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Fachkräftemangel in Deutschland?

897 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeit, Beruf, Soziales ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Fachkräftemangel in Deutschland?

07.08.2023 um 05:19
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Ich fände es sozial, wenn Bildung nach der Schule kostenlos bliebe, das Studium aber wie Arbeit entlohnt würde genauso wie eine normale duale Ausbildung.
Tja, dafür ist die Abbrecherquote zu hoch, wenn Du es nicht abhängig vom Ergebnis und Zeit machst studiert jeder bis zur Rente.
Wie zahlen die Abbrecher dann den Betrag zurück?
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Und was ganz, ganz wichtig wäre, ist der bedarfsgerechte Bau von preiswerten Internaten an sämtlichen Wirtschaftsstandorten
Nicht doch, das wäre etwas was der Bevölkerung hier am meisten helfen würde, die sind für die Politik uninteressant.
Glaube es oder nicht: ich wollte das, man hat mich so mit Bürokratie zugeschüttet dass ich weder wusste was mich das kostet noch wann es fertig wird.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

07.08.2023 um 05:37
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Tja, dafür ist die Abbrecherquote zu hoch, wenn Du es nicht abhängig vom Ergebnis und Zeit machst studiert jeder bis zur Rente.
Das stimmt tatsächlich. Das muss strikt unterbunden werden. Ein Wechsel ist okay, aber danach muss das Studium/Ausbildung sitzen.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Nicht doch, das wäre etwas was der Bevölkerung hier am meisten helfen würde, die sind für die Politik uninteressant.
Glaube es oder nicht: ich wollte das, man hat mich so mit Bürokratie zugeschüttet dass ich weder wusste was mich das kostet noch wann es fertig wird.
Tja, siehste, und ich kannte diese Dinge, die aber von Vollberufskapitalisten ,,abgewickelt" wurden.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

07.08.2023 um 07:04
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Nicht doch, das wäre etwas was der Bevölkerung hier am meisten helfen würde, die sind für die Politik uninteressant.
Widerspruch! Die in der DDR 1989 ansässigen Deutschen waren hochpolitisiert, sonst hätten sie (wir!) die sich kurzzeitig bietende Chance für eine friedliche Revolution nicht ergriffen und geschafft.

Entpolitisierung war nachher das erste Werk der Wiedervereinigung, vollbracht, gemeinsam von ultrarechten Vollhonks aus West und Ost,
Genau in der Reihenfolge, in mehreren Wellen.

Und Ossis haben sich dabei filmen lassen.
Sichtbar in Rostock Lictenhagen und Hoyerswerda, als Orte bereits für die Politik uninteressant waren.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Tja, siehste, und ich kannte diese Dinge, die aber von Vollberufskapitalisten ,,abgewickelt" wurden.
Ich auch!


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07.08.2023 um 10:10
Zitat von AndanteAndante schrieb:Ist es Zeit, hierzulande, eigene Studierende betreffend, mal über Regelungen nachzudenken, dass Fachkräfte, die zum großen Teil via Bafög ohne Rückzahlungsverpflichtung studiert haben, nach Abschluss des Studiums soundsoviel Jahre im Heimatland arbeiten müssen, und zwar da, wo sie benötigt werden, auch auf dem platten Land? Also analog der Bundeswehr: Wer da auf Kosten des Bundes als Zeitsoldat Medizin studiert und während des Studiums schon finanzielle Unterstützung erhält, muss sich verpflichten, nach Ende des Studiums noch 11 Jahre als Truppenarzt zu arbeiten,
Ganz ehrlich; Ich schreibe es ungern, weil es ungern gelesen und gehört wird, aber für die Zukunft werden wir um Regulation wohl nicht ganz herumkommen.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Gut, als Zivilist hat man während des Medizinstudiums nicht die gleiche finanzielle Unterstützung wie bei der Bundeswehr, daher wären weniger als 11 Jahre Nachverpflichtung gewiss diskutabel. Aber so ganz Tschüss zu sagen, sobald man mit dem Medizinstudium fertig ist, ohne Rücksicht auf Bedarfe, darüber muss man heute aus Sachzwängen (erheblicher Hausarztbedarf in ländlichen Regionen) vielleicht mal diskutieren.
Ärzte der Zahnmedizin sollen auch besonders auf dem Land, in ländlichen Regionen fehlen.

