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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

1.963 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Reform, Digitalisierung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

27.05.2018 um 09:00
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Struktur und angebot soll da sein, aber eben kein rigider unterricht unter zwang, der letztlich nichts beibringt.
Ich denke allgemein das System, dass ein Lehrer den Schülern was erzählt, ist in Ordnung. Die Lehrpläne müssen aber mit der Zeit gehen. Programmieren und Medienkompetenz findet ja so langsam Anklang, auch wenn wir da schon zehn Jahre zu spät sind.

Ich denke die Schule gibt einem aber einen Grundstock an Fähigkeiten mit, mit dem man eigentlich in der Welt klarkommen sollte. Oder anders gesagt: Wer literarische Texte interpretieren kann, wird sich auch das Wissen anlesen können, wie man eine Steuererklärung macht. Das Problem sehe ich eher darin, dass manch einer die Aufgabe der Schule darin sieht jeden Schüler individuell aufs Leben vorzubereiten. Ich glaube die Schule gibt jedem Schüler das Werkzeug, um sich selber auf sein eigenes Leben vorzubereiten.

Für Schüler, die frühzeitig ihre Interessen kennen, gibt es Wahlpflichtfächer und Schwerpunkte. Problematischer sehe ich, dass in einem Gebiet begabte Schüler nachher ohne Studienplatz darstehen, weil sie nur eine 3 in einem fachfremden Fach haben.

Weiterer Punkt: Berufsausbildungen werden nicht ausreichend gefördert. Das aktuelle System zwingt quasi jeden zum Studium, der was erreichen will. Aber das ist ein anderes Thema und nicht Aufgabe der Schulen.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

27.05.2018 um 09:07
Wenn ich mir hier in vielen Threads umschaue brauchen wir noch viel mehr Schulen, ungeachtet des Alters..


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Cass ehemaliges Mitglied

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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

27.05.2018 um 09:54
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Weiterer Punkt: Berufsausbildungen werden nicht ausreichend gefördert. Das aktuelle System zwingt quasi jeden zum Studium, der was erreichen will. Aber das ist ein anderes Thema und nicht Aufgabe der Schulen.
Das ist auch meiner Meinung nach so.
Die Schulen bereiten nicht mehr genügend auf einen Beruf vor.

Gründe:

* Häufig Aufgabe des dreigliedrigen Schulsystems, das ursprünglich konkrete Weichen stellte.

* Lehrer, die selbst die Arbeitswelt nicht kennen. Und nur Klischees vermitteln können.

Außer den Lehrern an beruflichen Schulen benötigen Lehrer für ihren Beruf grundsätzlich keine
Berufserfahrung in der "Wirtschaft". Viele sind wiederum mit anderen Lehrern oder Sozialarbeitern verheiratet oder weiblich und haben daher wenig Bezug zu Technik und Handwerk.

* Zu großer Frauenanteil unter Lehrkräften.

Vor allem in den ersten Klassenstufen gibt es sehr viele weibliche Lehrkräfte. So sind rund 87 Prozent aller Grundschullehrer Frauen, an Gesamtschulen und Gymnasien sind es 66 Prozent und an der gymnasialen Oberstufe 53 Prozent.

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/lehrer-in-deutschland-laut-oecd-bericht-aelter-weiblich-gut-bezahlt-a-1167094.html

Ergebnis: Noch nie haben so viele Mädchen/junge Frauen typische Frauenberufe/Frauenstudiengänge nachgefragt wie heute im Zeitalter der angeblich abgeschlossenen Emanzipation:

https://www.profiling-institut.de/die-beliebtesten-ausbildungsberufe/

* Fach Wirtschaft wird abgelehnt oder nicht unterrichtet mangels Lehrkräften.

