Maite schrieb:Polizisten und Menschen die man fuer Rechts haelt sind natuerlich fuer Linksextremisten keine Menschen.
Jetzt fängt der Mist schon wieder an. Muss ich jetzt jedes mal einen Disclaimer dazuschreiben?
FF schrieb:Das Problem ist nämlich, dass es keinen Konsens darüber gibt, was sinnvolle und was sinnlose Gewalt ist.
Und dass, wie gesagt, "Gewalt" eben nicht klar definiert ist.
Korrekt. Deshalb empfehle ich hier auch, sich mit dem Begriff "Direkte Aktion" auseinanderzusetzen. Da gibt es viele Quellen zu, was die meisten Linksradikalen unter dem Begriff verstehen. Angriffe auf Polizei und anzünden von Autos gehören nicht dazu.
FF schrieb:Dann muss man "einige Formen" klar definieren, und das nicht nur im Negativen, sondern im Positiven.
Auch das habe ich hier bereits angesprochen. Ich verstehe deine allgemeine Kritik daran, dass die Linksradikalen es nicht eindeutig genug nach außen propagieren. Jedoch ist die Reaktion, wenn man nur andeutet, dass man der Meinung ist, dass es legitime 'Gewalt' gibt, nicht die Frage, was man sich darunter vorstellt sondern "Du findest Gewalt gegen Polizisten also gut???!?!??".
FF schrieb:Es wird zum Hass gegen "das System" aufgerufen... verkörpert durch Menschen.
Ja, okay, wenn man das so sieht, dann haben auch die People of Color in Amerika im Civil Rights Movement zum Menschenhass aufgerufen. Das ist halt immer sehr schwer objektiv einzuschätzen.
FF schrieb:Demos sind dazu da, von der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Wenn man einheitlich auftritt, sollte man von niemandem verlangen, differenziert wahrgenommen zu werden.
Meinst du damit den Schwarzen Block? Um den geht es mir gar nicht. Nur ein kleiner Teil der Demonstrant*innen in Hamburg waren Teil eines schwarzen Blocks.
Ich finde es auch interessant, dass man bei den Polizist*innen die einheitliche Wahrnehmung der Demonstrant*innen so verdammt. Von einzelnen Polizist*innen ist auch Gewalt ausgegangen. Die Deduktion auf alle Polizeibeamten wird stets kritisiert, die Deduktion auf alle Demonstrant*innen ist jedoch die Schuld der Demonstrierenden.
Wo sind eigentlich die, die sich von der übermäßigen Gewalt ihrer Kolleg*innen distanzieren? Ich habe bisher kaum eine Distanzierung von Übergriffen auf Journalist*innen und friedliche Demonstrierende gelesen.
FF schrieb:Da es gerade um die Beurteilung von außen geht: Die Medienhoheit wird nicht durch das Verlesen von Grundsatzerklärungen erlangt, sondern durch die Mittel, mit denen man Protest ausdrückt. Dessen sind sich alle Beteiligten bewusst.
Korrekt. Darum ist es auch so schade, dass die Gewalttaten vom G20-Wochenende die anderen Proteste überschatten und dass diese der gesamten Linksradikalen Szene zugesprochen werden.
Destructivus schrieb:Sprichst du von Venezuela?
Nein, Deutschland. Man mag es kaum glauben, aber auch hier gehen Menschen hungrig ins Bett. Und ob es die Lebensmittel nicht gibt oder ob sie nicht verfügbar sind ist für mich irrelevant.
Destructivus schrieb:Bedarf das eine nicht des anderen?
Nein. Eine Direkte Aktion versucht das Problem unmittelbar zu lösen. Man könnte zwar eine Revolution als große direkte Aktion sehen, aber ich würde es dennoch unterscheiden.
Destructivus schrieb:Du willst aber schon noch, gell?
Wenn du auf Real-Sozialismus hinausmöchtest, nein, ich habe keine Lust auf ein totalitäres Regime.
Als etwas gutes würde ich es nicht bezeichnen, wenn wir noch immer mächtige Menschen haben, die sich gegen Arbeitnehmerschutz wehren.
FF schrieb:Dann etabliert man sich also im bestehenden System. Ich kenne Leute, die leben davon, dass sie den Überschuss eines Bioladens bekommen... und können auch noch eine Menge, die sie nicht verwerten können, verschenken. Die müssen nichtmal illegal containern, denn es brauchte nur eine zuverlässige Absprache mit der Geschäftsleitung. Man kann sich natürlich auch als Held fühlen und warten, bis das Zeug im Container liegt. Macht aber überhaupt keinen Sinn.
Wäre schön, wenn Supermärkte verpflichtet wären die überschüssigen Lebensmittel an Tafeln abzugeben. Ich frage mich,warum noch niemand auf die Idee gekommen ist ... hmmm ... [/ironie]
FF schrieb:Nicht Gentrifiziereung oder Wohnungsvorenthalt führte zu Hausbesetzungen, sondern Leerstand und Aktionismus.
Da müsste ich mich nochmal näher mit beschäftigen. Da kann ich nichts gegen sagen.
FF schrieb:Oft genug geht aber das Eine mit dem Anderen einher
Was heißt oft genung. In Hamburg gab es keinen Schwarzen Block, der Dinge warf, nur um sich dann anschließend auf die Straße zu setzen und von der Polizei wegtragen zu lassen und die Demonstrant*innen (vom "Grünen Block" z.B.) die Sitzblockaden vorhatten haben keine Dinge geworfen.
FF schrieb:und wie gesagt beherrschen die Bilder von den Verbrechen die Medien.
Und auch die Kanäle, die gewaltfreie Aktionen befürworten, berichten einseitig.
Richtig. Das verkauft sich am besten. Ob die Schuld dafür bei den Medien oder bei den Konsumenten liegt kann ich nicht sagen.
FF schrieb:(Hoffentlich fragt jetzt keiner nach dem Link zu der Doku, ich habe so viele in der vorigen Woche gesehen...)
Schade, ich hätte das gerne gesehen, kann aber verstehen, dass man dieses Material nicht wiederfindet --- das Problem hatte ich die letzte Woche über auch öfter.