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Bezahlbarer Wohnraum

2.390 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Haus, Wohnung, Stadt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bezahlbarer Wohnraum

14.06.2019 um 20:33
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Hast du auch ein Konzept für Geringverdiener?
Wie im anderen Thread - was ist ein Geringverdiener?
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Gelten hier auch Graffiti und Tags? :D
Brauchen die Leute Kunst oder eine Wohnung? Aber mir wurst, darf halt nichts kosten.


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14.06.2019 um 20:50
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wie im anderen Thread - was ist ein Geringverdiener
lässt sich nicht pauschal sagen.
Aber um es mal an einem Beispiel festzumachen: Jemand der um die 1000 Euro netto hat und abwärts.
So jemand muss eine Mietwohnung nehmen, kann kein Haus bauen...


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14.06.2019 um 21:05
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Aber um es mal an einem Beispiel festzumachen: Jemand der um die 1000 Euro netto hat und abwärts.
So jemand muss eine Mietwohnung nehmen
Ok, Mieten sind meistens in €/qm, also wird die Wohnung klein. Die Innenmaterialien dürfen nicht in Richtung Luxus gehen.
Es ist auch zu überlegen welche Dienste der Mieter übernimmt, diese kosten auch Geld, Treppenhaus putzen und Rasenmähen sollte jeder hinkriegen. Nebenkosten wie Wasser und Energieverbrauch müsste derjenige selbst regeln.
Der Wohnblock muss von der Gemeinde gebaut werden und "niemals" verkauft werden, mir schweben auch modulare Einheiten vor, zB vier 2 Zi Whng auf eine Etage die sich bei Bedarf in zwei 4 Zi Whng kombinieren lassen.
Studenten sind auch Geringverdiener, die sehe ich in Einheiten aus Container auf der grünen Wiese, die sollen den normalen Mietmarkt nicht zusätzlich belasten.
Notfalls müssen ältere Wohnblocks abgerissen werden und durch Neue mit mehr Wohneinheiten ersetzt werden (Trend ist momentan genau umgekehrt)


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14.06.2019 um 21:08
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Notfalls müssen ältere Wohnblocks abgerissen werden und durch Neue mit mehr Wohneinheiten ersetzt werden (Trend ist momentan genau umgekehrt)
ja, finde ich echt schlimm. Es werden kleinere Wohnungen zusammen gelegt (vorher mussten die Mieter natürlich erst mal ausziehen.
Es heißt, der Bedarf für große Wohnungen sei da.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Der Wohnblock muss von der Gemeinde gebaut werden und "niemals" verkauft werden, mir schweben auch modulare Einheiten vor, zB vier 2 Zi Whng auf eine Etage die sich bei Bedarf in zwei 4 Zi Whng kombinieren lassen.
klingt gut. Nur muss die Kommune dazu erst mal bereit sein und das Geld haben.

Nein, ich sehe immer noch schwarz für Geringverdiener.


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14.06.2019 um 21:09
Bei uns sieht als Beispiel so eine Wohnung aus bei SMART-Wohnungen in Wien:

csm Bsp SMART-Wohnung Grundriss Credit zOriginal anzeigen (0,2 MB)
Preis? Miete = 412,50€ inklusive Betriebskosten + 3.300€ Eigenbetrag. Oder anders gesagt, maximal 7,50€/m2 und max. 60€/m2 Eigenmittel.


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14.06.2019 um 21:09
@Venom
wieviel Qm hat so eine Wohnung?


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14.06.2019 um 21:10
@Optimist
Oh, vergessen zu erwähnen: 55m2 in dem Fall. Aber das ist nur eine Beispielswohnung.


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14.06.2019 um 21:11
@Venom

Vernünftiges Wohnkonzept... sogar mit Balkon. Ausreichend für 2 Personen. Mit Kind wird es schwieriger, da müssen dann die Eltern eher
das Wohnzimmer für die Nächte nehmen.


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14.06.2019 um 21:12
Zitat von VenomVenom schrieb:Preis? Miete = 412,50€ inklusive Betriebskosten + 3.300€ Eigenbetrag. Oder anders gesagt, maximal 7,50€/m2 und max. 60€/m2 Eigenmittel.
Wie ist das mit dem Eigenbetrag zu verstehen, so was in der Art wie "Genossenschaftsanteile"?

Und wie ist das mit den Eigenmitteln?
Ist das dann Wohneigentum?


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14.06.2019 um 21:12
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Brauchen die Leute Kunst oder eine Wohnung?
Tja... das ist wohl keine Frage. Deswegen ist "Kunst am Bau" auch als Vorgabe unsinnig.
Graffiti kostet nix, kann notfalls als Kunst gelten.


