Political correctness, ein gescheitertes Experiment

@abberline
@EinElch

Die besondere Berücksichtigung eines '3. Geschlechts' in der Sprache ist sicher eine der Seltsamkeiten der Zeit. Als die Möglichkeit bestand, ein 3. geschlecht eintragen zu lassen, haben davon wenige Hundert Menschen Gebrauch gemacht. Es ist also keineswegs ein häufiges Phänomen, sondern betrifft ca 0,000365% der Bevölkerung, die nicht in jeder Kleingruppe vermutet werden müssen.

@sacredheart
Ich glaube, das ist eine jener Seltsamkeiten, über die nachkommende Generationen ein wenig schmunzeln werden. "Sie bemühten sich, es jedem recht zu machen und schufen nur babylonisches Durcheinander".
Inzwischen sind wir ja fast soweit, dass jeder selbst bestimmen kann, was er denn nun sein mag.

@abberline

Ich hänge da auch noch einer Meinung an, die offensichtlich nur noch begrenzt konsensfähig ist:

Ohne Zipfelchen geboren: Frau Mit Zipfelchen geboren: Mann

Diese Einteilung hat sich irgendwie bewährt, bin da bisher immer gut mit zurecht gekommen. Darüber hinaus findet die sich eigentlich auch bei allen höheren Wirbeltieren. Daher sehe ich auch keine Grund, andere Wünsche in meiner Sprache zu verankern.

Es gibt Menschen, die genetisch ohne eindeutige Geschlechtsspezifikation auf die Welt kommen. Das tut mir auch sehr leid. Denen ist aber auch nicht damit geholfen, dass ich sie in jedem Kleingartenvorstandsbericht eigens erwähne.

Es gibt ja auch Menschen, die nicht wie die Meisten 10 Finger haben, sondern unfallbedingt oder angeboren weniger oder angeboren sogar mehr (Polydaktylie). Dennoch sehe ich es nicht als diskriminierend an, dass Bekleidungsgeschäfte überzufällig viele Handschuhpaare für 10 Finger anbieten.

EinElch schrieb:Meine Frau hat sich durchs generische Maskulinum noch nie ausgegrenzt gefühlt. Studie widerlegt.

Nein, das widerlegt die Studie keineswegs.
Lass dir das vielleicht mal von einem Akademiker deines Vertrauens erklären, falls das niicht einfach nur polemisch sein sollte.

EinElch schrieb:So funktioniert sowas nicht. Deswegen ist der ganze Genderstudies-Blödsinn auch nicht wissenschaftlich, da werden über die Emotionen beim Hören von Wörtern gefaselt, als ob alle Menschen wie Maschinen das Gleiche fühlen würden.

Du hast dir entweder den verlinkten Text nicht durchgelesen, oder ihn nicht verstanden.
In beiden Fällen kann man sagen:

EinElch schrieb:So funktioniert sowas nicht.

Diskutieren und argumentieren geht anders

abberline schrieb:Natürlich muss ich mich mit dem Gendergeschreibsel befassen, wenn ein Text so verschlimmert wird. Das Luxusproblem schaffen damit immer noch die hippen Sprachklempnerinnen mit zu wenig Hobbies, aber hochnäsiger Weltverbessererattutüde.

Nein, musst du überhaupt nicht, es gibt Millionen Menschen, die das einfach hinnehmen oder ignorieren.
Und hier diskutieren musst du auch nicht, ich zwingt dich jemand dazu?

abberline schrieb:Und die Studie ist für die Tonne, die Frauen, die ich kenne sind eigentlich recht selbstbewusst und fühlen sich vom generischen Maskulinum (Donnerwetter) nicht unterdrückt.

Tja, darauf kann ich nur sagen, was ich oben bereits sagte:

Entweder hast du den Text gar nicht gelesen, oder nicht verstanden.

sacredheart schrieb:Es gibt Menschen, die genetisch ohne eindeutige Geschlechtsspezifikation auf die Welt kommen. Das tut mir auch sehr leid. Denen ist aber auch nicht damit geholfen, dass ich sie in jedem Kleingartenvorstandsbericht eigens erwähne.