Aus den Gewerkschaften kommt Kritik, ebenso von Sozialwissenschaftlern. Wirtschaftsverbände hatten dagegen in der Vergangenheit öfter beklagt, dass in zu vielen Schulbüchern eine zu skeptische oder überwiegend negative Darstellung von Unternehmen, Markt und Globalisierung zu finden sei.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaft-als-schulfach-oekonomen-fordern-andere-warnen-15186633.html

* Allgemein ist es verpönt, zu früh Fachunterricht anzubieten.
Ich kenne in Mannheim ein Gymnasium, das ab der 5. oder 6. Klasse Informatik anbietet.
Diese Schule kooperiert mit örtlichen Unternehmen.
Das ist die Ausnahme von der Ausnahme!
Berufsbildende Gymnasien gibt es in BW aber, wenn auch selten, ab 7. Klasse.
Es herrscht die Ideologie vor, dass man die Berufsentscheidung so lange wie möglich offen lassen muss.

https://www.mildred-scheel-schule.info/bildungsangebot/6-jaehriges-berufliches-gymnasium/


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27.05.2018 um 12:34
Zitat von CassCass schrieb:Das ist auch meiner Meinung nach so.
Die Schulen bereiten nicht mehr genügend auf einen Beruf vor.
So meine ich das nicht. Ich sehe die Schulen da auch nicht in der Pflicht. Die Schule soll Kindern grundlegendes Verständnis beibringen und die Fähigkeit im späteren Leben Texte zu lesen und zu verstehen, mit Zahlen umzugehen und dem restlichen Grundlagenwissen.

Der Deutschlehrer bringt dir vielleicht nichts über wirtschaftliche Zusammenhänge bei, aber er stattet dich mit den Skills aus, dies dir ermöglichen diese zu lernen.

Aufbauend auf diesen Grundkenntnissen kann man sein Leben individuell planen. Die Schule ist nicht in der Verantwortung und in der Lage das eine Kind auf einen Handwerksberuf und das andere auf eine Karriere in der Wirtschaft vorzubereiten. Es geht um die absolute Basis mit der sich die Kinder als junge Erwachsene auf alles weitere vorbereiten können. Es kann nicht Aufgabe der Schule sein, fertig ausgelernte junge Erwachsene in die Welt zu entlassen.

Außerdem bietet unser Schulsystem sowas wie Chancengleichheit. Keine perfekte, aber prinzipiell hat jeder am Anfang die gleichen Chancen oder zumindest keine systembedingten Nachteile.


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alexm ehemaliges Mitglied

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27.05.2018 um 18:03
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Wenn ich mir hier in vielen Threads umschaue brauchen wir noch viel mehr Schulen, ungeachtet des Alters..
Nein. Wir brauchen ein Menschenrecht auf Dummheit.
Gesellschaftlich darf das nicht mehr diskriminiert werden, wenn man zu allem, wovon man keine Ahnung hat,
eine klare Meinung hat.


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27.05.2018 um 18:43
Zitat von CassCass schrieb:Es vergeht kein Tag, an dem nicht irgendjemand kommt, und sagt, dieses und jenes gehört
auf den Stundenplan:
War ja eines meiner argumente: Stundenpläne und Lehrpläne sind absolut willkürlich. Ich will sie ja größtenteils abschaffen.


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27.05.2018 um 18:44
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Wenn ich mir hier in vielen Threads umschaue brauchen wir noch viel mehr Schulen, ungeachtet des Alters..
Aber die waren doch alle auf ner schule, was bringt's dann?


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27.05.2018 um 18:48
Zitat von alexmalexm schrieb:Nein. Wir brauchen ein Menschenrecht auf Dummheit.
Och, ich denke nicht, schon gar nicht auf diese Art Ideologischer Dummheit in in wilden Verschwörungstheorien enden.
Zitat von alexmalexm schrieb:Gesellschaftlich darf das nicht mehr diskriminiert werden, wenn man zu allem, wovon man keine Ahnung hat,
eine klare Meinung hat.
Es wird viel zu wenig Diskriminiert.


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27.05.2018 um 18:58
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Es wird viel zu wenig Diskriminiert.
Word. Vor allem solche Ansichten gehören wahrlich richtig fett an den Pranger.


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27.05.2018 um 21:23
Zitat von AtroxAtrox schrieb:So meine ich das nicht. Ich sehe die Schulen da auch nicht in der Pflicht. Die Schule soll Kindern grundlegendes Verständnis beibringen und die Fähigkeit im späteren Leben Texte zu lesen und zu verstehen, mit Zahlen umzugehen und dem restlichen Grundlagenwissen.

Der Deutschlehrer bringt dir vielleicht nichts über wirtschaftliche Zusammenhänge bei, aber er stattet dich mit den Skills aus, dies dir ermöglichen diese zu lernen.
Im Idealfall ist das so. Aber ist das so?
Ich habe nicht das Gefühl, dass der heutige Deutschunterricht dazu befähigt, besser zusammenhänge zu verstehen.
Es werden Textanalysen gemacht, und man soll Bücher lesen.
Dann besorgen sich die Schüler zusammenfassungen und schreiben eine 'analyse' nach schema F, wo sie die auswendig gelernten rhetorischen mittel rausschreiben.

