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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.164 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Political Correctness, Politische Korrektheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Political correctness, ein gescheitertes Experiment

07.10.2020 um 20:26
@Lupo54
Abberline hat gesagt es wurde in den 70ern und 80ern unter anderem in der Schule von Lehrern verwendet.
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Du hast natürlich recht, aber hier will man das nicht wahrhaben. Ist sinnlos zu diskutieren.
Du hast recht. Ist wohl ne Zustimmung. Zu mir sagtest du was anderes.


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07.10.2020 um 20:28
Zitat von Koba82Koba82 schrieb:Dann müsste man das dritte Reich auch gesondert betrachten, weil andere Zeiten und so?
Ist doch simpel, aus Fehlern lernen.
Richtig. Aber das dauert. Eine Sozialisation unterm Hakenkreuz wird man am 8.5.1945 nicht einfach so los. Es ist kein Zufall dass es über 20 Jahre, bis etwa 1968 gebauert hat bis man die Dinge zu hinterfragen begann. Da war nämlich die erste Generation ohne NS-Erfahrung herangewachsen.


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07.10.2020 um 20:32
@Lupo54
Solange es aber hieß, "wir haben ja nichts gewusst" war es sowieso schwierig das aufzuarbeiten. Das ist ein anderes, bei den ganzen Leuten die "nichts gewusst", "nicht hitler gewählt" und "nur" weggeschaut" haben hätte das dritte Reich nicht lange Bestand gehabt. Kommt ja auch nicjt von ungefähr, dass Nazis auch wieder in der Politik Fuss fassen konnten. Deswegen würde ich das nichr als gesondert betrachten sondern als Teil der Geschichte der nicht wiederholt werden sollte. Und ja, man sollte schon hinterfragen was Leute damals dazu getrieben hat ausser das sie "nichts wussten" aber wir driften dank mir ziemlich OT. Es ist zu einfach zu sagen "joa andere Zeiten halt".


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07.10.2020 um 20:42
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Es ist kein Zufall dass es über 20 Jahre, bis etwa 1968 gebauert hat bis man die Dinge zu hinterfragen begann.
Richtig. Als den Nachkriegskindern bewusst wurde, dass völkischer Nationalismus und Rassismus ganz erheblich auch die Sprache durchdrungen hatte.


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07.10.2020 um 20:47
Zitat von Koba82Koba82 schrieb:Solange es aber hieß, "wir haben ja nichts gewusst" war es sowieso schwierig das aufzuarbeiten. Das ist ein anderes, bei den ganzen Leuten die "nichts gewusst", "nicht hitler gewählt" und "nur" weggeschaut" haben hätte das dritte Reich nicht lange Bestand gehabt. Kommt ja auch nicjt von ungefähr, dass Nazis auch wieder in der Politik Fuss fassen konnten. Deswegen würde ich das nichr als gesondert betrachten sondern als Teil der Geschichte der nicht wiederholt werden sollte. Und ja, man sollte schon hinterfragen was Leute damals dazu getrieben hat ausser das sie "nichts wussten" aber wir driften dank mir ziemlich OT. Es ist zu einfach zu sagen "joa andere Zeiten halt".
Eine soziologische Theorie besagt, dass nur 10% einer Population "aufstehen" o.ä.
Die große Mehrheit will einfach ihre Ruhe, Sicherheit und regelmäßig was zu essen und wartet ab, welche Seite Oberwasser bekommt und passt sich dann daran an.
Die Nazis hatten ein gutes ausgefeiltes Überwachungs- und Kontrollsystem und die Strafen, wenn man zu sehr aufmuckte, waren gelinde gesagt nicht immer Lapalien. Je länger es dauerte, desto härter wurden die Strafen. Da hat nicht jeder die Eier zu.
Und man weiß ja nicht mal, mit wem man reden kann dann. "Hey, findest du nicht auch, dass hier was falscg läuft und man was machen muss?" Wenn du Pech hast, erzählt derjenige es halt irgendeinem Blockwart oder sowas weiter und dann wirst du abgeholt. Ist es das wert wenn du eine Familie und Kinder hast? usw.
Das ist immer leicht gesagt, wenn es einen nicht selbst betrifft.

