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Fachkräftemangel in Deutschland?

897 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeit, Beruf, Soziales ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Fachkräftemangel in Deutschland?

06.08.2023 um 16:24
Zitat von DoorsDoors schrieb:Na, dann stellen wir uns mal darauf ein, dass wir auf den Klempner noch 30 Jahre warten müssen, wenn das Klo verstopft ist.
Alle im passenden Alter für die Nachwuchs-Produktion ab ins Bett. Der Führer will ein Kind - bzw. das Sanitärhandwerk. Ach du Scheisse!
Chrupalla vergisst dabei auch diese Hürde: Art.12 GG.

Oder setzt er auf Hoffnung, dass umso mehr Kinder wieder geboren werden, umso mehr Kinder werden sich später schon freiwillig für diese und jene Arbeiten und Facharbeiten interessieren und dafür entscheiden, in denen der Personalmangel besonders hoch ist?

Einfach mit nur mehr Kinder zeugen ist/wäre das Problem nicht gelöst.

Ps.
Jetzt ergibt aber auch die Forderung Sinn das Abtreibungsrecht zu verschärfen bzw. weiter einzuschränken.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

06.08.2023 um 16:49
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Jetzt ergibt aber auch die Forderung Sinn das Abtreibungsrecht zu verschärfen bzw. weiter einzuschränken.
Und natürlich auch das Verbot von Verhütungsmitteln! ;)

Naja, AfD-Populismus halt....


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Fachkräftemangel in Deutschland?

06.08.2023 um 17:07
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Einfach mit nur mehr Kinder zeugen ist/wäre das Problem nicht gelöst.
Die Demografie ist aber auch Teil des Problems.
Alleine mit Zuwanderung werden wir das Loch nicht zuschütten, dafür ist der Arbeitsmarkt zu uninteressant bzw muss der Arbeitsmarkt zukünftig mehr Anziehungskraft ausstrahlen als unser Sozialsystem.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

06.08.2023 um 17:17
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Die Demografie ist aber auch Teil des Problems.
Das schon, aber einfach "loskarnickeln" bringt auch nichts, denn die Kinder müssen ja auch erzogen und ausgebildet werden wenn sie anschließend Fachkräfte werden sollen. Und wenn das Bildungssystem weiterhin nur unter dem Aspekt interessiert, wo man noch sparen, dabei aber möglichst viele hohe Abschlüsse produzieren kann, wird das auch nix mit Fachkräften.

Und die Gründe, warum die Leute keine Kinder bekommen wollen oder zumindest nur wenige, werden von der AfD halt auch nicht angesprochen bzw. mal genau erklärt, was man denn konkret dafür tun will, dass sich das ändert.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

06.08.2023 um 17:32
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:die Kinder müssen ja auch erzogen und ausgebildet werden
Tja, da beisst sich die Katze bzw. der Lehrer (in diesem Falle ohne "In") in den Schwanz.

12.000 bis 14.000 Lehrkräfte fehlen in diesem Land bereits, und wenn die Boomer-Generation in Rente geht, dürften es demnächst noch mehr werden.

Dazu auch:

https://www.zeit.de/gesellschaft/2023-01/lehrermangel-14000-unbesetzte-stellen-umfrage


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Fachkräftemangel in Deutschland?

06.08.2023 um 18:26
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Alleine mit Zuwanderung werden wir das Loch nicht zuschütten, dafür ist der Arbeitsmarkt zu uninteressant bzw muss der Arbeitsmarkt zukünftig mehr Anziehungskraft ausstrahlen als unser Sozialsystem.
Als allererstes wollen SPD und FDP für Bürokratieabbau sorgen. Zum einen für ausländische Arbeiter und Facharbeiter, die mehr oder weniger sofort einen Nutzen für unseren Arbeitsmarkt und höchstens nur Sprachbarrieren zu bewältigen hätten. Das soll vor allem das neue Fachkräfteinwanderungsgesetz ab Herbst kommend regeln. Eine Reformierung zum 2019er-Gesetz durch die SPD.

Ebenso Bürokratieabbau hinsichtlich der Gründung eines Gewerbes.

Hier muss man halt nur aufpassen, dass Quantität nicht auf Kosten der Qualität geht.

Zum anderen es arbeitswilligen Flüchtlingen und Asylbewerbern zu erleichtern schneller arbeiten zu können, nagel mich nicht mit Details fest, aber auch bspw. eine richtige Ausbildung hier machen zu können - ohne Angst haben zu müssen, kurz vor Arbeitsbeginn, währenddessen oder auch hinterher nach einer Ausbildung abgeschoben zu werden.