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14.06.2019 um 21:13
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wie ist das mit dem Eigenbetrag zu verstehen
Kleinreparaturen bis Summe XXX muß der Mieter z. B. selbst tragen.


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14.06.2019 um 21:14
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Kleinreparaturen bis Summe XXX muß der Mieter z. B. selbst tragen.
ach so.
Zitat von VenomVenom schrieb:Preis? Miete = 412,50€ inklusive Betriebskosten + 3.300€ Eigenbetrag....
ist echt preiswert bei 55 Qm... und das in Ö, wo doch dort alles teurer ist (dachte ich zumindest)?


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14.06.2019 um 21:18
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wie ist das mit dem Eigenbetrag zu verstehen, so was in der Art wie "Genossenschaftsanteile"?

Und wie ist das mit den Eigenmitteln?
Ist das dann Wohneigentum?
Da ich es nicht selbst so gut erklären kann:
https://www.gbv.at/Page/View/4167 (Archiv-Version vom 12.05.2017)
Der Finanzierungsbeitrag (auch Eigenmittel, Baukostenbeitrag, Grundkostenbeitrag) ist jener Betrag, der vom WGG - Mieter oder Nutzungsberechtigten bei Abschluss des Anwartschafts- oder Mietvertrages bzw. bei Bezug als Beitrag zur Mitfinanzierung der Grund- und/oder Baukosten an die gemeinnützige Bauvereinigung zu leisten ist.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Vernünftiges Wohnkonzept... sogar mit Balkon. Ausreichend für 2 Personen. Mit Kind wird es schwieriger, da müssen dann die Eltern eher
das Wohnzimmer für die Nächte nehmen.
Jap. Wobei wenn die Wohnung zu klein wird weil man zu Dritt in einer Wohnung ist die für 2 Personen gedacht ist hat man einen begründeten Bedarf sich für eine von Stadt geförderte Wohnung anzumelden.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:ist echt preiswert bei 55 Qm... und das in Ö, wo doch dort alles teurer ist (dachte ich zumindest)?
Österreich ja, Wien hat aber die wahrscheinlich beste Wohnungspolitik der Welt wenn ich das so gewagt sagen darf :D


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14.06.2019 um 21:20
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Es heißt, der Bedarf für große Wohnungen sei da.
Ich habe es Dir schon öfters geschrieben: JA! Magst Du eine haben? 105qm im Franzosenviertel, nagelneu, 990k, der Interessent ist single...brauchst nur überbieten.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Nein, ich sehe immer noch schwarz für Geringverdiener.
Ich nicht - im Kopf komme ich auf ungefähr 11€/qm.
Zitat von VenomVenom schrieb:Wien hat aber die wahrscheinlich beste Wohnungspolitik der Welt wenn ich das so gewagt sagen darf :D
Na ja, nicht ganz frei von Kritik wegen den möglichen Seilschaften ;) aber wer will schon nach Wien :)


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14.06.2019 um 21:24
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Na ja, nicht ganz frei von Kritik wegen den möglichen Seilschaften
Alles hat Vor- und Nachteile würde ich sagen, oder das Meiste :D Bei uns hat es hervorragend funktioniert. Natürlich gibt es aber manche die sich beschweren, dass da alles Ausländer sind oder Assoziale ^^
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:aber wer will schon nach Wien :)
Sag jetzt nichts Falsches :fuya: :D


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14.06.2019 um 21:27
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Nein, ich sehe immer noch schwarz für Geringverdiener.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich nicht - im Kopf komme ich auf ungefähr 11€/qm.
Ohne Nebenkosten?
Falls ja, mit ca 1000 Euro netto und bei 40 Qm, 11€/qm wären das 440 kalt und dann noch ca. 100 Euro Nebenkosten.
Am Ende hat so jemand 460 zum Leben.

Nun nehmen wir aber mal jemand, der noch weniger verdient (bei 40 Stunden) - Es gibt Tricks, den Mindestlohn zu umgehen...


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14.06.2019 um 21:31
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Falls ja, mit ca 1000 Euro netto und bei 40 Qm, 11€/qm wären das 440 kalt und dann noch ca. 100 Euro Nebenkosten.
Am Ende hat so jemand 460 zum Leben.

Nun nehmen wir aber mal jemand, der noch weniger verdient (bei 40 Stunden) - Es gibt Tricks, den Mindestlohn zu umgehen...
Ganz ehrlich, wayne. Das juckt keine Sau. Als Armer hat man gelitten, big surprise. Warum der Arme unbedingt in besten Stadtlagen arm zu sein hat statt am Stadtrand ist damit nicht begründet.


