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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

1.075 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: China, Weltmacht, Chinas Zukunft ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

25.09.2020 um 10:56
Zitat von RealoRealo schrieb:Ich denke, da lassen wir uns zu sehr von "der Partei" täuschen, die den Namen kommunistisch noch beibehalten hat; was "kommunistisch" ist, ist das autoritäre Einparteiensystem.
Da stimme ich dir vollkommen zu. Ich hatte nur schon so viel geschrieben, wollte den Punkt nicht auch noch ausführen. Man bedient sich letztlich der Strukturen des Kommunismus in Form einer autoritären Einheitspartei, staatlicher Überwachung, Zensur und Repression sowie dem Kollektivismus, in dem das Individuum eine untergeordnete Rolle spielt. Man bedient sich im Hinblick auf den wirtschaftlichen Erfolg aus beiden Systemen und das macht China so einzigartig.


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

25.09.2020 um 18:33
Zitat von RealoRealo schrieb:Überhaupt wundert es mich nicht, dass hier die Uiguren noch als die größeren Bösewichte als die Chinesen gesehen werden, denn das sind igitt auch noch Muslime.
Gegenüber Muslimen habe ich keinerlei Berührungsängste, da ein Zweig meiner Familie, zumal derjenige, mit dem ich am meisten zu tun habe, muslimisch ist. Um mein Leben gerannt, weil mich eine Gruppe junger Männer lynchen wollte, bin ich jedoch zum ersten und einzigen Mal in Xinjiang. Das waren auch Muslime, aber das war natürlich nicht der Grund dafür.
Zitat von MoltoBeneMoltoBene schrieb:Die chinesische Regierung hat Bildung längst als Schwerpunkt gesetzt. Chinesische Schüler sind in den Naturwissenschaften in internationalen Wettbewerben stets vorne mit dabei. Kritikwürdig ist jedoch nach wie vor der Frontalunterricht und der Fokus auf dem Auswendiglernen. Dennoch ist die Disziplin und der Drill, den chinesische Schüler ausgesetzt enorm. Leistung geht über alles. Im Hinblick auf den Niedergang der Bildung in westlichen Ländern sehe ich hier China dennoch im Vorteil, da es letztlich noch sehr viel Luft nach oben hat und die unbedingte Leistungsbereitschaft ist beispiellos.
China hat ein in mancher Hinsicht sehr westliches Problem, nämlich dass jeder Trottel studieren möchte. Befördert wird das durch die strikte Zweiklassengesellschaft Akademiker/alle anderen. Für Großstädte wie Shanghai benötigt man z. B. eine Zuzugsgenehmigung (Hukou), die nur Hochschulabsolventen erhalten. Ohne diese ist man Bürger zweiter Klasse, darf zwar in den betreffenden Städten leben, aber seine Kinder z. B. nicht in einen öffentlichen Kindergarten oder an eine öffentliche Schule schicken.

Gerade heute habe ich jedoch erfahren, dass China ca. 20% der höheren Schulen schließt und stattdessen massiv berufsbildende Schulen fördert. Offenbar ist dort ein Groschen gefallen, der hierzulande längst überfällig ist.


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26.09.2020 um 13:48
Das erfolgreichste System setzt sich am Ende durch. Was glaubt ihr? Kann das Einparteiensystem China's sich gegenüber dem 2-Parteiensystem der USA oder den Vielparteiensystemen in Europa durchsetzen?


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26.09.2020 um 17:17
Zitat von frivolfrivol schrieb:Kann das Einparteiensystem China's sich gegenüber dem 2-Parteiensystem der USA oder den Vielparteiensystemen in Europa durchsetzen?
Zumindest für die Zeit vor Xi Jinping war "Einparteiensystem" eine irreführende Bezeichnung. Erstens gab und gibt es neben der KPCh noch acht weitere zugelassene politische Parteien, die allerdings bedeutungslos sind. Zweitens und viel wichtiger gab es innerhalb der KPCh zwei (oder je nach Zählweise drei) Flügel, die sich untereinander spinnefeind waren und geradezu diametral unterschiedliche Positionen vertraten: Auf der einen Seite die "Elitisten", die ihre Machtbasis in der reichen Küstenregion hatten, deren führende Köpfe überwiegend im Ausland studiert hatten und die eine liberale, marktwirtschaftlich orientierte Linie vertraten. Auf der anderen Seite die "Populisten", die ihre Machtbasis in den bettelarmen Inlandsprovinzen hatten (zur Illustration: In Shanghai ist die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt höher als in Deutschland, in den ärmsten Inlandsprovinzen liegt sie auf dem Niveau von Bangladesch), deren führende Köpfe, wenn überhaupt, im Inland studiert hatten und sich über die Jugendorganisation der KPCh nach oben gearbeitet hatten, und die traditionelle sozialistische Werte vertraten.