Wie konkret sieht bei euch diese Anziehungskraft neben einem höheren Mindestlohn und auch immer weiter steigenden Tariflöhnen je nach Branche aus?

Steuersenkungen und Senkungen der fünf großen Sozialabgaben?

Tja, hier kann sich der Staat denke ich nur begrenzten Spielraum erlauben, insbesondere wenn wir da von Senkungen für alle sprechen, denn der Staat muss stets handlungsfähig sein/bleiben, was uns am Ende allen zugute kommt.




Zitat von DoorsDoors schrieb:12.000 bis 14.000 Lehrkräfte fehlen in diesem Land bereits, und wenn die Boomer-Generation in Rente geht, dürften es demnächst noch mehr werden.
Ja, auch ein Bereich und ich glaube sogar noch vor der Pflege und dem Handwerk wurde da der Fachkräftemangel beklagt.

Der Beruf wird (soll) u.a. aus folgenden Gründen immer uninteressanter geworden sein:

- zu geringe Bezahlung

- zu viel Arbeit, zu volle Klassen, zu viel Stress für die einzelne Lehrkraft

- zu viele Helikopter-Eltern, die mittlerweile sogar mit Klagen usw... drohen


Etwas Abhilfe sollte hier mal der Quereinstieg/Quereinsteiger, die unterrichten, schaffen.

Ps.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und die Gründe, warum die Leute keine Kinder bekommen wollen oder zumindest nur wenige, werden von der AfD halt auch nicht angesprochen bzw. mal genau erklärt, was man denn konkret dafür tun will, dass sich das ändert.
Ich frage mich auch in wie weit die AfD alleinerziehende Mütter aber auch immer mehr alleinerziehende Väter besser unterstützen wollen würde oder soll wirklich nur die Familie nach erzkonservativer Vorstellung gefördert werden?


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Fachkräftemangel in Deutschland?

06.08.2023 um 18:29
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Etwas Abhilfe sollte hier mal der Quereinstieg/Quereinsteiger, die unterrichten, schaffen.
Das soll genau welche Abhilfe schaffen?
Da kommen dann Quereinsteiger als Lehrer, und denen wird trotzdem auf den Kopf geschissen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

06.08.2023 um 18:32
Zitat von DoorsDoors schrieb:12.000 bis 14.000 Lehrkräfte fehlen in diesem Land bereits, und wenn die Boomer-Generation in Rente geht, dürften es demnächst noch mehr werden.
@Doors
Der Vollständigkeit halber sollte auch erwähnt werden welchen Vorschlag die AfD zur Behebung des Fachkräftemangels hat.
Wie ich den Vorschlag finde?
Angesichts des Fachkräftemangels in Deutschland setzt die AfD darauf, dass in Deutschland wieder mehr Kinder gezeugt werden. "Wir brauchen definitiv ein Umdenken in der Familienpolitik", sagte Parteichef Tino Chrupalla im ZDF-Sommerinterview der Sendung "Berlin direkt".Die Familienpolitik sei derzeit "desaströs". "Wir haben eine de facto Ein-Kind-Politik", sagte Chrupalla. Da müsse man ansetzen, damit Deutschland "in 20, 30 Jahren" aus eigener Kraft heraus "mit unserem Nachwuchs auch wieder die Fachkräfte generieren" könne.
Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/chrupalla-afd-104.html

Ich weiß nicht, ob Zeit eine Rolle spielt.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

06.08.2023 um 18:37
Zitat von eckharteckhart schrieb:Der Vollständigkeit halber sollte auch erwähnt werden welchen Vorschlag die AfD zur Behebung des Fachkräftemangels hat.
Wie ich den Vorschlag finde?
Ist eh viel zu kurz gedacht, es sei denn er plant jetzt schon Gesetze, die bspw. Art.12 GG weiter einschränken.


Denn wer garantiert ihm, dass sich die neu gezeugten Kinder später freiwillig dafür interessieren und entscheiden werden, wo der Schuh ganz besonders hinsichtlich Personalmangel drückt?

Außerdem hat Doors vollkommen recht; Dauert viel zu lange.

