Naja,es war schon ein krasser, finanzieller Einschnitt für ein paar Wochen Abenteuer in der Grundausbildung und jeder Menge Langeweile danach. Gefragt wurde ich ja nicht. Das war schon aufgeplustert und die mussten bei uns schon schauen, wo die ganzen Wehrpflichtigen eingesetzt werden sollten.Fedaykin schrieb:Stimmt ich musste zum Wehrdienst, seitdem konnte ich nicht mehr selbst über mein Leben bestimmen...
Ganz richtig, genauso wie kaum Rentner für Rentenkürzungen stimmen würden. Frösche und Teich. Das ist ja logisch und dürfte wohl seit Einführung des allgemeinen Wahlrechts so gewesen sein.parabol schrieb:Die meisten jungen Leute würden wohl auch abstimmen dass sie keine Rente oder keine Steuern zahlen müssen. Andererseits kommen alleine durch Wehrpflicht zu wenig Leute rein, man müsste ein Reservistensystem für ältere einführen.
Die wenigen jungen Männer werden dringend in der Wirtschaft gebraucht, als Leistungsträger um das Rentensystem und Gesundheitssystem zu finanzieren. In der Wehrpflicht kommt es auch häufig zu Unfällen durch unerfahrene Rekruten beim Umgang mit Waffen und schwerer Technik, was sich negativ auf die Sozialsysteme auswirkt.brigittsche schrieb:damit läuft es für die jüngere Generation darauf hinaus, dass sie ihr Leben lang kräftig für Renten, Gesundheit etc. zahlen darf (direkt durch Beiträge, indirekt durch Steuern)
"Das Manifest gegen die Wehrpflicht | Netzwerk Friedenskooperative" https://www.friedenskooperative.de/friedensforum/artikel/das-manifest-gegen-die-wehrpflicht
Die allgemeine Wehrpflicht ist für die Regierung der äußerste Grad der Gewalt, die zur Aufrechterhaltung des ganzen Gebäudes nötig ist; für die Untertanen aber ist sie die letzte Grenze der Möglichkeit des Gehorsams. Das ist der Stein im Gewölbe, der die Mauern hält und dessen Loslösung das ganze Gebäude ins Wanken bringt.“
Quelle: Leo Tolstoi 1893"Leo Nikolajevic Tolstoi - Gedanken gegen Gewalt und Krieg" https://www.nonviolent-resistance.info/exhibitions/ger/tolstoy/pg29.htm
Die Rechnung kann man auch umgekehrt aufmachen: Vielleicht geht es bei der ganzen Wehrpflichtdebatte unausgesprochen auch darum, dass man a) billige Arbeitskräfte für das Sozial- und Gesundheitswesen rekrutieren will, weil dann ja auch wieder Zivildienstleistende zur Verfügung stehen und b) hat man dann ein Jahr (oder wie lange der Wehrdienst dauern soll) für das man nur wenige Rentenpunkte (oder vielleicht auch gar keine) anrechnen kann, was dann später die Rente für die ehemaligen Wehrdienstleistenden billiger macht.
Diskriminiert junge Männer gegenüber jungen Frauen.
Warum, Frauen könnten auch verpflichtet werden
Also das ist bei uns nun wirklich nicht passiert. An schwere Technik geht man nicht mal eben so und die Waffen sind ja nur unter Sicherheitsaufsicht geladen, wenn man zum Übungsplatz geht. Man ballert da nicht rum.
Ich gehe davon aus, dass sich eine "richtige" und sinnvolle Wehrpflicht auch auf Frauen erstrecken würde.
@Berryl
@star-oceanstar-ocean schrieb:Sollen doch 16-29 Jährige in einer Wahl darüber entscheiden ob sie eine Wehrpflicht wollen. Warum sollen irgendwelche Poltiker und Rentner über die Zukunft von Menschen bestimmen die noch ihr ganzes Leben vor sich haben.
Wenn ich deinem Argument folge sagst du, man hätte die Wehrpflicht gar nicht aussetzen dürfen.