Diese beiden Flügel haben sich mit schöner Regelmäßigkeit an der Spitze abgewechselt. Da es etliche Jahre dauerte, bis ein Staatsoberhaupt sämtliche Spitzenpositionen mit seinen eigenen Leuten besetzt hatte und endlich nach Belieben schalten und walten konnte, war die politische Linie des Landes insgesamt eine ruhige, gemächliche Pendelbewegung zwischen den beiden Polen. Im Endeffekt war es ein Zweiparteiensystem nach dem Muster der USA, nur eben nominell innerhalb derselben Partei. Die Spannungen zwischen den beiden Flügeln waren derart extrem, dass bei jedem Machtwechsel die Streitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt wurden und sich das Land jedes Mal gratulierte, wenn der Machtwechsel ohne Blutvergießen abgelaufen war.

Xi Jinping, der zu den "Populisten" gehört, hat all das geändert, indem er sich durch eine Verfassungsänderung die Möglichkeit eingeräumt hat, so lange an der Macht zu bleiben wie er mag. Ferner hat er unter dem Deckmantel des Kampfes gegen die Korruption sämtliche führenden "Elitisten" weggebissen. Die sitzen oder saßen alle im Knast und sind politisch bedeutungslos geworden; etliche sind auch unter der Dusche ausgerutscht oder bei mysteriösen Autounfällen verstorben. Kurz gesagt: Jetzt ist China wirklich ein Einparteiensystem geworden – und es läuft nicht gut. Selbst wichtige Weggefährten Xi Jinpings haben sich von ihm wegen seines unbeschränkten Machthungers losgesagt – und das sind nur die Wenigen, die sich aufgrund ihres Status trauen, ihre Meinung zu sagen. Ein Gutteil der Bevölkerung ballt nur stumm die Faust in der Tasche.


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

26.09.2020 um 17:32
Ein chinesisches Sprichwort sagt: "Es ist egal, ob eine Katze schwarz oder weiß ist - Hauptsache, sie fängt Mäuse". Wenn es dem Einparteiensystem in China in Zukunft gelingt, die Weltwirtschaft zu leiten, dann werden Europa und USA auf den 2. Platz verbannt.

Wenn z.B. die Elektroauto-Industrie in Zukunft in China und Indien bauen lassen kann, dann kommen die Autos zum halben Preis nach Europa und USA und unsere Autoindustrie ist am Ende, an der bei uns viele Arbeitsplätze hängen.

Dann stellt sich die Frage, ob Europa und die USA nicht nur ein wirtschaftliches Problem bekommen, sondern auch ein politisches. Wie müsste ein erneuertes wirtschaftliches und politisches System im Westen aussehen, damit es mit China mithalten kann?


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

26.09.2020 um 17:46
Zitat von frivolfrivol schrieb:Wie müsste ein erneuertes wirtschaftliches und politisches System im Westen aussehen, damit es mit China mithalten kann?
Die wichtigste Zutat von Chinas Erfolgsrezept ist knallharter staatlicher Dirigismus. An Dirigismus mangelt es auch hierzulande meiner Ansicht nach nicht, nur zielt die Richtung, in die gesteuert wird (z. B. Atomausstieg sowie das mittels CO2-Normen staatlich verordnete Ende des Verbrennungsmotors und damit der deutschen Automobilindustrie) nicht auf Wirtschaftswachstum ab, sondern eher auf das Gegenteil. Wir sind eine dekadente, übersättigte Gesellschaft geworden, die geradezu lustvoll die mutwillige Zerstörung unserer hart erarbeiteten wirtschaftlichen Führungsrolle zelebriert. Das können und wollen sich die Chinesen (noch) nicht leisten.


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

26.09.2020 um 18:07
Atomausstieg zielt eher auf günstigeren Ökostrom ab und das Ende des Verbrennungsmotors ist dem Klimawandel geschuldet und wird auf Elektromotor umgestellt. Man sollte das Wirtschaftswachstum nicht an einzelnen Technologien aufhängen. Da kannst du auch den Dampfmaschinen und Hutmachern hinterher weinen. Was wären denn deine Vorschläge für einen Dirigismus in die richtige Richtung? (Jetzt sag nicht die Kohlekraftwerke wieder anschalten...)


