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Fachkräftemangel in Deutschland?

897 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeit, Beruf, Soziales ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Fachkräftemangel in Deutschland?

01.08.2023 um 19:52
Gar nicht mehr dran gedacht; Heute ist ja in der Regel neuer Ausbildungsstart und somit ja eigentlich die Geburtsstunde neuer Fachkräfte.

Laut Bundesagentur für Arbeit bleiben auch dieses Jahr viele Lehrstellen unbesetzt:
Viele Ausbildungsstellen noch unbesetzt
Stand: 29.07.2023 12:21 Uhr

Ob im Handel, im Handwerk oder im Bau: Viele Lehrstellen sind laut Bundesagentur für Arbeit noch immer offen - und daran dürfte sich nach Einschätzung von Beobachtern auch nicht mehr viel ändern.Neben Fachkräften fehlt vielen Unternehmen in Deutschland auch der Nachwuchs. Viele Ausbildungsstellen sind nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) noch immer unbesetzt. Im Juni gab es demnach etwa 256.000 freie Ausbildungsplätze. Demgegenüber standen rund 147.000 Bewerberinnen und Bewerber, die noch keine Stelle gefunden hatten. Dazu kommen 31.000 weitere, die auf eine Alternative wie einen weiteren Schulbesuch ausgewichen sind, aber dennoch einen Ausbildungsplatz suchen."Die Ausbildungssituation spitzt sich zuungunsten der Betriebe immer stärker zu", sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Martin Wansleben. "Noch vor wenigen Jahren mussten junge Menschen sich bei den Unternehmen anstellen, um einen Ausbildungsplatz zu finden." Inzwischen seien es die Betriebe, die die jungen Menschen umwerben müssten.
Besonders betroffen: Handel und BauAllein im Handel verzeichnete die BA im Juni bei den Kaufleuten im Einzelhandel sowie für Verkäuferinnen und Verkäufer noch fast 40.000 offene Lehrstellen. Seit 2017 sei allgemein ein Bewerberrückgang auf dem Ausbildungsmarkt zu verzeichnen, wodurch es zunehmend schwieriger werde, offene Stellen zu besetzen, erläuterte Katharina Weinert vom Handelsverband Deutschland. Das treffe den Einzelhandel besonders hart, weil dieser sein Stellenangebot unter anderem mit Blick auf nahende Renteneintritte deutlich ausgebaut habe.Besonders groß ist die Lücke nach Angaben der Bundesagentur im Juni außerdem in Branchen wie der Lagerwirtschaft, in Metallberufen, im Bau, im Lebensmittelbereich und in der Fahrzeugführung. Auch das Handwerk berichtet von knapp 36.000 freien Ausbildungsplätzen Ende Juni - 6,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Gleichzeitig stieg die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge um 3,8 Prozent auf fast 64.000."Diese Zahlen zeigen: Die Handwerksbetriebe wollen ausbilden, sie bieten noch einmal mehr Ausbildungsplätze in ihren Betrieben an, ihr Ausbildungsengagement ist ungebrochen hoch, es fehlt aber an Bewerberinnen und Bewerbern", sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Jörg Dittrich.
iele finden keine passende StelleDer Ausbildungsmarkt sei aktuell noch sehr in Bewegung, erläuterte Weinert. "Gerade im Sommer werden noch sehr viele Ausbildungsverträge geschlossen, übrigens auch noch bis weit in den Herbst hinein, also nach offiziellem Ausbildungsstart."Viele Ausbildungen starten zum 1. August oder 1. September. Ein späterer Beginn ist aber auch möglich. Zahlen dazu, wie sich der Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Juli entwickelt hat, will die Bundesagentur am Dienstag in Nürnberg vorstellen. Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass voraussichtlich etliche Lehrstellen unbesetzt bleiben werden - nicht nur, weil rein rechnerisch zu wenige Bewerberinnen und Bewerber da sind, sondern auch weil diese keine passende Stelle finden.Zum einen kann es sein, dass sich die Interessen der jungen Leute nicht mit der angebotenen Ausbildung decken oder diese nicht ausreichend qualifiziert dafür sind. Zum anderen werden Stellen zum Teil in Regionen angeboten, in die sie nicht pendeln können. Ein Umzug ist aber nicht für alle machbar.Auf der anderen Seite gibt es nach Angaben von BA-Chefin Andrea Nahles auch Regionen, in denen es mehr Bewerberinnen und Bewerber als offene Stellen gibt. Abhilfe soll ab dem kommenden Jahr die Ausbildungsgarantie schaffen.
Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/lehrstellen-unbesetzt-100.html


Nichts wirklich Neues, dass besonders das Handwerk mit Nachwuchsmangel zu kämpfen hat.