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14.06.2019 um 21:34
Zitat von VenomVenom schrieb:Sag jetzt nichts Falsches :fuya:
Du, ich habe in der Nähe der Leberstrasse zwischen 2013 und 2017 2 Tage/Woche verbracht, wenn ich was sage ist schon richtig :)
Ich habe die Wiener aber als weniger anspruchslos wie die Münchner erlebt - beim Nest, ähh Wohnung sind die Frauen oft als treibende Kraft so: ein großes schönes Bad, oh selbstverständlich ein Besucher WC, aber mit Dusche bitte, die Küche offen, die Kochzeile von allen 4 Seiten zugänglich, Wohnzimmer nach Süd Westen, selbstverständlich zur Terasse/Balkon verglasst, 8er Tisch, passende Couchecke, Schlafzimmer, äh beide groß, begehbarer Schrank, ruhig, im Künstlerviertel, Garage und Parkplatz, viele Geschäfte in der Nähe, KiTa auch wenn kein Bedarf, nah an Stadtmitte, aber schnell raus in die Natur.
Alles machbar.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Nun nehmen wir aber mal jemand, der noch weniger verdient (bei 40 Stunden) - Es gibt Tricks, den Mindestlohn zu umgehen...
Und was soll das einem als Vermieter sagen?
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Am Ende hat so jemand 460 zum Leben.
Wieviel muss denn einem übrig bleiben?


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14.06.2019 um 21:34
Wohnungsmangel hat viele Gründe.

Präzisieren müsste man auch: Wohnungsmangel besteht an einigen sehr populären Orten. Nicht generell. Bekanntlich leiden viele kleinere Städte und Dörfer, sogar ganze Regionen, unter Landflucht. Orte verfallen, ganze Straßenzüge stehen leer.
Denn die Bewohner sterben oder ziehen weg, neue ziehen nicht hin.
Auch dafür sind die Gründe unterschiedlich. Es ist nicht cool, es fehlen Arbeit und Beschäftigungsmöglichkeiten, das Internet ist lahmarschig, die gebliebenen Bewohner sind abweisend bis feindselig...
Letzterer Punkt trifft nicht nur Leute, die wie Ausländer aussehen, sondern auch ,,optisch Deutsche". Wenn man nicht aus der Gegend kommt und die Familie 300 Jahre Geschichte in der Gegend hat, findet man schwer Anschluss.

Großstädte sind demgegenüber in vielerlei Hinsicht attraktiv. Sie bieten zwar viel Konkurrenz, aber auch viele Chancen für Arbeit. Sie bieten viele Freizeitmöglichkeiten und Beschäftigungen.
Aber eben auch nur begrenzten Platz.

Wie man es auch dreht und wendet und organisiert: der Platz ist begrenzt.
Auch mit innovativen Wohn- und Baukonzepten kann man nicht unendlich viele Leute an einem wohnen lassen. Zumal es ja nicht nur um reinen Wohnraum geht, sondern auch Lebensraum und Lebensqualität müssen berücksichtigt werden.
Die meisten Leute wollen nicht wie Hühner auf der Stange in Massenhaltung hocken, sie wollen sich auch bewegen, wollen auch in der Stadt Pflanzen sehen, Wiesen, Parks, den blauen Himmel.

Ich würde, statt nach der einen Lösung zu suchen, ein Maßnahmenpaket wählen.

Dörfer, Kleinstädte und ihre Regionen müssten wieder attraktiver werden.
Dazu müssen sie besser angebunden werden hinsichtlich Infrastruktur, klassisch und digital. Sprich gut befahrbare Straßen müssen zur Verfügung stehen, die Anbindung an das Internet wesentlich besser funktionieren.
Vor Ort sollte der Staat die Ansiedlung von Unternehmen fördern sowie Beschäftigungsmöglichkeiten.

Logisch: die Anwohner müssen solche Veränderungen auch wollen, statt nur zu jammern, dass sie keiner mag, früher alles besser gewesen sei und sie keine neuen wollten.

In den Städten muss das Baurecht entrümpelt werden. Es muss einfacher und schneller möglich sein, gut und in angemessenem Kostenrahmen zu bauen.
Bauen muss sich lohnen. Wo möglich, sollte in die Höhe gebaut werden, auch finde ich es sinnvoll, Konzepte und Varianten wie tiny houses oder Containerhouses einfacher zu gestatten.

Welche Maßnahmen konkret sinnvoll sind, ist ortsabhängig und abhängig von den Umständen.


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Venom ehemaliges Mitglied

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14.06.2019 um 21:35
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Falls ja, mit ca 1000 Euro netto und bei 40 Qm, 11€/qm wären das 440 kalt und dann noch ca. 100 Euro Nebenkosten.
Am Ende hat so jemand 460 zum Leben.
Das wird aber sehr knapp, ein großer Teil davon geht wieder für die Nahrungsmitteln + Haushaltsmitteln aus. Und was bleibt dann noch für die Freizeit übrig und für Handyrechnung, Internet, Versicherung(en)?


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