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

26.09.2020 um 18:27
Zitat von frivolfrivol schrieb:(Jetzt sag nicht die Kohlekraftwerke wieder anschalten...)
Also China macht das

https://www.npr.org/2019/04/29/716347646/why-is-china-placing-a-global-bet-on-coal
Xi took the highly unusual step, for him, of meeting with international journalists, during which he repeated the slogan that he is committed to "open, clean and green development."

Yet China's overseas ventures include hundreds of electric power plants that burn coal, which is a significant emitter of the carbon scientifically linked to climate change. Edward Cunningham, a specialist on China and its energy markets at Harvard University, tells NPR that China is building or planning more than 300 coal plants in places as widely spread as Turkey, Vietnam, Indonesia, Bangladesh, Egypt and the Philippines.

Days before the forum with its "clean and green" theme, the latest Chinese-built coal plant opened in Pakistan.
https://foreignpolicy.com/2019/06/09/when-coal-came-to-paradise-china-coal-kenya-lamu-pollution-africa-chinese-industry-bri/
China has invested in coal projects in 34 countries, 11 of which are in Africa, according to data compiled by Global Energy Monitor’s Global Coal Plant Tracker, an industry watchdog.

China invested in eight of those African countries, six of which have no existing coal-related infrastructure, after its commitment to the Paris climate agreement in 2015. Once completed, these projects would generate 102 gigawatts in coal power globally, locking countries that currently have little to no coal capacity into coal dependency, according to a statement from Urgewald, a German environmental rights group.

Lamu Island, 200 miles north of the Kenyan port of Mombasa, is one of the places that China’s industrial surplus is poised to transform.
Zitat von frivolfrivol schrieb:Atomausstieg zielt eher auf günstigeren Ökostrom ab und das Ende des Verbrennungsmotors ist dem Klimawandel geschuldet und wird auf Elektromotor umgestellt
der ist aber nicht günstiger, sondern extrem teuer, weshalb wir mit die höchsten Strompreise haben.
Und Elektromoter muss ja auch irgendwo Strom herbekommen.


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26.09.2020 um 18:50
Zitat von frivolfrivol schrieb:Dann stellt sich die Frage, ob Europa und die USA nicht nur ein wirtschaftliches Problem bekommen, sondern auch ein politisches. Wie müsste ein erneuertes wirtschaftliches und politisches System im Westen aussehen, damit es mit China mithalten kann?
Gute Frage, es gibt aktuell kein System, dass dem chinesischen ebenbürtig ist. Im Prinzip kann sich China nur selbst schlagen. Und das gilt nicht nur politisch, sondern auch gesellschaftlich. In China treffen Disziplin, Ehrgeiz und Opferbereitschaft für das eigene Land auf der einen Seite auf mangelnde Empathie auf der anderen Seite. In China zählt nach wie vor das Kollektiv und nicht das Individuum. Wenn ein Dorf für einen Staudamm im Weg ist, dann wird das Dorf halt kurzerhand verlegt oder einfach platt gemacht. Selbiges gilt für den Ausbau der Infrastruktur. Alles wird dem größeren Ziel, dem Aufstieg Chinas zur Weltmacht, untergeordnet, selbst das eigene Wohlergehen.
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Wir sind eine dekadente, übersättigte Gesellschaft geworden, die geradezu lustvoll die mutwillige Zerstörung unserer hart erarbeiteten wirtschaftlichen Führungsrolle zelebriert. Das können und wollen sich die Chinesen (noch) nicht leisten.
Sehr treffend beschrieben. Das ist die logische Konsequenz, wenn Generationen im Wohlstand aufwachsen, den andere für sie erarbeitet haben. China hat auch hier den Vorteil, dass ein Großteil der Bevölkerung noch nicht im Wohlstand lebt und eine unglaublich hohe Leistungsbereitschaft zeigt, diesen zu erreichen.

Alles in allem sehe ich nichts, was der Westen China entgegensetzen könnte, um deren Aufstieg aufzuhalten.


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26.09.2020 um 19:33
Zitat von MoltoBeneMoltoBene schrieb:Gute Frage, es gibt aktuell kein System, dass dem chinesischen ebenbürtig ist. Im Prinzip kann sich China nur selbst schlagen. Und das gilt nicht nur politisch, sondern auch gesellschaftlich. In China treffen Disziplin, Ehrgeiz und Opferbereitschaft für das eigene Land auf der einen Seite auf mangelnde Empathie auf der anderen Seite. In China zählt nach wie vor das Kollektiv und nicht das Individuum. Wenn ein Dorf für einen Staudamm im Weg ist, dann wird das Dorf halt kurzerhand verlegt oder einfach platt gemacht. Selbiges gilt für den Ausbau der Infrastruktur. Alles wird dem größeren Ziel, dem Aufstieg Chinas zur Weltmacht, untergeordnet, selbst das eigene Wohlergehen.
Nicht wirklich, würde man China wirtschaftlich isolieren, dann würde das System massiv Probleme bekommen. China produziert wie wir massiv über, noch ist der Binnenmarkt eher schwach aufgestellt.
Zitat von MoltoBeneMoltoBene schrieb:Alles in allem sehe ich nichts, was der Westen China entgegensetzen könnte, um deren Aufstieg aufzuhalten.
Handelssanktionen würden China wohl einbremsen, ob es sinnvoll ist, eher fraglich.


