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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

4.528 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hamburg, Zerstörung, Krawalle ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

G20 - Ausschreitungen in Hamburg

19.07.2017 um 09:20
Zitat von FFFF schrieb:Warum stellt man einzelne Aktionen von Polizisten bloß, schützt aber die Verbrecher?
Weil, besonders in einer Demokratie, besonders scharfe Maßstäbe bei der Anwendung von Gewalt angelegt werden. Es ist eben genau deswegen ein Unterschied ob ein Demonstrant einen Polizisten schlägt oder ein Polizist einen Demonstranten.


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

19.07.2017 um 09:31
@McMurdo
Das sehe ich auch so, von einem Polizisten erwarte ich einen besseren Umgang mit Gewalt, als von anderen Menschen, die nicht dementsprechend ausgebildet sind, Gerichte sehen das in der Regel ähnlich. Allerdings ist das tägliche Geschäft eines Polizisten auch nicht mit G20 vergleichbar.


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

19.07.2017 um 09:31
Zitat von MaiteMaite schrieb:Polizisten und Menschen die man fuer Rechts haelt sind natuerlich fuer Linksextremisten keine Menschen.
Jetzt fängt der Mist schon wieder an.  Muss ich jetzt jedes mal einen Disclaimer dazuschreiben?


Zitat von FFFF schrieb:Das Problem ist nämlich, dass es keinen Konsens darüber gibt, was sinnvolle und was sinnlose Gewalt ist.
Und dass, wie gesagt, "Gewalt" eben nicht klar definiert ist.
Korrekt.  Deshalb empfehle ich hier auch, sich mit dem Begriff "Direkte Aktion" auseinanderzusetzen.  Da gibt es viele Quellen zu, was die meisten Linksradikalen unter dem Begriff verstehen.  Angriffe auf Polizei und anzünden von Autos gehören nicht dazu.
Zitat von FFFF schrieb:Dann muss man "einige Formen" klar definieren, und das nicht nur im Negativen, sondern im Positiven.
Auch das habe ich hier bereits angesprochen.  Ich verstehe deine allgemeine Kritik daran, dass die Linksradikalen es nicht eindeutig genug nach außen propagieren.  Jedoch ist die Reaktion, wenn man nur andeutet, dass man der Meinung ist, dass es legitime 'Gewalt' gibt, nicht die Frage, was man sich darunter vorstellt sondern "Du findest Gewalt gegen Polizisten also gut???!?!??".  
Zitat von FFFF schrieb:Es wird zum Hass gegen "das System" aufgerufen... verkörpert durch Menschen.
Ja, okay, wenn man das so sieht, dann haben auch die People of Color in Amerika im Civil Rights Movement zum Menschenhass aufgerufen.  Das ist halt immer sehr schwer objektiv einzuschätzen.
Zitat von FFFF schrieb:Demos sind dazu da, von der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Wenn man einheitlich auftritt, sollte man von niemandem verlangen, differenziert wahrgenommen zu werden.
Meinst du damit den Schwarzen Block?  Um den geht es mir gar nicht.  Nur ein kleiner Teil der Demonstrant*innen in Hamburg waren Teil eines schwarzen Blocks.

Ich finde es auch interessant, dass man bei den Polizist*innen die einheitliche Wahrnehmung der Demonstrant*innen so verdammt.  Von einzelnen Polizist*innen ist auch Gewalt ausgegangen.  Die Deduktion auf alle Polizeibeamten wird stets kritisiert, die Deduktion auf alle Demonstrant*innen ist jedoch die Schuld der Demonstrierenden.

Wo sind eigentlich die, die sich von der übermäßigen Gewalt ihrer Kolleg*innen distanzieren?  Ich habe bisher kaum eine Distanzierung von Übergriffen auf Journalist*innen und friedliche Demonstrierende gelesen.
Zitat von FFFF schrieb:Da es gerade um die Beurteilung von außen geht: Die Medienhoheit wird nicht durch das Verlesen von Grundsatzerklärungen erlangt, sondern durch die Mittel, mit denen man Protest ausdrückt. Dessen sind sich alle Beteiligten bewusst.
Korrekt.  Darum ist es auch so schade, dass die Gewalttaten vom G20-Wochenende die anderen Proteste überschatten und dass diese der gesamten Linksradikalen Szene zugesprochen werden.