Was hältst du eigentlich von deinem Beispiel es auf Jura zu übertragen? Ich meine irgendwie müssen sich ja auch da mehr Jura-Absolventen für den öD entscheiden. Deutschland braucht wohl auch immer mehr Staatsanwälte und auch Richter in Zukunft.


Und wie könnte Regulation bei Ausbildungsberufen konkret aussehen? Einige Ausbildungsberufe sind ja bereits von vornherein uninteressant für immer mehr junge Menschen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

07.08.2023 um 10:23
@Andante

Wobei die Gefahr doch auch besteht/bestehen könnte, oder?, dass wenn bestimmte Studiums ebenso deren finanzielle Unterstützung nur noch an bestimmte Bedingungen geknüpft sind, sich womöglich weniger für diese Studiengänge entscheiden werden oder ihr Glück dann schon vorab gleich im Ausland versuchen, um dort zu studieren.

Ps.
Wer bspw. später partout nicht auf dem Land als Arzt/Ärztin arbeiten will - eine gewisse bedarfsgerechte Anzahl an Medizin-Studenten aber nur noch unter dieser Bedingung Medizin studieren dürften, könnte dann doch eher abgeschreckt von so einem Studium hier bei uns sein oder?


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Fachkräftemangel in Deutschland?

07.08.2023 um 10:51
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Wobei die Gefahr doch auch besteht/bestehen könnte, oder?, dass wenn bestimmte Studiums ebenso deren finanzielle Unterstützung nur noch an bestimmte Bedingungen geknüpft sind, sich womöglich weniger für diese Studiengänge entscheiden werden oder ihr Glück dann schon vorab gleich im Ausland versuchen, um dort zu studieren.
Na ja, der Anreiz zur Verpflichtung könnte zusätzlich ja dadurch kommen, dass dann der Numerus Clausus nicht gilt, man also nicht unbedingt ein Einserabitur haben muss, im Medizin zu studieren.

Und Studium im Ausland: So einfach ist das ja auch nicht, wenn man erst die Sprache des Landes lernen muss, wo man studieren will bzw. einen Studienplatz bekommt. Wer bezahlt diese Zeit? Außerdem erheben andere Länder manchmal nicht geringe Studiengebühren.

Ein paar Jahre Landarzt mit Erwerb von ärztlicher Praxiserfahrung nach Beendigung des Medizinstudiums dürfte ja nun im Regelfall nicht gerade die Hölle sein, andere kriegen nach Ausbildungsende auch nicht sofort den Traumjob in ihrer Traumstadt.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

07.08.2023 um 11:15
Zitat von AndanteAndante schrieb:Na ja, der Anreiz zur Verpflichtung könnte zusätzlich ja dadurch kommen, dass dann der Numerus Clausus nicht gilt, man also nicht unbedingt ein Einserabitur haben muss, im Medizin zu studieren.

Und Studium im Ausland: So einfach ist das ja auch nicht, wenn man erst die Sprache des Landes lernen muss, wo man studieren will bzw. einen Studienplatz bekommt. Wer bezahlt diese Zeit? Außerdem erheben andere Länder manchmal nicht geringe Studiengebühren.
Gute Argumente.

Und stimmt, gar nicht dran gedacht. Hier in D ist es ja im Vergleich zu (je nach anderem Land) leichter aber auch kostengünstiger zu studieren. Dazu noch die Hürde mit den Fremdsprachen.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Ein paar Jahre Landarzt mit Erwerb von ärztlicher Praxiserfahrung nach Beendigung des Medizinstudiums dürfte ja nun im Regelfall nicht gerade die Hölle sein, andere kriegen nach Ausbildungsende auch nicht sofort den Traumjob in ihrer Traumstadt.
Sollte man meinen. Muss halt nur immer für Nachschub gesorgt sein, wenn die paar Jährchen um sind/wären. Darauf zu verlassen, dass jeder freiwillig länger oder bis zur Rente da bleibt, können wir uns nicht.

