brigittsche schrieb:Natürlich hast Du da Recht, aber ich sprach ja gerade darüber, wie das im Einzelfall aussehen kann und eben nicht allgemein - da haben wir offenbar aneinander vorbegeredet. Und das habe ich begründet, nämlich anhand von bestimmten Fällen. Dass der Arzt mehr verdient als die Krankenschwester ist doch völlig klar, aber Deine Aussage, ein Studium würde immer und automatisch zu einem höheren Gehalt führen, ist halt eben auch nicht richtig.
Ne, ich schrieb das ein Studium immer die bessere Wahl ist, sofern man dazu befähigt ist, einfach weil man damit die besseren Chancen hat (auf höheres Gehalt, längeres Leben, bessere Arbeitsbedingungen, bessere Gesundheit usw.). Im Einzelfall kann man auch mit Studium scheitern oder schlecht abschneiden, da haste völlig Recht.
Aber es geht doch um die Wahl „Studium oder Ausbildung“ - und da ist die Faktenlage eben eindeutig. Die jungen Menschen entscheiden da völlig richtig fürs Studium, soweit es ihnen möglich ist. Wer das blöd findet, muss die Umstände ändern, nicht an der Generation rumnörgeln.
brigittsche schrieb:dann müsste man konsequenterweise die Freiheit der Berufswahl abschaffen
Oder das, aber das will hoffentlich niemand ernsthaft.
rhapsody3004 schrieb:Nicht jeder ist studierfähig
Das schrieb ich auch immer dazu.
rhapsody3004 schrieb:Zudem sollte man mit Bedacht bei der Studienwahl vorgehen. Wie sieht die Arbeitsplatzlage später je nach Studium aus?
Das kann dir sowieso keiner sagen, nicht in der heutigen Zeit wo fundamentale Umwälzungen bevorstehen.
rhapsody3004 schrieb:Auf der anderen Seite bleiben tausende Lehrstellen im Land unbesetzt. Statt Überschuss herrscht da Mangel an Azubis und später auch an fertigen Gesellen.
Erstmal kann dir alles was du im Studium als negativ ansiehst genauso in der Ausbildung passieren - Modeberufe, falsche Berufswahl, Ausbildungsbefähigung. Das gibt es nicht nur im Studium, genau die gleichen Risiken hast du bei Ausbildungsberufen.
Und tausende Lehrstellen hin oder her, die Arbeitslosigkeit ist unter Akademikern nahezu konstant halb so groß wie bei einer Berufsausbildung, konkret heißt das die Chance arbeitslos zu werden ist mit Berufsschulabschluss doppelt so hoch wie als Akademiker. Das ist einfach die Realität.
rhapsody3004 schrieb:Ich glaube das ist vielen besonders von den Jüngeren noch gar nicht so richtig bewusst. Halten bis dato vielleicht noch alles für selbstverständlich
Gibt es dafür irgendeinen konkreten Hinweis, dass derartig Triviales Jüngeren weniger bewusst wäre als Älteren? Das ist doch nur das übliche Gejammer über die nächste Generation, so wie schon unsere Eltern über uns gejammert haben und deren Eltern über sie. Oder net?
brigittsche schrieb:Das wird sich in einigen Bereichen so einpendeln.
Jop, das sieht man ja schon Heute. Und das Berufe wie Dachdecker oder Pfleger besser bezahlt werden, das ist erstmal nix Schlechtes oder?
brigittsche schrieb:Das Problem liegt aber dann bei den Berufen, wo die Bezahlung eben nicht vom Markt geregelt wird. Dazu gehört z. B. der Bildungssektor oder alles was mit Pflege im weitesten Sinne zu tun hat.
Auch da wird es sich gesellschaftlich einpendeln. Pflege wird - ganz notwendig- wieder mehr von Angehörigen geleistet werden müssen. Schlicht weil es dafür absehbar nicht genug Personal gibt.