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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

1.963 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Reform, Digitalisierung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

18.01.2021 um 01:19
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn wir ehrlich wären, müssten wir die Lehrpläne komplett überarbeiten. Aber wir behaupten einfach, dass unsere Lehrkanon seine Richtigkeit hat. Das wirklich hinterfragen macht keiner.
Die Kinder machen das instinktiv und fragen dann: Warum soll ich das lernen? Und die Erwachsenen haben keine guten Antworten darauf. Das merken die Kinder. Das hab ich auch in der Schule gemerkt, dass die Behauptung des Mathelehrers, als Bäcker brauche man Mathe der Klasse zehn, weit hergeholt ist.
wir brauchen nicht ständig neue Lehrpläne. Wir brauchen nicht alle halbe Jahre neue Unterrichtsmodelle, Schulmodelle aller 2 Jahre....
Kinder brauchen mehr Eltern und Pädagogen die ihnen Sicherheit und Anerkennung geben und ihne klare Grenzen setzen.

Den Kindern ist es egal, ob sie im Chor das 1x1 Nachsprechen, mit den Fingern unter dem Tisch rechnen oder ob du ihnen das mit zig Püschteddis oder REchenspielen beibringst.


Sie merken aber wenn DU nicht davon überzeugt bist, dass das jetzt das absolut spannenste ist, was du vermitteln kannst.

Wenn du an deinen Methoden, dem Inhalt und der Notwendigkeit zweifelst, dass jeder deiner Schüler das 1x1 lernen soll, dann hast du verloren.
Der Lehrer ist der Pädagoge.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn du mich zwingt, die geschichte der Wiedervereinigung auswendig zu lernen, dann krieg ich das vllt hin und merk mir die jahreszahlen und die groben punkte. Wie man geschichtliche verknüpfungen erkennt und wie man generell sich so etwas anliest, das verstehe ich so nicht
du lernst noch viel mehr! und ich rate dir auch nachträglich: schreibs auf, wenn du es dir nicht merken kannst, schreib nen Spickzettel :), je kleiner umso besser


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18.01.2021 um 01:26
@Seidenraupe

Aber was ist das letztendliche ziel davon, Menschen Dinge beizubringen, die ihnen in ihrem Leben niemals, auch nicht philosophisch, nutzen werden?

Das mit dem 'das lernen lernen' könnte man ja eigentlich wesentlich besser tun mit dingen, die die schüler interessieren. Da kriegen das die meisten von denen eigentlich auch hin, wenn sie es versuchen. Heute ist die generation des 'wiki how' wo leute halt im internet nachsehen wie das geht, weil nicht, wie früher, der papa oder die mama ihnen das damals erklärt haben.

Mit dem Periodensystem wird keiner chemiker. Und mit auswendiglernen von geschichte lernst du nicht ihre zusammenhänge, wenn du nicht von dir selbst heraus interesse daran entwickelst.
Aber dieses 'entwickeln von interesse' wird, entgegen der behauptung, von der schule gar nicht vorangetrieben. Die Schule zwingt dich ja, dinge zu tun, die deinem interesse nicht entsprechen und freut sich bei den paar kindern, die dann doch merken, dass das 'ganz interessant' war. Aber ob da etwas anderes nicht viel interessanter oder nutzbringender wäre, darüber reden wir meist nicht.


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18.01.2021 um 01:36
Zitat von shionoroshionoro schrieb:kennst du nicht die Situation, wo die kindern dann einfach den lehrer nur fragen 'kommt das in der klausur dran' und wenn nein es sofort vergessen?
ne kenne ich nicht. Und als Lehrer hätte ich das auch im Ungewissen gelassen
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es ist vollkommen ersichtlich, sowohl für kevin, als auch alle die ihn kennen, als auch seinen lehrer, dass Kevin nicht Chemie studieren wird. Es wird nicht geschehen. Auch kein Bio oder Physik. Aber Kevin muss das jetzt (und dazu mathe) belegen um sein Abi zu bekommen, denn ohne Abi darf er gar nichts studieren und hat auch auf dem Jobmarkt probleme.
ich frage mich, warum soll ein junger Mensch , der zu nichts Ausdauer und Motivation aufbringt, studieren?
Vielleicht gefällt ihm eine Praktische arbeit viel mehr?
Kann er , der ein loyaler Freund ist, in einem schulprojekt seine Stärken beweisen?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:30. Ich denke schon, dass früher zu der zeit, wo meine eltern jung waren, doch deutlich mehr orientierung da war. Die Idee von 'eine familie gründen und halt arbeiten' war da wesentlich populärer als heute.
jo, deswegen lernen die kids heute schon im Kindergarten, dass Mama-Papa-Kind(er) Familien voll reaktionär und von gestern sind....