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

26.09.2020 um 19:41
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Xi Jinping, der zu den "Populisten" gehört, hat all das geändert, indem er sich durch eine Verfassungsänderung die Möglichkeit eingeräumt hat, so lange an der Macht zu bleiben wie er mag. Ferner hat er unter dem Deckmantel des Kampfes gegen die Korruption sämtliche führenden "Elitisten" weggebissen. Die sitzen oder saßen alle im Knast und sind politisch bedeutungslos geworden; etliche sind auch unter der Dusche ausgerutscht oder bei mysteriösen Autounfällen verstorben. Kurz gesagt: Jetzt ist China wirklich ein Einparteiensystem geworden – und es läuft nicht gut. Selbst wichtige Weggefährten Xi Jinpings haben sich von ihm wegen seines unbeschränkten Machthungers losgesagt – und das sind nur die Wenigen, die sich aufgrund ihres Status trauen, ihre Meinung zu sagen. Ein Gutteil der Bevölkerung ballt nur stumm die Faust in der Tasche.
Wahrscheinlich nach Mao, zumindest aber nach Deng der mächtigste Cheffe Chinas.
Der Nachfolgestreit nach seinem Ableben wird sicherlich extrem intensiv.

Danke übrigens für den guten "look inside" Chinas, den man so nicht mal bei Wikipedia findet.


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26.09.2020 um 22:21
Bisher hat China vieles kopiert in der Wirtschaft, was es zuvor nur in den Industrieländern gab. Können wir denn auch etwas von China kopieren?


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

26.09.2020 um 22:31
Zitat von frivolfrivol schrieb:Können wir denn auch etwas von China kopieren?
Mit meinem Vorschlag mache ich mich sicherlich nicht besonders beliebt:

Größere Kontrolle der BaFin über gewisse dubiose Börsengeschäfte, vulgo: größere Staatsaufsicht über die Inlandsbörsen
Re-Verstaatlichung wichtiger Schlüsselressorts (Energie, Bahn, Sozialwohnungsbau)


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

27.09.2020 um 19:52
Zitat von RealoRealo schrieb:Re-Verstaatlichung wichtiger Schlüsselressorts (Energie, Bahn, Sozialwohnungsbau)
Was soll das bringen? Energie ist eh schon dezentral angelegt und mit dem Ökostrom fallen auch die Gigakraftwerke weg. Kann doch jeder Windpark und Solarzellenfarm jeweils privat verwaltet werden. Der Staat lenkt nur den Energiemix durch Besteuerung oder Förderung - wie in China.

Die Bahn dagegen ist einzigartig, weil einfach nicht parallel 2 konkurrierende Züge sich auf dem gleichen Gleis überholen können. Und es rentiert sich oft nicht so, weil die Auslastung der Züge nicht immer gut ist. Ähnlich wie beim öffentlichen Nahverkehr mit Bussen und Straßenbahn, fahren die nicht nur, wenn sie gut gefüllt sind, sondern auch zu anderen Zeiten, damit Menschen ohne Auto sich auch in der Stadt und Umland bewegen können, hat also einen sozialen Aspekt. Auch da macht aber der Staat bzw. die Stadt beim ÖPNV die Vorgaben für die Pflichtfahrten und bezuschusst das dann auch. Aber ob das nun von staatlichen Angestellten oder privaten bei der Bahn durchgeführt wird macht keinen Unterschied.

Sozialwohnungbau ist das gleiche, die Baufirmen und Gebäudeverwalter müssen doch nicht staatlich sein, das funktioniert privat doch genauso. Das der Staat oder die Stadt das bezuschusst, und damit auch die Mieten niedriger sind, das macht es Sozial.

Also wie in China: Der Staat steuert und die Privatwirtschaft führt aus. Ich weiß wirklich nicht was das eine Re-Verstaatlichung bringen soll?


