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Fachkräftemangel in Deutschland?

897 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeit, Beruf, Soziales ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Fachkräftemangel in Deutschland?

28.09.2023 um 02:59
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Art 20 GG aber auch wegen Art.1 GG ist auch wohl ein Grund, warum der deutsche Staat, so fern immer handlungsfähig, ein System zur Grundsicherung schaffen muss, um im Bedarfsfall wenigstens das Existenzminimum von Menschen sicherstellen zu können.
Das ist aber eine andere Hausnummer. Welche Ansprüche der Bürger direkt gegen den Staat hat bzw. zu haben glaubt, sei es sozialrechtlicher Art (Bürgergeld, Wohngeld, Unterhaltssicherung, Grundsicherung etc.) oder verwaltungsrechtlicher Art (Straßenbeleuchtung, funktionierende Straßen, nicht zu viele Anliegerbeiträge, wenige baurechtlichen und brandschutzrechtliche Auflagen quer durch den Garten, überhaupt und sowieso fix Baugenehmigungen für alles und jedes überall, auch in Naturschutzgebieten) ist was ganz anderes als welche Ansprüche die Bürger untereinander gegen ihre jeweiligen Vertragspartner (Brötchenverkäufer, Autoverkäufer, Arbeitgeber, Internethändler etc.) haben bzw. zu haben glauben.

Abstrakt kann der Bürger natürlich sagen, dass er Wähler ist und daher die Gewählten bzw. „die Politik“ ihm postwendend seine Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen haben. Man muss das Ganze dann aber schon runterbrechen auf das, wer wem in diesem Gemeinwesen was schuldet. Und da ist nicht immer die Goldmarie „der Staat“, der für alles das Tischlein-deck-dich ist.

Aber um dich zu beruhigen: „Der Staat“ wird jedem schon das Existenzminimum sichern. Dass das immer irgend wie größer sein darf, ist klar. Aber irgendwer muss es halt auch bezahlen, und der Steuerzahler zahlt schon so viel, der wird irgendwann auch mal unlustig.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

28.09.2023 um 03:28
PS: Um auf das Threadthema Fachkräftemangel zurückzukommen: Ich hoffe, künftige Fachkräfte fragen hierzulande nicht als erstes nach, welche Sozialleistungen und wieviele Tafeln es gibt, sondern danach, welche Bedarfe und Arbeits- und Wohnbedingungen bzw. -verhältnisse und Ausbildungsvoraussetzungen etc. existieren. Natürlich dürfen aus Geldmangel auch nicht zu viele Kultur- und Sportstätten u.a. inzwischen geschlossen sein, ÖPNV muss preislich und strukturmäßig attraktiv sein. Lehrer- und Ärztemangel dürften auch nicht zu groß sein. So könnte es dann vielleicht doch noch etwas werden mit Deutschland als attraktivem Arbeits- und Lebensland für Fachkräfte. Aber die Konkurrenz zu ausländischen Standorten ist um diese Klientel ist halt groß.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

28.09.2023 um 04:37
Zitat von AndanteAndante schrieb:Das ist aber eine andere Hausnummer. Welche Ansprüche der Bürger direkt gegen den Staat hat bzw. zu haben glaubt, sei es sozialrechtlicher Art (Bürgergeld, Wohngeld, Unterhaltssicherung, Grundsicherung etc.) oder
Was heißt hier eigentlich ,,Ansprüche an den Staat zu haben glaubt"?

Das ist fest verankertes Recht eines jeden Bürgers, der seinen festen Wohnsitz in deinem Staate hat! Das Gesetz kommt ja nicht aus dem Nichts?!

Finanziert wird dieses Gut von ,,jeder einzelnen Steuer und Pflichtabgabe", die jedem Bürger vom Staat abverlangt wird. Also bitte! Ja?!


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Fachkräftemangel in Deutschland?

