@McMurdo Sorry, aber hier wird in der Straftat unterschieden, nicht im Motiv.
Ein Totschlag im Affekt ist kein Mord - egal welchen Hintergrund die Tat hat. Andererseits ist ein geplanter, vorbereiteter und eiskalt ausgeführter Mord eben Mord, auch da ist das Motiv zweitrangig bis unwichtig.
Es ist übrigens auch egal, ob man einen Molotow-Cocktail auf einen Migranten oder einen Polizisten wirft. Nur weil Letzterer eine Uniform trägt und in den Augen des Autonomen die Staatsgewalt repräsentiert, ist er kein Freiwild.
Man sollte sich mal von den romantischen Vorstellungen eines höheren Ziels verabschieden, sobald über Gewaltstraftaten gesprochen wird.
Dass die meisten von uns eine Demonstration gegen Banken und Misswirtschaft oder soziale Ungerechtigkeit positiver beurteilen als eine gegen Flüchtlingsheime und "Unterwanderung" ist zwar richtig, spielt aber bei der Beurteilung einer Körperverletzung oder Sachbeschädigung nicht die geringste Rolle.
Und sind wir doch mal ehrlich: Wenn die Autonomen auftauchen, oder die Antifa, gibt es eigentlich immer Randale. Das sehe ich tatsächlich als ein Problem für die Bewegung an, denn die Neonazis sind da deutlich vorsichtiger - man mag es auch feiger nennen - und halten sich bei ihren Demonstrationen absichtlich zurück.
Das Problem ist dabei, dass der "deutsche Michel" einfach nur registriert, dass die einen randalieren, während die anderen "gesittet" demonstrieren. Wie die das dann beurteilen, kann man sich an fünf Fingern abzählen.
Man bekommt auch keinen Rückhalt aus der Arbeiterklasse, wenn der Arbeiter morgens aus dem Haus kommt und feststellt, dass sein geliebter Opel abgefackelt wurde...
:DEs ist daher aus meiner Sicht auch von Seiten der Orga und der öffentlichen Sprecher der Bewegung absolut kontraproduktiv, die Taten der Randalierer durch die Blume noch positiv zu bewerten. Damit nimmt man jegliche Chance auf Unterstützung der breiten Öffentlichkeit dauerhaft - auch da helfen die "höheren Ziele" nichts...
Auch das machen die Neonazis einfach geschickter. Auf ihren Kundgebungen wettern sie zwar, was das Zeug hält, treten aber nicht durch Ausschreitungen in Erscheinungen und die feigen Anschläge, die gegen Einwanderer und Asylanten geführt werden, können nicht direkt mit den Organisatoren der Kundgebungen in Verbindung gebracht werden.
Letzten Endes werden durch die Ausschreitungen bei Demos des linken Lagers die Vertreter des rechten Lagers gestärkt, was die ja auch postwendend in ihrer Argumentation verwenden - Du musst nur mal hier bei uns die entsprechenden Threads lesen und schauen, wie oft die Gewalt bei linken Demos thematisiert wird, wenn es darum geht, rechte Kundgebungen zu verteidigen.
Steinewerfer und Randalierer müssen verknackt werden!