Rassismus

Tussinelda schrieb:Vielleicht eine Selbst- und keine Fremdbezeichnung?

die Frage war, ob es damals 70er rum, eine Selbstbezeichnung gab. Als 11/12-Jährige habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht.

Groucho schrieb:Kannst du wenigstens deine Behauptung belegen, der andere User konnte es nicht.
(Ich glaube ehrlich gesagt, du auch nicht, aber ich lasse mich gerne überraschen)

Ich brauche auch nichts zu belegen, ich habe nur wiedergegeben was der User geschrieben hat im Kontext was @Streuselchen da hinein interpretiert hat.

CosmicQueen schrieb:Ich brauche auch nichts zu belegen,

Ach so, du bist also nicht dieser Meinung:

CosmicQueen schrieb:die damals das N-Wort noch sagten, weil es damals gängig war, keinerlei Toleranz entgegengebracht wird.

sondern hast es nur zu Erklärungszwecken umformuliert.
Stimmt, das musst du nicht belegen.

Kann auch der User nicht belegen, weil es nicht stimmt (schon gar nicht so wie der User es formuliert hat).

Groucho schrieb:sondern hast es nur zu Erklärungszwecken umformuliert.

Richtig erkannt, wenn auch spät.

CosmicQueen schrieb:die Frage war, ob es damals 70er rum, eine Selbstbezeichnung gab. Als 11/12-Jährige habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht.

nö, natürlich nicht, es ging aber auch ausnahmsweise mal nicht nur um Dich persönlich, damals betreffend....aber heute könnte man ja auf die Idee kommen, dass dies auch damals schon eine Möglichkeit gewesen wäre, aber nö....da fabuliert man rum, dass man ja gar nicht wissen konnte, was man sonst hätte sagen können......ja stimmt, Betroffene wurden ja eh nicht gefragt und es hat auch niemanden interessiert....ist ja jetzt noch so, da geht es ja auch nur darum, warum man eh nix dafür konnte, dass man rassistische Bezeichnungen verwendete, man auf gar keinen Fall rassistisch war etc., das Empfinden Betroffener hat in keinem einzigen dieser posts auch nur minimalsten Platz eingenommen. Aufschlussreicher geht es kaum.

CosmicQueen schrieb:aber damals war es eben so und daran gibt es nichts zu rütteln.

Ok. Die Metaebene. Dann erkennst du auch, dass eine mögliche Konsequenz dieses rassistischen Sprachgebrauchs war und ist, dass schwarze Menschen in der Folge, Opfer von rassistischen Angriffen wurden. Es war und ist genau diese gedankenverlorene und selbstverständliche Adaption solcher Prozesse, die regelmäßig im Schlimmsten gipfelt. Damals hätte man gesagt, hey, das ist doch nur ein Lied, eine Geschichte... aber bestimmt nicht politisch.

Aber was sagen Betroffene und deren Angehörige dazu? Sehen die das auch so selbstverständlich?

Liegt es nicht auf der Hand, dass der rassistische Mob eben so eine niedrige Schwelle als Ausgangsbedingung für Pogrome benötigt?

In Fußballstadien dieser Welt werden schwarze Fußballspieler bis heute! rassistisch niedergemacht. Gleichzeitig wird davon gesprochen, dass die Politik im Stadion nichts verloren hätte.
Ich stimme dir zu, dass man die Uhren bestimmt nicht mehr zurückdrehen kann, mir geht es auch nicht um Fehler, die wir alle mal gemacht haben, die sind verzeihlich, aber dazu gehört für mich auch eine klare Verortung von Vergangenheit und Gegenwart. Für mich verlierst du dich dabei zu sehr im universellen Sein. Aber da kann ich mich auch täuschen...

MokaEfti schrieb:Für mich verlierst du dich dabei zu sehr im universellen Sein.

ich will ja jetzt keine OT Diskussion, nur kurz wissen, was das sein soll. Danke.