28.09.2023 um 05:46
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Finanziert wird dieses Gut von ,,jeder einzelnen Steuer und Pflichtabgabe", die jedem Bürger vom Staat abverlangt wird. Also bitte! Ja?!
Äh, nein. Nur von Nettosteuerzahler.
Wenn Du BG Empfänger oder Beamter bist, hast Du keinen Plus in die Steuerkasse gebracht, da Du vorher mit viel mehr aus dieser bezahlt worden bist.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

28.09.2023 um 06:32
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wenn Du BG Empfänger
Es gibt nicht nur den nicht-Steuer-zahlenden BG-E. Sag mal, wie oft muss man dir das eigentlich noch verklickern? Kannst du auch mal weitgefächerter denken? Es gibt u.a. Menschen, die aus bestimmten Gründen aus ihrem Arbeitsverhältnis ins BG gerutscht sind. Bei dir scheint ja kein einziger BG-E jemals berufstätig gewesen zu sein oder? Das ist sehr kleingedacht.

Was Beamte betrifft, no comment!


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Fachkräftemangel in Deutschland?

28.09.2023 um 08:54
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Sag mal, wie oft muss man dir das eigentlich noch verklickern? Kannst du auch mal weitgefächerter denken? Es gibt u.a. Menschen, die aus bestimmten Gründen aus ihrem Arbeitsverhältnis ins BG gerutscht sind.
Ja, guter Punkt, ist mir egal, ich berücksichtige es nicht.
Das hat mit der Fokussierung auf die Arbeit zu tun, auch Du machst das: Arbeit = keine Probleme, viel Lohn = noch weniger Probleme, also kann man diesen Arbeitern die Hälfte wegnehmen.
Was die für Sorgen haben, wie die ihre Probleme lösen, einfach Scheissegal!
Daher: wer alles bezahlt bekommt hat genau sowenig Probleme und 40-50Std mehr Freizeit! Was sollen da für Probleme sein, außer der falsche Maßstab??


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Fachkräftemangel in Deutschland?

28.09.2023 um 10:08
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Was heißt hier eigentlich ,,Ansprüche an den Staat zu haben glaubt"?

Das ist fest verankertes Recht eines jeden Bürgers, der seinen festen Wohnsitz in deinem Staate hat! Das Gesetz kommt ja nicht aus dem Nichts?!
Sorry, ich habe mich wohl falsch ausgedrückt. Ich meinte mit dem „zu haben glauben“ nicht bestehende Gesetze, die insoweit selbstverständlich Ansprüche begründen. Ich meinte damit Rufe nach darüber hinausgehenden Leistungsgesetzen bzw. Mehrforderungen.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wenn Du BG Empfänger oder Beamter bist, hast Du keinen Plus in die Steuerkasse gebracht, da Du vorher mit viel mehr aus dieser bezahlt worden bist.
Zu Beamten und Arbeitnehmern im öffentlichen Dienst: Die zahlen Steuern. Arbeitnehmer im öD zahlen auch ganz normal ihre Beiträge zur Sozialversicherung. Nicht jede Arbeitsleistung ist in Geld bzw. als Plus für die Staatskasse bewertbar. Bei der Produktion mag das gehen, aber kaum bei einem Polizisten, Sozialarbeiter, Standesbeamten, Staatsanwalt oder Lehrer.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

28.09.2023 um 11:02
Noch mal zur Anwerbung ausländischer Fachkräfte:

Was soll für diese attraktiv sein an einem Standort, wo es zwar sehr hohe Sozialleistungen gibt, wo aber das ganze Geld dahin fließt und an anderer Stelle dafür gespart wird? Ich meine damit Sparmaßnahmen wie Schließung von Schwimmhallen und Bibliotheken und Tierparks und Jugendtreffs, Zurückfahren von Zuschüssen an Theater und Museen etc.

Man kann jeden eingenommenen Steuereuro schließlich nur einmal ausgeben. Viele Kommunen können momentan gerade noch ihre Pflichtaufgaben erfüllen, für die sog. freiwilligen Leistungen bleibt kaum noch was übrig. Zum Unterschied Pflichtaufgaben und freiwillige Leistungen siehe hier:

https://lexikon.haushaltsdaten.de/index.php/Pflichtleistungen_und_freiwillige_Leistungen

Als Steuerzahler finde ich auch, dass da Grenzen sein müssen. Wenn zB meine kommunale Schwimmhalle irgendwann aus Geldmangel zumachen muss, weil das Geld stattdessen in irgendwelche Sozialleistungen fließen muss, fände ich das nicht mehr feierlich. Und nicht nur ich, da stellt sich irgendwann auch mal die Frage nach dem sozialen Frieden. Und ausländische Fachkräfte würden eben nicht in eine kulturelle und anderweitige Ödnis kommen wollen, da muss schon ein gewisses Angebot dasein.


