Anschlag mit LKW auf Berliner Weihnachtsmarkt
02.04.2017 um 11:49Anaximander schrieb:Wenn ich mich richtig erinnere, werden etwa fünf tausend Menschen als potenzielle Gefährder eingeschätzt.Dann gibt es ja eine Menge zu tun. Denn hier wird sich irgendwann die Frage stellen, ob man aus logistischen und finanziellen Gründen, nicht die Opfer halt akzeptieren muss.
Ich werde diese Frage nicht stellen.
Anaximander schrieb:In einigen Ländern, z.B. in Malaysia, gibt es Terrorismus-Gesetze, die prinzipiell das Wegsperren auf Lebenszeit ermöglichen (es muss aber periodisch verlängert werden). Das Problem ist, dass wenn ein lebenslanges Wegsperren ohne rechtsstaatlichen Prozess auf tausende ausgedehnt wird, schnell der Eindruck entsteht, dass, ähnlich wie im Nationalsozialismus, überwiegend Dissidenten betroffen sind.Wir haben das Glück, dass wir nicht Malaysia sind, oder Nordkorea. Jetzt kann man sich 2 Dinge fragen. Werden wir wieder dazu, wenn wir gegenüber Terroristen und solche die es werden wollen härter behandeln, oder können wir strengere Instrumente nutzen, weil wir eben nicht so sind?
Ich glaube an 2tes.
Anaximander schrieb:Für Theresa May war es auch ein persönlicher Grund, sich auf die Seite des Brexit zu stellen, dass der EuGHR die Ausweisung von Terroristen, denen im Ursprungsland Verfolgung droht, verhindert hat. Ein Mensch ohne Pass (aus welchen Gründen auch immer), kann die Aussage nach dem Herkunftsland verweigern oder angeben, aus einem Land zu kommen, wo Verfolgung droht. In aller Regel geschieht das so.Die Briten haben dementsprechend auch gewählt.
Anaximander schrieb:Das zusätzliche Problem ist jetzt, dass das Wegsperren mehrerer tausend Menschen im normalen Strafvollzug zu weiterer Radikalisierung führt. Die Wachstumsraten wären exponentiell. Deutschland hat auch keine Überseeterritorien, wo das Wegsperren isoliert erfolgen kann (wie in Guantanamo).Ich denke die allermeisten würde gar nicht lange sitzen. Die würden Papiere bekommen und abgeschoben werden. Bei Amri wäre das bestimmt passiert.
Anaximander schrieb:Für den Islamismus wäre das ein gefundenes Fressen, weitere Anschläge zu verüben. Gerade vor dem Hintergrund der deutschen Vergangenheit wäre das isolierte Wegsperren von tausenden Menschen, ohne rechtsstaatlichen Prozess, im In- und Ausland zu Diskussionen führen. Zumal Deutschland zunächst aus der EU raus müsste.Also ich bin mir sicher, dass bei einer Kraftprobe D/EU Deutschland nicht als Verlierer hervorgehen wird. Schau nach Polen oder Ungarn. Machen die schon was sie wollen.
Ungarn hat beschlossen, alle Asylwerber für die Dauer des Verfahrens "einzusperren".
Also Ungarn steht noch.
Anaximander schrieb:Bereits gegebene Straffälligkeit erlaubt keineswegs ein lebenslanges Wegsperren, denn sie müsste wiederum nach dem Prinzip der Rechtsstaatlichkeit erfolgen, bei der Diskriminierungsverbot besteht. Die Inhaftierung in einem Lager nach Art von Guantanamo wäre mit dem EuGRH sicherlich nicht zu machen. Damit besteht wieder das Problem der exponentiellen Radikalisierung.Du brauchst kein Guantanamo. Ungarn hat auch keines. Griechenland hat auch keines. Und auch da wurde es schon so gehandhabt, dass die Bewegungsfreiheit stark eingegrenzt wurde.
In Ungarn kann er dann in Zukunft seinen Container in die Luft sprengen, wenn er ich dort wie Mc Gyver einen Sprengstoff selbst basteln kann.