Mal überlegen, wer in der politischen Landschaft so für die Auflösung aller Strukturen, Sicherheiten und erstrebenswerter Ziele ist und die Kinder völlig überfordert mit der Selbstfindung im Vorbildlosen Raum?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Heute haben die millenials und gerade generation z so viele ängste bezüglich dingen wie studienwahl, wo sie abbleiben, ob sie hieraten sollen, ob sie alles richtig machen, dass es viele von ihnen stark schädigt.
Wenn sich auf der gymnasialen Oberstufe trotz ausführlicher Berufsberatung und ""Kochkurs"" kein 100% passendes Studienfach findet, dann muss man in Erwägung ziehen: Studium ist (jetzt) nicht passend. Die nächstbeste, der Neigung entsprechende Ausbildung kann besser sein. Studieren geht später auch noch.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dass man einfach zufrieden ist, wenn die familie+der job einigermaßen klappen, das ist seltener als vorher.
das glaub ich auch, weil die Erwartungen an das "Große bedinungslose Glück im Dauerzustand" einfach eine dämliche, gefährliche und falsche Illusion ist.

Die Alten haben nicht einfach nur glücklicher gelebt, sie haben es sich (hart) erarbeitet und haben sich arrangiert.


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18.01.2021 um 01:40
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Heute ist die generation des 'wiki how' wo leute halt im internet nachsehen wie das geht, weil nicht, wie früher, der papa oder die mama ihnen das damals erklärt haben.
du wirst mich leider nicht verstehen.


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18.01.2021 um 01:42
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber was ist das letztendliche ziel davon, Menschen Dinge beizubringen, die ihnen in ihrem Leben niemals, auch nicht philosophisch, nutzen werden?
vielleicht ganz altmodisch: um ihnen einen Allgemeinbildung zu vermitteln?
Die Berufsbildung vermittelt später das Spezialwissen

Das Hobby auch.


