Tussinelda schrieb:nee, das ist der Beleg dafür, dass Du keine Ahnung hast, was Konditionierung ist. Deine eigene Aussage. Es wurde niemand darauf konditioniert, N**er zu sagen.
Das ist bestenfalls der Beleg dafür, dass du keine Ahnung hast, was das Wort Konditionierung beschreibt, und wo man es verwendet.
Hier noch mal der relevante Abschnitt der Wiki-Definition:
Unter Konditionierung versteht man in der Lernpsychologie Formen des Lernens von Reiz-Reiz-Assoziationen bzw. Reiz-Reaktions-Assoziationen (Stimulus-Response-Lernen) durch wiederholte Koppelung von Reizen.
Heißt in unserem Beispiel, dass das Wort Neger (wie alle anderen Worte und Kommunikationswerkzeuge) bei Menschen eine Assoziation auslöst, die wiederum eine bestimmte Reaktion zur Folge hat. Bei manchen -die damit von klein auf als neutrale Vokabel aufwuchsen-, ist die Reaktion eher neutral, bei manchen -die damit was negatives verbinden- kann sie negativ ausfallen. Das ist eine Frage der Konditionierung, und so hab ich auch das Wort verwendet.
Tussinelda schrieb:so und jetzt erkläre mir mal anhand des Zitats, wie denn nun die Menschen darauf konditioniert wurden, das Wort N**er zu sagen. Ich warte.
Gesellschaftliche Prägung.
Wäre eigtl deine Aufgabe, mir explizit aufzuzeigen, wo mein angeblicher Fehler liegt, nachdem du das schon so vollmundig behauptest, aber seis drum. Offenbar kannst du es einfach nicht.
Tussinelda schrieb:Die Farbe Schwarz heisst Schwarz. PUNKT. Nicht N**er. Die Hütte heisst auf italienisch "Schwarze Hütte" und auf deutsch dann N**erhütte, so als Übersetzung oder wie? Das mag für Dich ja voll die einleuchtende Erklärung sein, es ist aber Schwachsinn.
Das ist eine Frage der Etymologie, wie sich bestimmte Wörter entwickeln. Man wird kaum einen Punkt irgendwo setzen können, wo die Entwicklungsgeschichte noch viel länger und komplexer ist, als "die Farbe heißt Schwarz". Der von mir verlinkte Artikel ging doch auch detaillierter darauf ein..
Tussinelda schrieb:nein, kann man nicht und vor allem, macht auch niemand.
Implizit wird das schon gemacht. Hab ich doch auch schon zitiert und erklärt, wo das passiert.
Tussinelda schrieb:nur gibt es in meiner Argumentation keinen Widerspruch, die ist nämlich stringent. Ich habe nämlich NAMEN immer ausgenommen. Die Namen sind nicht rassistisch, das Wort Neger aber schon. Und da niemand spontan wissen kann, so meine Argumentation den Ort betreffend, dass es sich um einen Namen handelt, der angeblich nichts mit dem eigentlichen rassistischen Wort zu tun hat, löst es nun einmal die gleichen Reaktionen bei Betroffenen aus, wie die Bezeichnung N**er.
Du kannst doch nicht sagen, die Namen sind nicht rassistisch, das Wort aber schon, wenn der Name und das Wort absolut deckungsgleich sind, und auch noch so getan wird, als ob das eben schon reicht, um als rassistisch gelten zu können, ohne auch nur irgendeinen Bezug zur Ethnie zu haben. Das ist ein Widerspruch.
Entweder also ist das Wort nur in einem rassistischen Kontext als rassistisch zu werten. Dann ist es in dem Fall der Eigennamen eben nicht rassistisch, weil der Kontext neutral ist, oder es ist wie du plädierst generell als rassistisch zu werten. Dann sind aber auch alle Bestrebungen, die die Namensänderung ablehnen, ebenso als rassistisch zu werten. Wo sowas gefordert wurde, hab ich auch schon aufgezeigt.
Das lehne ich ab, weil ich es für unpraktikablen Käse halte.
Tussinelda schrieb:Weshalb man diesen OrtsNamen ändern könnte, es ist nämlich kein Eigenname einer Person und somit unproblematisch möglich oder zumindest mit Betroffenen reden, sich austauschen könnte. Wenn Du meiner Argumentation nicht folgen kannst und auch nicht der des Sprachwissenschaftlers, den Ort betreffend oder des Betroffenen, den Ort betreffend, dann kann ich Dir leider nicht helfen, aber bitte suche die Schuld nicht bei mir ;)
Die Schuld liegt nicht bei dir, und ich suche sie auch nicht dort. Niemand kann was dafür, wie sein Denkapparat funktioniert.
Es ist eine Frage der Ideologie. Speziell eine Frage dessen, wie weit man hier einen Begriff als rassistisch verstanden wissen will. Die Definition von Rassismus stößt hier einfach an ihre Grenzen, und das gilt es zu beachten.
Klar kann man mit den Leuten darüber reden. Sie darauf aufmerksam machen, dass ein signifikanter Teil der Bevölkerung mittlerweile so konditioniert ist, dass er was negatives damit assoziiert. Mit etwas Glück und viel Wohlwollen können sie das vllt irgendwann einsehen, und sich aus freien Stücken dazu entschließen eine Namensänderung vorzunehmen. Einfach um des gesellschaftlichen Friedens wegen. Sie jedoch indirekt als rassistisch zu betiteln, weil sie nicht einsehen, dass irgendwer das Wort per se als rassistisch verstanden wissen will, wird dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht helfen.