Gwyddion schrieb:dann ist PC obsolet. Denn dann sind die Feindbilder auch verschwunden...
Nein. Du hast eine andere Vorstellung von PC als ich. Müsste eigentlich das "11. Gebot" sein, d.h. so wie man nicht töten und nicht stehlen soll, so soll man auch in der Öffentlichkeit nicht diskriminierend und rassistisch reden. Das hat nicht so viel mit Ideologien usw. zu tun, sondern mit einer bestimmten Vorstellung von Polis. Für die meisten Rechten ist Polis die Heimat, die Nation, das Überschaubare. In einer globalisierten Welt ist das aber nicht mehr möglich, da muss PC der grundsätzliche Umgang mit dem anderen im politischen Bereich sein. PC ist nicht an eine bestimmte Staats- und Regierungsform gebunden, d.h. ist auch in Diktaturen möglich - was wir nur nicht wissen, weil dort meistens nur der Cheffe spricht, wie z.B. in Nordkorea. Wir wissen also nicht, wie die anderen Politiker dort sprechen, wahrscheinlich reden sie ihm nach dem Maul. Aber in einer Demokratie ist PC nötig, um nicht wieder in solche Abgründe zurückzufallen, d.h. es wird nie eine Staats- und Regierungsform geben, die ohne PC sich besonders lange halten könnte. Und was du da von "radikale Ansichten" sagst... ich weiß nicht, ich selbst habe radikale Ansichten, deren Umsetzung eine bessere Gesellschaft ermöglichen würde, aber selbst in de wäre PC unverzichtbar. Denn es kann auch sein, dass nicht nur Denken die Sprache bestimmt, sondern dass auch umgekehrt die Sprache Denken bestimmt, so dass man, wenn man sich bemüht nicht rassistisch zu sprechen, mit der Zeit wohl auch weniger rassistisch denkt. Aber das sind Spekulationen, die sich vorerst nicht begründen lassen.
Gwyddion schrieb:unterlasse diese Art der Unterstellung
Dann solltest du den zitierten Satz noch mal völlig umschreiben. Denn er besagt nichts anderes, als dass wir in einer idealen Gesellschaft PC vergessen und von ihr "endlich befreit" sein können. Nur so kann er interpretiert werden, und wenn dir die Interpretation nicht passt, musst du halt noch mal über deinen eigenen Satz nachdenken.