Frühling 1945 sind Leute teilweise sofort erschossen worden, wenn sie meinten, das hat doch keinen Sinn mehr, der Krieg ist doch eh verloren, habe ich gelesen.


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07.10.2020 um 20:47
Zitat von Koba82Koba82 schrieb:Es ist zu einfach zu sagen "joa andere Zeiten halt".
Ich möchte nicht missverstanden werden. Das ist keine Entschuldigung, besonderns nicht für Verbrechen. Es ist mehr eine Erklärung. Es gibt und gab nun mal zu jeder Zeit etwas, was man Zeitgeist nennt. Moralische Wertungen, der Umgang miteinander, Dinge die man tut und Dinge die man verurteilt. Und auch Dinge die man so oder so benennt. Womit wir wieder beim Thema sind
Das dumme am Zeitgeist ist: Er verändert sich. Von den autoritären 50zigern und 60zigern in die progressiven 70ziger und 80ziger und jetzt hat der Wind längst wieder gedreht und wir befinden und in einer Zeit in der man halt überlegt was man sagt und tut. PC halt. Spätestens 2050 schütteln unsere Kinder und Enkel die Köpfe über uns komische Typen.


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07.10.2020 um 20:50
Zitat von TexaslightingTexaslighting schrieb:Eine soziologische Theorie besagt, dass nur 10% einer Population "aufstehen" o.ä.
Hör ich zum ersten Mal von-. Kannst du das irgendwie mit Links substantiieren?
Zitat von TexaslightingTexaslighting schrieb:Und man weiß ja nicht mal, mit wem man reden kann dann.
Wie erklärst du dir dann, dass es überhaupt Widerstandsgruppen gab? Vielleicht war ja einigen Widerstand gegen ein totalitäres Terrorregime wichtiger als das persönliche Überleben?
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:und jetzt hat der Wind längst wieder gedreht und wir befinden und in einer Zeit in der man halt überlegt was man sagt und tut. PC halt. Spätestens 2050 schütteln unsere Kinder und Enkel die Köpfe über uns komische Typen.
Warum sollten sie? Sie schütteln wohl eher die Köpfe über Brandstiftungen von Asylbewerberheimen und die feixende Volksmenge, und darüber, dass wir uns wieder eine AfD zu leisten können glauben und und und...


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

07.10.2020 um 20:56
@Lupo54
Wie gesagt ich bin da OT gedriftet. Die Fragen die ich jetzt gestellt hätte wären die gleichen wie von @Realo. Ich könnte zudem ne sehr persönlich anekdote Teilen, könnte man per PN tun, wenn Du Lust drauf hast.
Aber zurück zum Thema, wo kommt die Zustimmung her , dass es ja in den 70ern und 80ern normal unter anderem bei Lehrern war? Auch wenn der begriff ab Mitte der 70er hinterfragt und ende der 70er eher geächtet war. Weil irgendwo müssen wir die "es nicht wahrhaben wollen", jetzt die Wahrheit her kriegen. Das war ja meine Ausgangsfrage, die irgendwie im Raum stehen geblieben ist.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

07.10.2020 um 20:56
Zitat von RealoRealo schrieb:Warum sollten sie?
Weil es immer so war. Wäre seltsam wenn es das erste mal in der Geschichte nicht so wäre.
Schmerzlich für uns heutige, dass irgendwann unsere Werte in Frage gestellt werden. Aber es gibt keinen Stillstand.