Tussinelda schrieb:nö, natürlich nicht, es ging aber auch ausnahmsweise mal nicht nur um Dich persönlich, damals betreffend....aber heute könnte man ja auf die Idee kommen, dass dies auch damals schon eine Möglichkeit gewesen wäre, aber nö....da fabuliert man rum, dass man ja gar nicht wissen konnte, was man sonst hätte sagen können......ja stimmt, Betroffene wurden ja eh nicht gefragt und es hat auch niemanden interessiert....ist ja jetzt noch so, da geht es ja auch nur darum, warum man eh nix dafür konnte, dass man rassistische Bezeichnungen verwendete, man auf gar keinen Fall rassistisch war etc., das Empfinden Betroffener hat in keinem einzigen dieser posts auch nur minimalsten Platz eingenommen. Aufschlussreicher geht es kaum.

Ab welchem Alter hast Du denn erkannt, das Farbige eine eigene Bezeichnung für sich formuliert haben? In dem Fall PoC?
Oder wußtest Du dies schon von Kindesbeinen an? In welchem Alter hast Du denn Betroffene befragt und Dich erkundigt?
Das würde mich einmal interessieren...

Tussinelda schrieb:ich will ja jetzt keine OT Diskussion, nur kurz wissen, was das sein soll. Danke.

Das ist für mich selbst ein wenig nebulös. Das gebe ich zu. Ich habe es schon öfter erlebt, dass gerade Menschen mit einer eher spirituellen Lebensweise, sich schwer tun, ein Kind beim Namen zu nennen. Der Verweis darauf, dass es für alles einen übergeordneten Sinn und eine gewisse Bedeutung gibt, steht dabei im Vordergrund. Nach dem Motto: Sich nicht so sehr daran aufhängen und den Blick nach vorne oder nach oben richten, da es "Wichtigeres" gibt.
Wie gesagt, ich kann mich täuschen, dann nehme ich das zurück, es hatte für mich nur manchmal den Anschein.

MokaEfti schrieb:Für mich verlierst du dich dabei zu sehr im universellen Sein. Aber da kann ich mich auch täuschen...

Ich handhabe es anders, auf meine Weise, wenn du das als universelles Sein sehen willst, von mir aus. :D

Für mich ist dieses endlose ausbreiten der Klagemauer eben kontraproduktiv. Natürlich sollte man heute auf rassistische Angriffe wie zB. in Fußballstadien sofort reagieren und dies u.U unter Strafe stellen. Es wird halt immer so ein Haufen rassistischer Vollidioten geben. Ich denke aber die Mehrheit stellt sich aber schon dagegen und das ist gut so.

Ich denke für Minderheiten ist es wichtig gleich Chancen zu haben, das gilt auch für Weiße, denn auch da gibt es einige Defizite. Da hilft nur Bildung und nochmals Bildung und die sollten für alle gleich zugänglich sein. Das ständige herumreiten auf Hautfarbe und Bezeichnungen, ob und wie viel Menschen Empathie für Betroffene zeigen bringt aus meiner Sicht nicht weiter. Man kann niemals das erfüllen, was andere Menschen von einem erwarten.

Zeige den Menschen, die Betroffen sind was für Perspektiven sie haben können, Missstände ausräumen, sich dafür engagieren, alles richtig in meinen Augen. Alles andere ist nur ein ewiger Kreislauf der Anklage und das bringt uns nicht weiter.

Groucho schrieb:KaMailLeon schrieb:
Also was denn nun?

Wie gesagt, ich habe das Wrt benutzt und das hier gecshrieben.

Niemand hat mich

KaMailLeon schrieb:
gleich als böser Rassist und ewig Gestriger abgestempelt

Mir scheint, das findet nur in deiner Phantasie statt.
Du kannst natürlich auch einfach deine Behauptung belegen und allen zeigen, dass das nicht deiner Phantasie entspringt.

Dann halte ich hier mal fest. Eine Belegung braucht meinerseits nicht zu erfolgen, da der User @Groucho durch die Argumentation, das hier niemand als böser Rassist und ewig Gestriger im Forum betitelt wird (bzw. das das nur meiner Phantasie entspringt) nur weil er oder andere in der VERGANGENHEIT das böse "N-Wort" welches in den 70/80ern durchaus allgemeiner Sprachgebrauch war, benutzt haben!