Ich seh da den mehrwert nicht.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

27.05.2018 um 21:57
Ehrlich gesagt gibts nichts was ich wirklich an der Schule lernte, also dauerhaft. Entweder es war etwas dass ich sowieso sofort vergaß nachdem ich die Klausur geschrieben hatte oder es waren Dinge die einfach irrelevant waren. Geschichtlich kann ichs auch vergessen, alles was ich über Geschichte weiß weiß ich weil ich Bücher dazu lese. Weiß nicht was die Schule mir je brachte. Grundschule ja, weil man da lesen lernt falls mans nicht eh schon vorher konnte bzw das Schreiben einübt, mittels Diktaten.

Ansonsten würde ich wirklich nur noch Deutsch aus den höchsten Klassen erwähnenswert finden, weil man da anfing richtig analytisch an Texte ranzugehen und man zB lernte Propaganda zu erkennen. Aber das ist nur ein Fach und zudem gibts das nur am Gymnasium, in der Hauptschule kommt sowas bis zum Ende nicht dran.


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27.05.2018 um 22:09
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dann besorgen sich die Schüler zusammenfassungen und schreiben eine 'analyse' nach schema F, wo sie die auswendig gelernten rhetorischen mittel rausschreiben.
Dieses Problem ist aber nicht durch die Schule entstanden, sondern dadurch dass Unis und Unternehmen primär auf die Noten schauen. Dieser Fokus auf Noten weckt keine intrinsische Motivation, sondern ist nur ein reines externes Belohnungssystem. Da nimmt man eben den minimalen Aufwand für einen adäquaten Ertrag.

Ich kenne selber, das der andere Weg bestraft wird. Ich habe mich damals im Deutsch-GK schrecklich gelangweilt. Statt Emilia Galotti habe ich lieber Faust gelesen, was zweifelsohne das anspruchsvollere Werk ist. Die Quittung war eine 5 in der Klausur. Das zog sich so durch die Oberstufe und ich habe ein Abi gemacht, mit dem es sackschwer war einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Ohne überheblich klingen zu wollen, aber meine Azubi-Kollegen habe ich schnell abgehängt. Im Studium ähnlich. Jetzt promovier ich trotz Abi, welches fast die Punktlandung auf dem Minimum gewesen wäre.

Also wenn wir uns darauf einigen, dass zunächst einmal das Notensystem reformiert werden müsste, Unis per Eignungstest über ihre Studenten entscheiden und nicht jeder popelige Händler von seinen Azubis ein 1er Abitur erwarten sollte, dann wäre uns in meinen Augen mehr geholfen als mit einem radikalen Umbruch mit Self-Learning Konzepten.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

27.05.2018 um 22:17
@Atrox

Find ich nich. Das Problem gibt es, weil es die Möglichkeit für die Schüler gibt.
Auf Noten wurde schon immer geschaut, dafür sind sie ja da.
Wenn man den Noten keine bedeutung beimisst, dann müssten die unis und die arbeitgeber eben wirklich standard einstellungstests machen.

Denn selbst wenn jemand aus eigener Motivation lernt, muss der arbeitgeber ja wissen, ob er damit erfolgreich genug war (bzw. die uni).

Bei dir können wir ja sehen, dass sowohl die note als auch der unterricht eigentlich egal war . Du warst motiviert, sogar selbst die Literatur zu lernen, aber dir wurden dabei von der Schule Steine in den Weg gelegt.
Wärst du gar nicht im deutsch GK gewesen, hättest du vermutlich weniger Hürden in deinem Leben gehabt, sofern du einfach nur einen fairen einstellungstest hättest bestehen müssen, anstatt von der Abi note abhängig zu sein.


Naja, sagen wir so: Ich bin kein Freund von radikalismen. Was ich hier sage, dass es gar nicht funktioniert, ist eine kleine polemik.
Denn noch funktioniert das Schulsystem wenigstens zum Teil so halb.
Ich denke aber, dass es mit der Zeit immer schlechter funktioniert (und auch schon vom Trend her eben stark abgebaut hat).
Man kann aber sicherlich mit kleinen, aber ein gemeinsames ziel verfolgenden reformen arbeiten.