Hat wer eine Ahnung, im Osten nehme ich mal an, wo genau diese Regionen liegen, wo es ausnahmsweise mal mehr Bewerber/Bewerberinnen als offene Stellen geben soll?


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Fachkräftemangel in Deutschland?

01.08.2023 um 19:58
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Leider vermute ich aber auch hier, dass dieser Beruf auch weiterhin wegen der Arbeit an sich für besonders die jüngeren Generationen nicht besonders attraktiv oder interessant werden wird.
Es wird immer Berufe geben, die auch wegen der späteren Aussichten nach der Ausbildung unattraktiv sein werden. Und was ist denn die Alternative bei einem Bäcker? Entweder man schuftet sich mit einer eigenen Bäckerei ab, verdient wenig. Oder man arbeitet in einer Brotfabrik, verdient auch wenig. Ich denke, das hat (wie auch bei anderen Gewerben wo es um Lebensmittel geht) etwas damit zu tun, dass man in Deutschland bei Lebensmitteln nach wie vor vor allem auf den Preis schaut. Egal auch wenn die Qualität schlecht ist, Hauptsache billig.

Und das schlägt natürlich auch zu den einschlägigen Berufen durch.

(Und ja: Ich weiß natürlich, dass es viele Menschen gibt, die gezwungenermaßen beim Essen sparen müssen. Aber bei sehr vielen ist es auch eine Frage der Priorität - da werden ohne mit der Wimper zu zucken Unsummen für Autos ausgegeben, aber wehe das Brot ist zehn Cent teurer....)


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Fachkräftemangel in Deutschland?

01.08.2023 um 20:12
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Es wird immer Berufe geben, die auch wegen der späteren Aussichten nach der Ausbildung unattraktiv sein werde
Zum einen das und zum anderen ja - wegen der Arbeit an sich halt. Die ist beim Bäcker auch mal härter und es heißt früh aufstehen. Und daran ändern höhere Löhne nun mal auch nichts.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:(Und ja: Ich weiß natürlich, dass es viele Menschen gibt, die gezwungenermaßen beim Essen sparen müssen. Aber bei sehr vielen ist es auch eine Frage der Priorität - da werden ohne mit der Wimper zu zucken Unsummen für Autos ausgegeben, aber wehe das Brot ist zehn Cent teurer....)
Na ja, gejammert wird dann trotzdem, warum immer mehr Bäckerrein schließen müssen.

Und irgendwann könnte es auch billige Brotfabriken immer mehr betreffen, wenn auch da immer weniger Nachwuchs ankommen sollte. Bleiben halt auch mal öfters die Supermarkt-Regale mit Bot/Brötchen usw... leer.

Oder auch wegen zu weniger Fahrer, die Supermärkte und Discounter beliefern. Ja, Fahrer zu finden, soll mittlerweile auch nicht mehr so leicht sein. Für Regional- und Langstrecke.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