Ich werte das als Toleranz denjenigen gegenüber die es früher ohne böse Absicht benutzten! (Er selbst ist ja anscheinend ebenfalls davon betroffen.)

Es war schon immer "rassistisch" (das N-Wort) aber nur wer es in heutiger Zeit benutzt ist ein Rassist. Richtig?!

@Gwyddion
nicht als Kind, da habe ich das nicht hinterfragt. Seit mittlerweile vielen Jahren beschäftige ich mich aber sehr mit dem Thema, seit wann ganz genau, kann ich Dir nicht sagen.
Ich erwarte aber auch nicht von Kindern, dies zu reflektieren......ich erwarte es aber von Erwachsenen, allerspätestens dann, wenn sie darauf hingewiesen werden.
Einige von uns wurden rassistisch sozialisiert in dieser Gesellschaft, weil sich eben keine Gedanken gemacht wurden, die Gesellschaft, Erwachsene mindestens ignorant, im Grunde rassistisch waren bzw. handelten. Das ist zwar verständlich, wenn man in einem Umfeld aufwächst, dass rassistische Bezeichnungen für vollkommen normal, weil gesellschaftlich anerkannt und absolut salonfähig, hält.
Ich verstehe es nur nicht, dass man nicht in der Lage zu sein scheint, dies als rassistisch und ignorant im Rückblick anzuerkennen. Es ist eine rassistische Gesellschaft, es sind rassistische Menschen, wenn man rassistische Handlungen für vollkommen normal hält. Es wurden rassistische Bezeichnungen, Vorurteile und Stereotype ständig serviert und bestätigt, dagegen ist man nicht immun. Man sollte es heute aber auch so benennen und nicht relativieren.
Und nicht rumnölen, wenn Bezeichnungen sich ändern, geändert werden, Selbstbezeichnungen sollten nicht kritisiert werden, sondern akzeptiert.

ich habe immer gesagt, es gibt niemanden, der nicht auch rassistisch denkt und handelt. Niemanden, auch mich nicht. Aber ich versuche aktiv dagegen anzugehen. Dazu gehört es auch zu wissen, dass ich in einer rassistischen Gesellschaft aufgewachsen bin und noch lebe, dass ich Privilegien habe, die andere nicht haben, dass ich ständig an mir arbeiten muss, mich selbst informieren muss, so ich wirklich antirassistisch sein/werden will, ein rassismusfreies Miteinander will. Aber bei Selbstinformation hapert es ja schon bei vielen.

@KaMaiLeon

Dies ist deine Behauptung.

KaMailLeon schrieb:ch find es richtig das bestimmte Wörter heute nicht mehr angewendet/verwendet werden sollten, aber ich kann nur den Kopf darüber schütteln wenn man, nur weil man als Kind bzw. in der Vergangenheit diese alltäglichen Begriffe benutzt hat, heute gleich als böser Rassist und ewig Gestriger abgestempelt wird.

Du kannst sie nicht belegen - wie ich voraus gesagt habe.

Ergo ist deine Behauptung unwahr.

KaMailLeon schrieb:Es war schon immer "rassistisch" (das N-Wort) aber nur wer es in heutiger Zeit benutzt ist ein Rassist. Richtig?

Früher gab es auch Rassisten. Das wurde aber damals als nicht so schlimm wahrgenommen. Da waren die belange der PoC einem größeren teil als heute egal.

Tussinelda schrieb:Ich verstehe es nur nicht, dass man nicht in der Lage zu sein scheint, dies als rassistisch und ignorant im Rückblick anzuerkennen.

Vielleicht, weil man sich dann eingestehen müsste, das personen die man geliebt hat oder die Vorbilder für jemand waren, rassistisch gedacht oder sogar gehandelt haben. Illusionen können sterben.

Groucho schrieb:Du kannst sie nicht belegen - wie ich voraus gesagt habe.