Zitat von DestructivusDestructivus schrieb:Sprichst du von Venezuela?
Nein, Deutschland.  Man mag es kaum glauben, aber auch hier gehen Menschen hungrig ins Bett.  Und ob es die Lebensmittel nicht gibt oder ob sie nicht verfügbar sind ist für mich irrelevant.
Zitat von DestructivusDestructivus schrieb:Bedarf das eine nicht des anderen?
Nein.  Eine Direkte Aktion versucht das Problem unmittelbar zu lösen.  Man könnte zwar eine Revolution als große direkte Aktion sehen, aber ich würde es dennoch unterscheiden.
Zitat von DestructivusDestructivus schrieb:Du willst aber schon noch, gell?
Wenn du auf Real-Sozialismus hinausmöchtest, nein, ich habe keine Lust auf ein totalitäres Regime.

Als etwas gutes würde ich es nicht bezeichnen, wenn wir noch immer mächtige Menschen haben, die sich gegen Arbeitnehmerschutz wehren.


Zitat von FFFF schrieb:Dann etabliert man sich also im bestehenden System. Ich kenne Leute, die leben davon, dass sie den Überschuss eines Bioladens bekommen... und können auch noch eine Menge, die sie nicht verwerten können, verschenken. Die müssen nichtmal illegal containern, denn es brauchte nur eine zuverlässige Absprache mit der Geschäftsleitung. Man kann sich natürlich auch als Held fühlen und warten, bis das Zeug im Container liegt. Macht aber überhaupt keinen Sinn.
Wäre schön, wenn Supermärkte verpflichtet wären die überschüssigen Lebensmittel an Tafeln abzugeben.  Ich frage mich,warum noch niemand auf die Idee gekommen ist ... hmmm ... [/ironie]
Zitat von FFFF schrieb:Nicht Gentrifiziereung oder Wohnungsvorenthalt führte zu Hausbesetzungen, sondern Leerstand und Aktionismus.
Da müsste ich mich nochmal näher mit beschäftigen.  Da kann ich nichts gegen sagen.
Zitat von FFFF schrieb:Oft genug geht aber das Eine mit dem Anderen einher
Was heißt oft genung.  In Hamburg gab es keinen Schwarzen Block, der Dinge warf, nur um sich dann anschließend auf die Straße zu setzen und von der Polizei wegtragen zu lassen und die Demonstrant*innen (vom "Grünen Block" z.B.) die Sitzblockaden vorhatten haben keine Dinge geworfen.
Zitat von FFFF schrieb:und wie gesagt beherrschen die Bilder von den Verbrechen die Medien.
Und auch die Kanäle, die gewaltfreie Aktionen befürworten, berichten einseitig.
Richtig.  Das verkauft sich am besten.  Ob die Schuld dafür bei den Medien oder bei den Konsumenten liegt kann ich nicht sagen.
Zitat von FFFF schrieb:(Hoffentlich fragt jetzt keiner nach dem Link zu der Doku, ich habe so viele in der vorigen Woche gesehen...)
Schade, ich hätte das gerne gesehen, kann aber verstehen, dass man dieses Material nicht wiederfindet --- das Problem hatte ich die letzte Woche über auch öfter.


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

19.07.2017 um 11:00
@d.fense
Witzig. Wenn man in anderen Ländern das Demonstrationsrecht beschneidet feiert man es hierzulande gerne mal, wenn Menschen trotzdem demonstrieren.

Also magst du mir jetzt meine Frage beantworten, ob du es richtig findest, das gewaltvolle Durchbrechen einer Polizeikette mit dem gezielten Verletzen von Polizist*innen durch Wurfgeschosse und Feuerwerkskörper in eine Kategorie zu stecken?


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

19.07.2017 um 11:07
Zitat von RosaBlockRosaBlock schrieb:Also magst du mir jetzt meine Frage beantworten, ob du es richtig findest, das gewaltvolle Durchbrechen einer Polizeikette mit dem gezielten Verletzen von Polizist*innen durch Wurfgeschosse und Feuerwerkskörper in eine Kategorie zu stecken?
ok, das war eine Gesetzesüberschreitung in Form von Gewalt. Es war kein legitimer und erst recht kein wirksamer Protest.
Natürlich wären das schöne Bilder gewesen, aber anhand der vielen anderen Gewalttaten von anderen Menschen in dieser Stadt konnte man die Posse nicht überzeugend rüberbringen imho.