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18.01.2021 um 01:44
Zitat von shionoroshionoro schrieb:30. Ich denke schon, dass früher zu der zeit, wo meine eltern jung waren, doch deutlich mehr orientierung da war.
Dann werden deine Eltern etwa 50 - 60 sein. Die sind vor 40/50 Jahren zur Schule gegangen, also ist dein früher grob irgendwo in den 70igern. Damals gab es im Osten noch die DDR und im Westen waren die Nachwehen der Studentenproteste.
Sicher waren damals bestimmte Dinge einfacher als heute, damals hat man noch einen Beruf gelernt, den man in der Regel bis zum Lebensende auch beibehielt. Dafür waren andere Sachen schwieriger. Ob man das so sinnvoll vergleichen kann? Ich selbst bin knapp 40, da kann ich selbst auch nur auf diese Zeit historisch schauen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Heute haben die millenials und gerade generation z so viele ängste bezüglich dingen wie studienwahl, wo sie abbleiben, ob sie hieraten sollen, ob sie alles richtig machen, dass es viele von ihnen stark schädigt.
Das hört sich für mich sehr stark nach Luxusproblemen an. Sind die Abiturienten die nicht wissen, was sie studieren sollen, wirklich das dringlichste Bildungsproblem in Deutschland? Oder die Frage ob und wann man heiratet? Gehört das hier in den Thread?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dass man einfach zufrieden ist, wenn die familie+der job einigermaßen klappen, das ist seltener als vorher. Meine Eltern hatten diese Problem nicht.
Ist auch nicht so, dass das immer alles toll war mit dem Job und der Familie.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dafür brauchten die keinen Traumjob, sondern eine gute, sichere stelle, die genug geld gemacht hat. Das wars.
Tja, aber da hapert es doch. Ich habe selbst Ingenieure erlebt, die von ihrem Gehalt keine Familie ernähren können. Eine Stelle die sicher ist und mit der man eine Familie ernähren kann? Such die heute mal.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Bei mir war das mantra 'mach was dir spaß macht und leb dich aus', bei ihnen nicht.
Ich bin nicht viel älter als du, aber das war kein Mantra zu meiner Zeit. Und ist es auch für die heutigen Schüler nicht, gerade die Generation Corona wird da völlig anders aufwachsen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber wenn wir eine klasse voller Kindern mit vielen sozialen problemen und ängsten die namen aller sukkulenten beibringen anstatt uns ihrer eigentlich probleme zu stellen, und sie stattdessen zur Ruhe bitten und ihnen unnützes wissen reinpauken, dann ist das verwahrlosung.
Nein. Die primäre Aufgabe des Lehrers ist doch nicht die Psychotherapie und auch nicht die soziale Arbeit. Natürlich ist das Teil ihrer Aufgaben, aber ihre Hauptaufgabe ist das Unterrichten.
Meine größte Tochter hat zum Beispiel ein Problem mit Ängsten, das sollte der Lehrer wissen und ggf. berücksichtigen. Aber er soll das Problem nicht lösen, dass ist die Aufgabe der Eltern oder wenn das nicht reicht, von ausgebildeten Profis. Und das ist immer noch keine Verwahrlosung.
Im Gegenteil ich würde es als ungerechtfertigte Einmischung wahrnehmen, wenn da ein Lehrer versucht die Ängste meine Tochter zu behandeln. Nicht sein Job.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:So nach dem Motto 'ob in der klasse gemobbt wird ist mir egal, hauptsache die klausur fiel gut aus'. Das meine ich damit.
Wenn das ein gravierendes Problem ist in der Klasse, kann das da gerne mal (!) thematisiert werden. Für eine vernünftige Lernatmosphäre zu sorgen ist natürlich Aufgabe des Lehrers, das ist Grundvoraussetzung. Schafft er das nicht, ist er leider falsch in seinem Beruf.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich habe das oft beobachten können, wie verhaltensauffällige schüler halt durch das system durchgebracht worden sind, solange eben die note gestimmt hat.
Nochmal: die Schule ist keine Psychiatrie. Verhaltensauffälligkeiten können nicht von Lehrern behandelt werden und sollten es auch nicht. Das kann Berücksichtigung finden, aber mehr auch nicht.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wie es dem schüler geht und ob der wirklich was mitnimmt, ist eine frage die weniger wichtig ist, als 'mach halt dein abi und dann bist du von der schule runter'
Klar, kann man doof finden, dass der Abschluss nun mal das primäre Ziel der Veranstaltung Schule ist. Ist aber so. Ohne Abschluss sehen die Berufschancen nun mal beschissen aus, drum legen auch Eltern aller größten Wert auf genau diesen Punkt.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber was ist das letztendliche ziel davon, Menschen Dinge beizubringen, die ihnen in ihrem Leben niemals, auch nicht philosophisch, nutzen werden?
Lernen zu lernen und eben auch die von @Seidenraupe gepriesene Frustrationstoleranz. Man muss im Leben viel blödsinnige Arbeit machen, das auszuhalten muss man auch lernen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das mit dem 'das lernen lernen' könnte man ja eigentlich wesentlich besser tun mit dingen, die die schüler interessieren.
Was den einen interessiert, interessiert aber den anderen nicht. Da würde ich nicht mal bei meinen eigenen Kindern auf einen Nenner kommen, geschweige denn bei 20+ Schülern. Außerdem soll da ja vielleicht auch das Interesse für das ein oder andere überhaupt erst geweckt werden.
Ich konnte vor kurzem erst eine meiner Töchter für die Primfaktorenzerlegung in der Mathematik begeistern, hätte man so wohl auch nicht erwartet.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Mit dem Periodensystem wird keiner chemiker. Und mit auswendiglernen von geschichte lernst du nicht ihre zusammenhänge, wenn du nicht von dir selbst heraus interesse daran entwickelst.
Aber dieses 'entwickeln von interesse' wird, entgegen der behauptung, von der schule gar nicht vorangetrieben.
Sorry aber dann sind es schlechte Lehrer und eine schlechte Schule. Das erlebe ich bei meinen Kindern vollkommen anders.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die Schule zwingt dich ja, dinge zu tun, die deinem interesse nicht entsprechen und freut sich bei den paar kindern, die dann doch merken, dass das 'ganz interessant' war. Aber ob da etwas anderes nicht viel interessanter oder nutzbringender wäre, darüber reden wir meist nicht.
Nö. Manchmal muss man eben auch etwas lernen, was einen nicht die Bohne interessiert. Das gilt nicht nur in der Schule, sondern auch im Studium, im Beruf und im Leben.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

18.01.2021 um 01:46
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:ich frage mich, warum soll ein junger Mensch , der zu nichts Ausdauer und Motivation aufbringt, studieren?
Vielleicht gefällt ihm eine Praktische arbeit viel mehr?
Kann er , der ein loyaler Freund ist, in einem schulprojekt seine Stärken beweisen?
Vielleicht tut sie das, in der tat. Aber warum braucht er dafür das Periodensystem? Aber nur, weil man motivationsprobleme hat, heißt das nicht, dass man kein guter student sein kann. Ich hab zwei Bachelortitel und habe starke Motivationsprobleme. Ich musste mir Disziplin erst erarbreiten. in der schule bekam ich die nicht, obwohl ich einserschüler war.
Das Problem mit der Motivation ist: Man hat sie nicht für alles.