Was meinst du, was die Gründe sind/sein könnten, warum auf dem Land zu praktizieren angeblich für viele Medizin-Absolventen uninteressant/unbeliebte sein soll?

Warum fällt es Landarzt-Praxen schwer Nachfolger zu finden? Betrifft auch die Zahnmedizin.


Money? Lohnt sich Übernahme einer Praxis nicht?

Ist es in der Stadt hipper?

In einem KH spannender?

Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht, was auf dem Land zu praktizieren so schlimm sein soll?



Und ja, gerade im Bereich Medizin muss wirklich was passieren. Notfalls halt durch staatliche Regulation.

Ich finde gerade Studenten in medizinischen Studiengängen tragen bei erfolgreichem Abschluss eine Verantwortung an Land und Gesellschaft. Da kann es nicht immer nur nach deren eigenen Wünschen und Zielen gehen, was freie Arbeitsplatzsuche und Arbeitsort bspw. angeht.
Ja, einige Studiums müssen da von vornherein an Bedingungen geknüpft sein, um diese studieren zu können. Nicht nur auf Medizin beschränkt.

Meine ganz persönliche Meinung.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

07.08.2023 um 12:27
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ganz ehrlich; Ich schreibe es ungern, weil es ungern gelesen und gehört wird, aber für die Zukunft werden wir um Regulation wohl nicht ganz herumkommen.
Doch, ich lese es gerne, speziell wenn ich sehe was das Problem in DE ist. Deine Zeilen sind die Verkörperung der deutschen Politik: Kreativitätslosigkeit, Befehle, Restriktionen, Gängeln, Regulieren...nur das ist nicht mehr zeitgemäß.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ich finde gerade Studenten in medizinischen Studiengängen tragen bei erfolgreichem Abschluss eine Verantwortung an Land und Gesellschaft. Da kann es nicht immer nur nach deren eigenen Wünschen und Zielen gehen, was freie Arbeitsplatzsuche und Arbeitsort bspw. angeht.
Und Du nicht, keine Verantwortung?? Ich bin dafür dass wir jeden prüfen, vielleicht gibt es einen der in der Fabrik sich schwer tut, der tauscht dann die Arbeitsstelle mit Dir.
Es ist echt geil wie unter dem Mantel des Vorschlags Du ganz ganz komische Strukturen und freiheitseinschränkenden Methoden hier verbreitest.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Was meinst du, was die Gründe sind/sein könnten, warum auf dem Land zu praktizieren angeblich für viele Medizin-Absolventen uninteressant/unbeliebte sein soll?
Lol, Du verstehst nicht um was geht -> es ist gänzlich unattraktiv in DE Arzt zu sein, wer schlau ist zieht nach Schweden, Schweiz oder Niederlande, arbeitet weniger (und tanzt weniger nach der Pfeife von Frühstücksdirektoren), verdient mehr und muss sich dann nicht als gefühlsloser Bonzen beschimpfen lassen.


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07.08.2023 um 12:32
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Da kann es nicht immer nur nach deren eigenen Wünschen und Zielen gehen, was freie Arbeitsplatzsuche und Arbeitsort bspw. angeht.
Ja, einige Studiums müssen da von vornherein an Bedingungen geknüpft sein, um diese studieren zu können. Nicht nur auf Medizin beschränkt.
Genau, Du hast mal Ahnung!

Auf dem Land werden Allgemeinmediziner gesucht, die Arztsparte die am wenigsten studiert wird, und auch am wenigsten Gehalt mitbringt.

Scheiß drauf, zwingen wir doch die Ärzte dazu Allgemeinmedizin zu studieren, ist doch egal, ob Sie lieber in die Rechtsmedizin wollen, gibbet halt nicht, Pech gehabt.