01.08.2023 um 20:32
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Es wird immer Berufe geben, die auch wegen der späteren Aussichten nach der Ausbildung unattraktiv sein werden. Und was ist denn die Alternative bei einem Bäcker? Entweder man schuftet sich mit einer eigenen Bäckerei ab, verdient wenig. Oder man arbeitet in einer Brotfabrik, verdient auch wenig. Ich denke, das hat (wie auch bei anderen Gewerben wo es um Lebensmittel geht) etwas damit zu tun, dass man in Deutschland bei Lebensmitteln nach wie vor vor allem auf den Preis schaut. Egal auch wenn die Qualität schlecht ist, Hauptsache billig.
Es hat vorranggig damit zu tun dass in Deutschland alles was mit Lebensmitteln zu tun hat mit Auflagen, Dokumentationspflichten und Bürokratie zugeschissen wird bis es sich nicht mehr rühren kann - den Aufwand kann ein handwerklicher Kleinbetrieb aus Eigenmitteln irgendwann nicht mehr stemmen, weil die Einnahmen einfach eine Vollzeit-Bürokraft nicht hergeben. Und über das Stadium dass das die Frau des Meisters nebenher erledigen kann sind wir lange raus. Dann kommen noch Investitionszwänge wie Kassensystem etc. dazu, dass bricht dem stärksten Betrieb das Genick.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

01.08.2023 um 22:05
So glaubt es oder glaubt es nicht, aber das mit den unbesetzten Ausbildungsstellen kam vorhin auch auf dem TV-Sender Welt einschließlich möglicher Gründe warum:

- Sich nach der Schule nicht binden zu wollen

- Das Ziel auch ohne Ausbildung möglichst gutes Geld zu verdienen

- Auf die Wunschausbildung zu warten und vorher keine Kompromisse mit einer anderen Ausbildung einzugehen

- Durch mehr Abiturienten haben sich die Interessen verschoben bzw. stehen den jungen Leuten dadurch ganz andere Möglichkeiten offen. Mehr junge Leute studieren deshalb bspw. oder streben gehobenere Ausbildungen an.

- Die Ausbildungsbetriebe, die noch ein paar Bewerbungen erhalten sollen, sind gar nicht geeignet oder Bewerber haben zu unrealistische Vorstellungen, was Gehalt, aber auch Arbeitszeiten usw. betrifft.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

02.08.2023 um 23:17
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Auch eine Branche, die nach immer mehr Azubis, also Nachwuchs ringt, ist das Bäckerei-Handwerk.


Ein neuer Tarifvertrag soll auch diesen Ausbildungsberuf wieder attraktiver machen:
würde ich jedem abraten von, dieser Beruf hat 0 Zukunftschancen mehr.
In unserem Netto gibt es einen Ofen, der maschinell hergestellte Brötchen und Brote aufbackt. Das einzige was da an manpower benötigt wird ist (noch) das Ein und Ausräumen und so geht das immer weiter.
Die kleinen Bäcker werden durch die großen Ketten vom Markt gedrängt weil die einfach effizienter das Zeug herstellen.
Das einzige was so schnell nicht automatisiert werden kann ist der Premium Bereich des Konditors.
Ansonsten würde ich von diesem Beruf die Finger lassen, null Zukunft imo.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

02.08.2023 um 23:51
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:In unserem Netto gibt es einen Ofen, der maschinell hergestellte Brötchen und Brote aufbackt. Das einzige was da an manpower benötigt wird ist (noch) das Ein und Ausräumen und so geht das immer weiter.
Das gibt es in jedem größeren Supermarkt. Der Ofen wird da aber nicht vom Netto oder Aldi oder Edeka selber betrieben, sondern der betreffende Bäckereistand von einer örtlichen Bäckerei, die daneben auch ein bisschen Kuchen, belegte Brötchen etc, halt den üblichen 0815-Einheitsbrei anbietet. Diese örtliche Bäckerei, die da mit eigenem Personal steht, ist durch ziemliche Knebelverträge an Edeka, Aldi oder Netto gebunden, muss monatlich Auskunft über den Umsatz erteilen, nach dem sich die Standmiete richtet etc.

Natürlich ist das keine Traumexistenz für einen Bäcker, der eigentlich vom eigenen Laden mit eigenen Wunschprodukten ohne Abhängigkeit von anderen träumt. Sollte es solche noch geben, wünsche ich ihm von Herzen eine reichliche Kundschaft.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

03.08.2023 um 00:56
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und was ist denn die Alternative bei einem Bäcker? Entweder man schuftet sich mit einer eigenen Bäckerei ab, verdient wenig. Oder man arbeitet in einer Brotfabrik, verdient auch wenig.
Das kommt darauf an. Ich kenne einen gelernten Bäcker und Konditor mit eigenem Laden und eigenem Café, daneben betreibt er eine Cafeteria im örtlichen Krankenhaus und daneben einen Partyservice. Er hat derzeit um die 25 Festangestellte und einige Aushilfen, das ganze ist immer noch ein Familienbetrieb, Frau und Tochter ackern mit. Ob die Tochter, die als Nachfolgerin vorgesehen ist, sich die Ackerei irgendwann wirklich antun will, ist noch offen.