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07.10.2020 um 20:57
Zitat von RealoRealo schrieb:Wie erklärst du dir dann, dass es überhaupt Widerstandsgruppen gab? Vielleicht war ja einigen Widerstand gegen ein totalitäres Terrorregime wichtiger als das persönliche Überleben?
Keine Ahnung. Bei den Scholl Geschwistern und ihrer Widerstandsgruppe war es wohl tiefe Freundschaft, die eine Omerta artige Verschwiegenheit nach Au0en gewährleistete und viel Vertrauen. Aber wie häufig ist sowas?
Und so todesverachtend wie du es da darstellst, ist die Mehrheit auch nicht. Wenn man es genau nimmt, war wahrscheinlich nicht mal Stauffenberg so selbstopferbereit, sonst wäre er vielleicht stehen geblieben.
Zitat von RealoRealo schrieb:Hör ich zum ersten Mal von-. Kannst du das irgendwie mit Links substantiieren?
Nein. Ich weiß auch nicht mehr, wo ich es gelesen habe. Ich habe mir nur die Sache mit den 10% gemerkt. Ich werde mich mal auf die Suche machen und es posten, wenn ich was habe.
Zitat von RealoRealo schrieb:Warum sollten sie? Sie schütteln wohl eher die Köpfe über Brandstiftungen von Asylbewerberheimen und die feixende Volksmenge, und darüber, dass wir uns wieder eine AfD zu leisten können glauben und und und...
die letzte Brandstiftung in einem Asylbewerberheim war von einem Asylbewerber.


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07.10.2020 um 20:59
Zitat von Koba82Koba82 schrieb:könnte man per PN tun, wenn Du Lust drauf hast.
Können wir machen bevor uns hier der Mod zur Ornung ruft.


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07.10.2020 um 20:59
@Texaslighting
@Lupo54
Ich hab euch beim OT komplett durcheinander gewürfelt, sorry.
@Lupo54
Aber du bist mir noch meine Frage schuldig ;-).
Hast gleich ne PN wegen OT


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Realo ehemaliges Mitglied

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07.10.2020 um 21:02
Zitat von TexaslightingTexaslighting schrieb:die letzte Brandstiftung in einem Asylbewerberheim war von einem Asylbewerber.
Ich meinte eigentlich die harten Fälle mit vielen Toten kurz nach der Wiedervereinigung (Rostock, Mölln, Solingen). Die vielen Brandstiftungen 2014-16 waren nur eine Fortsetzung davon.


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07.10.2020 um 21:15
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Auch Wiki deutet an, dass es eine Entwicklung war.
Ja, eine Entwicklung bis der Begriff als rassistisch anerkannt war. Rassistisch war er von Anfang an.
Das lateinische Adjektiv niger mit der Bedeutung schwarz wurde bei der Übertragung in andere Sprachen substantiviert. Auf Menschen bezogen, enthält es somit das Denotat „Mensch mit schwarzer Hautfarbe“.[13] Bereits mit der Verwendung im Portugiesischen und Spanischen im 16. Jahrhundert wurde die Bezeichnung „negro“ mit dem Wort Sklave konnotiert und im Weiteren mit anatomisch-ästhetischen (hässlich), sozialen (wild, ohne Kultur), sexuellen (abnorm) und psychologischen (kindlich) Vorstellungen verknüpft.[14] Die Übernahme des Begriffs in das Französische als „nègre“ im 16. Jahrhundert beinhaltete die Nebenbedeutungen und stand damit im Gegensatz zu dem direkt aus dem Lateinischen abgeleiteten noir für schwarz.[7] Mit gleicher Gewichtung wurde das Wort als „Neger“ im 17. Jahrhundert in die deutsche Sprache übertragen, die Konnotation war von vornherein und dauerhaft inbegriffen,[15] wurde jedoch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts von den meisten Europäern nicht problematisiert. Erst mit dem Ende des Kolonialismus nach dem Zweiten Weltkrieg, mehr noch mit der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und der Überwindung von Rassentheorien wurde die rassistische Konnotation des Begriffs anerkannt.
Quelle: Wiki

Und spätestens seit den 60er Jahren (!) wurde die "rassistische Konnotation" anerkannt.