@targeta
Im Zeitalter der Gleichberechtigung ist anderes auch schlecht vermittelbar. Ganz simpel. Es ist kein Cherry-Picking sondern wirkliche Gleichberechtigung anzuwenden - zumindest bei dem Thema.
Ja, diese Sicherheitsdiskussion halte ich auch nicht für ein Argument. Man kann auch bei der Arbeit in der Fabrik von einer Maschine verletzt werden oder auf der Straße vom Stadtbus überrollt werden. Dass die einschlägigen Vorschriften eingehalten werden müssen um das Risiko soweit wie möglich zu minimeren, sollte selbstverständlich sein.
Richtig. Es stimmt zwar, dass Frauen auch heute noch einen Großteil der familiären Erziehungs- und Sorgearbeit übernehmen, aber wenn damit begründet wird, dass nur Männer zur Armee eingezogen werden, dann zementiert man diese Ungleichheit doch - denn wenn einem als Mann gesagt wird: "Tja, mein Freund, Du musst zur Bundeswehr, die Frauen nicht, weil die ja die Kinder erziehen!", dann ist ja wohl auch nicht einzusehen, warum jemand als Mann dann später seiner Frau dabei helfen soll: "Nö, Schatz, ich war X-Monate bei der Bundeswehr, und uns wurde gesagt, dass Frauen nicht eingezogen werden, weil sie sich ja später um die Kinder kümmern müssen - also, dann mach Du mal schön, ich bin da raus, ich musste nämlich dem Vaterland dienen...."
Wow so weit muss man also in die Vergangenheit zu reisen um noch irgendeinen Gegenkonter zu geben. Na bei so einem Vergleich habe ich tatsächlich nichts mehr zu sagen.frauZimt schrieb:Und Thema Jugend, die für die politischen Konflikte nichts kann:
Meine Eltern haben in ihrer Kindheit ein verwüstetesLand mit kaputten Mensch vorgefunden. Mein Vater ist bis heute traumatisiert.
Ist das gerecht? Was konnten die Kinder für Hitler?
Klingt schwer nach, die Jugend von heute könnte mal wieder Disziplin gebrauchen. In der Grundausbildung gab es ein paar brauchbare Dinge, danach war langweilig und Zeit totschlagen für wenig Geld.
Wie begründest Du diese Meinung und warum ist es dann was für "viele Männer"?
Begründest Du wie? Natürlich sollte jemand im Kampfeinsatz körperlich in der Lage sein, jemanden aus ner Gefahrenzone zu ziehen, allerdings trau ich so manches auch nicht jedem Mann zu. Und Frauen waren zu meiner Zeit zb im Sanitätsbereich eingesetzt und da waren fachliche Asse dabei, heute auch in anderen Abteilungen. Ich arbeite lieber mit ner Frau, die fachlich was drauf hat, als mit ner Luftpumpe von Mann. Abgesehen davon, dass nicht jeder an die Front rennt, es gibt Informatiker und und und. Dein Argument halte ich für nicht haltbar
Es kommt eben darauf an, für jede(n) den richtigen Platz zu finden an dem er/sie gebraucht werden kann. Das beinhaltet dann auch durchaus Leute, die z. B. körperlich behindert sind, aber andere Fähigkeiten haben. Jemand der gehbehindert ist, kann natürlich nicht mit dem Gewehr in der Hand aus dem Schützengraben springen. Aber vielleicht vom Bunker hinter der Front aus die Drohne lenken.
Das ist in der Tat glaube ich ein nicht zu unterschätzender Punkt. Gerade in der Pflege sind viele Kräfte damals entfallen.
Sehe ich komplett anders. Was bringen der Gesellschaft total unmotivierte Hilfskräfte in der Pflege? Gerade im sozialen Bereich muss die Motivation schon von innen kommen, ansonsten sind letztendlich die pflegebedürftigen die leidtragenden.
Von daher plädiere ich wieder dafür.