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28.09.2023 um 11:04
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:keine Probleme, viel Lohn = noch weniger Probleme, also kann man diesen Arbeitern die Hälfte wegnehmen.
Das siehst du so! Ist das in deinem Wahlland so?

In meinem Lohn stecken nicht nur BG-Abgaben, sondern auch die Absicherung der heutigen Rentner und Rentnerinnen, der EU-Rentner und -Rentnerinnen, unter anderem auch von einst nur halbtags oder gar nicht arbeitenden Familienangehörigen, die auf Grund von Kindererziehung auf ihren Job verzichtet haben. Die müssen ja auch versorgt werden.
Du siehst nur BG-E, nur die. Du siehst gar nichts Anderes mehr.

Und natürlich gebe ich ab, wenn ich mehr habe. Solange ich nicht selber am Hungertuch nagen muss, wird das auch weitergehen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

28.09.2023 um 11:10
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Das siehst du so! Ist das in deinem Wahlland so?
Ich schreibe nur über DE, in meinem Wahlland bin ich als Steuerzahler sehr willkommen, da hat man keinen Neid oder Hass auf Arbeiter.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Und natürlich gebe ich ab, wenn ich mehr habe.
Als sei das deine Entscheidung- du wirst dazu gezwungen…also spiel nicht den Spendablen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

28.09.2023 um 11:17
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Als sei das deine Entscheidung- du wirst dazu gezwungen…also spiel nicht den Spendablen.
Interessant, was du so aus Aussagen machst. Aber gut ...

Ich maße mir nicht an über fremde Menschen zu urteilen wir du, ich kenne keinen.

Zwang muss nicht schlecht sein und schließt mMn das Ergebnis: "Überzeugung" auch nicht aus.

Und mich überzeugt momentan nur eins: mit den (deiner Meinung nach) Zwangsabgaben verhindere ich wie alle anderen auch, dass Menschen in unserem Land Hunger leiden oder kein Dach über dem Kopf haben. Dass sich Krankheiten ausbreiten und noch viel mehr.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

28.09.2023 um 11:19
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Interessant, was du so aus Aussagen machst. Aber gut ...

Ich maße mir nicht an über fremde Menschen zu urteilen wir du, ich kenne keinen.
Red kein Blech, Du entscheidest über deinen gesetzlichen Abgaben nicht selbst, weder als AN noch als Selbstständigen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

28.09.2023 um 11:39
Zitat von AndanteAndante schrieb:as ist aber eine andere Hausnummer. Welche Ansprüche der Bürger direkt gegen den Staat hat bzw. zu haben glaubt, sei es sozialrechtlicher Art (Bürgergeld, Wohngeld, Unterhaltssicherung, Grundsicherung etc.) oder verwaltungsrechtlicher Art (Straßenbeleuchtung, funktionierende Straßen, nicht zu viele Anliegerbeiträge, wenige baurechtlichen und brandschutzrechtliche Auflagen quer durch den Garten, überhaupt und sowieso fix Baugenehmigungen für alles und jedes überall, auch in Naturschutzgebieten) ist was ganz anderes als welche Ansprüche die Bürger untereinander gegen ihre jeweiligen Vertragspartner (Brötchenverkäufer, Autoverkäufer, Arbeitgeber, Internethändler etc.) haben bzw. zu haben glauben.
Das ist mir klar.



Es ging im Grunde nur darum, zu sagen, dass bestimmte Rechtsprinzipien wie bspw. Art.20 GG den deutschen Staat dazu mehr oder weniger in Verantwortung bringen bzw. gebracht haben gesetzliche Regelungen schaffen zu müssen, die halt das Treiben zwischen AN und AG näher regeln.
War denke ich auch notwendig, um Rechtsprinzipien halbwegs gerecht zu werden. Und ebenso wichtig dafür, damit AN im Falle des Missbrauchs seitens AG auch einklagbare Rechtsansprüche haben.