Einen Polizisten der seinen Job macht zu nötigen mich zu schlagen (sich von Demonstranten umschließen lassen ist in DER Kulisse keine Option) um Bilder zu bekommen ist eine sehr niederträchtige Form der Gewalt.
Schönere Bilder ohne schläge hätte man wie gesagt bekommen wenn man sich nen Meter vorher hingestellt oder gesetzt hätte.

Was soltle das losrennen bewirken, was glaubst du?

Glaubst du nicht daß solche Situationen in denen sie losschlagen müssen auch best ausgewählte und trainierte Menschen verändern?



Ansonsten möchte ich nochmal auf diesen Post verweisen
Beitrag von FF (Seite 183)

Das ist mal ein guter Beitrag, sollte man anderer Ansicht sein so möge man bedenken daß bzgl. Erreichen politischer Ziele nur zählt wie die mehrheit die Sache sieht. Und ich halte diese Sichtweise klar für mehrheitsfähig.


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

19.07.2017 um 11:13
@d.fense
Ich habe noch immer kein Ja oder Nein von dir auf die simple Frage erhalten. Aus deiner Antwort kann ich nur vermuten, dass es für dich in eine Kategorie gehört.
Zitat von d.fensed.fense schrieb:Was soltle das losrennen bewirken, was glaubst du?
Die wollten durchkommen, um die bewachte Straße mit einem Sitzstreik zu blockieren. Das ist ihnen später auch an anderer Stelle gelungen.

Das Ziel war die Straße zu blockieren. Das erreichst du nicht, wenn du dich in eine Seitengasse vor die Polizeiabsperrung setzt.


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

19.07.2017 um 11:36
Zitat von RosaBlockRosaBlock schrieb: d.fense schrieb:
Was soltle das losrennen bewirken, was glaubst du?

Die wollten durchkommen, um die bewachte Straße mit einem Sitzstreik zu blockieren. Das ist ihnen später auch an anderer Stelle gelungen.

Das Ziel war die Straße zu blockieren. Das erreichst du nicht, wenn du dich in eine Seitengasse vor die Polizeiabsperrung setzt.
Also ist die gewünschte Position und Form des Protestes wichtiger als die Gesundheit von Menschen?
Wäre man nen tag lang dort sitzen geblieben, wie in st pauli...
Zitat von RosaBlockRosaBlock schrieb:@d.fense
Ich habe noch immer kein Ja oder Nein von dir auf die simple Frage erhalten. Aus deiner Antwort kann ich nur vermuten, dass es für dich in eine Kategorie gehört.
Kategorien braucht man für verschiedene zwecke.
Willst Dun unterscheiden zwischen zweckdienlich und nicht, dann sind beide konkreten Beispiele im Kontext ganz klar bei "nicht".
Unterscheiden zwischen "auf keinen Fall niemals akzeptabel" und "in wenigen Fällen situationsbedingt möglicherweise" dann unterscheiden die sich.

Unterscheidest du zwischen friedlich und nicht, dann klar beides "nicht".

Angekündigt war aber friedlich
In einem „Akt des zivilen Ungehorsams“ wollen die Demonstranten heute von allen Seiten in die gesperrte 38 Quadratkilometer große blaue Zone eindringen. Dabei setzen die Gipfelgegner auf friedlichen Protest und Sitzblockaden.



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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

19.07.2017 um 12:05
@d.fense
So kommen wir zu nichts.  Mir ist schon klar, dass sich der Staat das Recht nimmt, darüber zu entscheiden, was legitimer Protest ist und was nicht.  Deshalb spreche ich auch von Gesetzesüberschreitungen.  Wenn die Frage, wann Gewalt als Protestmittel legitim ist, einfach zu beantworten wäre, dann würden wir hier nicht diskutieren.  Sie jedoch pauschal mit "Der Staat hat immer Recht, illegal ist illegal" zu beantworten halte ich für gefährlich.  Auch Antworten wie "Wir sind hier nicht in [insert country here]!  Hier muss man keine Gewalt anwenden, um seine Ziele zu erreichen" halte ich für gefährlich. 

Eine Demokratie, in der man alle Probleme ausdiskutieren kann ist eine liberale Utopie.