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27.09.2020 um 19:57
Zitat von RealoRealo schrieb:Re-Verstaatlichung wichtiger Schlüsselressorts (Energie, Bahn, Sozialwohnungsbau)
Was soll das bringen? Energie ist eh schon dezentral angelegt und mit dem Ökostrom fallen auch die Gigakraftwerke weg. Kann doch jeder Windpark und Solarzellenfarm jeweils privat verwaltet werden. Der Staat lenkt nur den Energiemix durch Besteuerung oder Förderung - wie in China.

Die Bahn dagegen ist einzigartig, weil einfach nicht parallel 2 konkurrierende Züge sich auf dem gleichen Gleis überholen können. Und es rentiert sich oft nicht so, weil die Auslastung der Züge nicht immer gut ist. Ähnlich wie beim öffentlichen Nahverkehr mit Bussen und Straßenbahn, fahren die nicht nur, wenn sie gut gefüllt sind, sondern auch zu anderen Zeiten, damit Menschen ohne Auto sich auch in der Stadt und Umland bewegen können, hat also einen sozialen Aspekt. Auch da macht aber der Staat bzw. die Stadt beim ÖPNV die Vorgaben für die Pflichtfahrten und bezuschusst das dann auch. Aber ob das nun von staatlichen Angestellten oder privaten bei der Bahn durchgeführt wird macht keinen Unterschied.

Sozialwohnungbau ist das gleiche, die Baufirmen und Gebäudeverwalter müssen doch nicht staatlich sein, das funktioniert privat doch genauso. Das der Staat oder die Stadt das bezuschusst, und damit auch die Mieten niedriger sind, das macht es Sozial.

Also wie in China: Der Staat steuert und die Privatwirtschaft führt aus. Ich weiß wirklich nicht was das eine Re-Verstaatlichung bringen soll?

Vor allem das hatten wir ja früher so mit Beamten bei Bahn, Post, ... und das soll uns heute helfen gegen China als Weltmacht?


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29.09.2020 um 22:51
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb am 26.09.2020:CO2-Normen staatlich verordnete Ende des Verbrennungsmotors und damit der deutschen Automobilindustrie) nicht auf Wirtschaftswachstum ab, sondern eher auf das Gegenteil. Wir sind eine dekadente, übersättigte Gesellschaft geworden, die geradezu lustvoll die mutwillige Zerstörung unserer hart erarbeiteten wirtschaftlichen Führungsrolle zelebriert. Das können und wollen sich die Chinesen (noch) nicht leisten
Das sehe ich etws anders. Unsere Industrie hat viel verschlafen und verpasst. Meiner Meinung nach mutwilig, fahrlässig.

Die elektrischen Antriebe hat man meines Wissens sehr wohl geplant - siehe Sandwichboden z.B. der Mercedes A-Klasse
die sich zur Aufnahme für alternative Antriebe bzw. einer Batterie oder anderer "Zellen" eignet.



China wird sehr aggressiv auftreten.


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Realo ehemaliges Mitglied

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30.09.2020 um 13:41
Zitat von karambolouskarambolous schrieb:China wird sehr aggressiv auftreten.
Und vor allem unschlagbar mit der Hälfte des Preises für E-Autos. Mittlerweile teilen sich den E-Auto-Markt weltweit zu 2/3 China und Tesla, deutsche E-Autos kommen dann unter "ferner liefen". Und wenn sich die chinesischen E-Autos hier erst mal etabliert haben, können sie auch die Preise anziehen.


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

30.09.2020 um 20:31
Wenn die Deutschen schlau sind, dann lassen sie auch Elektroautos in Asien produzieren, kleben hier dann noch das Mercedes oder BMW Logo drauf und können es damit für einen höheren Preis verkaufen wegen der Marke. So machen die deutschen Autobauer einen extra Gewinn.


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Wie seht ihr China in der Zukunft als Weltmacht?

30.09.2020 um 22:25
Zitat von frivolfrivol schrieb:Wenn die Deutschen schlau sind, dann lassen sie auch Elektroautos in Asien produzieren, kleben hier dann noch das Mercedes oder BMW Logo drauf und können es damit für einen höheren Preis verkaufen wegen der Marke. So machen die deutschen Autobauer einen extra Gewinn.
genau! und vom Gewinn geben sie den Leuten in Milbertshofen, Sindelfingen usw. Essensmarken fürs nix tun.
Wow! Voll cool.


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01.10.2020 um 20:09
In der Tat, durch die Steuern beteiligt sich der Staat an den Konzerngewinnen und kann diese in die Menschen in Sindelfingen investieren. Im Maßstab der Weltwirtschaft ist es aber egal was die Menschen in Sindelfingen machen.


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