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Bezahlbarer Wohnraum

2.390 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Haus, Wohnung, Stadt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bezahlbarer Wohnraum

10.05.2019 um 21:21
@bgeoweh
In Wien ist es wie überall - hat man etwas Gutes für wenig, ist das System selbstverständlich super.
Und wenn nicht, in DE ist der Vermieter schuld.


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10.05.2019 um 21:25
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Die NZZ hat gerade einen schönen Artikel über die Schattenseiten des "Wiener Modells", die hier ja einige so vehement leugnen. Ich könnte eigentlich jeden Satz zitieren, daher verlinke ich mal nur:
Guter Artikel. Das Österreich zwar ein schönes Land ist, aber nicht das Paradies war mir auch klar. Grundsätzlich ist das Wiener Modell ohnehin nicht einfach so zu übertragen. Und ob es unbedingt 7 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter für Einige auf Kosten aller sein müssen kann man anzweifeln.

Der meiner Ansicht nach beste positive Aspekt des Wiener Modells ist jedoch der Impuls, jedes Jahr etwa 1.000 Wohnungen neu zu bauen. Das sollte auch für deutsche Großstädte über einen längeren Zeitraum proportional verfolgt werden.

In NRW wird derzeit nach möglichen Baugrundstücken in der Nähe von DB Stationen gesucht. Das nennt sich „Bauland an der Schiene“ und scheint recht vielversprechend zu sein. Ich finde den Ansatz gut, da vorhandene Ressourcen genutzt werden.
https://www.beg-nrw.de/bauland-mobilisieren/bauland-schiene/


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10.05.2019 um 21:26
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:Ich finde den Ansatz gut, da vorhandene Ressourcen genutzt werden.
Das wird das Problem nicht lösen, dass in Deutschland mittlere Quadratmetermieten von ca. 11€ nötig sind, um kostendeckend zu bauen.


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10.05.2019 um 21:27
@bgeoweh
Wo hast Du denn diese Zahl her und was bedeutet sie für Bauland in Wanne-Eickel?


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Venom ehemaliges Mitglied

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10.05.2019 um 21:28
@bgeoweh
Natürlich gibt es auch Schattenseiten bei uns in Wien was den Wohnungsmarkt angeht. Es kann mir aber keiner sagen, dass die Stadtpolitik hier in Wien scheiße ist und wie manche wortwörtlich schon im Netz sagten, ein "Drecksloch".

Dieses "Drecksloch" macht offensichtlich eine viel bessere und bürgerfreundlichere Politik als viele anderen.
Und ganz vorne dazu zählt die Wohnungspolitik bzw. Förderung von Wohnungen. Ich sage dazu: SMART-Wohnungen und Gemeindewohnungen zum Beispiel, es gibt da noch mehr.


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10.05.2019 um 21:30
@Venom
Wien ist definitiv besser und fairer aufgestellt als München, Hamburg oder Stuttgart.
Da braucht es aber auch nicht viel, muss man leider sagen.


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10.05.2019 um 21:31
Zitat von CaptainAllmyCaptainAllmy schrieb:Wo hast Du denn diese Zahl her und was bedeutet sie für Bauland in Wanne-Eickel?
Aus einer Untersuchung des Verbandes der deutschen Bauwirtschaft, hatte ich hier im Thread bereits mehrfach verlinkt. Und für Bauland in Wanne-Eickel bedeutet das nicht viel, für Quadratmeterpreise allerdings schon. Auch auf minderwertigen Grundstücken wird sich keine 4€-Kaltmiete im Neubau realisieren lassen.


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10.05.2019 um 21:34
@bgeoweh
Ach so.
Der Zusammenhang wird zwar immer noch nicht deutlich, aber 4 Euro Kaltmiete lassen sich im Neubau in der Tat nicht realisieren.


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Venom ehemaliges Mitglied

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10.05.2019 um 21:36
@CaptainAllmy
Privatwohnungen und Privatmieten sind hier in der Tat fürn Arsch, aber auch da kommt man anscheinend noch gut davon vergleichsweise mit bspw. London, usw.

Meine Mutter, mein Bruder und ich werden uns demnächst für eine vom Stadt geförderte Wohnung entscheiden, und später werde ich für mich alleine eine geförderte Wohnung beanspruchen. (die Stadt fördert da getrennt U30-Jährige). Alleine schon deswegen weil diese Wohnungen eine Definition für "bezahlbaren Wohnraum" sind.

Privatmieten lohnen sich überhaupt nicht, außer man ist wohlhabend genug.