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

19.07.2017 um 13:49
@RosaBlock
und zum thema gewaltfrei bekommt man keine Aufmerksamkeit...
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/g20-in-hamburg-die-friedlichen-proteste-am-samstag-a-1156829.html

Ich kann die Frage wie Du schon hergeleitet hats JETZT und HIER nur an der Situation JETZT und HIER messen, und da ist ein auf die Polizisten zurennen um sein ziel der illegalen Sitzblockade zu erreichen meiner Meinung nach dumm, egoistisch und nicht zweckdienlich.

Das ist genau das was die zombie Demo der Gesellschaft vorwirft, Maschinen die ihr Ziel ohne Rücksicht auf veluste und reflektion durchsetzen.


Ich habe mich vertan, ich meinte nicht St. Pauli sodnern die Reeperbahn.
Die friedliche Aktion dort bekam an dem Tag genauso viel air time wie die Verwüstungen, gemessen and er Anzahl der orte.
WENN es jemanden gelungen ist umzustimmen bzgl. seiner Meinung zu G20 dann den friedlichen.

Die anderen sind Gespräch aber nur als selbstzweck. Nicht deren Inhalte.


auch wenn viele Punkte dort grenzwertig sind, die Grundregel klingt gut:
http://www.gruene.de/themen/buergerrechte-demokratie/gegendemonstration-und-blockade.html (Archiv-Version vom 07.06.2015)
Für die Organisation und den Ablauf der Demonstration ist es wichtig, sich von Beginn an mit den Bündnispartnern auf strikte Gewaltfreiheit zu einigen und eine Vereinbarung zu treffen, dass bei Gewalt aus der Demonstration heraus diese sofort beendet wird. Dies ist z.B. für den Umgang mit dem "Schwarzen Block" wichtig



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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

19.07.2017 um 13:56
@RosaBlock
Ich finde das ist schon ziemlich dünnes Eis, auf das du dich begibst. Kein Zweck heiligt alle Mittel. Damit wirst du auch beim Rest der Bevölkerung wenig Verständnis für deine Ziele bekommen. Gewalt ist immer ein Zeichen von Schwäche, auch wenn es im ersten Moment anders aussieht.


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

19.07.2017 um 14:05
Zitat von d.fensed.fense schrieb:und zum thema gewaltfrei bekommt man keine Aufmerksamkeit...
Stimmt, keine ist übertrieben.  Aber durchaus weniger.
Zitat von richie1strichie1st schrieb:Kein Zweck heiligt alle Mittel.
Habe ich das behauptet?
Zitat von richie1strichie1st schrieb:Gewalt ist immer ein Zeichen von Schwäche, auch wenn es im ersten Moment anders aussieht.
Hier kann ich @FF nur zustimmen:
"Gewaltausübung" kann  (wie in "Gewaltenteilung") auch "Machtausübung" heißen.

Ich halte das in dieser Diskussion aber für sehr heikel, nicht zwischen realer Gewalt und Zerstörung (egal wessen Eigentums) und dem, was eigentlich Machtausübung ist (wie Nötigung, die z.B. bei Blockaden oder Besetzungen vorliegen kann) zu unterscheiden.
Auch eine Sitzblockade ist Gewalt, wenn man jemandem den Weg versperrt.  Wenn Arbeiter*innen die Arbeitsmittel zum Protest nutzen oder wenn sie ihre Verbundenheit nutzen, um einen Betrieb lahm zu legen, dann ist auch das eine Form von Gewalt.

Wenn du dir meine Beiträge durchliest, wirst du feststellen, dass ich bereits mehrfach geschrieben habe, dass ich körperliche Gewalt gegen Menschen (Disclaimer:  Ja auch Polizisten @Maite ) verurteile.  Auch sehe ich in stupider Sachbeschädigung keinen Sinn.


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

19.07.2017 um 14:05
Zitat von richie1strichie1st schrieb:Gewalt ist immer ein Zeichen von Schwäche, auch wenn es im ersten Moment anders aussieht.
Das sehe ich auch so!
Man muss sich immer vergegenwärtigen:
Gegen das, was 1989 auf dem Gebiet der ehemalgen DDR weitgehend gewaltlos stattfand,
ist der "Anlass G20 in Hamburg" der so gründlich in die Hose ging, pillepalle!

Warum sollte unorganisierte Gewaltlosigkeit nicht wieder möglich sein?


