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Fachkräftemangel in Deutschland?

897 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeit, Beruf, Soziales ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Do-X ehemaliges Mitglied

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Fachkräftemangel in Deutschland?

17.09.2023 um 16:44
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:70% vom Brutto.
Das bekommt man doch annähernd?
Hinzu könnten sogar diverse steuerfreie Pauschalen wie Fahrgeld kommen, wenn der AG mit sich reden lässt.
Urlaubs- und Weihnachtsgeld kann gerne steuerfrei werden. Nebenverdienste bis zu einem bestimmten Betrag ebenso, keine Anrechnungen mehr auf das Grundgehalt.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

17.09.2023 um 18:34
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Hinzu könnten sogar diverse steuerfreie Pauschalen wie Fahrgeld kommen, wenn der AG mit sich reden lässt.
Der Fahrweg ist meistens überabgedeckt über die Werbekostenpaschaule, zB 49€ Ticket -> 1230€.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Urlaubs- und Weihnachtsgeld kann gerne steuerfrei werden.
Vorsicht Falle, so arbeiten dann alle für den Mindestlohn und bekommen dann 60-70.000 Weihnachtsgeld.
Aber gut, ich wäre dabei.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Nebenverdienste bis zu einem bestimmten Betrag ebenso
Sind sie doch, 520€.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:keine Anrechnungen mehr auf das Grundgehalt.
Wo werden Nebenkobs auf das Gehalt angerechnet? Habe ich noch nie gehört.


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Do-X ehemaliges Mitglied

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Fachkräftemangel in Deutschland?

17.09.2023 um 19:17
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Der Fahrweg ist meistens überabgedeckt über die Werbekostenpaschaule, zB 49€ Ticket -> 1230€.
Nicht jeder ist zur Steuererklärung verpflichtet. Er hat also nix von der Pauschale. Cash ist in dem Fall besser finde ich.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Sind sie doch, 520€.
Nebeneinnahmen aus zB Privatvermietung oder (Ww/Hw/Vw)Renten oder Kapitalabfindungen meinte ich, diese Einnahmen werden doch auf das Jahreseinkommen angerechnet und unterliegen der Steuererklärung. Korrigiere mich, wenn ich da falsch liege.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

18.09.2023 um 10:32
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:70% vom Brutto.
Wenn das Brutto schon zu wenig ist, dann nützt Dir das herzlich wenig. Damit man besser(!) als Bürgergeld steht sollte der Mindestlohn bei 15€ liegen. Ansonsten ist der Anreiz einfach nicht da.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

18.09.2023 um 10:35
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Damit man besser(!) als Bürgergeld steht sollte der Mindestlohn bei 15€ liegen.
Du stimmst als der These zu dass es sich nicht lohnt zum Mindestlohn zu arbeiten weil man in etwa das Gleiche wie beim BG hat. sage ich die ganze Zeit.


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Do-X ehemaliges Mitglied

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Fachkräftemangel in Deutschland?

20.09.2023 um 04:44
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:sage ich die ganze Zeit.
Hm ... Ich hab dich die ganze Zeit so verstanden, dass AG zu viel schultern und der Mindestlohn doch eigentlich völlig okay aus dem Blickwinkel eines AG betrachtet ist. Als Alternative schriebst du doch immer von Steuersenkung?
Das bedeutet, steuergesenkter ML dürfte im Ergebnis höher sein als BG - nach Deiner Denke...


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Fachkräftemangel in Deutschland?

20.09.2023 um 07:25
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:. Damit man besser(!) als Bürgergeld steht sollte der Mindestlohn bei 15€ liegen
Und wozu führt das?

Zu ner Inflation.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

20.09.2023 um 07:58
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Und wozu führt das?

Zu ner Inflation.
kommt drauf an. Es wird ja immer gerne über die Lohn-Preis-Spirale geredet. Nur ist das eigentlich abseits des Dienstleistungssektor nicht so dramatisch.

Bei uns im Unternehmen beträgt der Lohnanteil an den Kosten gerade mal 10%. Wenn wir also allen Mitarbeitern ne 10%ige Gehaltserhöhung geben würden, würden die Gesamtkosten gerade mal um 1% steigen.

Beim Friseur mag es anders aussehen, da ist der Lohnanteil wahrscheinlich 80-90%


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Fachkräftemangel in Deutschland?

20.09.2023 um 12:22
@Abahatschi

Mit wir meine ich die Gesellschaft, vereinfacht ausgedrückt. Das liest man hier, in Kommentarspalten etc. Die Verantwortungwird meist beim Betroffenen oder beim Staat gesucht.