Wie du schon sagst, wäre ein erster Schritt, die Noten abzuschaffen und standartisierte einstellungstests in allen bereichen einzuführen.


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27.05.2018 um 22:46
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Bei dir können wir ja sehen, dass sowohl die note als auch der unterricht eigentlich egal war . Du warst motiviert, sogar selbst die Literatur zu lernen, aber dir wurden dabei von der Schule Steine in den Weg gelegt.
Wärst du gar nicht im deutsch GK gewesen, hättest du vermutlich weniger Hürden in deinem Leben gehabt, sofern du einfach nur einen fairen einstellungstest hättest bestehen müssen, anstatt von der Abi note abhängig zu sein.
Ja, ich sehe selber ein, dass ich eine zu meinem Lebenslauf konträre Auffassung von Schule habe. Ich gebe der Schule schlicht nicht die Schuld daran, dass ich weit unter den Möglichkeiten geblieben bin, was die Noten angeht. Es mag zum Teil auch daran liegen, dass ich für Nebengeräusche, wie Faust in Deutsch oder der deutschen Innenpolitik in Sozialwissenschaften, recht empfänglich war. Wenn man die musischen Fächer ausblendet, habe ich tatsächlich ein recht universelles Interesse, was mir schon ebenso oft entgegen gekommen ist, wie es mir Steine in den Weg legte.

Der Punkt ist aber, dass meine freie Entwicklung begann als ich mein Abizeugnis in der Hand hatte. Stellvertretend für das Abizeugnis hatte ich alle Werkzeuge in der Hand um in der Welt zu bestehen. Bewerbungen schreiben? Kein Problem. Herausfinden wie man eine Steuererklärung macht? Na wer Faust gelesen hat, wird das Beamtendeutsch stellenweise als Wohltat empfinden. Man hört aber nicht auf zu Lernen. Heute sehen die Steuerklärungen anders aus als vor zehn Jahren. Man kann andere Kosten geltend machen, andere dafür nicht mehr.

Man kann sich dem Prozess des Lernens nicht entziehen, wenn man aus der Schule kommt. Die Schulzeit ist nur der Vorbereitungskurs, um mal eine Analogie zur Uni vorzuschlagen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich denke aber, dass es mit der Zeit immer schlechter funktioniert (und auch schon vom Trend her eben stark abgebaut hat).
Das liegt auch daran, dass die Qualität der Lehre abgenommen hat. Ich kenne einige Studenten, die auf Lehramt gewechselt sind, weil sie den fachwissenschaftlichen Studiengang nicht gepackt haben. Es ist nicht unbedingt die Speerspitze, die an den Schulen lehrt. Es wurde hier schon angesprochen: Der Lehrerberuf muss für Quereinsteiger noch weiter geöffnet, ausgebaut und attraktiver gemacht werden. Die Schulen müssen in der Lage sein mit den Unternehmen um interdisziplinäre Fachkräfte zu konkurrieren. Wenn ich mir anschaue, dass Klassenräume in der Regel mit Geld und Hilfe der Eltern renoviert werden und der Staat die Schulen so weggammeln lassen würde, sehe ich da einen riesigen Handlungsbedarf, der schon vor dem Schreiben des Lehrplans bei den Finanzen anfängt.


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28.05.2018 um 23:59
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Besser wäre es, wenn Schulen begleitetes Lernen anbieten würden (und in grundschulen weiterhin die absolut notwendigen skills wie lesen usw. gelehrt werden) und ansonsten lediglich über AG's und gemeinsam gestaltete Zeit der Schüler die sozialskills fördert und zur Selbstfindung a
genau -- von 5-40 Jahren machen in -zukunft alls Selbstfindung, danach Ruhestand ...
selbstverständlich mit einem monatlichen Salär fürs Nichtstun für die Selsbtfindung ausgestattet.
von wem? na von den 10% Idioten, die gerne lernen und im Leben vorankommen wollen...
wem das mit der Selsbtfindung zu anstrengend, zu fordernd, zu fremdbestimmt ist, der kann es auch ganz bleiben lassen.

