frivol schrieb:Dann liegt es doch daran, das unsere Gesellschaft immer höhere Bildung absolviert. Und für die einfacheren Arbeiten sich deswegen zuwenig Leute finden.
Ja natürlich. Wie oft schon von mir geschrieben - spielt auch dieser Trend eine Rolle. Chancengleichheit, auch wenn sie jedem gegönnt sei, hat insbesondere für die Wirtschaft Nachteile. Aber letztendlich auch für jeden einzelnen Bürger. Spätestens dann, wenn es dadurch zu Einschränkungen oder gar Verzicht im Alltagsleben kommt.
frivol schrieb:Müsste man vielleicht das Abi und Uni schwieriger machen.
Auch wenn es vielleicht fies-ungerecht klingt, aber ich bin für ein einheitliches-bundesweites Abi auf sächsischem oder bayrischen Niveau. Wers dann packt - kann auch wirklich stolz darauf sein und ist auch studierfähig denke ich mir mal.
frivol schrieb:. Dann bekommen wir weniger Studierte und wieder mehr im Handwerk. Die Bildung wird glaube ich aber auch EU-weit abgestimmt. Und studierte Fachkräfte sind glaube auch zum Teil Mangelware.
Oh die haben wir auch - klar. Besonders bei Landärzten, im IT-Bereich, Lehramt bspw. aber auch in der Justiz bei Staatsanwälten und Richtern.
Jura ist (soll) zwar nach wie vor ein sehr beliebter Studiengang sein, jedoch entscheiden sich wohl mehr Absolventen für die Privatwirtschaft als den Staatsdienst bzw. öD.
In der Justiz ist halt auch das große Problem, dass immer mehr Richter in Rente bzw. Pension gehen sollen. Und Staatsanwaltschaften beklagen sich darüber, dass zu viele Fälle auf zu wenig Personal trifft.
Mit weniger zu bearbeitenden Fällen sehe es da womöglich noch gar nicht so schlimm aus bzw. käme man da vielleicht auch mit der jetzigen Mitarbeiter-Anzahl noch gut zurecht.
Do-X schrieb:Ich frage mich eh, was an Deutschland so attraktiv sein soll außer vllt. die Landschaft
Viel mehr als das. Auch viel mehr als nur Sozialhilfe, falls daran nur wieder gedacht werden sollte.
Do-X schrieb:Man kommt hierher, bekommt, wenn man Glück hat, sogar eine Wohnung, und sogar schneller als ein Einheimischer, hat gute Chancen auf einen Job, und spätestens dann merkt man, was ein Leben in Deutschland eigentlich kostet und wie unterschiedlich ein und derselbe Job bezahlt wird.
Klar haben wir unsere Baustellen.
Aber glaube mal nicht, dass das Leben so viel einfacher in beliebten Auswanderungsländern wie den USA bspw. wäre. Da ist das Leben sogar aus verschiedenen Gründen nochmals härter als bei uns - auch für gut verdienende Fachkräfte.
Und in der beliebten Schweiz mögen zwar die Löhne und Abgaben niedriger sein - dafür sind die Lebenshaltungskosten im Vergleich zu Deutschland nochmals höher.
Do-X schrieb:as ich zur Zeit (medial!) wahrnehme ist die wirtschaftliche Entgleisung der jungen Bevölkerung. Sie will keine schweren, schlecht bezahlten Jobs machen. Jedenfalls wird das medial so präsentiert, ob das der Realität tatsächlich entspricht, kann ich nicht sagen. Im med. Bereich ist aber jetzt auf jeden Fall vermehrt ausländisches Pflegepersonal zu sehen.
Auch bei Umfragen gelangt man zu so einem Fazit.
Für die einen ist Karriere und sehr hoher Verdienst aber auch bei so wenig Anstrengung später im Job wie möglich wichtig - und für andere unter den jüngeren Generationen soll Arbeit ein immer niedrigen Stellenwert einnehmen. Selbstverwirklichung, mehr Freizeit, Teilzeit usw...
Auch die Nachfrage nach Homeoffice steigt. Soll steigen.
Do-X schrieb:Ich bin trotzden der Meinung, dass unser Land nicht gut beraten ist, wenn es den Focus zu stark auf ausländisches Personal richtet,
Zumindest eine uns sehr stützende Säule. Und ohne diese migrantische Säule wären ganze Branchen schon jetzt zum Erliegen gekommen.