Das Stimmungsbild in der BRD ist also unterschiedlich. Im Angestelltenverhältnis arbeiten mit Anspruch auf 6 Wochen Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, 6 Wochen Urlaubsentgelt, beitragsfreie Mitversicherung von Familienangehörigen in der GKV ohne Risikozuschläge etc. . ist natürlich ok, aber selbstständig? Mit Arbeitnehmern und Verantwortung für diese nebst pünktlicher Lohnzahlung und Entrichtung von Arbeitgeberanteilen an die SV, Zahlung der Umlage an die Berufsgenossenschaft als Träger der gesetzlichen (Berufs-)Unfallversicherung?

Darüber hinaus sich selber und die eigene Familie privat, dh gegen nicht wenige Euros gegen Alter und Krankheit versichern müssen, Risikozuschläge bei chronischen Krankheiten obendrauf?

Soll man der Tochter wirklich raten, sich das anzutun und die Firma zu übernehmen? Ich täte es wohl nicht. Aber wenn alle so denken würden, gäbe es keinen Fachkräftemangel in Deutschland. Weil keiner sie mehr einstellen und bezahlen würde.

Vielleicht finden sich ja irgendwann ausländische Mutige, die sich eine selbstständige Existenz in Deutschland aufbauen und Arbeitsplätze erhalten oder gar schaffen wollen. Ich würde die durchaus unter „Fachkräfte“ einordnen, und wie.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

03.08.2023 um 02:26
Zitat von AndanteAndante schrieb:Vielleicht finden sich ja irgendwann ausländische Mutige,
Die gibt es doch überall, ob in der Nahrungsmittel-/Kfz- oder Konfektionsbranche.
Ich hab da auch zu allgemein konstatiert und immer geglaubt, dass der Fachkräftemangel den bösen Arbeitgebern geschuldet ist, das stimmt aber so gar nicht. Das Hauptproblem sind die vielen Steuern und Abgaben, ein überbordernder Bürokratismus, steigende Mieten usw. usf. Warum gibt es denn den Bäcker im Discounter, der sich aus der Not wegen zu hoher Mieten keinen zweiten Standort mit eigener Bäckerei mehr leisten kann? Ich sehe Fleischerei- und Bäckereifachverkäufer auf Märkten, weil diese Standorte noch bezahlbar zu sein scheinen. Nicht jedem ist so viel gewünschte Flexibilität vom AG genehm, wenn es auch noch an der Bezahlung mangelt.

Was ich auch ganz schlimm finde ist, dass bei uns momentan viele bekannte Gesichter bei Aldi, Rewe und Co. fehlen und neue Mitarbeiter die Kassen bedienen. Es geht noch schneller, die Ware wird teils so schnell durchgescannt, dass man aufpassen muss, dass man sich nicht die Finger zwischen 2 Gläsern quetscht. Darauf angesprochen, kam die Antwort des Kassierers, dass er keine Zeit hat, er muss so schnell arbeiten. Es ist mehr als verständlich, dass viele bekannte Gesichter die Reißleine gezogen haben und sich diese Ausbeutung nicht mehr antun.
Aber ich sehe hier nicht nur die Schuld ausgehend vom AG, sondern das ist wie gesagt ein hausgemachtes Problem des ,,Kapitalismus". Es geht nur ums Geld, um Teuerung und Profit.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

03.08.2023 um 02:56
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Es geht nur ums Geld, um Teuerung und Profit.
Auf Kundenseite, das muss man auch mal sehen, geht es halt auch meist nur um billig, billig, egal, ob Waren oder Dienstleistungen, Der Stolz auf „Schnäppchen“ ist geradezu sprichwörtlich. Und wenn made in China einschließlich Verpackung und Transport über zig tausende km billiger ( beschönigend und political correct „günstiger“ genannt) ist als deutsche Handwerks- oder Industrieprodukte mit ein paar km Transportweg , muss man nicht besonders erstaunt den Kopf schütteln. Und wenn die Eier der Hennen aus Käfighaltung billiger sind als die Eier der Hennen aus Freilandhaltung beim Biobauern, kann man sich ausrechnen, wer die meisten Kunden hat


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Fachkräftemangel in Deutschland?