Ergo ist deine Behauptung unwahr.

Stimmt! Die Behauptung entsprang meinen Gefühlen die durch einige "aggressiv erscheinende Antworten" entstanden ist.

Man möge mir verzeihen.

Somit kann ich ruhigen Gewissens das Osterfest begehen ohne das böse Wort "Rassist" auf meinen Schultern tragen zu müssen.

Werde diese frohe Botschaft sofort meinen Großeltern/Eltern/Lehrern/ehemaligen Klassenkameraden mitteilen... Danke!

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PStanisLove schrieb:Früher gab es auch Rassisten. Das wurde aber damals als nicht so schlimm wahrgenommen.

Habe nichts gegenteiliges bahauptet...

CosmicQueen schrieb:Ich handhabe es anders, auf meine Weise, wenn du das als universelles Sein sehen willst, von mir aus.

Ich denke, du setzt einfach andere Prioritäten.

CosmicQueen schrieb:Für mich ist dieses endlose ausbreiten der Klagemauer eben kontraproduktiv.

Ja, für dich. Mir hilft nicht das ewige Klagen, sondern das Benennen, das Aufzeigen, das vor Augen führen, gewisse Ereignisse zu verarbeiten und mich den Leidtragenden empathisch zu nähern und für die Zukunft zu verbessern.

CosmicQueen schrieb:Man kann niemals das erfüllen, was andere Menschen von einem erwarten.

Ja. Aber wer erwartet genau was und was ist daran so unmöglich? Ist es der gefühlte Angriff auf deine persönliche Freiheit die Dinge selbst so zu betrachten wie sie dMn sind?

MokaEfti schrieb:Ich denke, du setzt einfach andere Prioritäten.

So sieht es aus. Wenn dir das Eine hilft, schön, anderen hilft wieder was anderes, jeder ist da ja individuell gestrickt.

MokaEfti schrieb:Ja. Aber wer erwartet genau was und was ist daran so unmöglich? Ist es der gefühlte Angriff auf deine persönliche Freiheit die Dinge selbst so zu betrachten wie sie dMn sind?

Warum sollte ich allen Menschen gerecht werden, diesen Anspruch habe ich nicht und will ich auch nicht haben. Ja, diese Freiheit nehme ich mir. Ich leben nicht um anderen Leuten gerecht zu werden, oder es ihnen recht zu machen...

Antirassistische Erziehung kann auch ganz ohne erhobenen Zeigefinger prima funktionieren:
Wikipedia: Ein Herz und eine Seele

Ein Herz und eine Seele ist eine deutsche Fernsehserie, die nach einer Idee von Johnny Speight in den 1970er Jahren vom WDR produziert wurde.

Autor der Serie war Wolfgang Menge

Klar! In der DDR war es absolut verpönt, rassistisches Zeug zu verbreiten, und zwar mit dem erhobenen Zeigefinger.

Aber das wahre Leben fand bei mir in der ARD statt, z.B. bei "Ein Herz und eine Seele"

Einer wie "Ekel Alfred" wollte ich niemals werden, nicht mal ansatzweise!

Diese Film-Figur hat mich praktisch alles gelehrt, was es zu meiden gilt!

und hat mich nebenher noch prächtig unterhalten-der Giftzwerg.

eckhart schrieb:Aber das wahre Leben fand bei mir in der ARD statt, z.B. bei "Ein Herz und eine Seele"

Dein Leben scheint aber eintönig und alternativlos gewesen zu sein... :(

Mein wahres Leben fand "draußen" statt... unbedarft mit meinen Kumpels abhängen, Lieder und Reime benutzen ohne Zensur im Nacken, Fußball spielen, Mädchen anbaggern, in der Disco "abgehen" ohne "Anstandswauwau/Türsteher", ohne Drogen, ohne Ozonloch, ohne Existenzangst/Arbeitslosigkeit, usw. usf. *hach* was haben wir gelebt... ;)

KaMailLeon schrieb:ohne Zensur im Nacken

welche Zensur denn?