Ich kenne so einen fall wie kevin aus meiner nachhilfezeit. dem musste ich mathe einprügeln. Hab ich auch geschafft. Aber der wurde dann physiotherapeut und man musste sich fragen: Hätte man in der shculzeit die entwicklung dieses jungen nicht positiver beeinflussen können als ihn zum mathelernen zu zwingen?
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:ne kenne ich nicht. Und als Lehrer hätte ich das auch im Ungewissen gelassen
Machen die lehrer meist auch, aber das ist der impuls, den die schüler trotzdem kriegen. Mach das für die klausur. Mach halt das abi. Ist egal, was du davon für dich mitnimmst. Das leben wir den kindern vor und bringen es ihnen, unwillentlich, bei.
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:du wirst mich leider nicht verstehen.
Was ich meine ist, dass heute die jungen leute viel mehr autodidakten sind. Im durchschnitt. Wenn die WOLLEN, dann KÖNNEN die. Auch bei handwerklichen kram. Wenn die wollen können die sich das mit hilfe des internets aneignen. Meine Eltern und Großelterngeneration konnte das so häufig nicht. Die hatten andere fähigkeiten, die der generation heute fehlen, aber das ist kein schlechter, sondern ein anders.

Meine Mutter hat mehr als 3 Familienangehörige bis in den Tod gepflegt, darunter einen demenzkranken. Könnt ich nicht. Und das hat sie bei dem ersten Fall schon als junge Frau getan, mit zwei kindern und einem job.
Aber sie kann sich (und auch mit 50 konnte sie das nicht) damit zurechtfinden, wie nun genau ihr Drucker funktioniert, wenn der wieder mätzchen macht oder wie man mit social media umgeht.
Das ist eine generation, die seminare brauchte. Und Einweisung. Auf der Arbeit wurde man eingearbeitet, hat zwar natürlich mitgedacht und bestimmte dinge auch gemacht, die heute verloren gegangen sind. Aber man war eben daran gewöhnt, dass da einer ist, der einem erklärt, wie das geht und dann konnte man das.

Heute ist das anders. Das wissen ist so breit, dass es keinen sinn macht, auf leute zu warten, die einem etwas erklären. Das nimmt man selbst in die hand, WENN ES VON INTERESSE IST. Es gibt viele jugendliche und junge leute, die erheblich leistungsfähig sind, wenn sie leidenschaftlich bei der sache sind (und sich das selbst aneigenen können), die aber niemals sowas könnten, wie einen familienangehörigen zu pflegen.

Das ist kein schlechter, es ist ein anders. Wir müssen uns darauf einstellen und in der schule ihnen das geben, was sie brauchen. Nicht das, was ihre eltern gebraucht haben oder ihre großeltern.


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18.01.2021 um 01:51
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nein. Die primäre Aufgabe des Lehrers ist doch nicht die Psychotherapie und auch nicht die soziale Arbeit. Natürlich ist das Teil ihrer Aufgaben, aber ihre Hauptaufgabe ist das Unterrichten.
Meine größte Tochter hat zum Beispiel ein Problem mit Ängsten, das sollte der Lehrer wissen und ggf. berücksichtigen. Aber er soll das Problem nicht lösen, dass ist die Aufgabe der Eltern oder wenn das nicht reicht, von ausgebildeten Profis. Und das ist immer noch keine Verwahrlosung.
Im Gegenteil ich würde es als ungerechtfertigte Einmischung wahrnehmen, wenn da ein Lehrer versucht die Ängste meine Tochter zu behandeln. Nicht sein Job.
Genau. Aber das primäre bedürfnis der schüler ist nicht die primäre aufgabe des lehrer. Da ist das problem.

Warum sollten wir unsere Kinder 13 Jahre lang in eine einrichtung stecken, die ihre wichtigsten bedürfnisse und problemstellungen nicht angeht und stattdessen ihnen sachen beibringt, die sie zum großten teil nicht brauchen. Dabei verstärkt sie problematiken sogar häufig noch.

Das genau ist mein kernpunkt: Wir brauchen eine schule, deren primäraufgabe es ist, die bedürfnisse und probleme der schüler sinnvoll anzugehen.