ein HOCH auf deinen Traum von einer bildungfreien Menschheit. *Ironie*
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Wenn ich mir hier in vielen Threads umschaue brauchen wir noch viel mehr Schulen, ungeachtet des Alters..
hast doch gelesen, wir brauchen lebenslange Selbstfindung statt Bildung ...
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich denke aber, dass es mit der Zeit immer schlechter funktioniert (und auch schon vom Trend her eben stark abgebaut hat).
die Frage lautet:
WARUM funktioniert Bildung nur noch bei den im thread genannten 10% sehr gut und bei vielen überhaupt nicht mehr?
Zitat von alexmalexm schrieb:Wir brauchen ein Menschenrecht auf Dummheit
hauptsache dieses Menschrecht wird gut bezahlt.....


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

29.05.2018 um 00:22
Zitat von lawinelawine schrieb:genau -- von 5-40 Jahren machen in -zukunft alls Selbstfindung, danach Ruhestand ...
selbstverständlich mit einem monatlichen Salär fürs Nichtstun für die Selsbtfindung ausgestattet.
von wem? na von den 10% Idioten, die gerne lernen und im Leben vorankommen wollen...
wem das mit der Selsbtfindung zu anstrengend, zu fordernd, zu fremdbestimmt ist, der kann es auch ganz bleiben lassen.

ein HOCH auf deinen Traum von einer bildungfreien Menschheit. *Ironie*
Genau. WAs wäre, langfristig, daran so schlecht? Im Endeffekt ist das doch schon jetzt nicht wirklich anders, viele Berufe sind eigentlich Gesellschaftlich nicht mehr notwendig, wenigstens langfristig.
Mit Bildungsfrei hat das nix zu tun. In der Schule wird ja keiner mehr gebildet. Das tut man heute außerhalb der Schule, oder eben nicht.
Zitat von lawinelawine schrieb:die Frage lautet:
WARUM funktioniert Bildung nur noch bei den im thread genannten 10% sehr gut und bei vielen überhaupt nicht mehr?
Weil sich Zeiten ändern, und die in der Schule vermittelte Bildung nicht mehr wirklich relevant ist für die Schüler und auch nicht auf eine adäquate weise vermittelt wird.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

11.07.2018 um 05:32
Um den Thread aus der Versenkung zu holen möchte ich mit einem (zugegeben 2 Jahre alten) Artikel anfangen, auf den ich zufällig gestoßen bin:

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/forschung-und-lehre/mit-vera-hat-nick-leichtes-spiel-der-niveauverfall-mittlerer-bildungsabschluesse-in-berlin-14378361.html
Blicken wir zurück. Wie sah eine Realabschlussprüfung Mathematik in Baden-Württemberg vor vierzig Jahren aus? Ebenso wie die heutige Berliner Prüfung hatte sie acht Aufgaben, die aber mehrere Teilfragen hatten und ausführliche Rechnungen ohne Taschenrechner erforderten. Keine Sachaufgaben waren darunter. Es gab zwei Aufgaben zu arithmetischen und geometrischen Folgen, zwei zu Rotationskörpern, eine zu Dreiecken, eine zu Trapezen, eine zu Quadern und eine zu Pyramidenstümpfen. Bei den Teilfragen kam fast das ganze Arsenal des geometrischen Curriculums zum Einsatz, fast alles Themen, die im heutigen Gymnasium nicht einmal mehr zugelassen sind. Kein heutiger Realschüler und kaum ein Abiturient würde diese Prüfung bestehen.

Die letzte Teilaufgabe der baden-württembergischen Prüfung setzte räumliches Vorstellungsvermögen voraus, wie es ein angehender Student beim technischen Zeichnen oder im Ingenieurwesen benötigt: „Einem quadratischen Pyramidenstumpf mit den Maßen a = 6,3 Zentimeter (Länge der Grundkante), b = 4,2 Zentimeter (Länge der Deckkante) und s = 5,5 Zentimeter (Länge der Seitenkante) wird eine Kugel umbeschrieben. Wie groß sind der Radius und das Volumen dieser Umkugel?“ Zum Vergleich die Berliner Kugelstoß-Teilaufgabe 3c: „Der Durchmesser einer Kugel für Männer beträgt zwölf Zentimeter. Berechnen Sie das Volumen der Kugel für Männer.“ Ein Blick auf das Formeldoppelblatt, Eintippen in den Taschenrechner, fertig!
Wie schon gesagt kann ich als Nachhilfelehrer diese Sicht bestätigen. Ich hab mir mal Spaßeshalber alte Abiturprüfungen angesehen (zugegebenermaßen keine Realschulprüfungen, aber sei es drum) und das niveau war wirklich SO viel höher.
Das soll kein Bashing von der heutigen Jugend oder sonstwas sein, aber wahr ist ja nunmal, dass man bei den Schulen das Niveau in vielerlei Hinsicht stark runtergefahren hat.