03.08.2023 um 03:26
Zitat von AndanteAndante schrieb:Auf Kundenseite, das muss man auch mal sehen,
Das stimmt auf jeden Fall.

________

Muss ich noch erwähnen ... oder besser Spezies hier mal fragen, die Kennung über ,,künstliche Intelligenz" in der Landwirtschaft haben.

Was kostet eigentlich das Hinzubuchen einer KI in einer Sähmaschiene auf Äckern? Also ich habe jetzt schon mehrfach Dokus darüber gesehen, dass Bauern solche Fahrzeuge auf Maisfeldern benutzen, wo eine KI die Saat so aussäht, dass man, von oben betrachtet, irre schöne Maisbilder sehen kann, Blumen oder Blasen oder Geschnörkeltes. Diese Bilder entstehen dadurch, weil die KI diese Stellen für die Saat ausspart. Als Gesamtpaket entsteht so ein für Menschen begehbarer ,,Irrgarten" entweder auf einem Maisfeld oder einem Weizen-, Gerste- oder Roggenfeld, das geht im Prinzip überall.

Wie viel kostet so ein Gerät mit KI?

Ich finde das schon iwi irre, was man so aus einem Maisfeld machen kann - ohne dass eine Fachkraft dafür geworben werden muss.


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03.08.2023 um 05:57
Zitat von AndanteAndante schrieb:Das gibt es in jedem größeren Supermarkt. Der Ofen wird da aber nicht vom Netto oder Aldi oder Edeka selber betrieben, sondern der betreffende Bäckereistand von einer örtlichen Bäckerei, die daneben auch ein bisschen Kuchen, belegte Brötchen etc, halt den üblichen 0815-Einheitsbrei anbietet. Diese örtliche Bäckerei, die da mit eigenem Personal steht, ist durch ziemliche Knebelverträge an Edeka, Aldi oder Netto gebunden, muss monatlich Auskunft über den Umsatz erteilen, nach dem sich die Standmiete richtet etc.
nope, der Ofen den ich meine steht IM Netto, gleich neben dem Gemüse und das Sortiment ist Teil von Netto, die Ware zast du an der Netto-Kasse.
Der Bäcker den du meinst, den gab's mal, der war im Exitberreich und war nur räumlich eingebunden - war... hat zu gemacht.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

03.08.2023 um 07:20
@Andante
@behind_eyes
Beides ist richtig, die Rohlinge werden industriell in der Großbäckerei vorgebacken und im Laden fertig gebacken.
Fragt Euch lieber woher der Teig kommt, kann mit Ch anfangen und mit ina enden.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

03.08.2023 um 07:23
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Der Bäcker den du meinst, den gab's mal, der war im Exitberreich und war nur räumlich eingebunden - war... hat zu gemacht.
Die großen Supermarktketten lassen ihr Brot bzw. Brötchen in Top-Ländern wie Rumänien vorbacken. Da backen ja immer noch ein ziemlich manueller Prozess ist, macht sich das Lohnniveau schon bemerkbar. Deswegen können die Supermärkte zu Preisen anbieten, bei denen selbst die deutschen Industriebäcker nicht mehr mitkommen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

03.08.2023 um 07:41
Apropos: auch die wenigen noch existierenden kleinen Bäcker lassen sich oft fertige Backmischungen anliefern. Da kommt dann n Sack Backmischung in die Maschine, n Eimer Wasser hinterher und los gehts. Nur falls sich einer wundert warum das Brot bei jedem Bäcker gleich schmeckt. Mit Handwerk hat das selten noch was zu tun.