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18.01.2021 um 02:13
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Warum sollten wir unsere Kinder 13 Jahre lang in eine einrichtung stecken, die ihre wichtigsten bedürfnisse und problemstellungen nicht angeht und stattdessen ihnen sachen beibringt, die sie zum großten teil nicht brauchen.
Zum Einen gibt es für Kinder und Jugendliche nicht die wichtigsten Bedürfnisse und Problemstellungen über 13 Jahre. Das ist extrem unterschiedlich und ändert sich ständig. Und die Schule ist eben nicht der Ort wo alle Probleme gelöst werden sollen oder könnten.
Was Schule bieten kann und bieten sollte ist ein sicherer Rahmen für Kinder und Jugendliche, in dem sie lernen und leben können. Viele Probleme zeigen sich doch überhaupt erst im Kontakt. Schule ist auch ein wenig Trockenübung für den Ernstfall (Arbeit).
Zum Anderen gibt es neben der Schule ja auch noch Eltern und eben wenn es nötig wird Profis die die Probleme angehen sollten.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das genau ist mein kernpunkt: Wir brauchen eine schule, deren primäraufgabe es ist, die bedürfnisse und probleme der schüler sinnvoll anzugehen.
Und ich sag dir wieder: die Schule ist keine Psychiatrie. Die Probleme der Kinder können und sollen dort nicht vollumfänglich gelöst werden, Lehrer sind keine Psychiater, keine Psychologen und auch keine Mediziner.
Was die Bedürfnisse der Kinder angeht, ja klar sollen die beachtet werden, vielleicht auch stärker als das heute der Fall ist. Es gibt aber eben nicht nur Bedürfnisse der Kinder, sondern auch Bedürfnisse der Gesellschaft an die Kinder. Und die Schule sollte auch nicht primär eine Bedürfnisserfüllmaschine für Kinderwünsche sein, dass ist meinetwegen der Hansapark. Primäre Aufgabe der Schule bleibt es, Kinder soweit zu bilden, dass sie später von ihrer Arbeit leben können. Das ist eine Forderung der Wirtschaft, der Gesellschaft an die Schulen und damit auch an die Kinder. Muss man nicht mögen, ist aber Realität.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

18.01.2021 um 02:17
Zitat von paxitopaxito schrieb:Zum Einen gibt es für Kinder und Jugendliche nicht die wichtigsten Bedürfnisse und Problemstellungen über 13 Jahre. Das ist extrem unterschiedlich und ändert sich ständig. Und die Schule ist eben nicht der Ort wo alle Probleme gelöst werden sollen oder könnten.
Was Schule bieten kann und bieten sollte ist ein sicherer Rahmen für Kinder und Jugendliche, in dem sie lernen und leben können. Viele Probleme zeigen sich doch überhaupt erst im Kontakt. Schule ist auch ein wenig Trockenübung für den Ernstfall (Arbeit).
Zum Anderen gibt es neben der Schule ja auch noch Eltern und eben wenn es nötig wird Profis die die Probleme angehen sollten.
Genau. Das berücksichtigen wir aber ja gar nicht, sondern haben die Schule, die eher dem 'one size fits all' prinzip folgt mit, im großen und ganzen, denselben lehrplänen für alle. Aber das ist eventuell gar keine gute idee.

Denn dieser sichere rahmen von dem du sprichst, den bietet die schule nicht, wenn sie die bedürfnisse der schüler ignoriert. Ja, dann sehen wir die probleme der schüler, wenn die den clown machen, sich gegenseitig mobben, laut sind, schlafen, angst haben usw. Aber wir machen nix dran.
Es ist ja nicht so, als würde die schule tätig werden, wenn da ein kind mit angststörung ist, was eigentlich an einen job nicht vermittelnbar ist. Maximal kann die schule das jugendamt alarmieren oder sowas, aber ansonsten kann sie diesen kindern nicht helfen. Es beschult sie nur.
Das ist aber kein sicherer rahmen zum leben und lernen, wenn du da eben kaum was wichtiges lernst und nicht leben darfst, weil du still sitzen musst außerhalb der pausen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Und ich sag dir wieder: die Schule ist keine Psychiatrie. Die Probleme der Kinder können und sollen dort nicht vollumfänglich gelöst werden, Lehrer sind keine Psychiater, keine Psychologen und auch keine Mediziner.
Was die Bedürfnisse der Kinder angeht, ja klar sollen die beachtet werden, vielleicht auch stärker als das heute der Fall ist. Es gibt aber eben nicht nur Bedürfnisse der Kinder, sondern auch Bedürfnisse der Gesellschaft an die Kinder. Und die Schule sollte auch nicht primär eine Bedürfnisserfüllmaschine für Kinderwünsche sein, dass ist meinetwegen der Hansapark. Primäre Aufgabe der Schule bleibt es, Kinder soweit zu bilden, dass sie später von ihrer Arbeit leben können. Das ist eine Forderung der Wirtschaft, der Gesellschaft an die Schulen und damit auch an die Kinder. Muss man nicht mögen, ist aber Realität.
Ich weiß das. Aber warum schicken wir dann kinder, die psychiatrische betreuung viel dringender als unterricht brauchen in die schule?
Die Bedürfnisse der gesellschaft werden sicher nicht berücksichtigt, wenn ich verhaltensauffällige kinder durch das schulsystem in das hartz oder gefängnissystem peitsche.


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18.01.2021 um 02:20
Zitat von paxitopaxito schrieb:Und die Schule sollte auch nicht primär eine Bedürfnisserfüllmaschine für Kinderwünsche sein, dass ist meinetwegen der Hansapark
Bedürfniserfüllmaschine...gutes Stichwort.

ich wollte @shionoro nämlich noch mitteilen, dass auch ein Belohnungsaufschub zu den Lernaufgaben zählt. die Kinder in der Schule lernen.