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11.05.2019 um 07:28
@all

Mal was anderes, wenn ein 4m langer und 2m tiefer Balkon angebaut wird und darauf hin für einige die Miete zu hoch wird (immerhin 4 Qm mehr) - ist so riesen Balkon heutzutage normal?

Zur höheren Miete kommt ja auch der Nachteil, dass durch die zwei Meter Tiefe dann auch noch das Zimmer wesentlich dunkler wird (also eine doppelte "Strafe"), oder macht diesbezüglich die größere Tiefe gar nicht so viel aus?


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11.05.2019 um 09:05
Zitat von OptimistOptimist schrieb:kommt ja auch der Nachteil, dass durch die zwei Meter Tiefe dann auch noch das Zimmer wesentlich dunkler wird
Kommt drauf an, wie das Geländer beschaffen ist. Nur Stahlrohre sind sicher kein Problem, aber Sichtschutz kann sehr gut verdunkeln. Die Decke ist eher nicht das Problem.
Allerdings ist den meisten Miethaien völlig egal, ob ein Balkon die Bude verdunkelt. Hauptsache die Mieterhöhung kann durchgesetzt werden. Höhere Einnahmen sind höhere Einnahmen.

Gibt ja auch Beispiele von Balkonen, die gar keinen Sinn ergeben, ein Quadratmeter als Dreieck angebaut, kann niemand sinnvoll nutzen, ist aber ein Balkon, also Miete rauf.


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11.05.2019 um 09:11
Zitat von C4ISRC4ISR schrieb:Gibt ja auch Beispiele von Balkonen, die gar keinen Sinn ergeben, ein Quadratmeter als Dreieck angebaut, kann niemand sinnvoll nutzen
Das mit dem Dreieick sehe ich nicht ganz so, ein Dreieck kann mMn bezüglich der Sicht nach draußen und Dunkelheit im Zimmer evtl. Vorteile haben.

Das könnte aber dennoch die alleinige Rolle spielen:
Zitat von C4ISRC4ISR schrieb:ist aber ein Balkon, also Miete rauf.



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11.05.2019 um 12:29
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Mal was anderes, wenn ein 4m langer und 2m tiefer Balkon
Soviel Fläche für halben Preis - ja, das ist bezahlbarer Wohnraum.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:ist so riesen Balkon heutzutage normal?
Ja. Ich erinnere mich wie ein Mieter mir sagte: es müssen 4 Leute am Tisch und der Grill drauf passen.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:auch noch das Zimmer wesentlich dunkler wird
Im Sommer ist es super, so ist der Raum kühler. Der gleiche Mieter sagte: und man spart sich die Markise.


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05.06.2019 um 11:26
Langsam kommen auch andere drauf woran es noch liegen könnte...
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wohnen-103.html
Die Tagesschau nennt 3 Bereiche:

Mehrwertsteuer (19%) auf Mietnebenkosten

Steuern und Abgaben sind so hoch dass sie sogar die Eigenheimförderung und Baukindergeld auffressen
Bei den Gesamtkosten in Höhe von rund 600.000 Euro schlägt der Staat vor allem bei der Mehrwertsteuer, den Grundbuch- und Notarkosten sowie der Grunderwerbssteuer zu. Etwa 79.000 Euro summieren sich hierbei.
Das Gegenbeispiel aus der Niederlande: 900€.

Unterschiedliche Baunormen in jedem Bundesland
Über 3000 Normen sind zusätzlich zu beachten - und es werden ständig mehr. Neu dazu kommen vor allem Brandschutzregeln, Lärmschutzrichtlinien oder Energievorschriften.


Also Vater Staat, Rote und Grüninnen, bauen lassen und dann Mietpreis festlegen (Mondkalender hilft) und wenn der Eigentümer nicht mitspielt -> Enteignen. So wird es was mit bezahlbaren Wohnraum.


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05.06.2019 um 13:38
Jetzt wird es noch lustiger:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/mieterbund-verlangt-grundrecht-auf-bezahlbares-wohnen-a-1270881.html
Auf die Definition von "bezahlbar" im Zusammenhang mit einem Grundrecht wäre ich mal gespannt, heisst das unter Umständen wird weniger Miete als Kosten überhaut gezahlt (Bau, Grundsteuer, Nebenkosten, Rücklagen).
Das wird bestimmt funktionieren, die Investoren werden sich auf den Wohnungsbau stürzen.