Dadurch haben AG bei uns in D im Vergleich zu den USA weniger Ermessensspielräume bzw. Freiheiten und AN mehr Rechtsansprüche. Das finde ich grundsätzlich gut.

Auch nur unser gut reguliertes Arbeitsrecht dürfte auf Art 20 GG und natürlich auch auf Art 1. GG zurückzuführen sein. Bzw. wird das liebe Arbeitsrecht bei uns wegen dieser beiden Artikel immer anders aussehen müssen als bspw. in den USA ohne Sozialstaatsprinzip (art 20) und soziale Marktwirtschaft.
Unser GG stellt ganz andere Voraussetzungen an den Staat und kann sich dabei nicht nur auf Empfehlungen und die Hoffnung verlassen, dass alles auch ohne gesetzliche Regularien stets fair und gerecht zwischen AG und AN ablaufen würde.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

28.09.2023 um 12:58
Was ich noch sagen wollte oder mal wieder:

Je nachdem wohin einige deutsche Fachkräfte auswandern, kann ich sie wirklich nicht verstehen, da einfach nur einen höheren Lohn durch bspw. weniger Abgaben zu haben auch nicht alles ist.

Was nützt mir so ein höherer Nettolohn, wenn ich als AN dadurch weniger andere Rechte habe und dadurch auch angreifbarer werde? Kann sich wirklich immer auf die Unternehmen verlassen stets auch im Arbeitnehmer-Interesse zu handeln? Denke nicht.

Und besonders bei denen, die auf jeden Job angewiesen sind/wären, kann das dann schnell mal ausgenutzt werden, wenn AG wissen, dass AN keine besonderen Rechte und einklagbare Rechtsansprüche für den Fall XYZ haben.

Ps.

Oder auch die medizinische Versorgung, wenn nicht gerade über Arbeitgeber oder teure Privatversicherungen abgesichert ist, nicht zufriedenstellend gesichert ist, weil aus eigener Tasche nicht oder nur schwer finanzierbar je nach Behandlung oder benötigten Medikamenten oder Geräten usw?

Oder was nützen mir höhere Löhne, wenn die Lebenshaltungskosten einschließlich Mieten nochmals astronomischer als bei uns hoch sind/wären?

Ps.
Auch die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohn ab 2013 war überfällig, um der Lohnausbeutung nach immer weiter unten einen Riegel vorzuschieben.

Meiner Meinung nach wurde man damit dem Art.20 GG nochmals ein Stück weit gerechter.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

28.09.2023 um 13:38
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Unser GG stellt ganz andere Voraussetzungen an den Staat und kann sich dabei nicht nur auf Empfehlungen und die Hoffnung verlassen, dass alles auch ohne gesetzliche Regularien stets fair und gerecht zwischen AG und AN ablaufen würde.
Das gilt für alles Vertragsverhältnisse, nicht nur fürs Arbeitsrecht, sondern auch fzB fürs Mietrecht. Juristen fassen das unter dem Begriff der „Drittwirkung der Grundrechte“ zusammen. Es gibt dazu auch Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts und besagt, kurz zusammengefasst folgendes:

Ein Vertragsverhältnis zwischen Bürgern richtet sich primär nach Privatrecht und nicht nach den Grundrechten; Grundrechte gelten grundsätzlich nur im Verhältnis Bürger - Staat (Art. 1 III GG). Zwischen Privaten können sie aber Drittwirkung durch Ausstrahlung auf das Privatrecht erhalten, indem das Privatrecht grundrechtskonform ausgelegt wird (BVerfGE 7, 198, 208).
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Es ging im Grunde nur darum, zu sagen, dass bestimmte Rechtsprinzipien wie bspw. Art.20 GG den deutschen Staat dazu mehr oder weniger in Verantwortung bringen bzw. gebracht haben gesetzliche Regelungen schaffen zu müssen, die halt das Treiben zwischen AN und AG näher regeln.
Da darf man die EU-Richtlinien zur Regelung von Arbeitsverhältnissen nicht vergessen. Diese Richtlinien verpflichten grundsätzlich, die Mitgliedstaaten, das geschaffene EU-Recht alsbald in nationales Recht umzusetzen, das EU-Recht gilt da nicht immer unmittelbar, eine komplizierte Materie.