Es gibt sie noch die echten Handwerksbäcker, aber die sind selten geworden.

Bei uns im Dorf gabs früher noch drei echte Bäcker, mittlerweile nur noch eine filiale eines Industriebäckers. Einer davon war sogar so richtig Bäcker aus Leidenschaft, der stand mit Anfang 90 noch am Ofen. Bis er irgendwann vor seinem Ofen umgefallen ist. Der ganze Laden war schon ein Event. Ein unscheinbares Wohnhaus, man ging einfach ungefragt durch die Haustüre und ins erste Zimmer links. dann kam dann die ebenfalls uralte Frau des Bäckers angeschlufft und hat einem das Brot verkauft.

Die anderen Bäcker haben irgendwann eingesehen, das sie gegen die Industriebäcker nicht ankommen und haben rechtzeitig verkauft.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

03.08.2023 um 10:03
Zitat von AndanteAndante schrieb:Das Stimmungsbild in der BRD ist also unterschiedlich. Im Angestelltenverhältnis arbeiten mit Anspruch auf 6 Wochen Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, 6 Wochen Urlaubsentgelt, beitragsfreie Mitversicherung von Familienangehörigen in der GKV ohne Risikozuschläge etc. . ist natürlich ok, aber selbstständig? Mit Arbeitnehmern und Verantwortung für diese nebst pünktlicher Lohnzahlung und Entrichtung von Arbeitgeberanteilen an die SV, Zahlung der Umlage an die Berufsgenossenschaft als Träger der gesetzlichen (Berufs-)Unfallversicherung?
Dein Vorschlag also? Mehr Vorteile für Selbstständige und AG und dafür mehr Nachteile für Arbeitnehmer?
Zitat von AndanteAndante schrieb:Sollte es solche noch geben, wünsche ich ihm von Herzen eine reichliche Kundschaft.
Gibt es bei uns mit der Familienbäckerei-Langrehr. Teuer, aber der Laden brummt nach wie vor. Je nach Zeit stehen die Kunden bis auf die Straße an.
Problem war auch nicht Weiterführung des Betriebes, nachdem die Eltern sich zur Ruhe gesetzt haben und mittlerweile leider auch verstorben sind, sondern laut Hörensagen auch immer mehr das Problem Angestellte für Backstube und Verkauf - einschließlich Azubis zu finden.

Ps.
Apropos Belieferung von Supermärkten und Discountern; Fahrer-Mangel soll auch weiter zunehmen. Besonders LKW-Fahrer.

Eigentlich ist mittlerweile fast jede Branche vom Arbeiter- und Facharbeitermangel bedroht.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

03.08.2023 um 10:23
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Ich hab da auch zu allgemein konstatiert und immer geglaubt, dass der Fachkräftemangel den bösen Arbeitgebern geschuldet ist, das stimmt aber so gar nicht. Das Hauptproblem sind die vielen Steuern und Abgaben, ein überbordernder Bürokratismus, steigende Mieten usw. usf.
Wollen wir mal auch nicht eine weitere Seite der Medaille vergessen, obwohl mir scheint, dass es selten jemand hören oder lesen will:

Selbst mit den höchsten Löhnen (angefangen bei Ausbildungsvergütungen) und geringeren Sozialabgaben - wird man jetzt und in Zukunft für besonders junge Menschen bestimmte Ausbildungsberufe nicht attraktiver bekommen.

Machen wir uns nichts vor. Seis nun wegen den nicht so rosigen Zukunftsaussichten, der zu harten Arbeit an sich (körperliches Arbeiten wird grundsätzlich immer unbeliebter), Schichtarbeit oder weil sich die Interessen der gerade Jüngeren durch höhere Abschlüsse schon grundlegend verschoben haben und ihnen dadurch auch viel mehr Wahlmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Wenn wir wirklich fair sein wollen - dann dürfen wir nicht nur den AG und der Politik die Schuld geben, sondern am Ende allen. Bestimmt auch so einige Elternhäusern darunter, die ihren Kindern Ausbildungen ausreden/schlecht machen.