Und, noch lachhafter:
Die BImA wiederum will auf weiteren Flächen auch selbst bauen. "Angesichts der massiven Personalaufwüchse mit Tausenden neuen Beschäftigten bei der Bundespolizei und dem Zoll hat die BImA rund 200 Flächen identifiziert, auf denen sie zum ersten Mal selbst baut, um bezahlbare Wohnungen und Ausbildungskapazitäten in den 'Hotspots' zu schaffen", teilte die Parlamentarische Staatssekretärin Bettina Hagedorn (SPD) im Finanzministerium mit.
Der Bund baut mal für sich. (Na ja, SPD).


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05.06.2019 um 14:46
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Auf die Definition von "bezahlbar" im Zusammenhang mit einem Grundrecht wäre ich mal gespannt, heisst das unter Umständen wird weniger Miete als Kosten überhaut gezahlt (Bau, Grundsteuer, Nebenkosten, Rücklagen).
Klar, undurchdacht wie so oft, seitens Leute die was zu sagen haben.

Als erstens müssten vielleicht mal die - in meinen Augen übertriebenen - Standards runter oder?
Mal ein kleines Beispiel:
Nichts gegen Brandschutz, aber ich denke, man kann es vielleicht auch übertreiben?
An Wohnungstüren z.B. machten die Türenschließer ran. Die Teile gehen so schwer, dass sich das die Meisten selbst abgebaut oder deaktiviert haben - das hätten die sich also schon mal sparen können.
Und bei vielen anderen Kleinigkeiten geht es weiter, wo unsinniges gemacht wird und andererseits etwas unterlassen wird: z.B. Rauchmelder im Treppenhaus - da geht kein Weg rein, aber Türenschließer waren wichtig.

Wenn das Bauen zu teuer ist und die Mieten andererseits nicht zu hoch sein dürfen, wie wäre es für Sozialwohnungen mit weniger Anspruch und zwar z.B. gut gedämmte Fertigteile (so eine Art Container-Bauweise)? Ginge zumindest sicherlich schneller, da etwas hochzuziehen?
Oder sind die teurer als normale Wohnungen und Blöcke @Abahatschi?


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05.06.2019 um 15:10
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Über 3000 Normen sind zusätzlich zu beachten - und es werden ständig mehr. Neu dazu kommen vor allem Brandschutzregeln, Lärmschutzrichtlinien oder Energievorschriften.
Sehe ich schon in meinem Beruf. Es wird immer unübersichtlichter und für einen Endkunden/Investor einfach zu teuer.
Schallschutz, Brandschutz, Heizungsanlagenverordnung, EnEV, FeuVo, DIN 1988, 1986.... ect. pp.
Und das nur alleine in meinem Bereich von Sanitär/Heizung.
Würde man so manche Vorschrift beim Neubau lockern... würde vlt. mehr gebaut werden.


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05.06.2019 um 15:11
Zitat von OptimistOptimist schrieb:wie wäre es für Sozialwohnungen mit weniger Anspruch und zwar z.B. gut gedämmte Fertigteile (so eine Art Container-Bauweise)? Ginge zumindest sicherlich schneller, da etwas hochzuziehen?
Plattenbauten sind nichts anderes.....

Edit: Wenn man sich einschränken kann, wäre das hier auch eine Lösung:

https://www.algeco.de/branchenloesungen/smart-apart?gclid=EAIaIQobChMIruDs1bXS4gIVkeF3Ch2BVwR0EAAYASAAEgLAqPD_BwE


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05.06.2019 um 15:13
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Plattenbauten sind nichts anderes.....
Heutzutage nennt sich das serielles Bauen. Es wären tatsächlich wohl größere Effizienzgewinne möglich, wenn man die notwendingen Bescheinigungen für ganze Modulbauarten abnehmen könnte und nicht in jedem Fall einzeln prüfen lassen müsste.


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05.06.2019 um 15:18
@bgeoweh

Sicherlich wäre es billiger, schneller und damit effizienter. Ein gewisser Charme den z. B. Altbauten versprühen, bleibt dabei auf der
Strecke. Ich denke, wir müssen den Wohnungsmarkt rsp. die Wohnkultur gänzlich neu denken.
Solche Trabantenstädte wie z. B. Köln-Chorweiler waren man cool.. und sind heute Problemviertel.

Man veranstaltet sogar "Slams" um neue Wohnkulturen zu entwickeln (lassen) :D

https://stadtbaukultur-nrw.de/projekte/urban-slam/

https://www.basf.com/global/de/products/plastics-rubber/corpus/architecture/living-in-a-box.html


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