Und dann solche Aussagen wie
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:70% vom Brutto.
was soll man zu soviel Unsinn noch sagen? Weiss gar nicht wo ich anfangen soll deine Milchmädchenrechnung auseinander zu nehmen :D
Aber SvemLE hat ja das ganz zusammengefasst.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

20.09.2023 um 13:27
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Bei uns im Unternehmen beträgt der Lohnanteil an den Kosten gerade mal 10%. Wenn wir also allen Mitarbeitern ne 10%ige Gehaltserhöhung geben würden, würden die Gesamtkosten gerade mal um 1% steigen
Wo hast du denn die Mindestlöhne sitzen?

Eben in diesem Sektor.

Im übrigen Musst du sie Lohnerhöhung eher mal 3 rechnen um die Kosten zu erfassen.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Bauen/Tabellen/gesamtumsatz-kosten.html

Immerhin fast 20 bis 30 %


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Fachkräftemangel in Deutschland?

23.09.2023 um 09:50
Muss mal eben meinem Ärger Luft machen. Meine Tochter ist in der 9. Klasse und soll ein Betriebspraktikum machen. Erstaunt haben wir festgestellt, dass viele Betriebe keine Praktikanten nehmen. Sie hätten nicht das notwendige Personal um sich um einen Praktikanten zu kümmern. Gut, dass verstehe ich. Der Praktikant soll ja genug Einblicke in den Beruf erhalten und angeleitet werden. Aber bei genauerer Betrachtung beißt sich hier doch der Fuchs selbst in den Schwanz?
Es werden händeringend Fachkräfte gesucht aber Wenifwn die Chance gegeben in den Beruf/Betrieb reinzuschnuppern?
Erst wenn man studiert werden Praktikanten herzlich willkommen. Da stimmt doch was nicht?


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Fachkräftemangel in Deutschland?

23.09.2023 um 12:23
Zitat von CourageonionCourageonion schrieb:Erst wenn man studiert werden Praktikanten herzlich willkommen. Da stimmt doch was nicht?
Ich fürchte, das ist ganz einfach: Ein Student ist fast eine vollwertige, billige (oder sogar kostenlose) Arbeitskraft.
Eine Schülerin in der neunten Klasse ist dagegen "lästig", muss betreut werden etc. Evtl. sind auch haftungsrechtliche Aspekte zu beachten, da noch nicht volljährig.

Und deswegen gebe ich Dir Recht: Selbst schuld, wenn man als Betrieb nicht die Chance nutzt, junge Leute für den Beruf zu interessieren. Aber es zeigt eben die kurzsichtige Denkweise die auch eine Ursache für Fachkräftemangel ist.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

23.09.2023 um 12:27
@Courageonion
@brigittsche


Was ich gut finde und das müsste übergreifend regelmäßig erfolgen, dass einige Schulen mit ihren Klassen direkt in die verschiedenen Betriebe für einen Tag gehen. Diese also direkt vor Ort besuchen. Auch Handwerksbetriebe und Co, um wirklich Ausgewogenheit zu haben.

Ersetzt zwar kein richtiges Praktikum, aber Schüller/Schülerinnen könnten dadurch von Berufen erfahren, die sie vorher womöglich nie auf dem Schirm gehabt haben.

Dadurch auch mögliche Alternativen zum Studieren erfahren. Also dass es mehr gibt als nach der Schule nur zu studieren.

Solche Besuche könnten auch Vorurteile abbauen.

Ps.
Die Betriebe und Unternehmen, die da freiwillig mitmachen, erhoffen sich dadurch natürlich auch potentiellen Nachwuchs.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

23.09.2023 um 13:14
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Was ich gut finde und das müsste übergreifend regelmäßig erfolgen, dass einige Schulen mit ihren Klassen direkt in die verschiedenen Betriebe für einen Tag gehen.
Gibts doch längst.
Tag der Betriebe, beruflicher Orientierungstag, Woche des Handwerks, Pflichtpraktikas.
Alles selber erlebt schon vor zehn Jahren.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

23.09.2023 um 13:28
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Solche Besuche könnten auch Vorurteile abbauen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sowas etwas bringt.
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Gibts doch längst.
Tag der Betriebe, beruflicher Orientierungstag, Woche des Handwerks, Pflichtpraktikas.
Alles selber erlebt schon vor zehn Jahren.
Bringt aber so gut wir gar nichts. Das sind doch alles wieder so halbgare Versuche, dass man hinterher sagen kann, man hat irgendetwas getan.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Dadurch auch mögliche Alternativen zum Studieren erfahren. Also dass es mehr gibt als nach der Schule nur zu studieren.
Wenn man will dass Leute betriebliche Ausbildungen machen, muss man betriebliche Ausbildungen finanziell attraktiver machen, so attraktiv machen, dass junge Leute die betriebliche Ausbildung dem Studium und der schulischen Ausbildung vorziehen.