Wie hängt das mit dem Threadthema zusammen? Naja, offenbar konnte man das ja tun, ohne irgendwelche großartigen Probleme zu bekommen.
Das einzige ist, dass Unis und Ausbilder sich darüber beschweren, dass sie nur inkompetente Anwärter bekommen und diese dann selber vernünftig ausbilden müssen. Im Endeffekt scheitern die Anwärter jetzt nicht mehr am Abschluss (so wie das eigentlich ja mal gedacht war), sondern in den ersten paar semestern. Und der Rest lernt den Stoff nicht in der Schule, sondern auf der Uni oder in der Ausbildung, sofern die Grundbefähigung eben da ist.

Aber warum brauchen wir dann Schulen? Warum stecken wir Kinder und Jugendliche so lange Zeit, 12-13 Jahre, in eine Einrichtung in der sie Aufgaben für Blöde bekommen und sowieso nicht sonderlich viel lernen?
Scheinbar haben wir ja keine Skrupel, das Niveau so weit runterzufahren, dass auch die unbefähigsten Schüler noch irgendwie ne Hochschulreife bekommen können.
Dann können wir auch so ehrlich sein, und einfach nur das minimal Grundprogram fahren (Lesen, Schreiben, Rechnen) und dann nur optionale Förderungen für die Willigen anbieten und den Rest nicht mehr mit Sachen zu behelligen, die sie sowieso niemals Anwenden werden.
Denn wir bringen ihnen das Ganze ja nicht bei. Wir tun so, als würden wir es ihnen beibringen, und helfen ihnen dabei, vorzutäuschen, es zu können. Obwohl jeder weiß, dass sie es nicht können.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

11.07.2018 um 08:05
Zitat von shionoroshionoro schrieb: einfach nur das minimal Grundprogram fahren (Lesen, Schreiben, Rechnen)
Kein Mensch sollte nach 8 Jahren die Schule verlassen, ohne dieses zu beherrschen:

  • Prozentrechnung
  • Schlussrechnung
  • die Regel: Punkt vor Strich, eine Multiplikation mit 0 ergibt 0
  • einen Brief von ihrer Bank/Versicherung verstehen und beantworten
  • die Fähigkeit zu recherchieren: wo und wie suche ich nach Informationen. wie neu oder verlässlich ist die Quelle



Wenn ich Erwachsenen bei diesen Punkten helfen muss, ist das eine Schande für das (österreichische) Schulsystem.


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11.07.2018 um 08:08
@Bishamon

Find ich auch, nur sehen wir ja beide, dass das nicht klappt.
Viele Schüler heute haben sogar Probleme damit, ganz simple Diagramme zu verstehen. Das liegt sicher nicht daran, dass der Unterricht schlechter geworden ist (obwohl er es ist).
Für sowas gab es nämlich früher gar keinen unterricht, das hat man eigentlich Vorrausgesetzt, dass jemand Dinge ablesen kann.

Heute schaffen es die Schüler sogar mit Unterricht dazu oftmals nicht.

Da bleibt eben weiter die Frage im rauM: Warum Kinder 13 Jahre lang in die Schule schicken, wenn sie einfachste dinge nicht lernen bzw. die schule keinen effekt darauf zu haben scheint, ob sie es lernen oder nicht.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

11.07.2018 um 08:50
Zitat von shionoroshionoro schrieb:schule keinen effekt darauf zu haben scheint, ob sie es lernen oder nicht.
ich habe von Pädagogik und Lehrplänen keine Ahnung.
also meine Laienmeinung: über viele Jahre wiederholen, bis es ins Fleisch und Blut übergeht.

Textverständnis muss so gut werden, dass man sich mit Wikipedia und Co selber schlau machen kann.


Auf der anderen Seite sollten Banken und Versicherungen die "Leichte Sprache" berücksichtigen:

Wikipedia: Leichte Sprache


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