rhapsody3004 schrieb:Schwer dürfte es werden, wenn man etwas studiert, wo der Markt mehr oder weniger schon übersättigt ist und freie Stellen später quasi nicht an jedem Baum wachsen.
Ich als absoluter Befürworter des Studiums sehe es ein bißchen anders - das wäre für mich kein Kriterium, sondern ob es etwas unmittelbar Produktives ist, das wäre auch gut für die Gesellschaft.
Einer meiner Abschlüsse war zum Beginn gar nicht mehr gesucht und hatte eine Todesprophezeiung: Maschinenbau...1992...zu viele...werden wir nicht mehr brauchen..
Das was jetzt kommt, ist kein Bashing der Fächer, sondern es geht um die Anzahl und Notwendigkeit als Beispiel: wieviele Haiforscher, Germanistik, Alt Griechisch uä braucht die Gesellschaft? Aktuell kommt es mir wie Luxus vor, denn wenn es nicht genügend Ingenieure Chemiker, Informatiker oder Ärzte gibt, bringt Alt Griechisch auch nichts.
Dazu kommt es dass diese Qualifikationen wenig gesucht werden und es kaum Plätze gibt...einen unterbezahlten Dauerassistenten an der Uni der ALG2 aufstockt ist doch Unsinn -> Leute die auf "Gesellenniveau" arbeiten verdienen mehr und genau die werden jetzt gesucht.
rhapsody3004 schrieb:Ja, zu hohe Ansprüche seitens der jeweiligen Arbeitgeber können auch zum Fachkräftemangel beitragen.
Hierzu möchte anmerken: die gibt es seitens der Behörden in Deutschland auch. In den sensiblen Bereichen wo ich war ÖPNV/Schienenverkehr sind Beamte bei Freigaben haftbar...und haben angefangen Anforderungen bei Freigaben zu stellen, was jetzt folgt ist leider kein Witz:
- ist der Mechaniker eingewiesen diese Komponente zu tauschen, wer hat ihn eingewiesen, wann, wie (Schulungsunterlagen??), wann erfolgt die Auffrischung, wie wird der Tausch protokolliert und unterschrieben, die Unterlagen bitte 10J aufheben / Abschlusszeugnis des Mechanikers einmalig zur Behörde schicken
Das hat dazu geführt dass Leute die diese Tätigkeit seit 10-15J ausführen anschließend bis zu 6 Wochen einmalig darin geschult wurden und dann jährlich um die 2 Wochen "aufgefrischt" wurden. An der Tätigkeit oder Komponenten hat sich nichts geändert.
In einem besonders schlimmen Fall von Behördenwahn haben wir 78 Instandhaltungstechniker zum Sehtest schicken müssen, weil in den Wartungsunterlagen stand: "Komponente vor Einbau durch Sichtkontrolle auf Beschädigungen prüfen".
In der Woche war der Rückstau der Arbeit um 30% angestiegen.
Und natürlich geht mir die Galle hoch wenn Du mit deinen VT zu Gewinnmaximierung kommst
;)