Aus dem anderen Thread, geht um Wohnungsbau in Berlin:
the_unforgiven schrieb:100000 reichen ja nichtmal in Berlin um den ist zustand zu halten bei der jetzigen politik.
bgeoweh schrieb:Das Resultat dieses Vorschlags wird aus drei Reaktionen bestehen:
1. Die Mieten direkt an den Grenzen der "Schutzgebiete" werden nach oben schnellen - als second-best-Lösung für die Leute, die vorher deutlich höhere Mieten zu zahlen bereit gewesen wären.
2. Im Schutzgebiet werden Mietwohnungen verstärkt in Eigentumswohnungen umgewandelt werden und somit dem Mietmarkt dauerhaft entzogen.
3. In den Fällen, in denen Schutzmiete und fiktive Marktmiete besonders stakr auseinanderdriften, werden die Freunde vom grauen Kapitalmarkt lustige Vehikel aufsetzen, wie man einen mietartigen Cashflow aufbaut, ohne das es sich rechtlich um ein Mietverhältnis handelt. Vermutlich über Anteilsgesellschaften o.Ä.
"an den Grenzen der "Schutzgebiete" -> Wie meinst du das mit Schutzgebiete? Wird denn angedacht, die Mieten nur partiell zu begrenzen? (also nur Berlin z.B.?)
Und wenn ich das jetzt richtig gedacht habe, weshalb sollte denn dann außerhalb der Schutzzone die Mieten in die Höhe schnellen?
Die Leute, die vorher deutlich höhere Mieten zu zahlen bereit gewesen wären, waren doch sicherlich nur deshalb dazu bereit, weil sie es haben und weil die Mieten halt überall hoch sind, ihnen sozusagen nichts anderes übrig blieb?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass diejenigen sich dann darum reißen mehr Miete zu zahlen, wenn sie sehen, es gibt ein Gebiet mit gedeckelter Miete?
Oder mache ich hier einen Gedankenfehler?
Dein 2. Punkt leuchtet mir ein. Aber ginge das so ohne weiteres (ich denke jetzt nur an Wohnblöcke,
nicht an Ein- oder Zwei-Familienhäuser)
Könntest du mir mal deinen 3. Punkt etwas einfacher erklären (für mich als Laien - falls dies möglich ist, jetzt nicht zu kompliziert würde)?
the_unforgiven schrieb:...
In Berlin bauen ist seit 2019 was für venture capital und das fordert schnelle Rendite.4. es wird sofort mehr Nachfrage auf weniger Wohnungen geben da der Filter "Preis" weniger greift.
Aber kann denn das richtig sein?
Schon alleine dass Wohnungsunternehmen z.T. an die Börse gegangen sind, finde ich ein Unding.
Meiner Meinung nach gehört der Wohnungsmarkt hauptsächlich in staatliche Hände, damit es eben nicht so ausufern könnte. Wegen der Daseinsfürsorge.
In vielen Kommunen ist es ja auch noch so, dass es einen großen Bestand an kommunalen Wohnungen gibt.
bgeoweh schrieb:Ja, das ist auch so ein Effekt, den die Leute nicht bedenken. Wer dem Staat erlaubt, die Mieten zu diktieren, ist letztendlich auch der Willkür der staatlichen Entscheider ausgeliefert. Wenn da in einem Viertel z.B. der Schwabenanteil gesteigert werden soll, wird das dann eben staatlich begünstigt...
Ich finde es auch richtig, dass der Staat zu einem gewissen Teil lenkend eingreifen kann (Bbetonung auf "zu einem Teil").
Wohnen ist ein Grundbedürfnis und da sollte es mMn nicht zu übertriebenen Spekulationen kommen können (sh. noch mal Stichwort Börse und dass man dann eher die Aktionäre als die Mieter zufrieden stellen will...)
bgeoweh schrieb:werden die Freunde vom grauen Kapitalmarkt lustige Vehikel aufsetzen, wie man einen mietartigen Cashflow aufbaut, ohne das es sich rechtlich um ein Mietverhältnis handelt. Vermutlich über Anteilsgesellschaften o.Ä.
Abahatschi schrieb:Man macht keinen Vertrag bzw. man nimmt dem Mieter den Vertrag einfach ab.
Wie geht denn das? Der Vermieter kann mir doch nicht einfach meinen Mietvertrag abnehmen?
Noch einfacher der Mieter muss eine GmbH anmelden und man macht mit der GmbH einen gewerblichen Vertrag, da greift nicht mal die Mietbremse oder sonstige Fantastereien bei einer Kündigung....
Dazu kann mich doch rechtlich kein Vermieter zwingen.
Oder wie meinst du das alles?