Moses77 schrieb:Ein überzeugter Islamist ist also für dich unpolitisch?
Ich hatte das auf "konservativ" bezogen.
Ein Islamist ist natürlich politisch, aber nicht weil es ihm um einen "Kampf der Kulturen geht" - wahrscheinlich kennt er den Begriff und die Implikationen nicht einmal -, sondern weil er gegen die Hegemonie des Westens ist, aber nicht aus kulturellen, sondern aus wirtschaftspolitischen Gründen (Stichwort Imperialismus). Das mit der Religion ist nur vorgeschoben, so wie hier auch die abendländischen Werte der Aufklärung nur vorgeschoben sind, denn nähmen wir die ernst, würden wir nicht so eine mensch(rechts)verachtende Flüchtlingspolitik betreiben und uns hier seit Jahren über Migrantenkriminalität echauffieren, sondern die genauso behandeln wie jede andere Kriminalität auch. Es ist einfach nur ein ideologischer Wortkampf zwischen links und rechts hüben (bei uns, in den Medien, Foren usw.) wie drüben (in und aus der islamischen Welt heraus; die Auslegung des Korans ist auch nur vorgeschoben; den Islamisten geht es darum, eine vom Westen unbeeinflusste Art Steinzeitfeudalismus durchzusetzen, wie er im IS versucht wurde und gescheitert ist, weil dort die Ultrarechten genauso wenig (oder noch weniger) Rückhalt in der Bevölkerung haben wie bei uns die Ultrarechten (weniger als 15% für die AfD kann man nicht unbedingt Rückhalt in der Bevölkerung nennen, auch wenn das in Ostdeutschland schon etwas bedenklicher aussieht, aber die haben ja auch nicht den Nationalsozialismus aufgearbeitet und großteils offenbar immer noch Probleme mit dem Prinzip Demokratie, die sie mit Demokratur ("wir sind das Volk" -Diktatur der grölenden Nationalisten- verwechseln)).
Moses77 schrieb:Je größer der Anteil der Muslime in Europa wird, desto unsicherer wird wohl wahrscheinlich leider die Zukunft des freien, liberalen Europas.
Richtig. Aber nicht wegen den Immigranten, sondern wegen den patriotischen Europäern gegen die Islamisierung des Abendlands (Pegida).
Moses77 schrieb:Der aktuelle Rechtsruck innerhalb Europas schärft vielleicht endlich mal die Sinne in unserem Land dafür, wie lax wir in Sachen Integration und Verteidigung unserer Werte und Lebensweise vorgehen.
Und nimmt man dann noch die Waffenlieferungen und den Trumpismus mit in die Analyse, erweist sich wieder einmal,. dass Kulturkampf mit Imperialismus "verwechselt" wird bzw. Kulturkampf vorgeschoben wird, um Imperialismus zu verdecken. Es sind solche Sprüche wie von dir, die missionarisch Imperialismus betreiben - glücklicherweise nur auf dem "Papier". Damit stärkst du die Steinzeitmullahs dort und fällst der Masse der Leute, die unter Unterdrückung im Namen Allahs leiden, in den Rücken, stärkst also die reaktionären Kräfte in der islamischen Welt, und die sind auch nicht so dumm um nicht zu wissen, welche Deals der Westen mit ihren Oberen macht. Man sollte einfach die Energiewende beschleunigen und sich von dem Ölimport aus der Golfregion unabhängig machen und sämtliche Waffenlieferungen nach dort beenden, dann fangen deren Stpühle wirklich an zu wackeln, und damit hilft man den Leuten dort wesentlich mehr als mit Kraftsprüchen hier. Und man sollte endlich die 3 Millionen Geiseln aus den lagern in der Türkei rausholen und sie ins Asylverfahren in Europa bringen, dann nimmt man auch dem Sultan die Basis für seine unsägliche Innen- und Außenpolitik und sein Erpressungspotenzial gegenüber dem Westen.
Moses77 schrieb:Die Utopie, dass man Hunderttausende bis Millionen junge mutige, mehrheitlich muslimische Männer mit oft falschen Angaben ins Land gelassen hat, um ein gutes Gewissen zu zeigen und glaubt, dass dies positiv für unser Land
Ja, es ist nicht erst seit heute klar, dass ihr generell gegen Artikel 16a des Grundgesetzes seid und eine homogene Gesellschaft wollt. Aber auf der anderen Seite auf die wirtschaftlichen Vorteile des Globalismus nicht verzichten wollen. Schließlich müsstet ihr bei einer "homogenen" Wirtschaftspolitik auch auf eure geliebten Smartphones und auf die billigen Klamotten aus Fernost verzichten und dann wieder Siemens-Computer made in Germany für 5.000 € kaufen.
Moses77 schrieb:250000 jungen Männern
Beleg! Aber für Ideologieinhalte gibt es ja keine belege, sonst müsstest du dich mit der Realität befassen, dass im letzten Jahr nur ca. 70.000 "junge Männer" kamen von 190.000 und nicht 250.000 insgesamt. Wen jucken schon belege, wenn die Ideologie doch viel geiler ist und man lieber von Parallelgesellschaften und dem Untergang des Abendlands faselt, obwohl der Schinken doch nun schon 100 Jahre alt ist und das Abendland immer noch nicht untergegangen ist und ich dafür auch keinerlei Indizien entdecken kann.
blueavian schrieb:Das Kopftuch sagt nichts anderes aus, als dass die Frau sich eben verdecken muss und die Frauen etwas gegen die Triebe der männer tun müssen, was eben auch Frauen weniger wert einräumt
Na ja, bei einem reiferen Mann wie mir ist es so, dass ich mir das Kopftuch immer wegdenken kann und daher auch an einigen Kopftuch tragenden Frauen Gefallen finde, selbst wenn ich die Haare nicht sehe, d.h. der Trieb bei mir wird nicht durch die Haarpracht in erster Linie ausgelöst, sondern durch andere Merkmale.
:Dblueavian schrieb:Der liberale Islam und das liberale Christentum sind z.b. die einzig tolerierbaren Richtungen für liberale menschen
Ach, noch besser geht es eigentlich ganz ohne Religion.
shionoro schrieb:Gegenkultur
Interessant, einen emanzipatorischen Begriff, der einst für die "68er" reserviert war, jetzt auf eine ultrakonservative islamische Gruppe zu übertragen. Nur leider fehlt da der Protest-Aspekt, der überhaupt eine andere Lebensweise zu einer "Gegenkultur" macht. Du meinst wohl eher Leute, die religiöse Symbole des Islam offen tragen. das hat aber nichts mit Gegenkultur oder Protestkultur zu tun, sondern mit übertriebener Religiosität. Ich finde die Nonnentrachten auch nicht unbedingt animierend.
shionoro schrieb:Mehrheitskultur
Ich fühle mich ebenso wenig mit der "Mehrheitskultur" verbunden, solange AfD-Fans das große Wort führen, geradeso als käme ihre "Bewegung" nicht auf armselige 13%, sondern auf 130%.
shionoro schrieb:Du kannst nicht dauernd begriffe so umdeuten wie es dir gefällt.
Genau, das hast du gut erkannt. Mit "du" meinst du sicherlich das, was du im Spiegel siehst. Ich selbst habe die Begriffe nur wieder in die ursprüngliche Bedeutung zurückgesetzt.
neugierchen schrieb:Das Verständnisproblem einiger Linken dürfte sein das sie den modernen Westen auch ablehnen
Das war jetzt aber wirklich ein Spruch aus einer Parallelwelt.
:D