Hatmaker schrieb:Ich finde ja teilweise die Neos gut, aber dann kommen wieder Aussagen die passen mir nicht und, noch ist es nicht soweit, dass sie meine Stimme hätten. Eine gerade Parteilinie und kein Durcheinander der Ansichten wäre hier hilfreich.
Die sind mir zu neoliberal. Ich halte nicht viel von Aussagen wie "Jeder ist seines Glückes Schmied" und "Jeder soll selbst fürs Alter vorsorgen", weil das einfach nicht so ist bzw. nicht so leicht geht. Es ist nicht jeder Mensch gleich intelligent, gleich arbeitsfähig, gleich ehrgeizig und es ist in Österreich nunmal auch nicht jeder Beruf so gut bezahlt, dass man mit dem Einkommen a) seine Lebenskosten bezahlen und daneben b) noch Geld weglegen kann. Das ist einfach illusorisch.
Pallas schrieb:Nun gut. Eine bunte Corona-Ampel heißt ja nicht, dass sich die Maßnahmen innerhalb der Bezirke groß ändert. Ich kann mich zumindest erinnern, dass am Anfang alles gleich war. Als die Maskenpflicht kam, kam sie für ganz Österreich und nicht nur für die roten Bezirke.
Ich weiß noch, dass man anfangs nur bei rot geschalteten Bezirken Probleme mit der Ein- und Ausreise nach und aus Österreich hatte. Testpflicht war anfangs zum Beispiel nur für rote Bezirke. Ich fahre ja regelmäßig aus familiären Gründen nach Deutschland. Irgendwas war noch anders in Niederösterreich im Vergleich zu Wien. Ich glaube, die Schulen und die Gastronomie wurden später geschlossen.
Pallas schrieb:Aber ich frage mich, wie andere Länder das handhaben. Die kommen scheinbar wirtschaftlich besser weg, aber der ausfallende Tourismus wird besonders ausschlaggebend sein.
Der Tourismus und die Betriebe, die davon abhängen, wie Gastronomie, Kino, Unterhaltungsbetriebe, Kultur... Man fährt wegen der Oper, Schloss Schönbrunn, dem Zoo etc. nach Wien und nach Tirol und Salzburg wegen der Berge. Wenn man sich nichts anschauen kann und keine Veranstaltungen besuchen darf, braucht man auch nicht auf Urlaub zu fahren, selbst wenn man dürfte.
Hatmaker schrieb:Ob man hier im Nachhinein den Anschober allein als Bösewicht hinstellen kann ist tatsächlich fraglich.
Mal sehen was noch so alles passiert.
Ist er auch nicht. Kein Mensch hat voraussehen können, was passiert und er hat eben auf die Gegebenheiten reagiert. In Wahrheit gab es ja auch nur zwei Strategien: Lockdown und so viele Leben wie möglich retten oder den schwedischen Weg. Der schwedische Weg kommt für einen Grünen auf keinen Fall infrage. Abgesehen davon entscheidet er auch nicht allein.
Nur die Kommunikation war denkbar schlecht: wenn man nicht weiß, wie es weitergeht, weil man verständlicherweise nicht hellsehen kann, dann sollte man das auch so sagen und nicht "Dass ein zweiter Lockdown kommt ist nicht nur eine Ente, sondern eine ganze Entenfarm" und dann - zack - zweiter, dritter und womöglich noch weitere Lockdowns. Und Verordnungen zu erlassen, die verfassungswidrig sind und diese dann auch noch falsch zu kommunizieren, geht halt gar nicht. Vor allem, wenn es so einfach ist, die Verfassungswidrigkeit zu beheben - es fehlte ja nur die Begründung für die Maßnahmen. Die hätte man ja nachreichen können. Jetzt gibt es für jede Verordnung auch eine Begründung, die kann man nachlesen. Warum bitte nicht gleich so?
Pallas schrieb:Die FPÖ-Kernwählerschaft hat meiner Meinung keinen wirklichen Grund die ÖVP zu wählen, nur weil diese Stimmung gegen Migranten machen. Wenn ich sehe, Kickl gegen die Maßnahmen zickt, bezweifle ich das.
Ich eben auch. Die FPÖ-Kernwählerschaft sind eben auch Ausländerfeinde und Coronaleugner und beides bedient die FPÖ. Ibiza ist wurscht, weil Strache eh weg vom Fenster ist und dass Hofer eigentlich die Freiheit am meisten einschränken will, noch viel stärker als alle Coronamaßnahmen (Stichwort Überwachung), das checken sie halt nicht. Man kann nur hoffen, dass es nicht allzu viele solche Hardcore-FPÖ-Wähler gibt.
therealproton schrieb:Naja ... Hauptsache dagegen sein und Schlagzeilen produzieren...
Wobei, Kritik immer wichtig ist! Kommt halt schon auf die Intention des Kritikers an!
Kritik ist wichtig und gut, nur sollte Kritik auch Hand und Fuß haben. Einfach nur überall "Nein!" plärren ohne sachliche Begründung und ohne Gegenvorschläge ist für mich keine Kritik. Das ist eines Politikers auch nicht würdig. Man sollte sich schon mit der Thematik auseinandersetzen, dafür werden sie ja schließlich bezahlt.
Hatmaker schrieb:Haha die gute Intention bezweifle ich stark :D
Ich auch. Ich erkenne ja noch nicht mal eine Intention dahinter und wenn es eine gibt, dann ist sie sicher nicht gut. Gut für die Allgemeinheit, wohlgemerkt. Gut für die FPÖ wahrscheinlich schon. 😈