Ich dachte ja, Du bist nur in einem Feld weltfremd, aber nein Du bist komplett weltfremd in allen Lagen des Lebens.

Das muss man auch erstmal herbringen und dann noch schlau permanent vom Grundgesetz reden....


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07.08.2023 um 13:34
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Doch, ich lese es gerne, speziell wenn ich sehe was das Problem in DE ist. Deine Zeilen sind die Verkörperung der deutschen Politik: Kreativitätslosigkeit, Befehle, Restriktionen, Gängeln, Regulieren...nur das ist nicht mehr zeitgemäß.
So ist es recht. Immer nur schön der Politik an allem die Schuld geben. Auch am Arbeiter- und Facharbeitermangel.

Gänzlich unschuldig sind sie ja nicht, auch nicht die eher linken Parteien. Allein schon mit ihrem Gleichheitswahn in Sachen Bildung und das dann auch noch auf Kosten der Qualität. Das hat dazu geführt, dass mittlerweile fast jeder Abi machen und dann auch oftmals studieren geht und seis nur um einen Bachelor irgendwo zu bekommen .

Also rede mal nicht so, dass das Studieren hierzulande durch zu viele Hürden zu schwierig geworden ist. Das Gegenteil ist eigentlich der Fall.

Der Staat kann auch nur bedingt was dazu, AG genauso, wenn sich die Selbstverwirklichung von immer mehr besonders jungen Menschen nicht mehr mit dem Bedarf des Arbeitsmarktes deckt.

Bspw. auch in Bezug auf bestimmte Ausbildungsberufe; Denkst du nur der Staat oder die AG haben schuld daran, dass bestimmte Ausbildungsberufe nach und nach unbeliebter/uninteressanter für besonders junge Menschen geworden sind?



Immer nur dem Staat an allem die Schuld zu geben - ich kanns nicht mehr hören und lesen.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Und Du nicht, keine Verantwortung?? Ich bin dafür dass wir jeden prüfen, vielleicht gibt es einen der in der Fabrik sich schwer tut, der tauscht dann die Arbeitsstelle mit Dir.
Mich bitte aber nur hinsichtlich fürs Jura-Studium geeignet oder nicht vorab prüfen (lach). Und ich wäre auch mit Anfang 50, wenn fertig ungefähr, haha, dann bereit freiwillig in die Justiz zu gehen.

Jetzt mal ernsthaft; Manchmal habe ich mir schon ein schlechtes Gewissen eingeredet, warum ich 2011 in die Sicherheitsbranche gegangen und nicht im Garten- und Landschaftsbau geblieben bin, weil im Gartenbau der Bedarf an Personal bestimmt höher ist/wäre. Könnte ich jetzt aber wegen Gleitwirbel HWS-C7 eh nicht mehr machen. Zumindest nicht mehr uneingeschränkt.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Lol, Du verstehst nicht um was geht -> es ist gänzlich unattraktiv in DE Arzt zu sein, wer schlau ist zieht nach Schweden, Schweiz oder Niederlande, arbeitet weniger (und tanzt weniger nach der Pfeife von Frühstücksdirektoren), verdient mehr und muss sich dann nicht als gefühlsloser Bonzen beschimpfen lassen.
Ach, das ist nur der Grund. Man machst du es dir einfach. Vor allem sollen wir Hauptsächlich nur ein Landarzt-Problem hier in D haben oder?

Und ist es in der lieben Schweiz, die ich häufig zu lesen bekomme, wirklich sooo doll? Habe gehört, dass die Lebenshaltungskosten einschließlich Mieten nochmals höher als in D sind/sein sollen.


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07.08.2023 um 14:10
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Allein schon mit ihrem Gleichheitswahn in Sachen Bildung und das dann auch noch auf Kosten der Qualität. Das hat dazu geführt, dass mittlerweile fast jeder Abi machen und dann auch oftmals studieren geht und seis nur um einen Bachelor irgendwo zu bekommen .
Darum wäre ich auch dafür jede/m Lehrer/in jährlich einen Bildungslehrgang zukommen zu lassen und zu prüfen, ob sie ideologisch angehaucht sind. Sachkundenachweis. Erfolgskontrolle. etc.