Aber es gibt natürlich auch noch genügend Spielraum für den nationalen Gesetzgeber, nur im eigenen Land etwas zu regeln, zB Einführung und Festlegung der Höhe eines Mindestlohnes, Höhe der Besteuerung von Arbeitseinkommen, Höhe von Sozialversicherungsbeiträgen etc. Und je nachdem, wie da was geregelt ist, kann halt ein Land mehr oder weniger attraktiv für ausländische Fachkräfte sein.

Vielleicht interessieren die sich auch mal für eine Selbstständigkeit (plus Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen) in Deutschland, das wäre ein ganz eigenes Kapitel, ob D insoweit gute Voraussetzungen bietet.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

28.09.2023 um 14:52
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Je nachdem wohin einige deutsche Fachkräfte auswandern, kann ich sie wirklich nicht verstehen, da einfach nur einen höheren Lohn durch bspw. weniger Abgaben zu haben auch nicht alles ist.

Was nützt mir so ein höherer Nettolohn, wenn ich als AN dadurch weniger andere Rechte habe und dadurch auch angreifbarer werde? Kann sich wirklich immer auf die Unternehmen verlassen stets auch im Arbeitnehmer-Interesse zu handeln? Denke nicht.

Und besonders bei denen, die auf jeden Job angewiesen sind/wären, kann das dann schnell mal ausgenutzt werden, wenn AG wissen, dass AN keine besonderen Rechte und einklagbare Rechtsansprüche für den Fall XYZ haben.
Du vergisst dabei aber dass das Leben für gutverdienenden m.m.n in den US viel viel besser ist als in Deutschland. Du verdienst massiv viel mehr Geld. In vielen Branchen ist Deutschland im Vergleich mit den US,Canada und auch dem UK ein Niedriglohnland. In meiner Branche IT sind die Lohnunterschiede zwischen den US und Deutschland extrem mal als Vergleich ein Senior it engineer verdient in Deutschland zwischen 47k -60k dafür würde in den US keiner nur ein Finger rühren da liegt das Durchschnittsgehalt bei 120k-180k bei geringerer Steuerlast besserer Krankenversicherung und besseren Extras.


Als skilled worker hast du auch bessere Konditionen hier viel mehr Urlaub als in Deutschland qualitativ hochwertigere Krankenversicherung vom Arbeitgeber bezahlt (da muss man nicbt wie in Deutschland Monate warten auf einen Facharzt Termin den habe ich innerhalb von ein paar Tagen)

Deutschland ist nicht gerade ne gute destination für Fachkräfte geringer Lohn (verglichen mit der anglosphere) bei sehr hohen Steuern. Du solltest dir mal in online Foren die Berichte von ausländischen Fachkräften durchlesen besonders die Tausende von berichten auf Reddit sind alle zerschmetternd für Deutschland der Großteil der Leute möchte nach ein paar Jahren das Land sofort wieder verlassen.


Um deine Frage zu beantworten warum deutsche Fachkräfte auswandern es nicht nur das Gehalt sondern das ganze Leben was in Teilen weitaus besser ist. Bessere medizinische Versorgung (in den 2 Jahren die ich Deutschland gelebt haben musste ich mal 7 Monate auf einen Facharzt Termin warten sowas würde es hier nicht geben auch in Spanien z.B. nicht)

Die benefits die man hier als Fachkraft bekommt sind einmalig. Als jemand der einen Mindestlohn Job oder dergleichen macht ist Deutschland perfekt für Fachkräfte aber nicht.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

28.09.2023 um 15:35
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Was nützt mir so ein höherer Nettolohn, wenn ich als AN dadurch weniger andere Rechte habe und dadurch auch angreifbarer werde?
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Oder auch die medizinische Versorgung, wenn nicht gerade über Arbeitgeber oder teure Privatversicherungen abgesichert ist
LOL, Du hast wohl Null Erfahrung mit anderen Ländern - DE ist eigentlich bei allem unter dem Durchschnitt.
Die Zeiten wo es in DE besser war sind vorbei.
Überall ist es angenehmer und ehrlich gesagt nicht so assi.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