Nur zur Klarstellung: Die 60er kamen vor den 70ern


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07.10.2020 um 21:26
@Groucho
Danke für diesen Hilfreichen Hinweis
@Lupo54
Meine Frage steht noch im Raum.


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07.10.2020 um 21:48
Zitat von abberlineabberline schrieb:Es war halt bis in die 80er das gängige Wort und wurde von den meisten als nicht wertend gemeint. Ich kenn das auch noch aus der Schule, aber wie auch immer, heute muss man es nicht mehr sagen.
Nein wurde es nicht
Zitat von abberlineabberline schrieb:Ich weiss nicht, wie es bei Dir war, aber in den 70ern und 80ern hätte ich nicht einmal ein anderes Wort dafür gekannt, das war auch bei Lehrern normal. Das lag vermutlich daran, dass man eigentlich gar keinen Kontakt zu schwarzen Menschen hatte
Ich weiß zwar nicht in welcher Welt du dich damals bewegt hast @abberline, aber wenn du dir mal den Beitrag mit dem Link von @Groucho
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Und spätestens seit den 60er Jahren (!) wurde die "rassistische Konnotation" anerkannt.
Beitrag von Groucho (Seite 501)
zu Herzen nimmst, musst auch du anerkennen, dass du hier wiedermal eine Behauptung aufstellst, die einer Unkenntnis entspringt.
Ich neine mich erinnern zu können, dier schon einmal gesagt zu haben, dass während meiner Schulzeit während der 79iger uns Anfang der 80iger der begriff nicht gefallen ist. In meinem (auch schon damaligem) Umfeld ist dieser Begriff nie gefallen auch nicht bei den Lehrern damals und jeder wusste um den rassistischen Hintergrund des Wortes.


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07.10.2020 um 21:48
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Und spätestens seit den 60er Jahren (!) wurde die "rassistische Konnotation" anerkannt.
Ich mußte zunächst einmal googeln was Konnotation ist.
assoziative, emotionale, stilistische, wertende [Neben]bedeutung, Begleitvorstellung
Quelle: Wikipedia
Hier also eine abwertende Bedeutung. Kann ich als generelle Absicht für die Zeit vor 1970 nicht erkennen. Wer da abwerten wollte, nutzte andere Worte "Nigger, Bimbo, Hottentotte" usw.
Aber ich glaube, wir wiederholen uns. Belassen wir es dabei, dass wir uns nicht einig werden.


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07.10.2020 um 21:55
@Lupo54
Wie kommt es dann das du zugestimmt hast es wäre auch in den 80ern bei unter anderem Lehrern normal? Und man es "nicht sehen wollen würde"?
Was nicht sehen wollen, was nicht da war?


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07.10.2020 um 21:58
Zitat von Koba82Koba82 schrieb:Wie kommt es dann das du zugestimmt hast es wäre auch in den 80ern bei unter anderem Lehrern normal? Und man es "nicht sehen wollen würde"?
Was nicht sehen wollen, was nicht da war?
Irgendwie fühle ich mich nicht angesprochen. Könnte es sein, dass Du mich wieder verwechselt hast?


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07.10.2020 um 22:03
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:hätte ich nicht einmal ein anderes Wort dafür gekannt, das war auch bei Lehrern normal.
Du hast natürlich recht, aber hier will man das nicht wahrhaben. Ist sinnlos zu diskutieren.
Och Mensch, das zieht sich ja wie Kaugummi. Nope keine Verwechslung, mehrfach angesprochen.
Der obere Teil von abberline der untere Deiner. Also was wollen wir nicht wahrhaben?
Du stimmt da zu später nicht, was da los.
Übrigens werde ich eher grantig wenn meine Höflichkeit mir als Schwäche ausgelegt wird.


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