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

19.07.2017 um 14:27
https://www.facebook.com/CantinaPopularHamburgo/posts/2009834439251557
Hier noch mal eine etwas ausführlichere Schilderung der Ereignisse...
bzw. wie die Situation von Augenzeugen wahrgenommen wurde.
Bei den Beobachtern handelt es sich um Geschäftsleute des Schanzenviertels.

Ich hatte deren Stellungnahme auf Facebook schon mal zuvor gepostet.
Hier nun der Bericht mit aufschlussreichen Beobachtungen und Täterbeschreibung...
@eckhart - Interessiert hier aber einige User so oder so nicht.
@d.fense - hier folgt nun die Erklärung (Unterscheidung der gut und weniger gut organisierten Autonomen...)
Anfangs, sagt Piña Otey, sei es ein gut organisierter schwarzer Block gewesen, der in der Schanze unterwegs war. „150 bis 200 Leute, sehr koordiniert, die sich mit Handzeichen und Kommandos verständigten und gegen die Polizei angingen – mit einer Entschlossenheit und Massivität, wie ich sie hier noch nie erlebt habe.“ Darauf habe die Polizei sich zurückgezogen und nur noch Wasserwerfer vorgeschickt.
„Die meisten Randalierer waren Kids“
Dann aber, nach einer Dreiviertelstunde vielleicht, seien diese gut koordinierten Gruppen verschwunden. Zu diesem Zeitpunkt seien die Läden noch nicht angegriffen worden. „Dann kamen die Gaffer. Und in deren Windschatten die, die im Polizeijargon erlebnisorientierte Jugendliche heißen.“ Zwar seien noch immer auch schwarz Vermummte zu sehen gewesen. „Aber die meisten Randalierer waren Kids, 15 bis 20 Jahre alt vielleicht, viele alkoholisiert. Man hat gemerkt, dass sie nicht organisiert und nicht vorbereitet waren, manche waren mit ihrem T-Shirt vermummt. Die haben sich gegenseitig beim Randalieren gefilmt und bei Nachbarn gefragt, ob man hier irgendwo Speed kaufen kann.“
Die Polizei, glaubt er, sei vielleicht durch die ersten Gruppen eingeschüchtert gewesen. „Aber als die weg waren, hätte sie das von den Schanzenfesten erprobte Vorgehen wieder abrufen können.“ Ähnlich hat es auch Anwohner Mario erlebt. Der 40-Jährige war den Abend vor Ort. „Ich habe fast nur Wodka-Mate-Kids gesehen“, sagt er. Die Eskalation habe sich über Stunden gesteigert. „Erst waren da die Feuer. Dann haben sie die Bretter von den Schaufenstern gerissen, um sie zu verbrennen. Dann wurden die Scheiben eingeworfen. Und dann gingen die Plünderungen los.“ Die Ereignisse beschäftigen ihn noch immer. „Wir, die Anwohner und Gewerbetreibenden, standen ja zwischen zwei Fronten“, sagt er. „Auf der einen Seite waren die Zerstörer. Und wir standen da und dachten: Wo bleibt die Polizei? Wir waren sprachlos, dass niemand kam.“ Nun läuft die Diskussion über die Rote Flora. Dabei habe er immer wieder Leute gesehen, die aus der Flora kamen, um Feuer auszutreten und sich Randalierern entgegenzustellen. „Nachbarn haben mir erzählt, dass sie unseren Laden geschützt haben“, sagt auch Andreas Diederich. Zu Recht, meinen alle, muss sich das Zentrum der Kritik stellen, alles im Vorfeld mitorganisiert zu haben. „Aber an dem Abend haben sich einige auch mit den Kids geprügelt, um sie aufzuhalten“, sagt Piña Otey.
http://www.fr.de/politik/hamburg-nach-g20-die-stimmung-in-der-stadt-ist-vergiftet-a-1315334


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

19.07.2017 um 14:49
@RosaBlock
man nehme mal als Beispiel die hätten erreicht was sie scheinbar wollten.

Sagen Wir mal Trump oder Erdowahn im Konvoi quasi umzingelt. Vor ihnen dicht, hinter ihnen dicht.
Was denkst Du wäre als nächstes passiert? Trumps hätten mit Erdowahn in ruhe gewartet, alle anderen sehen zu?

@ButzLachmann
Das ist mal ein schöner Text.
Ein paar Wehrmutstropfen hat er allerdings.
Der kleinere davon ist daß das Abendblatt einen Ladenbesitzer gegen die Flora zitierte und tags darauf korrigierte, er hätte doch das Gegenteil gesagt und man hätte ihn falsch verstanden...

