Narrenschiffer schrieb:Wird schon gemacht, es gibt auch Schulen, die nicht mehr in Fächern unterrichten, die nicht mehr im Klassen- und Lehrersystem unterrichten. Das wird evaluiert etc. Aber als großes System ist es eben sehr langsam bezüglich Umgestaltungen. Dazu kommt noch die Massenabfertigung. Gesellschaften haben nicht die Kapazität, Kinder in Kleingruppen zu unterrichten, obwohl jeder weiß, dass dies ideal wäre. 25-35 Kinder in einem Raum mit einer Lehrkraft ist mehr als suboptimal.
Und in Bezug auf das Unterrichtseinheitensystem: das kam vom Kasernenhof. 50 Minuten exerzieren, zehn Minuten Pause. Zumindest habe ich das für das Maria-Theresia-Schulsystem hier so in Erinnerung.
Das wird in kleinen pilotprojekten dann evlauiert, das stimmt. Viel vom schulunterricht ist gar nicht auf wissenschaftlichen füßen (viele in der pädagogik) und wird dennoch gemacht 8einige lehrmethoden in der schule kommen direkt aus dem unwissenschaftlichen NLP).
Es geht nicht um die gruppengröße. Ein Mensch lernt zum aller größten Teil allein und das kann er heute auch. Das Problem ist, dass heute eine zentralisierte Bildung nicht mehr klappt, weil Bildung viel zu groß ist, als dass man überhaupt 1% des basiswissens für die wichtigsten fächer abdecken könnte.
Das zweite problem ist, dass bei 30 zusammengewürfelten menschen die nichtmal ähnliche interessen haben unterricht immer nur friss oder stirb und wiederhol es dann sein kann.
Ich geb dir mal ein beispiel:
Ich als nachhilfelehrer hatte einen schwierigen schüler. Der war nicht dumm (16 jahre, gesamtschule), aber er hatte ADHS und keinen Bock. Der hat in MAthe 2en und 3en geschrieben in klasse 8, aber dann in 9 und 10 5en.
Der konnte nichts. Wirklich nichts. Ich meine damit, er konnte das kleine 1*1 nicht, er hat nicht gewusst (und ich übertreibe nicht9, was 1*1 ist. Er dachte es sei 2.
Er wusste nicht, was ein wurzelzeichen bedeutet. Er wusste, er muss auf eine zahl, dann auf das wurzelzeichen im TA drücken, damit das richtige ergebnis kommt. Mehr nicht.
Ich fragte mich, wie er eine 3 vorher haben konnte, aber vorher haben sie bruchrechnung gemacht und da musste er letztendlich nur den Taschenrechner nutzen und sich die ein bruchregel merken. Aber die konnte er nicht mehr, darum hat er alles im TA ausgerechnet und das meist falsch und sich vertippt.
Das war das womit ich gearbeitet habe. Es ging um die versetzung auf das gymnasium. Seine interessen waren Fußball und Judo. Sympathischer Junge, viele Freunde, halt ein sporttyp der mit seinen jungs und mit seiner ersten freundin zeit verbringen will. Aber dickes familiendrama: Der Junge muss dies, der Junge muss das. Mutter heult, vater schreit, der Junge hat keinen Bock.
Ich hab es geschafft (und ja darauf bin ich stolz) ihn von der 5 auf eine 2- zu heben. War nich einfach, hab wirklich alles aufgewendet. Immer pausen gemacht und mit ihm gequatscht, auf die kumpeltyp lehrer tour gekommen um ihn dazu zu motivieren, für mich hausaufgaben zu machen, hab ihn scripte mit extra kelinen schritten fertig gemacht, wirklich wesentlich mehr als mein gehalt damals gerechtfertigt hätte.
Und er kam dann auf das Gymnasium. Jetzt könnte ich sagen: Ganz toll, ich hab den gebildet und seine bgeiesterung fürmathe entfacht.
Aber das ist schwachsinn, das hab ich nicht. Ich hab ihn wie ein dressurpferd durch einen parkour geritten.
Auf dem gymnasium hat er das meiste wieder vergessen und wollte dann wieder nachhilfe, aber dannw ar ich schon in einer anderen stadt. Ich weiß nicht, ob der das gymnasium geschafft hat, aber ich weiß, dass e rjetzt physiotherapeut ist. Bestimmt macht er das gut.
Und jetzt ist die frage: Wozu braucht er mathe? War bei ihm nicht schon in klasse 8 klar, dass er niemals mathe können wird, egal, wie gut man ihm das erklärt und was für noten er hat?
Selbst wenn er am ende einen tollen mathelehrer auf dem gymnasium ahtte wird er trotzdem niemals mathe mögen, verstehen, oder brauchen. Es wäre VIEL besser für ihn gewesne, wenn er in de rzeit so ab klasse zehne infach judo und fußball gemacht hätte, mit seiner freundin eine schöne zeit verbracht hätte und sich all die lehrer und eltern die ihn blöd anmachen gespart hätte und mich auch, der ich ihn durch die prüfungen gehievt habe.
Der wäre auch ohne die schule ab klase 10 (und auch ab klasse 7) physiotherapeut oder sowas geworden. Der brauchte keine schule, ob bock auf sport zu haben und das war eben seine leidenschaft. Warum findest du das richtig, leute mit zeug zu belästigen, was die wenigsten von ihnen brauchen, die wenigsten von ihnen interessiert und was man in wesentlich kürzerer zeit (falls man es braucht oder will) viel effektiver lernen könnte?