Eltern müssen mitwirken. Ich würde Privatsender dazu verdonnern bei Nachahmungen von Gewalt mit für die Folgeschäden gleicher oder ähnlich gelagerter Tätigkeit aufzukommen, nach Ausstrahlung. Mir fallen da noch sehr viele Sachen ein und ich bin nicht AfD angehaucht.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

07.08.2023 um 14:23
Zitat von BauliBauli schrieb:Darum wäre ich auch dafür jede/m Lehrer/in jährlich einen Bildungslehrgang zukommen zu lassen und zu prüfen, ob sie ideologisch angehaucht sind. Sachkundenachweis. Erfolgskontrolle. etc.
Besonders sollte man auf braune hartnäckige Flecken achten.



@Andante

Du bist doch Jurist oder? Art. 12 GG ist ja nun mal nicht gänzlich unantastbar, was aus dem Artikel schon selbst hervorgeht.

Hältst du es für die Zukunft erst mal grundsätzlich und ernsthaft für möglich, dass wir mit mehr staatlicher Regulation dem Arbeiter- und Facharbeitermangel geschuldet und das in sowohl Studien- als auch Ausbildungsberufen rechnen müssen?

Spätestens dann, wenn auch durch gezielte Fachkräfteeinwanderung der Bedarf nicht gedeckt werden kann?


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Fachkräftemangel in Deutschland?

07.08.2023 um 14:29
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Art. 12 GG
Und Eingriffe in diesen Artikel wären doch auch Eingriffe in Art. 2 GG einschließlich der daraus abgeleiteten allgemeinen Handlungsfreiheit oder nicht?


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07.08.2023 um 15:03
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Und ist es in der lieben Schweiz, die ich häufig zu lesen bekomme, wirklich sooo doll? Habe gehört, dass die Lebenshaltungskosten einschließlich Mieten nochmals höher als in D sind/sein sollen.
Das Du Deine Unwissenheit immer so öffentlich zur Schau stellen musst ist unbegreifbar.

Aber schon klar, Hauptsache was hingerotzt.


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07.08.2023 um 15:05
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Art. 12 GG ist ja nun mal nicht gänzlich unantastbar, was aus dem Artikel schon selbst hervorgeht.
Bei den meisten Grundrechten ist es so, dass sie nicht absolut gelten. Es steht nämlich meistens ausdrücklich dabei, dass sie durch Gesetz oder aufgrund eines Gesetzes eingeschränkt werden können. Auch Art. 2 GG erlaubt die freie Entfaltung der Persönlichkeit halt nur soweit, wie dadurch nicht die Rechte anderer verletzt werden.

Und Art. 12 GG enthält die Erlaubnis an den Staat, die Berufsausübung durch Gesetz zu regeln, das ist ja auch vielfach der Fall, siehe Ladenschlussgesetz, Vergabe von Kassenarztsitzen u.U. nur, wenn im Bezirk Bedarf ist, Altersgrenzen im öffentlichen Dienst, Fortbildungspflichten für Ärzte und Rechtsanwälte etc. pp.

Privatrechtlich sind auch einige Beschränkungen der Berufsausübung möglich. So ist es zB möglich, dass ein AN auf Kosten des AG eine teure Fortbildung macht (etwa LKW-Führerschein, das kostet heutzutage einige Tausend Euro). Der AG hat nun ein Interesse daran, dass der AN nach erfolgreicher Fortbildung dem Betrieb noch etwas erhalten bleibt und nicht mit einem „Tschüss, hab mit der schönen Fortbildung was Besseres gefunden, ich gehe!“ weg ist. In In einem entsprechenden Vertrag über die Tragung der Fortbildungskosten kann also vorher zulässigerweise vereinbart werden, dass der AN nach der Maßnahme noch einige Zeit bleiben muss. Er kann zwar vorher gehen, wenn er will, muss dem AG aber dann anteilig die Fortbildungskosten ersetzen.