Es fehlen bspw. jetzt Handwerker verschiedenster Fachrichtungen und noch viele viele mehr und mit Renteneintritt der Boomer noch mehr - und nicht erst in 20 Jahren.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

06.08.2023 um 18:45
Zitat von eckharteckhart schrieb:Der Vollständigkeit halber sollte auch erwähnt werden welchen Vorschlag die AfD zur Behebung des Fachkräftemangels hat.
Aus dem zitierten Beitrag kann ich jedenfalls keinen substantiellen Vorschlag entnehmen - "Familien förden", ach nee, das steht auch in so ziemlich jedem anderen Parteiprogramm und ist völlig nichtssagend. Konkrete Vorschläge wären interessant, aber die wird er (genauso wenig wie die anderen Parteien, das muss man fairerweise dazusagen) nicht haben, besonders nicht wenn es darum geht, wie irgendwelche Wohltaten finanziert werden sollen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

06.08.2023 um 19:05
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aus dem zitierten Beitrag kann ich jedenfalls keinen substantiellen Vorschlag entnehmen - "Familien förden", ach nee, das steht auch in so ziemlich jedem anderen Parteiprogramm und ist völlig nichtssagend.
Das ist mir nicht entgangen. @brigittsche Bei der Partei bin ich das gewohnt.
Ich hoffe, Shakuntala Banerjee ist Tino Chrupalla mit der ihm gebührenden Nachsicht entgegengekommen.
@Rhapsody3004
hat recht!


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Fachkräftemangel in Deutschland?

06.08.2023 um 20:03
@eckhart

Allerdings sollte es Paaren auch erleichtert werden, ihren Wunsch vom Kind wahr werden zu lassen. Und dabei auch nicht nur auf finanzstarke Familien schielen, sondern auf alle.

Wer Kinder freiwillig zeugen möchte, sollte durch nichts abgeschreckt werden.

Dazu braucht es wohl:

- Mehr Kitaplätze (und Personal, lol). Mehr Kitaplätze nützen nichts ohne zu besetzendes Personal.

- gebührenfreie Kitas bundesweit und nicht nur in einzelnen Bundesländern

- Erhöhung von Kinder- und Elterngeld. Höhere Kinderfreibeträge oder als Alternative die Kindergrundsicherung in ausreichender Höhe.

- Rückkehrrecht von Teil- in Vollzeit weiter verbessern. Da, wo es noch zu verbessern gilt, sollte es verbessert werden. War von der SPD schon mal ein guter Anfang und dürfte ja vor allem viele Alleinerziehende betreffen oder?

Ansonsten finde ich haben es werdende Mütter aber auch später Eltern schon ziemlich gut in Deutschland. Bspsw. auch durch die gesetzlich geregelte Elternzeit und Kündigungsschutz für Schwangere bzw. werdende Mütter.



Aber wie gesagt; Nur mehr Kinder zeugen garantieren uns auch nicht mehr Arbeiter und Facharbeiter. Und das besonders in den Branchen, wo der Schuh besonders drückt bzw. der Mangel besonders hoch ist und noch höher mit einsetzen der Rentenwelle oder je nach Bereich auch Pensionswelle werden wird.

Vor allem dauert es zu lange. Es braucht jetzt und in naher und mittlerer Zukunft Arbeiter und Facharbeiter und nicht erst in 20-30 Jahren.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

06.08.2023 um 20:52
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Vor allem dauert es zu lange. Es braucht jetzt und in naher und mittlerer Zukunft Arbeiter und Facharbeiter und nicht erst in 20-30 Jahren.
Und das Problem ist auch, dass sich die Berufswelt immer schneller wandelt. Manche Berufe sind plötzlich "der heiße Scheiß" und schon ein paar Jahre später braucht sie keiner mehr. Ich erinnere mich noch gut, wie damals Mitte/Ende der 90er Bankkaufmann und Reisevekehrskauffrau (ja, genau so- die Jungs wollten alle in die Bank, die Mädels ins Reisebüro) total angesagt waren - und wieviele Reisebüros gibt es heute noch und wieviele Bankfilialen, wo dann der nette Herr Müller der Oma Erna ihre Rente auszahlt?

Da ist es schon schwierig, wenn man heute meint, so ziemlich jeder müsste jetzt plötzlich in eine bestimmte Branche die dann aber noch lange vor dem Ende des Berufslebens plötzlich ausstirbt...


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Doors ehemaliges Mitglied

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Fachkräftemangel in Deutschland?

06.08.2023 um 20:53
Ach, liebe AfD, da habt ihr mal wieder abgekupfert. Diesmal von Jürger Rüttgers (CDU), der im Jahre 2000 die Parole ausgabe: Kinder statt Inder! Die Deutschen sollten sich gefälligst vermehren, statt Fachkräfte mit der Greencard-Initiative des damaligen Kanzlers Schröder ins Land zu holen.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich nur alt genug werden muss, um mir in der Politik wie im Fernsehen vorzukommen: Nichts als Wiederholungen!