Nein, es gibt anders als beim Hund, nicht sofort ein Leckerli für eine richtige Antwort.
Nein, du weißt vielleicht bis zum Ende deiner Schulzeit nicht, wozu du das Periodensystem kennen lernen solltest


aber da ist dann dieser Typ, der dir gefällt. Der ist irgendwie toll drauf. Du unterhälst dich mit ihm..und zu seiner Brille fällt dir ein : ist die aus Nickel, NI Ordnungszahl 28? steht dir voll....und schon seid ihr ein Traumpaar....

eine gute Allgemeinbildung öffnet dir jedenfalls im Laufe des Lebens viele Türen, von denen du keine Ahnung hattest, dass es diese Türen überhaupt gibt ;)


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18.01.2021 um 02:22
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Bedürfniserfüllmaschine...gutes Stichwort.

ich wollte @shionoro nämlich noch mitteilen, dass auch ein Belohnungsaufschub zu den Lernaufgaben zählt. die Kinder in der Schule lernen.

Nein, es gibt anders als beim Hund, nicht sofort ein Leckerli für eine richtige Antwort.
Nein, du weißt vielleicht bis zum Ende deiner Schulzeit nicht, wozu du das Periodensystem kennen lernen solltest


aber da ist dann dieser Typ, der dir gefällt. Der ist irgendwie toll drauf. Du unterhälst dich mit ihm..und zu seiner Brille fällt dir ein : ist die aus Nickel, NI Ordnungszahl 28? steht dir voll....und schon seid ihr ein Traumpaar....
Aber wenn die Schule nicht die bedürfnisse unserer gesellschaft und auch nicht die der kinder erfüllt, wofür ist sie dann denn gut?
Denn das wissen, was da angebilch vermittelt wird, reicht ja laut aussage von ausbildern und professoren nicht für das, was da später in der uni und ausbildung passiert.

Das müssen die Ausbilder und Unis sowieso nochmal neu machen.


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18.01.2021 um 02:22
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber wenn die Schule nicht die bedürfnisse unserer gesellschaft und auch nicht die der kinder erfüllt, wofür ist sie dann denn gut?
ich mach das kindische Spiel jetzt nicht weiter mit


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18.01.2021 um 02:27
@Seidenraupe

Ich find die frage nicht kindisch. Ich hab gefragt, was die allgemeinbildung über das periodensystem bringt im vergleich dazu, stattdessen z.b. verhaltensauffälligen kindern psychotherapie oder anderweitige beschäftigung zu ermöglichen.

Das ist auch eine relevante frage, wenn die bedürfnisse der kinder und gesellschaft schlussendlich nunmal ganz andere sind, als wir ihnen da erfüllen. Mit Bedürfnis meine ich ja keinen erlebnispark, ich meine konkret was die kinder brauchen, um zu gesunden Erwachsenen mit der Fähigkeit sich selbst zu bilden zu werden. Wenn wir die Kinder nicht mit der Schule auf diesen Pfad führen können, verfehlt sie ihre Aufgabe. Denn dann sind die Erwachsenen für unis, arbeitgeber und ausbilder so nicht zu gebrauchen.


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18.01.2021 um 02:31
@shionoro

Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit.
Hegel


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18.01.2021 um 02:34
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das berücksichtigen wir aber ja gar nicht, sondern haben die Schule, die eher dem 'one size fits all' prinzip folgt mit, im großen und ganzen, denselben lehrplänen für alle. Aber das ist eventuell gar keine gute idee.
Man kann sicher Lehrpläne optimieren, aber da sehe ich nicht das große Problem. Sondern in den grundlegenden Fertigkeiten, dem Lesen, Rechnen, Schreiben - das müsste bei annähernd 100% aller Schulabgänger sitzen. Ist aber leider nicht der Fall.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es ist ja nicht so, als würde die schule tätig werden, wenn da ein kind mit angststörung ist, was eigentlich an einen job nicht vermittelnbar ist.
Doch, da passiert durchaus was. Das mag nicht immer perfekt laufen (ja Lehrer machen auch Fehler), aber natürlich werden Eltern informiert wenn es immer wieder Probleme gibt. Und wenn nix mehr hilft oder es sehr ernst eben das Jugendamt. Angststörungen können auch nicht im Rahmen der Schule therapiert werden, die Kinder brauchen aber den Rahmen Schule, damit man sehen kann ob eine Therapie hilft.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das ist aber kein sicherer rahmen zum leben und lernen, wenn du da eben kaum was wichtiges lernst und nicht leben darfst, weil du still sitzen musst außerhalb der pausen.
Was ist denn jetzt so schlimm am Stillsitzen?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber warum schicken wir dann kinder, die psychiatrische betreuung viel dringender als unterricht brauchen in die schule?
Das ist doch kein Entweder - Oder. Man kann sowohl in die Schule gehen, als auch eine Therapie machen. Wie will man denn ohne Schule sehen, ob eine Therapie anschlägt und funktioniert oder nicht? Das wirklich ein stationärer Aufenthalt für Kinder nötig wird ist selten - und auch dann meist nur temporär notwendig.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die Bedürfnisse der gesellschaft werden sicher nicht berücksichtigt, wenn ich verhaltensauffällige kinder durch das schulsystem in das hartz oder gefängnissystem peitsche.
Nochmal: Verhaltensauffälligkeiten können nicht durch die Schule therapiert werden. Wie soll das funktionieren? Man kann da die Eltern kritisieren, die mangelnden psychiatrischen und psychologischen Möglichkeiten usw. - aber nicht die Schule. Höchstens dann, wenn diese Verhaltensauffälligkeiten nicht erkannt werden, nicht thematisiert werden.
Und das Bedürfnis der Gesellschaft an die Schule ist nicht, dass die Probleme aller Kinder dort gelöst werden, sondern eben das sie am Ende von ihrer Arbeit leben können. Und das gilt für die überwiegende Mehrheit der Schüler immer noch, die landen weder in H4 noch im Gefängnis.