Oder nimm vertragliche Wettbewerbsverbote, denen ein AN in bestimmtem Rahmen unterliegen kann. Auch das sind Einschränkungen der Berufsausübung auf privatrechtlicher Basis, die das Bundesarbeitsgericht aber regelmäßig wegen der sog. Drittwirkung der Grundrechte auch an Art. 12 GG misst.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Hältst du es für die Zukunft erst mal grundsätzlich und ernsthaft für möglich, dass wir mit mehr staatlicher Regulation dem Arbeiter- und Facharbeitermangel geschuldet und das in sowohl Studien- als auch Ausbildungsberufen rechnen müssen?
Ist nur meine persönliche Meinung, aber wenn überragende Gründe des Gemeinwohls, wie es immer so schön heißt, es gebieten, halte ich, was die Berufsausübung betrifft, im Extremfall mehr Regulierung für möglich. Für nicht möglich halte ist sie bei der Berufsbildung bzw. bei der Wahl des Studiums/des Ausbildungsplatzes. Denn Art. 12 GG erlaubt nur Regulierung bei der späteren Berufsausübung, aber nicht bei der Frage der Wahl des Berufes an sich.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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07.08.2023 um 15:06
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Besonders sollte man auf braune hartnäckige Flecken achten.
Was soll mir das jetzt sagen? Ich kann damit nichts anfangen. Haben hartnäckige braune Flecken damit zu tun, dass wir eine solche Willkommenskultur gezeigt haben?


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07.08.2023 um 15:28
@Andante

Vielen Dank für so viel Inhalt mal wieder!
Zitat von AndanteAndante schrieb:Bei den meisten Grundrechten ist es so, dass sie nicht absolut gelten. Es steht nämlich meistens ausdrücklich dabei, dass sie durch Gesetz oder aufgrund eines Gesetzes eingeschränkt werden können. Auch Art. 2 GG erlaubt die freie Entfaltung der Persönlichkeit halt nur soweit, wie dadurch nicht die Rechte anderer verletzt werden.
Stimmt absolut.

Ist übrigens auch mein Reden häufig. Meist in Bezug auf Art.5 GG.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Ist nur meine persönliche Meinung, aber wenn überragende Gründe des Gemeinwohls, wie es immer so schön heißt, es gebieten, halte ich, was die Berufsausübung betrifft, im Extremfall mehr Regulierung für möglich
Das glaube ich ehrlich gesagt auch. Vor allem wenn es dann auch besonders heikle Bereiche der Infrastruktur betreffen würde. Also deren Aufrechterhaltung nur durch weitere staatliche Regulation als Oberbegriff sichergestellt werden kann.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Für nicht möglich halte ist sie bei der Berufsbildung bzw. bei der Wahl des Studiums/des Ausbildungsplatzes. Denn Art. 12 GG erlaubt nur Regulierung bei der späteren Berufsausübung, aber nicht bei der Frage der Wahl des Berufes an sich.
Das ist interessant zu wissen. Zumindest als grobe Einschätzung deinerseits.

Also hältst du das für in jedem Fall für unmöglich und der Staat wäre immer gezwungen auf alternative Möglichkeiten, die das Recht der Berufsauswahl an sich nicht berühren/nicht einschränken würden, zurückzugreifen?

Also nur mal für den etwas überspitzen Fall, dass sich für diesen oder jenen Ausbildungsberuf bspw. wirklich nur noch eine Handvoll Menschen für interessieren und diesen freiwillig erlernen wollen würden? Im Handwerk bspw.

Oder Bspw. auch Pflege: Dann müsste man ja zumindest auch mal für Deutschland über zumindest Unterstützung durch Maschinen/Roboter nachdenken und deren Entwicklung vorantreiben oder?

Wurde das in Japan nicht sogar schon gemacht?


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Fachkräftemangel in Deutschland?