Der mittlere ist der VS Bericht zur Demo orga. Mit den Zitaten. Gewürzt mit den zitaten davor und danach in der Presse, sie alle aufzuführen ist glaub ich nicht nötig.

ABER der weitaus größte davon ist daß die Geeschichte so wie sie hier steht zeigt wohin der Weg führen würde wenn die autonomen ihren Willen 1:1 bekämen.

Der "gute" SB kommt mit "fuck the police".
Polizei ist weg, Anarchie da, rechtsfreier Raum.
->HH G2H

Leider führt der Text auch nicht auf was der "gute" SB so tat um die Polizei zu vertreiben und wer die PKW vorher angezündet hatte...


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

19.07.2017 um 14:54
@RosaBlock
Hm, also um eine Sitzblockade als Gewalt zu interpretieren, muss man mMn den Begriff schon sehr weit dehnen. @FF hatte dies aber auch als Nötigung bezeichnet. Wie auch immer, sicherlich habe ich wieder Probleme mit Kontext, aber vielleicht solltest du mehr spezifizieren und eben 'Sitzblockade' und nicht 'Gewalt' schreiben.


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

19.07.2017 um 15:01
Zitat von d.fensed.fense schrieb:man nehme mal als Beispiel die hätten erreicht was sie scheinbar wollten.
Sie haben später erreicht, was sie wollten, also müssen wir gar nicht spekulieren.  Sie sind später an anderer Stelle durch die Polizeikette gebrochen und haben eine Sitzblockade gebildet.  Ein wenig später wurden sie weggetragen.  Ob das zu den gewünschten Verzögerungen im Ablauf des G20-Programms geführt hat, weiß ich nicht.
Zitat von richie1strichie1st schrieb:Hm, also um eine Sitzblockade als Gewalt zu interpretieren, muss man mMn den Begriff schon sehr weit dehnen.
Duden:

  1. Macht, Befugnis, das Recht und die Mittel, über jemanden, etwas zu bestimmen, zu herrschen
  2. a) unrechtmäßiges Vorgehen, wodurch jemand zu etwas gezwungen wird
  3. b) [gegen jemanden, etwas rücksichtslos angewendete] physische oder psychische Kraft, mit der etwas erreicht wird
  4. (gehoben) elementare Kraft von zwingender Wirkung


Wenn ich jemandem unrechtmäßig den Weg versperre, dann ist das per Definition Gewalt.


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

19.07.2017 um 15:01
Zitat von richie1strichie1st schrieb:Gewalt ist immer ein Zeichen von Schwäche, auch wenn es im ersten Moment anders aussieht.
Das sehe ich wiederum nicht so.
Sehr oft empfinde ich es zwar durchaus so, aber als grundsätzliche "philosophische" Erkenntnis könnte ich das nicht akzeptieren.


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19.07.2017 um 15:08
@richie1st
Das sagen meistens die Schwachen. Im Übrigen sagst du zwar du siehst das nicht so, um dann im nächsten Satz einzuräumen manchmal eben doch irgendwie. Bist du Politiker zufälligerweise?


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

19.07.2017 um 15:10
@RosaBlock
@McMurdo
Ich habe geschrieben, dass "Gewalt" nicht körperliche oder gegen Gegenstände gerichtete Gewalt meinen muss, in der Diskussion wäre es aber sinnvoll, zwischen Gewalt als Angriff auf Menschen, Sachbeschädigung und Nötigung zu differenzieren, damit jeder weiß, wovon die Rede ist.
Wenn jemand schreibt, Gewalt sei legitim, kann er sich nicht darauf berufen, nur Sachbeschädigung oder Nötigung gemeint zu haben, denn der Begriff bedeutet landläufig eben etwas anderes und schließt Angriffe auf Menschen auch per Definition ein.


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G20 - Ausschreitungen in Hamburg

19.07.2017 um 16:30
Zitat von FFFF schrieb:Wenn jemand schreibt, Gewalt sei legitim, kann er sich nicht darauf berufen, nur Sachbeschädigung oder Nötigung gemeint zu haben, denn der Begriff bedeutet landläufig eben etwas anderes und schließt Angriffe auf Menschen auch per Definition ein.
Ich werde versuchen das eindeutig zu schreiben.


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