NeonMouse schrieb:Seit wann sind Türken eine Ethnie, deutsche aber nicht?
Der Unterschied ist, wir sind genau so eine Ethnie, sehen uns aber als Nation. Zu dumm nur, wenn einer mit "Hintergrund" hier geboren wurde und trotzdem für einen "Türken" statt für einen Mitbürger gehalten wird - denn "Nation" kommt von "natio" (="eingeboren").
NeonMouse schrieb:Ich kapier eh die ganze Diskussion nicht. Als was sich jemand fühlt, wo sich jemand zugehörig fühlt ist Sache der Einzelperson, nicht der Gene oder sonstwas.
Bei Rassismus geht es aber nicht um die Selbstsicht, sondern um die Fremdzuschreibung. Da kannst du noch so viel Selbstbewusstsein entwickeln, wenn du bei jedem Fußballspiel mit Bananen beworfen wirst (passiert nicht bei Özil, aber häufig bei Lazio Rom), zweifelst du entweder an dir selbst oder an der Menschheit, denn in so einem Fall kommt auch noch das Geisterfahrersyndrom mit rein (1000 Geisterfahrer kommen mir entgegen).
NeonMouse schrieb:Ein "Deutschtürke" der für Deutschland spielen möchte sollte das tun dürfen und Unterstützung erhalten, einer der für die Türkei spielen will soll das dann bitte auch dort tun und sich dort trainieren lassen.
Damit verlangst du nichts weniger als eine "Remigration". Dann kriegt er aber Probleme mit dem Verein, wenn er in einem Bundesligaclub spielt, denn das würde häufig zusätzliches "Pendeln" zwischen Deutschland und der Türkei beinhalten, was sich insgesamt nicht besonders positiv auf die Fitness und Qualität auswirkt. Er ist dann auch noch mehr als andere "zwischen zwei Welten" hin und her gerissen und in keiner der beiden richtig verwurzelt.
NeonMouse schrieb:"Vaterland"
Wikipedia: Vaterland (Roman)Wikipedia: Fatherland (novel)NeonMouse schrieb:Vielleicht sieht er/sie Deutschland eben nicht als "Vaterland" an, ist aber trotzdem dankbar und mag alles für das Land geben das ihn trainiert hat?
Seit wann wird man im Fußball von einem Land trainiert statt von einem Trainer?^^ Warum sollte er dankbarer sein als "Biodeutsche", für die das selbstverständlich ist (bei gegebener Qualität)?
Meistens ist es ja so, dass der Spieler zwar einen "Hintergrund" hat, aber hier geboren wurde und im Fußball daher erst mal bei einem deutschen Club die Karriere beginnt, so wie Özil, Boateng, Rüdiger und einige andere. Schlimm wird es, wenn der Spieler so gut ist, dass er von einem spanischen, italienischen oder englischen Club abgeworben wird, aber dennoch für die NM spielen will. Er ist dann, wie im Fall Özil, gleich ein doppelter Volksfahrräder: Er verdient die dicke Kohle bei der ausländischen Konkurrenz statt beim BVB um den Bayern Paroli zu bieten, und wagt es dann noch, nur aufgrund seines deutschen Passes, auch noch für die NM spielen zu wollen, obwohl er mit seinem Doppelpass (schöne Ironie, bezogen auf Fußball) ja genauso gut für die Türkei spielen könnte.
NeonMouse schrieb:Mir stinkt eher dass die lieben türkischen Freunde die Spieler haben wollen in die wir hier investiert haben XD
Wie viel hast du denn so in Gündogan oder Özil investiert? Ich dachte, das täte der Club, bei dem der Spieler kickt.