07.08.2023 um 15:37
Zitat von AndanteAndante schrieb:Für nicht möglich halte ist sie bei der Berufsbildung bzw. bei der Wahl des Studiums/des Ausbildungsplatzes. Denn Art. 12 GG erlaubt nur Regulierung bei der späteren Berufsausübung, aber nicht bei der Frage der Wahl des Berufes an sich.
So viel dann auch zum Thema Deutschland muss wieder mehr poppen, Verzeihung Kinder kriegen.

Nur damit wäre das Problem nämlich nicht gelöst, denn die Kinder müssten sich später auch schon freiwillig für die Studiengänge oder Ausbildungen entscheiden, in denen der Nachwuchsmangel besonders hoch ist/wäre.


Oder hofft die AfD da auf die Wahrscheinlichkeit? Umso mehr Kinder - umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass sich darunter auch wieder mehr befinden, die sich für diese oder jene Ausbildung oder Studium interessieren und dann auch lernen oder studieren.


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07.08.2023 um 16:55
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Also hältst du das für in jedem Fall für unmöglich und der Staat wäre immer gezwungen auf alternative Möglichkeiten, die das Recht der Berufsauswahl an sich nicht berühren/nicht einschränken würden, zurückzugreifen?

Also nur mal für den etwas überspitzen Fall, dass sich für diesen oder jenen Ausbildungsberuf bspw. wirklich nur noch eine Handvoll Menschen für interessieren und diesen freiwillig erlernen wollen würden? Im Handwerk bspw.
Na ja, Zwang, eine bestimmte Ausbildung anzutreten, kann es mE nicht geben. Wäre auch kontraproduktiv, wenn man lauter unmotivierte Leute auf den Ausbildungsplätzen oder an den Universitäten hätte. Aber man kann ja statt Zwang Anreize für eine bestimmte Ausbildungen setzen, warum sollte das nicht möglich sein, ist ja im Interesse der Allgemeinheit, wenn in benötigten Berufen absoluter Mangel ist. Ein Anreiz, der sich ohnehin ergibt, wenn man selber später Mangelware auf dem Arbeitsmarkt ist, dass man mit der nachgefragten Ausbildung dann die Wahl hat, wo und bei wem man arbeitet und auch die Bezahlung gut aushandeln kann, andere Vergünstigungen wie Lage der Arbeitszeit, mehr Urlaub, Weihnachts- und Urlaubsgeld etc. auch.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:So viel dann auch zum Thema Deutschland muss wieder mehr poppen, Verzeihung Kinder kriegen.
Kann zum Bumerang werden, wenn dann die vielen Kinder mal für eine Bevölkerung arbeiten sollen, die nur noch halb so groß ist wie in den Boomerjahren. Dann hätte man mal wieder zuviel Lehrer anstatt zuwenig, die Boomer kennen die Zeiten noch ganz gut….


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Fachkräftemangel in Deutschland?

07.08.2023 um 18:00
Zitat von AndanteAndante schrieb:Aber man kann ja statt Zwang Anreize für eine bestimmte Ausbildungen setzen, warum sollte das nicht möglich sein, ist ja im Interesse der Allgemeinheit, wenn in benötigten Berufen absoluter Mangel ist.
Da hast Du Recht. Vor allem würden sich aus einem Zwang ja auch weitere Probleme ergeben: Wenn ich Leute zwinge, einen bestimmten Beruf zu ergreifen oder zumindest eine bestimmte Zeit in einem bestimmten Metier zu arbeiten, also z. B. dass man sagt, alle Ärzte müssen erst einmal fünf oder zehn Jahre im Krankenhaus arbeiten, dann muss ich auch garantieren, dass es a) für jede(n) eine Stelle gibt und diese b) auch so bezahlt wird, dass man davon leben kann. Sonst könnten ja die Krankenhausbetreiber sagen (um bei dem Beispiel zu bleiben): "Ja, geil, die müssen zwangsweise bei uns arbeiten, hehe, dann zahlen wir denen mal nur den Mindestlohn, sie können sich ja nicht wehren, damit machen wir so richtig Kasse..."

So ergibt sich dann eines aus dem anderen und am Ende ist man dann bei der Planwirtschaft angekommen.


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