Wenn sie Mitglied des Vereins sind schon. Und wenn der Verein nur "klassische" Männer und Frauen hat, wird wohl niemand fordern noch alle anderen möglichen Geschlechter zu erwähnen.

@sacredheart
So sehe ich das auch. Und das ist auch in der ganzen Welt so. Von mir aus kann sich auch jemand umoperieren lassen, wenn er oder sie das will. Nur dieses "wie eine Monstranz vor sich hertragen" Ding ist völlig albern.
@Groucho
Der Sinn solcher Studien erschließt sich mir wahrlich nicht. ABM für Genderlehrstuhlinhaber und Co. Irgendwas müssen die ja den ganzen Tag machen.

@Groucho

Das geschieht dann aber nur nach dem Prinzip 'Wo kein Kläger, da kein Richter'.

Wenn ich aber irgendwo eine Stelle ausschreibe und erwähne 0,000365% der Bevölkerung nicht eigens, kann das schon ggf zu einem Abmahnbescheid führen. Das halte ich für weitgehend absurd.

Tussinelda schrieb:Du hast also die Überschrift auch nicht so verstanden, wie sie gemeint ist. Und ich Dummchen dachte, es würde sich dem geneigten Leser beim Lesen des Artikels erschliessen. My bad.

korrekt, dein Fehler.
Denn Überschrift hin oder her, in dem Link von Dir ging es nur um das "generische Maskulinum" ... und das hat nun mal nix mit dem "man" zu tun, um das es mir ging ...
... auch wenn dieses "man" - warum auch immer - mal kurz am Anfang des Links erwähnt worden war (der/die Schreiberling/ Schreiberline 😉 hatte das "man" fälschlicherweise als Maskulinum eingeordnet).

Somit war dein Beitrag und deine Links "Thema verfehlt"

abberline schrieb:Der Sinn solcher Studien erschließt sich mir wahrlich nicht. ABM für Genderlehrstuhlinhaber und Co. Irgendwas müssen die ja den ganzen Tag machen.

Du redest über etwas, dass du gar nicht gelesen hast.
Das ist weder smart noch überzeugend.

sacredheart schrieb:Wenn ich aber irgendwo eine Stelle ausschreibe und erwähne 0,000365% der Bevölkerung nicht eigens, kann das schon ggf zu einem Abmahnbescheid führen. Das halte ich für weitgehend absurd.

Wo genau ist das Problem in eine Stellenausschreibung (m/w/divers) zu schreiben?
Sehe ich fast nur noch in den Stellenanzeigen, scheint nicht so problematisch zu sein.

abberline schrieb:Der Sinn solcher Studien erschließt sich mir wahrlich nicht.

Manchmal frage ich mich, ob etwas mit mir nicht stimmt, weil sich mir der Sinn solcher Studien eigentlich schon oft erschließt. Im übrigen werden an den Universitäten und Instituten so viele Studien durchgeführt, ohne dass eine stets unmittelbare Anwendung oder elementare neue Erkenntnis daraus hervorgeht, insofern stört es mich auch nicht, wenn dies auch bei Genderstudien zum Teil der Fall ist. Aber soweit ich sehe, sollte man tunlichst verständnislos oder sogar empört reagieren, wenn es um Genderfragen etc. geht.

@abberline
ach, jetzt kannst Du unter anderem auch noch beurteilen, wer warum selbstbewußt ist oder nicht? Es wird immer schöner hier.


@EinElch
tja, mich stört es, ich habe also Deine Frau widerlegt und die Studie bestätigt :shot:

abberline schrieb:Nur dieses "wie eine Monstranz vor sich hertragen" Ding ist völlig albern.

was soll das? Wer trägt was als Monstranz vor sich her? Muss es eigentlich immer abwertend sein? Da sieht man ja schon, dass es an Wissen und an Empathie fehlt, aber Empathie hast Du ja eh nur für die, die Du kennst, ich weiß.