Studieren ist halt heute zum Standardziel junger Leute geworden, Studieren bietet gesellschaftliches Prestige, finanzielle (staatliche) Unterstützung, das Erkunden vom Unileben in der fremden Stadt und einiges an Freizeit. Die klassische Ausbildung hat heute ein schlechtes Image, was mich aber nicht wundert, da die Vorzüge und Berufschancen eines Studiums deutlich größer sind.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

23.09.2023 um 13:32
Zitat von CourageonionCourageonion schrieb:Es werden händeringend Fachkräfte gesucht aber Wenifwn die Chance gegeben in den Beruf/Betrieb reinzuschnuppern?
Erst wenn man studiert werden Praktikanten herzlich willkommen. Da stimmt doch was nicht?
Viele Unternehmen sitzen nach wie vor auf dem hohen Ross, ich kann daher auch verstehen (schon alleine aus eigener Erfahrung), dass junge Menschen nicht dort hinwollen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

23.09.2023 um 13:41
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Bringt aber so gut wir gar nichts. Das sind doch alles wieder so halbgare Versuche, dass man hinterher sagen kann, man hat irgendetwas getan.
Naja, tun müssen die jungen Leute am Ende selbst, das scheint die Schwierigkeit zu sein...
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:und einiges an Freizeit
Die meisten Studenten, die ich kenne, lernen und arbeiten zumeist. Da sehe ich Auszubildende klar im Vorteil, meistens lebt man da ja auch noch zuhause. Und studierwillig heißt noch lange nicht studierfähig.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

23.09.2023 um 13:49
Zitat von soomasooma schrieb:Die meisten Studenten, die ich kenne, lernen und arbeiten zumeist.
Nicht 40 Stunden die Woche. Außerdem arbeiten sehr viele Studenten nicht, höchstens ein paar Stunden in der Uni. Wer Bafög bezieht wird häufig auch noch durch die Eltern oder Familie finanziell unterstützt, sodass da auch keine Notwendigkeit besteht.
Zitat von soomasooma schrieb:Da sehe ich Auszubildende klar im Vorteil, meistens lebt man da ja auch noch zuhause.
Das ist ja eher ein Nachteil noch bei den Eltern zu wohnen, denn der Azubi kann sich häufig keine eigene Wohnung leisten.
Zitat von soomasooma schrieb:Und studierwillig heißt noch lange nicht studierfähig.
Bei der Uni/Hochschule reicht es sich einzuschreiben, das kann man bei der Ausbildung nicht machen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

23.09.2023 um 13:54
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:vom Unileben in der fremden Stadt und einiges an Freizeit.
Naja, das wird gerne von Leuten als Argument vorgebracht, die vor Jahrzehnten studiert oder noch nie eine Uni von innen gesehen haben. Aber seit der Bologna-Reform hat sich das geändert. Das Studium ist heute sehr stark reglementiert, die zeitlichen Anforderungen sind sehr gestiegen und es ist streng geordnet, in welchem Semester welche Module absolviert werden müssen. Die Zeiten, wo man 20 Semester herumgebummelt hat, sind vorbei.

Z. T. ist das auch richtig so, weil damit verhindert wird, dass Leute ewig studieren und dann doch keinen Abschluss machen. Und es sind auch Praktika etc. vorgeschrieben, die in der vorlesungsfreien Zeit ("Semesterferien") absolviert werden müssen. Auch richtig!

Aber es hat eben auch zur Folge, dass a) nicht mehr so viel Freizeit verbleibt und b) auch nur noch sehr bedingt nebenher gearbeitet werden kann, was für Leute die gerade kein Bafög bekommen, aber auch keine große Unterstützung von den Eltern erhalten können, ein ziemliches Problem ist.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

23.09.2023 um 14:05
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Bringt aber so gut wir gar nichts. Das sind doch alles wieder so halbgare Versuche, dass man hinterher sagen kann, man hat irgendetwas getan.
Finde ich überhaupt nicht.
Ok mir selber brachte es nix aber das lag daran dass bei mir schon alles von den Großeltern ausgemacht wurde.
Aber ich würde mal subjektiv sagen dass ungefähr 75% der Teilnehmer durch diese Veranstaltungen an Ausbildungen vermittelt wurde.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das Studium ist heute sehr stark reglementiert, die zeitlichen Anforderungen sind sehr gestiegen und es ist streng geordnet, in welchem Semester welche Module absolviert werden müssen. Die Zeiten, wo man 20 Semester herumgebummelt hat, sind vorbei.
Naja.
Ich hab einen großen Bekanntenkreis und da ziemliche viele Leute drin die studieren.
Medizin, Recht und Maschinenbau ok.
Die büffeln wirklich.
Der ganze Rest führt aber dann doch ein recht klischeehaftes Studentenleben und sagt selber dass sie genug Freizeit usw. haben.
Sei ihnen auch absolut vergönnt.


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