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18.01.2021 um 02:38
@Seidenraupe

Sehe ich wie Hegel. Aber bieten wir den Schülern wirklich Freiheit, um Notwendigkeit zu begreifen? Wir bieten denen ja eigentlich an, dass sie keinerlei fallhöhe haben (auch durchfallen ist eigentlich keine echte), dass man eigentlich nur für jemanden anderen arbeitet, ohne, dass da konkret etwas dranhängt. Und dass es egal ist, ob man sinn oder unsinn von etwas versteht, man muss es machen, weil es gesagt wurde.

Das sind eigentlich alles sachen die wir denen nicht beibringen sollten.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das ist doch kein Entweder - Oder. Man kann sowohl in die Schule gehen, als auch eine Therapie machen. Wie will man denn ohne Schule sehen, ob eine Therapie anschlägt und funktioniert oder nicht? Das wirklich ein stationärer Aufenthalt für Kinder nötig wird ist selten - und auch dann meist nur temporär notwendig.
Warum muss man denn in die Schule gehen, aber die Therapie ist optional (und findet meist nicht statt), obwohl viele Schüler viel größere emotionale als bildungsprobleme haben?

Frei heraus: Warum ist es wichtiger, dass einer das periodensystem lernt, als dass er z.B. stattdessen jemanden zur Seite gestellt bekommt, der ihn bei seinen eigentlichen Probleme berät? Oder meintwegen sogar einfach etwas tut, was ihm Freude bereitet und ggf wenigstens seinen Stresslevel runtersetzen kann?
Da IST ein entweder oder. Die Schule klaut ja viel Zeit. Natürlich kannst du theoretisch eine therapie neben der schule machen. Bei den meistne verhaltensauffälligen kindern passiert das aber nicht und wenn dann nur halbherzig. Die bräuchten eigentlich eine engere betreuung in der schule, die dort niederschwellig schauen kann, was man für dieses Kind konkret tun könnte.

Die Anzahl der Kinder, die sowas gut gebrauchen könnten, ist hoch. Die Angebot sehr klein. Die Anzahl der kinder, die vom periodensystem profitieren, ist winzig. Denn das Periodensystem kriegst du eh nochmal vernünftig erklärt, wenn du chemie studierst. Und um interesse an chemie zu wecken ist der chemieunterricht oft auch nicht schrecklich hilfreich, das geht auch billiger und ohne zwei jahre aufwand.


