weil man keine Kompromisse mit Rassisten schließen möchte.
Und die Leute, die sich tatsächlich radikalisieren, denen macht man keine Vorwürfe.
Nein, man legt es in wirrer Verdrehung sogar noch als "Der Klügere gibt nach aus" und hält sich für besonders vernünftig.
Alles nur auf Basis der Extemismustheorie und dem quasi esoterischem Glauben, man könne sowas irgendwie Ying-Yang-mäßig auspendeln und dann seien alle irgendwie wieder "Mitte" und "neutral".
Prinzipien sind auch hier nicht von Nöten...nur das besagte Pendel und vllt 'ne Wünschelrute und ein Hühnerfuß.
raitoningu schrieb:Aber vielleicht hast du ja eine bessere? Wo soll die Hälfte der Deutschen denn hin, wenn du sie nicht zurückhaben willst?
Leute, die durchsetzen wollen, dass sich die Völker nicht vermischen, gehören politisch isoliert.
Ich finde es wahnwitzig, dass man da überhaupt nachfragt...