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Fachkräftemangel in Deutschland?

06.08.2023 um 21:53
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Vor allem dauert es zu lange. Es braucht jetzt und in naher und mittlerer Zukunft Arbeiter und Facharbeiter und nicht erst in 20-30 Jahren.
Jo, dann nehmen wir doch die 2-3 Mio die schon Deutsch können und die anderen Millionen die inzwischen auch Deutsch können müssten...aber wahrscheinlich will man das nicht.
Lass uns weitere holen die noch kein Deutsch können.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

06.08.2023 um 22:11
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und das Problem ist auch, dass sich die Berufswelt immer schneller wandelt. Manche Berufe sind plötzlich "der heiße Scheiß" und schon ein paar Jahre später braucht sie keiner mehr. Ich erinnere mich noch gut, wie damals Mitte/Ende der 90er Bankkaufmann und Reisevekehrskauffrau (ja, genau so- die Jungs wollten alle in die Bank, die Mädels ins Reisebüro) total angesagt waren - und wieviele Reisebüros gibt es heute noch und wieviele Bankfilialen, wo dann der nette Herr Müller der Oma Erna ihre Rente auszahlt?
Mein Praktikum war auch mal in einem Reisebüro, haha. Mit einer Zeitmaschine würde ich es wohl in einer Kanzlei absolvieren.

Ja, stimmt, so ungefähr habe ich das auch noch in Erinnerung.

Wobei es denke ich Handwerker verschiedener Fachrichtungen, Pflegekräfte usw.... noch lange brauchen wird. Da ist auch nicht so schnell an Roboter oder so zu denken.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich nur alt genug werden muss, um mir in der Politik wie im Fernsehen vorzukommen: Nichts als Wiederholungen!
Bei der AfD mit schwarz-weiß Röhre.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Jo, dann nehmen wir doch die 2-3 Mio die schon Deutsch können
Also unsere Langzeitarbeitslosen und Bezieher der Grundsicherung nach SGB2 sollen uns retten?
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:und die anderen Millionen die inzwischen auch Deutsch können müssten...aber wahrscheinlich will man das nicht.
Doch will man, aber da setzt man mehr auf Fördern und Bürokratieabbau für Arbeitswillige.

Aber nicht per Druck und Zwang und schon gar nichts mit dem Potential verfassungswidrig zu sein.



Ps.
Gibt schon Etliche, die arbeiten und die im Zuge seit 2015 zu uns gekommen sind.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

07.08.2023 um 01:41
Zitat von DoorsDoors schrieb:Diesmal von Jürger Rüttgers (CDU), der im Jahre 2000 die Parole ausgabe: Kinder statt Inder! Die Deutschen sollten sich gefälligst vermehren, statt Fachkräfte mit der Greencard-Initiative des damaligen Kanzlers Schröder ins Land zu holen.
Genau genommen hat Rüttgers damals gesagt:
„Mit dem Wort, dass es richtiger ist, unsere Kinder an die Computer zu bekommen, statt jetzt Inder, die eine Computerausbildung schon haben, aus den Ländern der Dritten Welt hier zu uns zu holen, mit dieser Aussage, finde ich, beschreibt man den Zustand richtig."
https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2000/Kinder-statt-Inder-Die-Parolen-eines-gescheiterten-Zukunftsministers,erste7444.html (jeweils O-Ton Lesen, Kommentar dazu jeweils unterscheiden).

Daraus wurde dann medial flugs ein das Thema Ausbildung verfehlendes, dafür aber supergriffiges „Kinder statt Inder“. So oder so aber: So viele Inder wollten als IT- Spezialisten nicht nach Deutschland, bis heute nicht. Kann seitdem bis heute auch für andere Fachkräfte gelten.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

07.08.2023 um 02:35
A propos Fachkräfte aus dem Ausland: Ist es (moralisch) richtig, anderen Ländern die Fachkräfte wegzulocken, die dort auf Steuerzahlerkosten ausgebildet wurden?