Wie gesagt kam die Tage auch auf Welt, warum viele Lehrstellen in Ausbildungsberufen unbesetzt bleiben:
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Sich nach der Schule nicht binden zu wollen

- Das Ziel auch ohne Ausbildung möglichst gutes Geld zu verdienen

- Auf die Wunschausbildung zu warten und vorher keine Kompromisse mit einer anderen Ausbildung einzugehen

- Durch mehr Abiturienten haben sich die Interessen verschoben bzw. stehen den jungen Leuten dadurch ganz andere Möglichkeiten offen. Mehr junge Leute studieren deshalb bspw. oder streben gehobenere Ausbildungen an.

- Die Ausbildungsbetriebe, die noch ein paar Bewerbungen erhalten sollen, sind gar nicht geeignet oder Bewerber haben zu unrealistische Vorstellungen, was Gehalt, aber auch Arbeitszeiten usw. betrifft.



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Fachkräftemangel in Deutschland?

03.08.2023 um 12:14
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Auf die Wunschausbildung zu warten und vorher keine Kompromisse mit einer anderen Ausbildung einzugehen
Hier würden mich mal die tieferen Gründe interessieren WARUM man die Wartezeit nicht mit Ausbildung verbringt, d. h. Warum man unbedingt nichts tuend warten muss.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

03.08.2023 um 12:37
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Dein Vorschlag also? Mehr Vorteile für Selbstständige und AG und dafür mehr Nachteile für Arbeitnehmer?
Das eine muss ja nicht zwangsläufig mit dem anderen einhergehen, und außerdem habe ich derlei nicht geschrieben, sondern die Frage aufgeworfen, ob man heutzutage noch den Sprung in die Selbstständigkeit wagen sollte. Ich finde allerdings schon, dass man bei den Selbstständigen in vielfacher Hinsicht Bürokratieabbau betreiben kann. Allein wenn man sich ansieht, was ein Handwerksbetrieb, der sich an einer öffentlichen Ausschreibung beteiligt, an Papierkram ausfüllen und liefern muss, das ist monströs!
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Selbst mit den höchsten Löhnen (angefangen bei Ausbildungsvergütungen) und geringeren Sozialabgaben - wird man jetzt und in Zukunft für besonders junge Menschen bestimmte Ausbildungsberufe nicht attraktiver bekommen.
Da hast du allerdings recht: wenn der Nachwuchs an Fachkräften generell fehlt, ist es egal, ob er als Selbstständige fehlt oder als angestellte Arbeitnehmer.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Wenn wir wirklich fair sein wollen - dann dürfen wir nicht nur den AG und der Politik die Schuld geben, sondern am Ende allen. Bestimmt auch so einige Elternhäusern darunter, die ihren Kindern Ausbildungen ausreden/schlecht machen.
Vielleicht gar nicht mal schlecht machen, sondern die Kinder einfach nicht genug unterstützen, eine Ausbildung anzutreten und auch wirklich abzuschließen. Unterstützung bedeutet für mich auch durchaus mal Druck, wenn er angebracht ist, zB das Goldkind, wenn es nicht aufstehen will, morgens auch mal aus dem Bett zu schmeißen, damit es pünktlich in der Berufsschule oder am Ausbildungsplatz ankommt.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

03.08.2023 um 12:39
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Hier würden mich mal die tieferen Gründe interessieren WARUM man die Wartezeit nicht mit Ausbildung verbringt, d. h. Warum man unbedingt nichts tuend warten muss
Meine Vermutung, wir sind kompromisslos und denken nur noch überwiegend an unseren eigenen Vorteil. Auf unsere Rechte pochen wir unerbittlich, mit den Pflichten mag es kaum noch jemand so richtig Ernst nehmen

Daher brauchen wir auf jedenfall arbeitswillige Menschen aus dem Ausland. Nicht für niedere Arbeiten, sondern für die Arbeiten die wichtig und existentielle sind. Ich denke die Anspruchshaltung ist da noch nicht so hoch, wie bei uns.
Die ganzen Paketzusteller z.b. die zu uns kommen haben alle Migrationshintergrund. Teilweise sprechen sie gutes deutsch, teilweise überhaupt kein Wort, trotzdem arbeiten sie.


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