@Gwyddion @Abahatschi @Rho-ny-theta @Fedaykin @IngwerteeImke @Pan_narrans @SergeyFärlich @Jedimindtricks @DoctorWho mein bisheriges Fazit aus Euren Beiträgen:
Man will niemanden weh tun und es so gerecht wie möglich gestalten.
Soweit so gut, aber dadurch wird's eben sehr kompliziert und es entstehen legale Schlupflöcher.
@Rho-ny-theta Hab jetzt mal deinen Link gelesen
Wikipedia: Einkommensteuergesetzbuch Im großen und ganzen klingt das schon ganz gut.
Aber auch hier sind in meinen Augen noch sehr komplizierte Dinge drin, das z.B:
Der später resultierende Steuertarif ist ein Stufengrenzsatztarif. Die ersten 5000 Euro zu versteuerndes Einkommen werden zu 60 % mit 25 % veranlagt, die nächsten 5000 Euro zu 80 %. Dadurch entstehen de facto Steuerstufen mit Grenzsteuersätzen von 15 %, 20 % und 25 %. Das kirchhofsche Steuersystem erreicht also seinen Spitzensteuersatz von 25 % bei einem Einkommen von höchstens 23.000 Euro, wenn man die vorgenannten Freibeträge addiert. Darüber hinaus gibt es nur eine indirekte Progression, die nicht durch die Tarifgestaltung, sondern über die Freibeträge in der Bemessungsgrundlage erreicht wird.
schon beim Lesen bekomme ich erst mal kurz nen Augenkrebs
;)Gegenfinanzierung
Zur Gegenfinanzierung sollen sämtliche Steuervergünstigungen und Ausnahmetatbestände abgeschafft werden und somit die Bemessungsgrundlage stark erweitert werden, sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen.
das klingt doch sehr gut, finde ich.
Die Vorschläge zur Gegenfinanzierung gehen allerdings an der Realität des Steuerrechts vorbei, da viele der von Kirchhof benannten Sparmodelle längst vom Gesetzgeber verboten wurden.
ja und warum?
Weiterhin soll das Nettoprinzip abgeschafft werden, also das Recht der Steuerpflichtigen, die zur Erzielung von Einnahmen erforderlichen Aufwendungen (Werbungskosten) von den Einnahmen abzusetzen. Stattdessen soll es eine sogenannte Einfachpauschale geben.
Dafür wäre ich auch. Was spricht dagegen? Und WER? -> Die Grünen und Linken:
CDU und CSU standen dem Kirchhof-Modell positiv gegenüber ....
SPD, Bündnis 90/Die Grünen und PDS standen dem Kirchhof-Modell ablehnend gegenüber
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SPD, Bündnis 90/Die Grünen und PDS standen dem Kirchhof-Modell ablehnend gegenüber und verwiesen oft darauf, dass die von Kirchhof propagierte Einheitssteuer bereits in einigen osteuropäischen Ländern umgesetzt worden sei. Kennzeichnend für diese Staaten sei eine enorme soziale Polarisierung, da die Einheitssteuer vor allem ausländische Direktinvestitionen attraktiver machen soll, während die ärmere Bevölkerung oft Mehrbelastungen zu ertragen habe. Hinzu kommt, dass die Reform der Einkommensteuer in allen osteuropäischen Ländern eine Erhöhung der Mehrwertsteuer erfordert hatte, was insbesondere Familien und Geringverdiener überdurchschnittlich belastete.
hmm
??? Alle Argumente stichhaltig von denen?
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung betrachtete in einer 2004 vorgelegten Analyse das Kirchhof-Modell, berechnet auf Basis des propagierten Steuersatzes von 25 %, als eine kurzfristig nicht finanzierbare Steuerentlastung.
Es müssten doch keine 25% sein, dann wird's halt etwas raufgesetzt, wo ist das Problem?
Aha, da kommts, genau was ich eben dachte:
Der Finanzwissenschaftler Professor Stefan Homburg erklärt, dass der propagierte Steuersatz von 25 % in Kirchhofs Buch ausdrücklich nur als Beispiel bezeichnet werde. Wenn man das Steuersystem aufkommensneutral umstellen will, müsse man berechnen, welcher Steuersatz in Multiplikation mit der neuen Bemessungsgrundlage zu demselben Steueraufkommen führt wie früher. Dabei würde das Kirchhof-Modell nach Schätzung von Homburg einen Einheitssteuersatz von ca. 35 % benötigen.[6]
Also wo genau ist nun das Problem bei diesem Modell?