Optimist schrieb:Denn Überschrift hin oder her, in dem Link von Dir ging es nur um das "generische Maskulinum" ... und das hat nun mal nix mit dem "man" zu tun, um das es mir ging ...

hatte ich das behauptet? Nein, habe ich nicht. Ich habe etwas zu gendergerechter Sprache gepostet. Also bitte kreide mir nicht an, dass Du irgendwas dachtest, was nix mit dem zu tun hatte, was ich gepostet habe.

Tussinelda schrieb:was nix mit dem zu tun hatte, was ich gepostet habe.

in deinem Post hattest du u.a. das hier zitiert:

..."Man" meint nicht alle...

sorry, wenn ich daraufhin annahm, das sei auf meinen Beitrag bezogen, wo ich über dieses "man" was geschrieben hatte.
Dann haben wir hiermit also geklärt, dass es ein Missverständnis war.

Optimist schrieb:in deinem Post hattest du u.a. das hier zitiert:

in meinem post hatte ich das:

Tussinelda schrieb:Vielleicht hilfreich für manche, die Problematik zu verstehen, dass Sprache unterscheidet und das nicht immer wertneutral, da dem Wort Eigenschaften beigemischt werden. Hier sehr schön ausgeführt.

geschrieben. OHNE Dich oder sonst wen zu @en. Und ohne mich auf irgendwas vorher Geschriebenes direkt zu beziehen. Also bitte, lese genauer, dann musst Du auch nicht behaupten, irgendwas sei mein Fehler (Ironie verstehst Du ja offenbar auch nicht)

@Tussinelda
Wenn jemand sich von generischem Maskulinum (hui) diskriminiert fühlt, dessen Selbstbewusstsein dürfte nicht allzu gross sein, ja.
Oder das sind Querulanten wie diese Rentnerin, die gegen die Sparkasse klagte (und verlor), weil sie in einem Schreiben als Kunde angeschrieben wurde. (Huihui..)
Wenn diese Menschen ihre Energie dafür aufwenden würden, ihren Nachbarn zu helfen etc wär schon viel gewonnen.

abberline schrieb:Wenn jemand sich von generischem Maskulinum (hui) diskriminiert fühlt, dessen Selbstbewusstsein dürfte nicht allzu gross sein, ja.
Oder das sind Querulanten wie diese Rentnerin, die gegen die Sparkasse klagte (und verlor), weil sie in einem Schreiben als Kunde angeschrieben wurde. (Huihui..)
Wenn diese Menschen ihre Energie dafür aufwenden würden, ihren Nachbarn zu helfen etc wär schon viel gewonnen.

Lauter ad-hominems (kein Selbstbewusstsein, Querulantin), aber nicht ein Argument in der Sache.

Ist dir das nicht aufgefallen?

@Groucho
Dazu unter anderem der Link in der NZZ weiter oben. Da steht alles, gut auf den Punkt gebracht, drin.

abberline schrieb:Wenn jemand sich von generischem Maskulinum (hui) diskriminiert fühlt, dessen Selbstbewusstsein dürfte nicht allzu gross sein, ja.

Du solltest es unterlassen, solche Behauptungen aufzustellen, es ist schlicht unverschämt. Mir mangelt es weiß Gott nicht an Selbstbewusstsein, genauso wenig wie massig anderen, die das generische Maskulinum kritisch sehen.

abberline schrieb:Dazu unter anderem der Link in der NZZ weiter oben. Da steht alles, gut auf den Punkt gebracht, drin.

dann verwende doch die Argumente, so in eigenen Worten....... ;)

@Tussinelda
Das hab ich oft genug und die NZZ hat es gut auf den Punkt gebracht.
Es verhunzt die Sprache.