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18.01.2021 um 02:52
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Warum muss man denn in die Schule gehen, aber die Therapie ist optional (und findet meist nicht statt), obwohl viele Schüler viel größere emotionale als bildungsprobleme haben?
Warum soll denn nicht beides gemacht werden? Und warum soll ausgerechnet die Schule jetzt die Therapie wuppen, obwohl die weder das Personal noch die Struktur dafür haben?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Frei heraus: Warum ist es wichtiger, dass einer das periodensystem lernt, als dass er z.B. stattdessen jemanden zur Seite gestellt bekommt, der ihn bei seinen eigentlichen Probleme berät?
Es bringt niemandem etwas, wenn er 24/7 einen Psychologen neben sich sitzen hat oder Stressreduzierung betreibt. Man muss sich hin und wieder auch mal der realen Welt und den sozialen Zwängen aussetzen.
Und das Kinder nicht therapiert werden oder keine Hilfe bekommen stimmt so nicht, erst Recht nicht im historischen Vergleich. Es gibt Kinder- und Jugendpsychiatrien, es gibt Schulbegleiter für Kinder mit psychischen Problemen usw. - und wenn dir nicht reicht, was dort geleistet wird, dann muss DAS ausgebaut werden und nicht als Aufgabe an die Schulen übertragen werden.
Die psychisch auffälligen Kinder brauchen neben der Therapie eben auch einen "normalen" nichttherapeutischen Rahmen, das ist wichtig um (auch selbst) zu bemerken, dass eine Therapie funktioniert.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Da IST ein entweder oder.
Nein, das konstruierst du dir. Damit wie tatsächlich erfolgreich Kindern geholfen wird und Therapien stattfinden hat das nix zu tun.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die Schule klaut ja viel Zeit. Natürlich kannst du theoretisch eine therapie neben der schule machen. Bei den meistne verhaltensauffälligen kindern passiert das aber nicht und wenn dann nur halbherzig.
Das ist dann aber immer noch nicht Problem der Schulen. Sondern Eltern die sich nicht kümmern oder mangelnder Plätze bei Psychiatern, Psychologen, Psychiatrien, mangelnde Schulbegleiter usw. - dafür kann die Schule nix und auch die Lehrer nix.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die Anzahl der Kinder, die sowas gut gebrauchen könnten, ist hoch. Die Angebot sehr klein. Die Anzahl der kinder, die vom periodensystem profitieren, ist winzig.
Es geht da auch nicht primär um das Periodensystem, sondern um einen normalen, alltäglichen Rahmen. Eine dauerhafter therapeutischer Rahmen wäre das dümmste, was man Kindern antun kann. Man würde ihnen die Normalität rauben. Und zum normalen, alltäglichen Rahmen gehört eben auch sich mal mit Dingen zu beschäftigen, die einen nicht interessieren. Das ist normal, das muss jeder von uns, jeden Tag.


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18.01.2021 um 03:18
Zitat von paxitopaxito schrieb:Warum soll denn nicht beides gemacht werden? Und warum soll ausgerechnet die Schule jetzt die Therapie wuppen, obwohl die weder das Personal noch die Struktur dafür haben?
Weil es sonst nicht passiert. Oder warum glaubst du, dass in der Schule so viele eigentlich unbeschulbare kinder sitzen und da so viele leute mit ängsten und verhaltensauffälligkeiten rauskommen?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Es bringt niemandem etwas, wenn er 24/7 einen Psychologen neben sich sitzen hat oder Stressreduzierung betreibt. Man muss sich hin und wieder auch mal der realen Welt und den sozialen Zwängen aussetzen.
Und das Kinder nicht therapiert werden oder keine Hilfe bekommen stimmt so nicht, erst Recht nicht im historischen Vergleich. Es gibt Kinder- und Jugendpsychiatrien, es gibt Schulbegleiter für Kinder mit psychischen Problemen usw. - und wenn dir nicht reicht, was dort geleistet wird, dann muss DAS ausgebaut werden und nicht als Aufgabe an die Schulen übertragen werden.
Die psychisch auffälligen Kinder brauchen neben der Therapie eben auch einen "normalen" nichttherapeutischen Rahmen, das ist wichtig um (auch selbst) zu bemerken, dass eine Therapie funktioniert.
Nun ist die Schule ja nicht dir reale Welt. Die Schule ist ein künstlicher ort, den wir geschaffen haben, der im großen und ganzen zwei aufgaben hat:
1) Schüler auf das arbeits und Studentenleben vorzubereiten
2) Sie zu einem mitglied der gesellschaft zu erziehen, wozu dann auch allgemeinbildung und sowas zählen kann.

Aber beides hängt eng damit zusammen, ob da ein Mensch seinen abschluss macht, der mental stabil ist und lust darauf hat, sein leben in die hand zu nehmen. Für das Periodensystem brauchen wir heutzutage keine Schule mehr, salopp gesagt.

Und da bringt es wenig, dann zu sagen 'das ist nicht aufgabe der schule'. Es ist aufgabe der schule, die Schüler auf das Erwachsenenalter vorzubereiten. Wenn das dort vermittelte wissen nicht zielführend ist dafür, dann ist das schlecht und sie kommt dem auftrag nicht nach.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

18.01.2021 um 03:32
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Periodensystem brauchen wir heutzutage keine Schule mehr, salopp gesagt.
Auf einer Linie mit kreatonisten und erdogananhaengern?
Was kommt danach? Sport nein danke. Maedchen muessen nur häkeln, stricken und kochen lernen? WAS ist dein eigentliches Problem? Lebens-schaffens-oder sinnkrise? Willst du die Schule schmeißen? Guter Zeitpunkt. Es ist corona und keinen juckt es.
Willst du Bestätigung? Falsche Wahl der Mittel. Willst du mehr erfahren ueber Bildung und warum ein "bildungskanon" wichtig ist, damit eine Gesellschaft nicht in die Steinzeit zurück faellt? Schau nach Afghanistan. Hast du ein authoritaetsproblem? Kann dir hier keiner helfen. Tut mir leid, ich verschwenden nicht noch mehr Zeit.


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