Atrox schrieb:Ich sehe es nicht als natürliche Eigenschaft zu einer bestimmten Nation zu gehören. Ich sehe Nationen als relativ willkürliches Konstrukt.
Gut, dann wird sich dir ja auch erschließen, dass eine Kritik daran nicht mit "Selbsthass" oder der Ablehnung der BRD als Staat gleichzusetzen ist...selbst wenn sie polemisch oder überspitzt formuliert wird.
Was natürlich auch nicht ausschließt, dass manche Menschen, die sich vermeintlich solcher Kritik bedienen, davon die Bohne nicht verstehen und eigentlich selbst solchen Identitätskonstrukten anhängen.
Allerdings sind Gruppenidentiäten, die auf irgendwelchen Geburtsmerkmalen wie ethnischer Zugehörigkeit oder merkwürdigem Verständis von Kultur, das hier nur als Ersatz für Ersteres dient, eine Bedingung für Rassismus und Exklusion darstellen.
Wenn man "Deutschsein" zum Fetisch macht, kann kein "Migrant etc" je "deutsch" werden.
Da kann man ihn in tausend Kurse schicken und er sich in Sauerkraut und Kartoffeln betten, in diese Gruppe kann er sich nicht integrieren.
Dazu kommt noch, dass solche Identitäten tatsächliche sozioökonomische Widersprüche innerhalb der Gesellschaft verdecken.
Die Basis eines übergeordneten Wir-Gefühls ist realtiv wichtig und sollte nicht zur Willkür verkommen.