28.09.2023 um 16:03
Finde ich auch merkwürdig, dass die Diskussion über den Fachkräftemangel immer wieder abdriftet zu Sozialleistungen wie Bürgergeld, Rente etc. Wenn sich ausländische Fachkräfte dazu entschließen, allein oder gar mit Familie in Deutschland zu leben und zu arbeiten, sind sie vermutlich als erstes nicht so sehr an den Sozialleistungen interessiert. Klar, sie können auch mal arbeitslos werden, bleiben es aber bei Qualifikation und Flexibilität (die sie ja durch den Zuzug nach Deutschland unter Beweis gestellt haben) vermutlich nicht lange bzw. suchen sich einen neuen Arbeitsplatz im Ausland.

Wenn hier User mit praktischer Arbeitserfahrung im Ausland schreiben, dass D als Lebens-und Arbeitsstandort inzwischen max. Durchschnitt ist, auch was die Versorgung mit Fachärzten vor allem in ländlichen Regionen betrifft (und das bei einem der teuersten Gesundheitssysteme der Welt!), muss das schon alarmieren. Jedenfalls werden wir den Fachkräftemangel kaum dadurch beheben, dass wir uns ständig auf Sozialleistungen und die Frage fokussieren, wie diese möglichst schnell möglichst bald steigen können.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

28.09.2023 um 16:41
Zitat von AndanteAndante schrieb:Finde ich auch merkwürdig, dass die Diskussion über den Fachkräftemangel immer wieder abdriftet zu Sozialleistungen wie Bürgergeld, Rente etc. Wenn sich ausländische Fachkräfte dazu entschließen, allein oder gar mit Familie in Deutschland zu leben und zu arbeiten, sind sie vermutlich als erstes nicht so sehr an den Sozialleistungen interessiert.
Doch - sie sind halt dahingehend interessiert, möglichst wenige Sozialleistungen finanzieren zu müssen. Ich kann jeden indischen IT-Spezialisten verstehen, der lieber in die USA auswandert als zu uns, dort gibt's höhere Gehälter und weniger Abgaben. @ribster hat das ja treffend beschrieben.

Das Problem ist halt: was wollen wir tun? Aufgrund unserer katastrophalen Demographie mit vielen Empfängern bei wenigen Beitragszahlern (aktuell zwei pro Rentenempfänger) würde eine drastische Kürzung hier zu Verwerfungen führen.
Im Gesundheitssystem das ähnliche Problem: die relativ alte Bevölkerung verursacht natürlich steigende Kosten. An den Gehältern sparen? Man findet heute schon kaum noch Personal. Rationierungen? Würde die Bevölkerung das akzeptieren?
Große, grundlegende Reformen sind nicht in Sicht - weil sich keiner ran traut. Rentner sind die größte Wählergruppe.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

28.09.2023 um 16:51
Zitat von AndanteAndante schrieb:Wenn hier User mit praktischer Arbeitserfahrung im Ausland schreiben, dass D als Lebens-und Arbeitsstandort inzwischen max. Durchschnitt ist, auch was die Versorgung mit Fachärzten vor allem in ländlichen Regionen betrifft (und das bei einem der teuersten Gesundheitssysteme der Welt!), muss das schon alarmieren.
Das ist ja schon länger so dass Deutschland unattraktiv für Fachkräfte ist, aber seit Corona ist Deutschland m.M.n. nochmal stark abgesunken. Wir sind unterer Durchschnitt was die Lebensqualität betrifft. Deutschland wurde längst von anderen europäischen Staaten überholt. Kaum ein Italiener geht mehr nach Deutschland, weil die Lebensqualität dort höher ist. Die Medizinische Versorgung in Deutschland ist okay, mehr aber auch nicht. Die Wartezeiten in Deutschland sind schon krass. Ich weiß jetzt nicht ob man im Ausland teilweise monatelang auf einen Termin warten muss wie in Deutschland.


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