Ist es Zeit, hierzulande, eigene Studierende betreffend, mal über Regelungen nachzudenken, dass Fachkräfte, die zum großen Teil via Bafög ohne Rückzahlungsverpflichtung studiert haben, nach Abschluss des Studiums soundsoviel Jahre im Heimatland arbeiten müssen, und zwar da, wo sie benötigt werden, auch auf dem platten Land? Also analog der Bundeswehr: Wer da auf Kosten des Bundes als Zeitsoldat Medizin studiert und während des Studiums schon finanzielle Unterstützung erhält, muss sich verpflichten, nach Ende des Studiums noch 11 Jahre als Truppenarzt zu arbeiten,

https://www.praktischarzt.de/medizinstudium/medizinstudium-bei-der-bundeswehr/

bevor er dann entlassen und je nach Wunsch auf die Zivilbevölkerung losgelassen wird und sich mit eigener Praxis als niedergelassener Kassenarzt selbstständig machen und an die GKV-Fleischtöpfe plus Privatpatienten kann.

Gut, als Zivilist hat man während des Medizinstudiums nicht die gleiche finanzielle Unterstützung wie bei der Bundeswehr, daher wären weniger als 11 Jahre Nachverpflichtung gewiss diskutabel. Aber so ganz Tschüss zu sagen, sobald man mit dem Medizinstudium fertig ist, ohne Rücksicht auf Bedarfe, darüber muss man heute aus Sachzwängen (erheblicher Hausarztbedarf in ländlichen Regionen) vielleicht mal diskutieren.

Ist woanders auch so, zumindest zum Teil. In Schweden muss der, der auf schwedische Staatskosten Zahnmedizin studiert, sich verpflichten, nach Abschluss des Zahnmedizinstudiums soundsoviel Jahre da als Zahnarzt zu arbeiten, wo Bedarf ist, auch wenn es einem nicht passt, Polarkreis nicht ausgeschlossen. Habe das gerade mit einer Verwandten durch, die einen schwedischen Zahnarzt geheiratet hat und nun einige Zeit, nicht so ganz auf vollen eigenen Wunsch, in Schwedisch Lappland stationiert ist.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

07.08.2023 um 04:57
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Doch will man, aber da setzt man mehr auf Fördern und Bürokratieabbau für Arbeitswillige.
Ich bin beeindruckt von den erzielten Fortschritten.
Zitat von Rhapsody3004Rhapsody3004 schrieb:Aber nicht per Druck und Zwang und schon gar nichts mit dem Potential verfassungswidrig zu sein.
Du meinst man sollte den Leuten soviel Geld geben dass sie dann anfangen zu arbeiten? Das funktioniert bestens.
Übrigens es ist überhaupt nicht verfassungswidrig dass man Aufenthaltsgenehmigung bekommen kann nur wenn man sein Leben selbst finanzieren kann. Bei der knapp der Hälfte wäre das der Fall, sie müssten arbeiten oder das Land verlassen.
Ist es eigentlich nicht verfassungswidrig wenn sich der Staat nicht daran hält?
Zitat von AndanteAndante schrieb:A propos Fachkräfte aus dem Ausland: Ist es (moralisch) richtig, anderen Ländern die Fachkräfte wegzulocken, die dort auf Steuerzahlerkosten ausgebildet wurden?
Anscheinend, sonst würde man nicht so drauf pochen.
Zitat von AndanteAndante schrieb:In Schweden muss der, der auf schwedische Staatskosten Zahnmedizin studiert, sich verpflichten, nach Abschluss des Zahnmedizinstudiums soundsoviel Jahre da als Zahnarzt zu arbeiten, wo Bedarf ist, auch wenn es einem nicht passt, Polarkreis nicht ausgeschlossen. Habe das gerade mit einer Verwandten durch, die einen schwedischen Zahnarzt geheiratet hat und nun einige Zeit, nicht so ganz auf vollen eigenen Wunsch, in Schwedisch Lappland stationiert ist.
Ich finde das sozial.


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Do-X ehemaliges Mitglied

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Fachkräftemangel in Deutschland?

07.08.2023 um 05:13
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich finde das sozial.
Ich fände es sozial, wenn Bildung nach der Schule kostenlos bliebe, das Studium aber wie Arbeit entlohnt würde genauso wie eine normale duale Ausbildung. Es dürfte auch keine schulischen Ausbildungen mehr geben, die Elterneinkommen-abhängiges Bafög erfordern. Die Betriebe/Institutionen müssten zur Ausbildung und dauerhaften Übernahme verpflichtet werden.

Und was ganz, ganz wichtig wäre, ist der bedarfsgerechte Bau von preiswerten Internaten an sämtlichen Wirtschaftsstandorten, damit sich Großvermieter nicht mehr an überteuerten WG-Einmann-Zellen gesundstoßen können und Wohnungen endlich wieder für den bedarfsgerechten, sozialen Wohnungsmarkt zur Verfügung stünden.


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